Zirkulationspumpen für Warmwasser als Energiefresser - und was man da tun kann

Gibts da eigentlich Kennwerte vom Hersteller, welche Wärmeverluste der Speicher so hat? Wäre ja gut, erstmal zu checken, ob das normal und nach Spezifikation ist oder ob da irgendwas nicht nach Plan läuft.

Eine berechtigte Frage. Der Bereitschaftsverlust Vaux bei ΔT = 45 K ist mit 1,2 kWh/24h angegeben. Auf was sich die dT beziehen, ist mir nicht ganz klar. Evtl. der Temperaturunterschied zwischen Speicherinhalt und umgebende Raumtemperatur?

Eine berechtigte Frage. Der Bereitschaftsverlust Vaux bei ΔT = 45 K ist mit 1,2 kWh/24h angegeben. Auf was sich die dT beziehen, ist mir nicht ganz klar. Evtl. der Temperaturunterschied zwischen Speicherinhalt und umgebende Raumtemperatur?
Yepp... kannst du linear umrechnen:

Delta 0 = 0kWh / 24h
Delta 45 = 1,2kWh / 24h

oder je K 0,027 kWh / 24h oder als Leistung: 1,11 W / k

Grüße

Okay, dann müsste ich bei 80 °C Speichertemperatur über 12 h einen Wärmeverlust von ca. 0,73 kWh haben, theoretisch eher noch weniger, da die Temperaturdifferenz ebenso fällt.
Vorliegend ist aber eher folgende Situation: Verlust von 16 kWh (bei T1=80°C, T2=60°C (dT -20K) und 700 l (Wasser) (https://www.endenergie.de))

Falls das Thema noch relevant ist, ich habe hier eine Laing E1Vario-13/100BR als Zirkulationspumpe, diese hat außen einen Knopf für die Einstellung der WW-Solltemperatur. Wenn die Temperatur der Pumpe kleiner als Soll ist, läuft sie so lange, bis das WW die Zirkulationsleitung komplett erwärmt hat und die Pumpe (hinter der Zirkulationsleitung montiert) durch das WW ebenfalls ausreichend erwärmt ist. Bei Erreichen der Solltemperatur schaltet sich die Pumpe wieder aus. Dieser Vorgang wiederholt sich zyklisch (ca. 1/h), da ja die Pumpe langsam wieder auskühlt. Finde ich eine prima Lösung, und so ganz ohne zusätzlichen Aufwand, nur Pumpe tauschen, fertig.

Gruß Christian

Bei mir läuft die Zirkulationspumpe im Sommer bedarfsgesteuert, wenn die Solarthermie Warmwasser macht, und im Winter einfach gar nicht.

Ja, da dauert es dann morgens 2 Minuten, bis die Dusche warm wird, aber damit kann ich leben.

Oliver

Bleibt aber trotzdem noch ein System, was recht viel Energie verbraucht. Im Winter nicht so problematisch, weil man damit auch heizt. Im Sommer merkt man den Zusatzverbrauch aber sicherlich deutlich.

Hi,

endlich bin ich dazu gekommen, das auch mal zu messen:

Die dritte Messung, bei der die Zirkulationsleitung auch noch zugedreht wird, fehlt noch. Aber ich finde den Unterschied jetzt schon beachtlich, das wären 10 kWh pro Tag an verschwendeter Energie (solange die Solarthermie nichts liefert).

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Als Lösung zur bedarfsgerechten Steuerung der WW-Zirkulationspumpe liebäugele ich immer noch mit diesem Bausatz: WIFFI-pump-4 …energiesparende Steuerung der Zirkulationspumpe und Heizungsüberwachung | STALL

Die Zirkulationspumpe hält ja die Temperatur in den Wasserohren ungefähr auf dem eingestellten Wert (zumindest an der Messstelle), sodass das WW schneller an der Zapfstelle verfügbar ist. Denkt ihr, dass sich durch den Bausatz und der Steuerung über die Vorlauftemperatur die Dauer, bis WW kommt, stark erhöht (angenommen, ich stelle die Pumpe auf die höchste Leistung)? Im ersten Stock ist nämlich vermietet und da sollte trotzdem in unter 10 Sekunden warmes Wasser da sein, vor allem da der WW-Zähler immer mitläuft, egal ob kaltes oder warmes Wasser aus der WW-Leitung kommt.

