Zirkulationspumpen für Warmwasser als Energiefresser - und was man da tun kann

Genau das ist es, was mich noch stutzig macht. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Messungen immer so repräsentativ sind. Ich vermute, dass der Speicher bei Beginn der Messungen unterschiedlich stark geladen (also erhitzt) war, sodass Verbrauchsunterschiede messbar waren. Entweder müsste ich daher den Messzeitraum verlängern oder gleiche Anfangsbedingungen schaffen.

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Hab das über ALEXA-Sprachsteuerung gelöst: In Küche und Bad (und natürlich weiteren Räumen) steht ein Echo Dot (Stück 20 Euro, auch um Radio + Playlisten zu hören), die Zirk.pumpe wird von einem Zwischenstecker gesteuert über eine Alexa Routine, die man in einer Minute am Smartphone erstellt.

Es genügt dann ein Sprachbefehl "Alexa Wasser", der die ZP für 30s einschaltet.

Den Sprachbefehl kann ich dann natürlich auch schon zB im Wohnzimmer absetzen, wenn ich mich auf den Weg mache in's Bad oder zur Spüle. Komfortabler und zugleich sparsamer und punktgenauer geht's nun wirklich nicht mehr.

Für reine Sprachsteuerung und solche Basics reicht ein Amazon-Konto, kein Abo notwendig.

EDIT: Inzwischen ist meine gesamte Beleuchtung über ALEXA (Sprache und Bewegungsmelder, alle Komponenten Zigbee) steuerbar, ebenso die Nachtabsenkung der Heizung. Die ZP ist also nur ein ganz kleiner Teil davon, kostet dann eigentlich nur noch den Zwischerstecker.

Habe nun Messung #2 (WW-Zirkulation aus + Hahn offen) nochmals durchgeführt und dieses mal lag der Gas-Verbrauch bei 0,0 m³. Das heißt, dass ich bei den anderen Messungen manchmal einen doofen Zeitpunkt erwischt hatte, bei der der Speicher neu aufgefüllt werden musste. Das heißt für mich, dass die Schwerkraftbremse funktioniert.

Jetzt denke ich über eine bedarfsgerechtere Steuerung nach. Das Problem ist, dass bei abgekühlter Leitung ohne WW-Zirkulation bis zu eine Minute vergeht, bis in der Mieterwohnung an der entferntesten Zapfstelle warmes Wasser mit 40 °C ankommt. Das ist nicht akzeptabel. Ich kann also die Zirkulationspumpe nicht erst dann starten, wenn sich die Temperatur am Vorlauf erhöht, da das warme Wasser deutlich zu spät ankommt.

Ideen: Eine Mischung aus getakteter Laufzeit (z. B. alle zwei Stunden für x Minuten tagsüber) und wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind (z. B. Bewegungsmelder im Flur zum Bad registriert eine Bewegung oder wenn bestimmte Lichter eingeschaltet werden). Dann hat man zwar eine Menge "Falschauslösungen" dabei, da natürlich nicht immer Wasser benötigt wird, wenn das Flurlicht leuchtet, aber wahrscheinlich trotzdem deutlich weniger Verluste, als wenn die Pumpe tagsüber dauerhaft läuft.

Hättet ihr noch Ideen, die für eine Mietwohnung mit Smart Home gangbar wären, ohne dass der Mieter selbst aktiv werden muss?

Wenn es inakzeptabel ist, dass das Warmwasser eine gewisse Zeit braucht, um zur Zapfstelle zu kommen, könntest du z.B. einen kleinen Durchlauferhitzer oder Boiler verwenden, um das Warmwasser unmittelbar an der Zapfstelle aufzuheizen.

An sich gute Idee, aber da fehlt es zum einen an Steckdosen unmittelbar an den Waschbecken und zum anderen wäre so ein nachträglich angebrachter Boiler aus optischen Gründen in einem Neubau für mich inakzeptabel.

Moin,

Evtl irgendwo zentral (vor der Verteilung z.b. dort wo die Wasseruhren sind) ein 23-27kW elektronischer DLE? Die sind mittlerweile recht flach... Problem mit der Zirkulation ist, dass diese weiterhin durchströmt werden muss. Entweder als normale Waserleitung oder als Zirkulation 1-2mal am Tag.

Grüße

So, ich möchte hier jetzt auch nochmal ein Update geben. Geworden ist es am Ende ein schaltbarer Empfänger

Sonsonai Empfänger von Funkschalter Set, Innen 70M Außen 200M Reichweite, 230V/2300W

mit weiteren Zusatzschaltern (so dass insgesamt 3 Schalter, jeweils einer in Bad, Dusche, Küche vorhanden sind).

