Daikin Perfera - Erfahrungen und Probleme

So jetzt nach ca. 1,5 Jahren hoffe ich das Effizienzproblem meiner Multisplit Perfera 3MXM40 in den Griff bekommen zu haben.
Seit einer Woche läuft sie in dem von mir angestrebten Effizienzmodus und bricht auch nicht mehr aus...
Der Lackmustest ist die kommende Nacht, da soll es bis -10°C kalt werden, wenn sie das auch in dem jetzt eingestellten Betriebsmodus schafft, dann läuft sie effizienter als meine LWWP für die Fußbodenheizung.
Die Historie ist hier im Thread nachzulesen, für Neueinsteiger fasse ich nochmal zusammen.
Die Anlage wurde 2023 installiert und von einem Fachbetrieb ordnungsgemäß in Betrieb genommen.
Kühlen funktionierte immer ohne Auffälligkeiten und in den erwarteten Verbrauchsregionen.
Nur das Heizen war ein "Glücksspiel", da die Anlage gerne mit extrem hoher Leistungsaufnahme (teilweise bis zu 3kw) hochheizte und dann schnell ins Takten kam mit Taktzeiten von 2-3 Minuten so dass sie 10-12mal pro Stunde anlief.
Die dazugehörigen Verbrauchswerte waren deutlich höher als bei meiner LWWP, bei nur 40% der Wärmelast für die von der 3MXM40 beheizten Räume im Verhältnis zur LWWP.
Ich habe dann mehrfach versucht, die Anlage über die Einstellung Econo an den Handsendern und/oder Bedarfssteuerrung in der Onecta APP zu drosseln und aus dieser hohen Taktfrequenz rauszubringen. Das mit der Bedarfssteuerung hat kurzfristig funktioniert, dann lief die Anlage mit 200-350W Leistungaufnahme, kehrte aber spätestens nach 12-24h in den Taktmodus zurück um dann ein Mehrfaches zu verbrauchen.
Jetzt läuft sie seit ca. einer Woche in diesem "Niedrigverbrauchsmodus", die Räume sind angenehm klimatisiert, der Luftausstoss an den Innengeräte ist sehr gering und auf niedriger Temperatur.
Im Moment sind es -2°C Außentemperatur, die Leistungsaufnahme liegt bei 250W und der Verbrauch der letzten 16Stunden liegt bei 4kWh.
Wie habe ich das jetzt geschafft, diesen "Niedrigverbrauchsmodus" stabil einzustellen.
Startsituation: In der Onecta App die Lüfter der Innengeräte auf Komfort eingestellt. Bedarfssterung auf "Aus" und alle anderen Schalter in der App auf "Aus". Alle Innengeräte über die Handsender abgestellt und gewartet bis die 3MXM40 auf Standby war (Verbrauch 11-12W). Danach habe ich die 3MXM40 stromlos geschaltet und ca. 30min gewartet.
Einschaltprozedere:

  1. Strom eingeschaltet und die Initialisierung der Innengeräte abgewartet.
  2. Die Innengeräte über die Handsender eingeschaltet und gewartet bis die Anlage angelaufen war und Warmluft an den Innengeräten ausgegeben hat.
  3. In der Onecta App die Bedarfssteuerung aktiviert, Modus Manuell gewählt und 40% eingestellt für alle Innengeräte nacheinander.
  4. Die Leistungsaufnahme sollte jetzt von 850W-1200W (je nach Außentemperatur) auf 200-350W zurückgehen. Der erste Schritt ist geschafft, da war ich auch schon öfter.
    Langzeitstabilisierung:
    In der Bedarfssterung gibt es eine Option "Zeitplan", die habe ich aktiviert und dann kommt untendrunter die Option Zeitpläne verwalten. Hier habe ich jetzt für jeden Tag folgendes eingestellt:
    10:00-16:00 Bedarfssteuerung 40%
    16:00-16:30 Bedarfssteuerung aus
    16:30- Bedarfssteuerung 40%
    Mit dieser Einstellung bleibt die Anlage kontinuierlich in dem "Niedrigverbrauchsmodus" und taktet fast nicht mehr bei den jetzigen Außentemperaturen.

Der Verbrauch in 24h liegt jetzt unter 6kWh bei Außentemperaturen von im Durchschnitt von -0,5 bis +2°C.
Der angenehme Nebeneffekt, die 3MXM40 braucht auch fast nie abtauen, da sich bei diesem Betriebsmodus nur ganz wenig Eis am Wärmetauscher bildet (Im Gegensatz zur LWWP und meiner Daikin Comfora, die keine Bedarfssteuerung hat).
Zur Effizienz:
Der Wärmebedarf der drei beheizten Räume liegt bei 0°C AT bei 1568W.
Das entspricht in 24h 37,6kWh Wärmeleistung, die aufgebracht werden muss.
In den letzten Tagen schien öfter mal die Sonne, die einen Teil zur Wärmeleistung beigetragen hat, so dass ich von einer Effizienz (COP) von 5 - 6 in diesem Betriebsmodus ausgehen kann.
Ohne diese Einstellung der Bedarfssteuerung, als die Anlage oft getaktet hat, lag der Verbrauch doppelt so hoch und der COP bei nur 2,5-3. (Schlechter als die LWWP)
Nachteile:
Es gibt möglicherweise auch Nachteile, die ich nicht vorenthalten möchte.
Bei den beheizten Räumen handelt es sich um wenig frequentierte Räume wie Schlafräume bzw. Arbeitszimmer, bei denen eine relativ geringe Ausblastemperatur am Innengerät nichts ausmacht. In einem solchen Fall ggf. die Bedarfssterung auf 50% oder 60% in den Zeitplänmen einstellen, dann steigt die Temperatur und ggf. taktet die Anlage öfter, ist aber sicher immer noch effizienter als ohne diese Einstellung.

Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren und Optimieren der eigenen Anlage.

Herzliche Grüße
Eclipse

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