Nulleinspeisung - wie weiß ich was möglich wäre

Hier werden sich in naher Zukunft die Voraussetzungen für PV, bzw für Export von PV-Überschuss ändern.

Insbesondere sollen wir Microproducenten für die Netznutzung (kwh) bei der Einspeisung, sowie eine Effektabgabe (kw) zahlen. Daher kann Nulleinspeisung sinnvoll werden.

Heute schaue ich immer im Handy, wie viel wir gerade exportieren und schalte dementsprechend Verbraucher ein. Bei Laden des EV stelle ich die Ladeleistung auch so ein, dass möglichst viel vom Überschuss verbraucht wird, ohne aber Strom zu beziehen.

Mach ich alles manuell, stört mich nicht.

Bei Nulleinspeisung kann ich aber nicht sehen, was möglich wäre.

Gibt es dazu Lösungen? Es muss nicht die perfekte Lösung sein.

Habe jetzt einnaktuelles video von Andreas S zu diesem Thema gesehen. Geht also um genau das Thema.

Das ist also in Schweden bereits beschlossene Sache.

Beispiel: mein Grundverbrauxh sind z.b. 100W. Bei PV Überschuss möchte ich den Wäschetrockner starten. Bei Nulleinspeisung weiß ich ja aber gar nicht, ob die PV den Verbrauch des Trockners abdecken würde oder nicht.

Wie kann ich wissen, was die PV Anlage peoduzieren könnte, wenn diese auf Nulleinspeisung regelt?

19kwp keine Batterie

Du hast nicht geschrieben was du für eine Anlage hast.

Nulleinspeisung macht man meistens mit einem Hybrid-WR + Akku (so groß wie möglich).
Die zugehörigen Stromsensoren, in Zählernähe, sagen dem Hybrid wieviel ins Haus darf, damit der Zähler sich in keine Richtung bewegt. Alles andere an Strom fließt direkt in den Akku ... bis der voll ist. Danach wird die Leistung vom WR einfach abgeregelt. Nachts speißt der Akku über den WR dann genau die Menge ins haus die nötig, damit der Zähler sich nicht bewegt.

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Wir haben 19kwp und noch keine Batterie.

Nulleinspeisung kann ich.

Meine Frage ist eher so, wie kann ich bei Nulleinspeisung wissen, wie viel Verbrauch die PV Anlage versorgen könnte.

Meine Ideen bisher:
Eine Art Gerät, welches die Intensität der Sonne Messen kann.

Eine kleine 2te Anlage mit zwei Modulen, die voll einspeisen darf. Anhand der Produktion kann ich dann hochrechnen, was bei der grossen Anlage ginge, wenn sie voll produziert.

Oder ...

@nordicbynature

Hallo,
darf ich fragen, in welchem Land die Anlage steht?

Wenn du keinen Akku hast und Nulleinspeisung einschaltest, dann wird unter Umständen eine Menge PV Strom gar nicht erzeugt. Damit sparst du eine Einspeisezahlung, richtig?

Was hält dich davon ab, einen Akku einzusetzten. Der wird dynamisch geladen, also immer dann, wenn mehr PV Strom zur Verfügung steht, als von den Verbrauchern im Haus benötigt wird. Dann kannst du den "Überschuss" am Tag für die "Durststrecke" in der Nacht nutzen und sparst beim Stromeinkauf.

Die Idee, ja nach Sonneneinstrahlung immer mehr Verbraucher einzuschalten, die nur Strom "verbraten" sollen, finde ich nur suboptimal. Wenn es das aber werden soll, kannst du ein Helligkeitmessgerät verwenden (LUX Meter) und brauchst keine 2te kleine PV Anlage.

Die hier in Deutschland übliche Einstellung von PV Anlagen mit Akku lautet doch: sobald Strom von den Modulen kommt, erst den Hausbedarf decken, dann den Akku laden und erst wenn der voll ist, ausspeisen. Nur das letzte Element wird dann bei dir auf "Null" umgestellt. Wenn die Module nicht mehr genug liefern, um den Hausbedarf zu decken, wird zuerst der Akku genutzt und erst wenn er leer ist, Strom aus dem öff. Netz gekauft.

L.G.