ChiliTec Funk Schalter mit Timer - Aufputz Wandschalter - proprammierbare Schaltzeit 15/60/180sek 30min 60min für Pilota Casa Funk-Empfänger Weiß

Die Kosten dafür waren knapp unter 40€ insgesamt. Nachteil an der Geschichte ist, dass man daran denken muss den Schalter auch wieder auszuschalten, sonst läuft die Pumpe wohl weiter. Eigentlich sollten die Schalter selbst wieder ein "Aus" Signal senden nach einer Zeit, hat aber nicht funktioniert wohl. Die Lösung ist aber gut genug so fürs Erste.

Trotzdem haben meine Eltern die Lösung so gut angenommen und über den Sommer habe ich den Gasverbrauch mit dem Vorjahr verglichen und komme (hoch gerechnet aufs Jahr) dahin, dass einige (~5) Tausend Kilowattstunden Gas eingespart werden. Die Jahresabrechnung ist noch nicht da, aber da spielen dann auch noch andere Faktoren (2 neue Klimaanlagen zum heizen) mit rein.

Im Großen und Ganzen bin ich soweit sehr zufrieden mit der Lösung. Vielen Dank noch einmal für die angeregte Diskussion hier und allen in Zukunft Lesenden hier viel Erfolg!

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@nirolo Guter Ansatz.
Hast du mal geschaut, ob du auch einen Schalter für einen Bad-Lüfter verwenden kannst?
Dann können Taster genutzt werden, welche den Einschaltimpuls für die Lüfterschaltung geben welche dann die Zirkulation aktivierr und nach der fest programmierten Ausschaltzeit der Lüfterschaltung automatisch wieder abstellen.

Nur mal so als Anregung.

Herzliche Grüße

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nicht nur die Zirkulation immense Verluste generiert, sondern auch die Warmwasserbereitung durch den Brenner selbst.

Bei meiner 30-Jahre alten Viessmann-Anlage benötige ich ca. 4-5 fache an fossiler Energie im Vergleich zu einem Heizstab.

Ich bin drauf gekommen, als ich mich mit dem Thema Überschussverwertung der Balkon-PV befasst habe.

Seither wird Warmwasser nur noch mit dem Heizstab erzeugt, vorzugsweise aus PV-Überschuss.

Da ich die Dach-PV auf Überschuss-Einspeisung umgestellt habe, werden von den nötigen 1000 KWh/Jahr für WW ca. 80% via Überschuss/PV abgedeckt.

Hi, ich bin auch betroffen von hohen Verlusten der Zirkulation. Wobei die bei mir ohne Pumpe läuft, wohl allein durch die Schwerkraft. Ich möchte das mit meinem Heizungsbauer lösen, dieser hat den Einbau einer Zirkulationspumpe vorgeschlagen, die man dann auch stoppen kann. Kam mir erstmal kontraproduktiv vor wegen zusätzlichem Verbraucher, aber ein Magnetventil - wie im Video von Andreas Schmitz - scheint auch einen gewissen Verbrauch zu generieren - dann ist der Vorschlag des Heizungsbauers wohl ok?

@uli21 Ich weiß nicht welches Ventil Andreas hat.

Aber wenn Du eines nimmst, dass stromlos geschlossen ist, dann fällt in der Zeit ohne Zirkulation kein Stromverbrauch an. Benötigst Du die Zirkulation schaltest Du aktiv das Ventil ein. Für wie lange? 30min.? In der Zeit verbraucht das Ventil dann Strom. Ich hab mal bei Danfoss die Ventile im Netz beguckt, gibt bestimmt noch andere Hersteller, da stand was von 10W auf dem Gehäuse. Vermutlich der Stromverbrauch im eingeschalteten Zustand. Sehr überschaubar und entspräche ca. 88kWh im Jahr, wenn es denn 24/7 offen wäre. Allerdings lägen die Zirkulationsverluste wahrscheinlich um Größenordnungen darüber.

Ich habe ein ähnliches Problem fürchte ich und tendiere zu einer Kombilösung:

Ein Magnetventil NormallyClosed in Verbíndung mit einer Zirkulationspumpe. Beides gleichzeitig ein- und ausgeschaltet minimiert die Verluste und sichert dennoch eine schnelle Bereitstellung von Warmwasser an der Zapfstelle.