Dritte Messung über 24 Stunden liegt bei einem Gasverbrauch von 0,0 m³:

2022-12-24 17_14_09-Window.png

Heißt also, dass der Unterschied zwischen ausgeschalteter WW-Zirkulation mit offenen und geschlossenem Hahn bei 5 kWh liegt. Was wiederum heißt, dass die in die Zirkulationspumpe eingebaute Schwerkraftbremse nicht so richtig zu funktionieren scheint?! Was kann man da tun?

Gibts da eine Anleitung zur Pumpe, wo das definitiv beschrieben ist, dass eine Schwerkraftbremse eingebaut ist?

Falls eine eingebaut ist und die nicht richtig funktioniert, könntest du ja eine nachrüsten.

Das hier hab ich gefunden:

https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/3525/Schwerkraftbremse-in-Zirkulationsleitung-

Es ist eine Vortex BWO 155 ERT. Auszug aus der Betriebsanleitung:

"Bei V-Pumpen (1) sind Absperr- und Rückschlagventil im Pumpengehäuse eingebaut." Laut Hersteller ist es eine V-Pumpe.

Jetzt ist natürlich fraglich, ob das Absperr- und Rückschlagventil zur Verhinderung der Schwerkraftzirkulation gedacht ist oder nur einen stärkeren Rückfluss verhindern kann. Das werde ich nochmals beim Hersteller anfragen. Den von dir geposteten Link schaue ich mir auch mal an, nur traue ich mich noch nicht so wirklich an die Verrohrung ran, auch wenn es mich reizen würde. Kann man da viel falsch machen? Austretendes Wasser sollte ja kein Problem sein, da der Heizungskreislauf getrennt davon ist.

/e: Im Bauexpertenforum wird gleich die Antwort gegeben:

Schwerkraftbremse = verhindert mit sehr leichtgängigem "Ventil" (meist Kunststoff) die REzirkulation durch den Gewichtsunterschied zwischen warmem und kaltem Wasser
'
Rückflussverhinderer = verhindert mit gößerem Gegendruck (Stärkere Feder) das durchströmen von Druckwasser (z.B.Kaltwasserleitung) entgegen der regulären Flußrichtung
'
Rückschlagklappe = ist ein Bauteil das in Saugleitungen von z.B. Regenwasser/Eigenwasserversorgungen eingebaut wird. Es ist tatsächlich lediglich eine Klappe die auch NUR in senkrechter Position eingebaut werden kann !

/e2: In einer Broschüre habe ich noch das gefunden, eigentlich sollte es funktionieren:

Quelle: index.php (deutsche-vortex.de)

Ich versuche daher im ersten Schritt, die Pumpe zu reinigen. Ggf. blockiert Kalk den Federmechanismus.

Wenn die Pumpe aus ist, müssten die Rohre an der Pumpe ja recht zügig kalt werden. Wenn das nicht der Fall ist, dann stimmt was mit der Pumpe bzw. dem Rückflussverhinderer nicht.

Kenn mich mit solchen Sachen aber nur wenig aus.

Genau richtiges Vorgehen: schauen, ob Rückschlagventil klemmt/dreckig ist und ggf. austauschen (s.u.)

Wie win gesagt hat: einfach checken, ob der VORlauf oder der RÜCKlauf nach längerer Zeit ohne Warmwasserbezug immer noch warm ist. Dann zirkuliert etwas ungewollt.

War bei uns ganz genau so. Ich hab dann zwei Dinge getan: einen thermosiphon gebaut (also am Ausgang und Eingang am Speicher für die Zirkulation eine Rohr Schlaufe nach unten gelegt mit Aluverbundrohr, bevor es wieder nach oben geht) gegen Mikrozirkulation und dann noch ein neues Rückschlagventil hinter die Zirkulationspumpe eingebaut (aus Messing von Hornbach, da kommt man später auch noch von außen an die Feder und kann über eine Art Revisionsklappe nach Dreck etc suchen. In die Pumpe war vorher nur eine Schwerkraftbremse eingebaut, die offensichtlich nur die Zirkulation durch den Rücklauf verhindert hat, nicht durch den Vorlauf). Dann hat die ungewollte Zirkulation aufgehört und die Verluste im Speicher sind rapide gesunken. Also bist du auf der richtigen Fährte, Abakus :-). Viel Erfolg!