Du solltest dir jetzt, wenn die Anlage noch mit voller Leistung läuft, anschauen, bei welchem Wetter zu welcher Jahreszeit wieviel prozuziert wird, und welche deiner Verbraucher wieviel Strom brauchen. Nachdem du das dann ein paar Monate mit Interesse beobachtet hast, hast du alles weitere im Gefühl.
Damit du das beobachten kannst, brauchst du ein Messgerät, das dir die aktuelle Einspeisung und den aktuellen Verbrauch anzeigt. Das wird direkt hinter deinem Zähler eingeschleift und misst, wass rein oder rausgeht aus dem Haus. Dieses Gerät ("Smartmeter") sagt auch deinem Wechselrichter, auf welchen Wert er abregeln soll. D.h. du brauchst so ein Gerät sowieso, wenn du es nicht schon eingebaut hast.
Anschauen der Daten: über eine Hausautomatisierung, wie z.B. iobroker oder Home Assistant, da werden die Daten dann regelmäßig geloggt und du kannst dir abends oder wenn du Lust hast alle Kurven anschauen.

ich glaube sehr viele / die meisten Länder haben immer schon strikte Regeln für die Einspeisung ins Netz gehabt, weil deren Netze nicht so gut waren wie unser deutsches einst einmal.

In meinem Wechselreichter heisst die Funktion "Export Control". Da stellt man von den maximal erlaubten Export Wert als Fixwert oder Faktor ein. Allerdings ist dafür ein per RS485 / Modbus angebundener, kompatibler Smartmeter nötig.

Ganz genau. Er hat doch die genauen Daten, was die Anlage bisher produziert hat. Wie viel eingespeist und wie viel verbraucht wurde.
Die wechselrichter speichern die werte, wie viel sie produzieren, der stromzähler speichert, wie viel strom raus und rein geht. Mit home assistant sind die Auswertungen minütlich zu sehen. Man kann summen über beliebige zeiträume anzeigen lassen.

Ich schalte grossverbraucher (manuell) auch bei sonnenschein zu. Gewaschen wird nur wenn auch gut sonne scheint, ergo Strom direkt von den Solarpanel vorhanden ist. Der Akku wird geschont. Es gibt bei mir nicht viele grossverbraucher. Waschmaschine, trockner, spülmaschine, herd, backofen. Vielleicht noch split klimaanlagen zu nennen, die laufen aber gerade nur sehr wenig.

Ich habe eine Inselanlage, kann überhaupt nix einspeisen. Jetzt im Sommer wird sehr viel leistung nicht abgerufen. Die Solarpanel könnten sehr viel mehr produzieren als abgefragt wird. Juckt mich kein stück. Mit den paar Euro Einspeisevergütung hätte ich nicht wirklich mehr Geld, dafür käme Hinz und Kunz vorbei um mir vorzuschreiben, wie ich was in meinem eigenen Haus machen muss.

Mach eine nulleispeiseanlage, guck, dass du bei Sonnenschein deine Grossverbraucher laufen lässt. Spare 90 Prozent, lass die verbleibenden 10 Prozent, der Aufwand lohnt nicht.

Du fährst quasi mit dem Fahrrad bergab, ziehst ständig die Bremse und willst am Tacho ablesen wie schnell Du fahren könntest würdest Du nicht ständig bremsen.
Gleichzeitig sorgst Du durch veränderten Zug an der Bremse, dass Du nicht schneller als x km/h fährst.
Da Du bei der Nulleinspeisung die maximal mögliche Leistung der Module nicht abrufst lässt sich das durch Strom- oder Spannungsmessung zunächst auch nicht sagen.
Wenn Du die Einstrahlung auf die Module messen und mit deren Kennlinie verknüpfen würdest, dann könntest Du die mögliche Leistung ermitteln.

Mit 19 kWp ist die Anlage groß genug, dass man sich nicht wirklich Gedanken machen muß, ob es für den Trockner reicht oder nicht.

Um in deinem Beispiel zu bleiben: Der Berg ist so steil, dass das Loslassen der Fahrradbremse fast immer ausreicht.

Aber bei einer "dynamischen Begrenzung" ist das doch völlig egal?

Begrenzt wird doch nur der Export. Also Eigenverbrauch kann man haben so viel man will, nur der darüber hinausgehende Teil wird abgeregelt?

Ganz genau.
Um die Spitzenleistung zu ermitteln, kann man auch einfach mal den Akku leer laufen lassen und dann gezielt laden - wenn er das schafft.

Ich habe smartmeter. Wie gesagt kann ich ja bereits Nulleinspeisung.