Wenn du Zirkulationsverluste deutlich reduzieren willst, dann sollte die Zirkulation doch eh nur selten laufen. Immer nur dann, wenn du Warmwasser brauchst, also z.B. mit Taster, wenn man ins Bad kommt. Dann spielt der Strombedarf dafür keine Rolle. Und dann brauchst du auch eine Pumpe, weil es dann zügig zirkulieren muss. Zusätzlich musst du natürlich dafür sorgen, dass bei ausgeschalteter Pumpe keine Zirkulation durch Schwerkraft stattfindet.

Ist ansich nur beim Warmwasserrohrverlegen einzuplanen. Hat aber kaum jemand und kennt auch kaum einer. So zirkuliert nichts.

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Wenn man nach „Schwerkraftbremse“ sucht, findet man es in jedem Baumarkt!

Möglich. Ich war da eher am HTD unterwegs. Dort beschreibt man einen Unterschied bei Mikrozirkulation und rät zum Thermosiphon:

https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/160124/thermosyphon-oder-schwerkraftbremse-

kein Magnetventil nehmen. sondern ein Motorventil.

Das Motorventil hat endschalter, schaltet also den Motor ab, wenn das Ventil geöffnet bzw. geschlossen ist. Das Motorventil muss natürlich iwie angesteuert werden. da reichen aber Zeitschaltuhren. wobei man darauf achten sollte, dass man nicht gleichzeitig das Motorventil "auf" und "zu" ansteuert.

Das motorventil fährt über 20 bis 30 Sekunden von einer endstellung in die andere endstellung. Da knallt auch nix in den Leitungen, wenn wie z.B. über Magnetventil blitzartig geöffnet oder geschlossen wird.

Ich mache das über esp8266 und Home Assistant.

Das reine abschalten der Umwälzpumpe in der Zirkulationsleitung hilft nicht, dann gebt es die Schwerkraftzirkulation und man verliertviel wärme im Brauchwasserspeicher. Bei mir sind das über Nacht 10 Grad, die durch die Zirkulationsleitung entstehen.

Ich habe nen zusäzulichen Absperrhahn eingebaut, kann so das Motorventil schnell tauschen, auf beiden Seiten der Leitung sind Absperrhähne.

Der Test, wie viel Wärme durch die schwerkraftzirkulation verloren geht, war denkbar einfach. Meine Heizung ist so programmiert, dass sie von 23:00 bis 5:30 komplett aus ist, also auch kein Brauchwasser nachheizt. Ich habe dann das einschalten der Heizung auf 9:00 gelegt. Dann vor 9:00 an der Heizung die Temperatur des Brauchwasserspeichers abgefragt. Das sind 10 Grad unterschied. Eine Woche nachts schwerkraftzirkulation laufen lassen, eine woche ohne. Jeden Tag morgens die Brauchwassertemperatur notiert. Man muss natürlich einen Absperrhahn in der Zirkulationsleitung haben und das so testen zu können. Und endsprechend die Heizung so programmieren, dass nachts kein Brauchwasser hoch geheizt wird.

@alter-hase Warum soll da was knallen? Auf beiden Seiten des Ventils liegt ja der gleiche Wasserdruck an oder hab ich da nen Knoten im Gedanken? Die Zirkulation hängt mit einer Seite am Speicher, dann das Ventil und die andere Seite der Zirkulationsleitung hängt doch an der "Haupt"warmwasserleitung. Da läuft doch nichts leer.

[quote data-userid="9025" data-postid="189720"]
Das reine abschalten der Umwälzpumpe in der Zirkulationsleitung hilft nicht, dann gebt es die Schwerkraftzirkulation und man verliertviel wärme im Brauchwasserspeicher. [/quote]

Danke für die vielen Anregungen!

Ist es nicht so, dass die Pumpe schließt, wenn sie nicht läuft? Oder gibt es zumindest Pumpen mit diesem Verhalten? So dass die Sperrwirkung wie bei Ventilen gegeben ist?

Mir leuchtet ein, dass ich ganz ohne Pumpe erst länger warten müsste, bis sich wieder eine Zirkulation einstellt.

wenn man gerade wasser zapft und in diesem augenblich das Magnetventil schaltet könnte sich das bemerkbar machen.

hatte ich auch gedacht, dass die Umwälzpumpe wie ein Stop wirkt. Ist bei mir aber nicht so. da drückt sich das Wasser durch, auch wenn die Pumpe nicht läuft.

Hallo!

Manche Zirkulationspumpen haben bereits ein eingebautes Rückschlagventil gegen Konvektionsströmung, bei anderen lässt es sich nachrüsten (10-15 Euro).

Grüße

Maximilian