Sodale, bei meiner WW-Zirkulationspumpe lässt sich der Pumpenkopf separat demontieren, sodass das Guss-Gehäuse in der Leitung eingeschraubt bleibt. So kann man den Rotor unkompliziert reinigen, kommt so allerdings nicht an die Rückschlagklappe, ohne das komplette Gehäuse zu demontieren. Da aber der Pumpenrotor noch fast blitzeblank und ohne jede Anlagerung war, denke ich, dass ich mir den Ausbau bis zur Rückschlagklappe sparen kann.

  • Wenn die Pumpe einige Stunden abgestellt war, ist die Verrohrung direkt vor und nach der Pumpe (3) kühl.
  • Der WW-Vorlauf (Rohre mit roten Pfeilen) ist am grünen Absperrhahn noch gut warm, am Mischventil (1) auch noch warm, aber nicht mehr ganz so warm wie am grünen Absperrhahn. Ca. 1 Meter nach Speicherabgang (waagrechtes Stück mit hellroten Pfeilen) ist an der Rohrisolierung nicht mehr viel Wärme zu spüren
Das lässt den Schluss zu, dass die Schwerkraftbremse funktioniert, oder?

Ja, würde ich auch so sehen, dass die Schwerkraftbremse funktioniert und du mit keinen Energieverlusten mehr durch die Zirkulationsleitung rechnen musst. Allerdings: Mit Hand gefühlt kann sehr täuschen. Das kenne ich von Heizkörpern. Man meint, die Heizung ist kalt und trotzdem zählt der Heizkostenverteiler Energieverbrauch. Problem ist, dass der Körper nicht gut in der Lage ist, z.B. etwas zu erfühlen, was 5 Grad wärmer als die Umgebung ist. Du müsstest also mit IR-Thermometer messen. Und die Dinger messen auf glänzenden Oberflächen nicht genau, also am besten mattschwarze Farbe an Messpunkte aufbringen. Im einfachsten Fall reicht auch schwarzes Isoband.

Auch bei 5 Grad mehr kann schon einiges über 24 Stunden an Energie verbraten werden. Das ist wie mit dem tropfenden Wasserhahn an Wasserverbrauch.

Hatte es auch schon mit einem IR-Thermometer versucht, aber die Messungen genau wegen den glänzenden Messing-/Aluoberflächen verworfen. Das mit dem schwarzen Isolierband ist allerdings ein guter Tipp, danke! So teste ich es nochmals.

Moinsen,

nimm so etwas: Meßgerät

Das mißt recht genau, solange du es nicht auf spiegelnde bzw. blanke Flächen richtest. Aber du hast genug rauhe Messingfläche, die du nutzen kannst.

Hi zusammen,

mit schwarzem Klebeband habe ich folgende Temperaturen bei abgeschalteter WW-Zirkulationspumpe gemessen:

  • 20 °C direkt vor und nach der Pumpe (3).
  • 35 °C am WW-Vorlauf beim grünen Absperrhahn.
  • 25 °C am Mischventil (1).
  • 20 °C ca. 1 Meter nach Speicherabgang (waagrechtes Stück mit hellroten Pfeilen).
20 °C entspricht der Raumtemperatur, was also heißt, dass die Schwerkraftbremse funktionieren sollte.

Ich habe ein ähnliches aber da reichen selbst die matten Messingflächen nicht für eine exakte Messung aus. Der Unterschied zwischen schwarzem Klebeband und matter Messingfläche beträgt bis zu 10 °C.

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Das heißt, es gibt jetzt noch den Widerspruch, dass du einerseits keine Zirkulation messen kannst und trotzdem einige kWh am Tag Verluste hast? Hast du schon eine Idee, woher das kommt?