Strom wird bei uns in schweden 15 minütlich abgerechnet.

Zu dem faktor oben. Kann es sein, dass der Inverter prizipiell immer weiß, wie viel er max produzieren könnte? Also, wenn ich als faktor z.b. 10% eingebe und es werden 1kw exportiert, kann man daraus schließen, dass ich noch um 90% erhöhen kann?

Also nochmal: es geht nicht darum sinnlos Energie zu verbraten. Beispiel aus dem Leben. Wenn ich morgens aufstehe, sehe ich (ohne Nulleinspeisung), dass die PV 500W einspeist. Für die Geschirrspülmaschine reicht dass noch nicht. Also warte ich, bis 2kw eingespeist werden und schalte die volle Geschirrspülmaschine an.

Wenn ich aber Nulleinspeisung habe, weiss ich ja nicht, wann 2kw zur Verfügung stehen.

Weiss recht genau, wie viel jeder Verbraucher benötigt, aber die mögliche PV Produktion finde ich schwierig abzuschätzen. Natürlich nicht mittags, aber morgens und abends.

Bis vor kurzem hat sich Batterie in schweden nicht gerechnet, da der Strom nachts einfach zu günstig ist. Auch Stromarbitrage glaube ich nicht, dass sich das lohnt, da die Zyklenkosten einer Batterie höher sind als die Preisdifferenz.

Was sich mit Batterie lohnt, ist "peak shaving" also die Effekt-Spitzen zu vermeiden. In schweden zahlt man z.b. 7 Euro monatlich für jede kw spitze. Also wenn man man 10kw in der Spitze zieht (Ofen, Wärmepumpe und staubsauger gleichzeitig) dann zahlt man 70 Euro Effekt-Abgabe).

Das gleiche wird vermutlich auch bei der Einspeisung kommen. D.h. 19kw Einspeisung kostet dann 19x7 Euro = 133 Euro. Im Mai habe ich im Schnitt 2,4 cent für den eingespeisten Strom bekommen. 1800 kwh x 2,4 cent = 43,2 Euro.

Ich denke das macht deutlich warum ich nicht voll einspeisen möchte.

Ist alles in dem video von Andreas drin.

Mit nur einem Wechselrichter nicht.
Bau dir einen Strahlungssensor oder ein einzelnes Modul mit kleinem Wechselrichter aufs Dach, und extrapolier dessen Leistung hoch.

Oliver

Ich denke, fertig wird es sowas nicht geben. Da ist "Basteln" angesagt.

  1. Schritt mit einem Helligkeitssenor und Mikrocontroller die aktuelle Helligkeit und den Stromertrag erfassen.
  2. Schritt mit diesen Daten den Zusammenhang Sonneneinstrahlung PV-Leistung als Gleichung / Look-Up-Table oder was auch immer systematisieren.
  3. Mit dem Verfahren die zuschaltbare Leistung ermitteln durch Sonneneinstrahlung mögliche PV-Leistung minus aktueller Verbrauch.
    Ist ein Stück Arbeit aber wird möglich sein

Jein, also Ja und Nein
Wenn die Spülmaschine läuft, ändert sich der Strom Verbrauch. 2 kW zieht die Maschine nur solange, wie sie das Wasser aufheizt. Hat es die Soll Temperatur erreicht, schalten die Heizstäbe ab, der Verbrauch sinkt dann auf weniger als 100 W. Wenn ein Spülgang z.B. insgesamt 1,5 kWh verbraucht, entfallen ca. 1 kWh auf die Erwärmung des Spülwassers, machen aber nur 20 bis 30% der Laufzeit der Spüldauer aus. Wenn du auf Nulleinspeisung schon geschaltet hast, würde der WR für die 1/2 Stunde die benötigte 1 kW produzieren und danach auf den viel geringeren Bedarf zurück schalten. Sollen dann andere Verbraucher eingeschaltet werden? Wie willst du mit dem getackteten Bedarf von Kühlschränken usw. umgehen? Ich denke, ein Akku, der sehr variabel geladen werden kann, löst das Problem viel besser und gibt dir den Strom dann zurück, wenn du ihn sonst kaufen müsstest. Weil der Nachtstrom in Schweden sehr preiswert ist, mag sich diese Ersparnis nicht stark auf die Rentierlichkeit des Akkus auswirken. Er verdient in Schweden das Geld mit den vermiedenen Einspeisevergütungen am Tag und ist beim geeigneten WR so eingebunden, dass er ganz variabel den Stromverbrauch der PV nutzt und den Stromexport vermeidet.

