Wiki: Daikin Bedarfssteuerung

Hier können wir gemeinsam alle Erkenntnisse der Daikin Bedarfssteuerung sammeln.

Grundlagen

Die Bedarfssteuerung ist im manuellen Betrieb eine Art Leistungsbegrenzer. Hierüber lässt sich also die maximale Aufnahmeleistung der Anlage begrenzen. Viele Anlagen neigen dazu, mit der Leistung zu stark hochzufahren, um möglichst schnell Räume hochzuheizen oder herunter zu kühlen. Dies hat allerdings diverse Nachteile: Die Anlage arbeitet in einem ineffizienten Bereich, Räume fühlen sich unangenehm überhitzt an und die Anlage neigt zum stärkeren Takten.

Ein weiterer Grund, die Leistung der Anlage möglichst niedrig zu halten, ist die Nutzung von PV-Strom, der oft nur begrenzt zur Verfügung steht.

Wichtig ist zu verstehen, dass es eine Leistungsbegrenzung ist. In dem Moment wo der Regler wirksam wird und unterhalb dieses Limits die Leistung reguliert, hat die Bedarfssteuerung keinen Einfluss mehr. Erst wenn der Regler mehr Leistung anfordern würde, läuft er über die Bedarfssteuerung wieder ins Limit.

Im manuellen Modus lässt sich die Leistung zwischen 40-95 % einstellen. Allerdings bezieht sich der Prozentwert nicht auf die Maximalleistung, sondern ungefähr auf die Hälfte der Anlagenleistung. Warum das so gemacht wurde, ist unklar.

Neben dem manuellen Modus gibt es auch den automatischen Modus. Dieser Modus ist recht undurchsichtig, wie er funktioniert. Viele nutzen ihn deshalb auch nicht.

Gesammelte Erkenntnisse

  • es scheint so zu sein, dass eine eingeschaltete Bedarfssteuerung die Leistung grundsätzlich stärker limitiert. 95% bedeutet also nicht 95% der Anlagenleistung, sondern eher so um 50%. Man merkt es, wenn man die Bedarfsteuerung ausschaltet oder auf 100% setzt, dann fährt die Anlage teils auf doppelte Leistung hoch. Damit ist es dann über die Bedarfssteuerung nur möglich, die Anlage im Bereich von etwa 20-50% zu limitieren, aber nicht auf z.B. 75% der Maximalleistung. Hat man einen Leistungsbedarf >50%, muss man die Bedarfssteuerung ausschalten.
  • Es scheint so zu sein, dass sich "aus" und "100%" gleich verhalten. Zudem muss man, bevor man die Bedarfsteuerung ausschaltet, diese erst auf 100% stellen. Ansonsten wird der Wert beibehalten.
    Dabei muss beachtet werden, dass die Einstellung 100%, trotz korrekter Anzeige, scheinbar nicht immer übernommen wird.
  • es scheint so zu sein, dass bei Multi-Splits das Innengerät mit dem höchsten Wert zählt (allerdings nur <100%). Auch, wenn das entsprechende Innengerät gar nicht läuft.
  • ein per Faikin (S21) gestetzter Bedarfswert wird nicht mit der Cloud synchronisiert
  • Die Bedarfssteuerung beschreibt nur eine Einschränkung nach oben. Bei geringer Last regelt die Anlage trotzdem selbstständig runter
  • Der Bedarf beschreibt keine feste Leistung, eher eine Begrenzung der Kompressorfrequenz. Die tatsächliche Leistungsaufnahme hängt nach wie vor an der Physik, z.B. an der Außentemperatur, Solltemperatur und Kältemitteltemperatur
  • In englischen Dokus heißt die Bedarfssteuerung = Demand Control
  • Steht die Bedarfssteuerung auf "Auto", wird die Leistung der Anlage an der Leistung der Vortage angepasst. Man könnte auch sagen, die Anlage lernt anhand der Vortage, was eine augewogene Leistung für diese Räume ist. Sie neigt dann weniger dazu, zu weit hochzufahren, es werden also die Leistungsspitzen gekappt. -- Win (prüft mal ob das so stimmt, ich hab es nur so aus dem Gedächtnis geschrieben, was hier im Forum diskutiert wurde. Falls was falsch, korrigiert es hier direkt.)
  • Weil die Onecta-App gerne mal spinnt, immer nach der Umstellung der Bedarfssteuerung kontrollieren, ob der Wert übernommen wurde. Um den Effekt zu verringern, dass der Wert nicht übernommen wird, kann die Einstellung über den Bedarfsteuerung-Zeitplan vorgenommen werden. Der Wert wird dann nach einiger Zeit übernommen.
  • Bei Umstellung der Bedarfssteuerung auf Auto wird vermutet, dass der manuelle Prozentwert mit einbezogen wird. Das ist etwas verwirrend. In dieser Hinsicht gab es auch widersprüchliche Auffassungen im Forum.
    (Da "AUTO" aus den Vortagen "lernt", ist es vermutlich eher so, dass die manuellen Einstellungen der Vortage die Lernbasis bilden und deshalb der Eindruck entsteht, der manuelle Wert hätte Einfluss auf "AUTO") - scheinbar falsch, da auch wenn von AUTO aus nur kurzzeitig in manuell gewechselt wird um die Prozentzahl anzupassen die Leistungsaufnahme kurzfristig angepasst wird
  • Die Bedarfssteuerung hat keinen Einfluss auf die Leistung bei der Abtauung. Sie limitiert hier also nicht. Wobei die Anlagen bei Abtauung mit der Leistung nur in den mittleren Bereich fahren, beobachtet wurde 500-600 W, ganz unabhängig, ob die Bedarfssteuerung auf 40 - 100 % stand.
  • Noch recht unklar, aber einige haben merkwürdige Effekte, dass die Bedarfssteuerung zuerst wie gewünscht funktioniert, die Anlage aber irgendwann aus dieser Vorgabe ausbricht und auf hoher Leistung läuft. Um dem entgegenzuwirken, kann es Sinn machen, die Bedarfsteuerung über Timer regelmäßig auszuschalten, um sie dann wieder einzuschalten. Siehe dazu hier: Daikin Perfera - Erfahrungen und Probleme - #1609 von eclipse
  • Es gibt Aussagen, dass Bedarfssteuerung und Econo sich gegenseitig stören können. Also besser nur das eine oder andere nutzen, nicht zusammen.
  • Bei Multisplit hat der eingestellte Wert der Bedarfssteuerung des Gerätes Priorität, welche die am wenigsten restriktive Einstellung hat. Dafür muss dieses IG aber auch eingeschaltet sein. - falsch, auch ausgeschaltete Innengeräte werden hierbei betrachtet. Siehe dazu auch oben…
  • Es gibt Hinweise darauf, dass Anlagen, die mit Bedarfssteuerung gedrosselt wurden, immer mal wieder verrückt spielen und die eingestellte Bedarfssteuerung nicht berücksichtigen. Vermutung ist, dass irgendwas mit der Komunikation nicht korrekt läuft, als was in der App eingestellt wurde, in der Anlage vergessen wurde. Eine Lösung manuell ist, die Bedarfssteuerung abzuschalten, Anlage aus und nach 30min nochmal neu starten, 15min laufen lassen und Bedarfssteuerung wieder rein. Auch wurde davon berichtet, dass zyklisch per Timer die Bedarfssteuerung ab und wieder angeschaltet wurde. Siehe hier...
  • Wird das Außengerät vom Strom genommen, wird die Bedarfssteuerung zurückgesetzt, also z.B. der Verbrauch der Vortage.
  • Bei Verlust der Kommunikation zur Daikin Cloud "vergisst" die Anlage auch, dass sie auf Bedarfssteuerung konfiguriert ist und läuft mit hohen (ineffizienten) Auswurftemperaturen an den Innengeräten und taktet heftig. Nach Verlust der Kommunikation ist eine Neueinstellung der Bedarfssteuerung erforderlich.
  • Ab Werk ist die Bedarfssteuerung nur über die App nutzbar, sie ist nicht über die Fernbedienung erreichbar. Die App inkl. Cloudlösung ist aber sehr fehleranfällig, was sich auch auf die Bedarfssteuerung auswirkt. Manch einer ist da frustriert, weil es immer mal wieder zu Ausfällen bei der Bedarfssteuerung kommt. Deutlich sicherer ist die Nutzung des Faikin-Moduls, worüber die Einstellungen dann lokal erfolgen.
  • Die App hat mitunter Probleme, Einstellungen wirklich zu übernehmen. Man sollte dies prüfen: App nach Einstellung schließen, wieder öffnen und nachschauen, ob der eingestellte Wert der Bedarfssteuerung wirklich übernommen wurde.

Konkrete Werte 3mxm40

Lüfter auf Auto, Bedarfssteuerung manuell eingestellt. Alle 3 IGs an.

40% 300W
50% 400W
60% 500W
70% 600W
80% 700W
90% 900W
100% >2400W
Econo 1200W

Kurzfristige Leistungsüberschreitungen der genannten Werte im Bereich von 20% sind möglich. Sie treten z.B. bevorzugt in folgenden Situationen auf und lassen sich auch teilweise auch forcieren:

  • nach dem Anfahren, z.B. wenn gerade abgetaut oder getaktet wurde
  • wenn man die Anzahl aktiver IGs reduziert, z.B. von zwei oder drei IG auf ein IG
  • wenn man den Modus "Leistungsstark" aktiviert
  • spontan scheinbar ohne ersichtlichen Auslöser

Forenlinks

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Der erste Beitrag ist ein Wiki, wo jeder seine Erfahrungen und Erkenntnisse direkt reinschreiben kann.

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Hallo Win,

Manche Aussagen sind mehrfach vorhanden und widersprechen sich auch zum Teil. Wie handhaben wir sowas hier am besten? Erst nur Kommentieren? Oder direkt korrigieren?

LG

Würde vorschlagen:

  • Was offensichtlich doppelt vorhanden oder umständlich formuliert ist, kann präzisiert und zusammengefasst werden.
  • Was definitiv falsch ist, weil neue Erkenntnisse zu einem neuen Konsens geführt haben, kann korrigiert werden.
  • Wo es unterschiedliche Thesen/Auffassungen zu etwas gibt, sollte das erhalten bleiben, kann aber beliebig kommentiert werden.
  • Wo es Unsicherheiten gibt, wie man verfährt, hier mal kurz disktutieren.
  • Und ansonsten alles ist gut, was zu einer Verbesserung führt. Also bessere Formulierungen, umsortieren, neu formatieren etc.

Danke schonmal fürs Aufräumen.

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