Vielleicht verdeutlichst du noch mal die Regelstrecke?
Es gibt einen (Tarif)-Zähler. Dessen Daten stehen dem WR zur Verfügung. Der kann die Einspeiseleistung soweit zurück drehen, dass der Zähler bei Null stehen bleibt, also nix aus- oder eingespeist wird?
Diese Daten brauchst du auf deinem Handy und schaltest die gewünschten Verbraucher ein oder aus. Das Ergebnis regelt der WR wieder auf Null. Nur wenn der PV Strom nicht ausreicht, kaufst du Strom. Das siehst du dann und schaltest den Verbraucher wieder ab.
Bei einigen Geräten mag das An und Aus Schalten funktionieren, bei anderen aber gewiss nicht. Die machen dann nicht an der Stelle weiter, wo sie abgeschaltet wurden. Meine Waschmaschine bleibt stehen und will manuell wieder gestartet werden. Dann beginnt das Programm wieder von vorne. Beim Spüler und dem Kaffee Automaten ist es das gleiche.

Die einfachste Lösung: schau aus dem Fenster. Wenn die Sonne auf die Module scheint, sind bis zu 19 kW möglich. Ich habe keinen einzigen Verbraucher und auch die Summe aller Verbraucher erreicht diese Leistung nicht. Bei starkt bewölktem Himmel stehen nur 10% der Leistung an. 1,9 kW sollten für die Spül- oder Waschmaschine ausreichen (nur eine von beiden).

Zweit einfachste Lösung: legt dir eine App für dein Handy zu, die die Kamera zur Helligkeitsmessung nutzt. Das ist deutlich genauer, als unsere Augen die Helligkeit messen, denn beim Auge schließt die Iris Blende ganz automatisch, um den Sehzellen optimale Bedingungen zu schaffen.

L.G.

Ich komme noch mit einem anderen Beispiel, das in etwa verdeutlicht was geht:
PV-Überschussladen, der PV-WR produziert Strom was die Module hergeben und speist den auch in Richtung Netz ein, die Wallbox bekommt, z.B. von einem speziellen Controller, das Signal, dass gerade 3kW eingespeist werden.
Die 3kW "schnappt" sie sich und schubst sie ins Auto, ganz automatisch. Ergebnis Nulleinspeisung ins Netz.
Steht der WR jetzt auf Nulleinspeisung dann erfährt die WB vom Controller ja gerade Einspeisung 0. Nichts zum Laden über.
Du willst die Stromproduktion des WR auf 0 begrenzen und dann soll er Dir erzählen was er könnte, wenn Du ihn lassen würdest. Das weiß er aber zu diesem Zeitpunkt nicht, weil er den Strom ja nicht produzieren darf. Wäre das anders dann müsste die entstehende Leistung ja irgendwo anders hin als ins Netz.

Das halte ich für groben Unfug. Der WR wird einfach über einen Schalter/Steckdose, die messen kann angeschlossen (zB die Shelly PM-Geräte) - dann hat man sekundengenau die akuelle Einspeiseleistung.
Den Hausverbraucht holt man mit der IR-Schnittstelle am Stromzähler ab (Tasmota-IR-Lesekopf wäre der Suchbegriff), wenn es das nicht gibt dann Einbau Shelly 3EM.

Wie soll das gehen? Du regelst die Stellgröße Einspeiseleistung des WR auf 0. Das heißt, dass der WR von den Modulen nur soviel Strom abruft bis der interne Bedarf gedeckt ist.
Wie soll Dir nun die Shelly-was-auch-immer-Dose die maximal mögliche Leistung liefern?
Wo soll der produzierte Strom, den Du messen willst, denn hingehen, wenn der nicht eingespeist / in einem Heizstab oder im Akku "verbraucht" wird? Willst Du mit den überschüssigen kW den WR grillen?

Doch, dass weiß er.
Der Wechselrichter begrenzt die Leistung, indem er die PV-Spannung vom MPP-Wert weg bewegt. In der Regel nach oben. Also (Upv-Umpp)Faktor wäre dann die Leistung, die er nicht Produziert bei Leistungsbegrenzung. Das könnte ich mal probieren, wenn ich dafür Zeit finde.

Das wäre zumindest ein Lösungsansatz.

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