Wiki: Daikin Faikin Modul

Wiki: Daikin Faikin Modul

Hier kann alles gemeinsam zusammengetragen werden, was für das Faikin-Modul wichtig ist.

Allgemeines

Das Faikin Modul kann als zusätzliches WLAN-Modul für Daikin Anlagen verwendet werden. Hierdurch kann die Anlage lokal gesteuert und ausgelesen werden, man muss also nicht mehr über die Daikin-Cloud gehen.

Das originale WLAN-Modul - falls vorhanden - muss nicht abgeschaltet oder ausgebaut werden, ein Parallelbetrieb ist möglich. Bei Anlagen, die ohne WLAN ausgeliefert werden, scheint ein Parallelbetrieb auch möglich zu sein. Zumindest ist es bei der Daikin ATXF oder FTXF so, dass das originale Modul am Port S430 angeschlossen wird und das Faikin Modul am Port S403.

Über Faikin hat man ein lokales Web-Interface, kann über MQTT steuern und in HomeAssistant, FHEM und ähnliche Automatisierungslösungen die Daikin-Anlagen einbinden.

Das Faikin Modul basiert auf einen ESP32 Prozessor. Oft wird es ohne Anschlusskabel vertrieben, weshalb man dann für seine Anlage noch einen passenden Steckverbinder braucht. Manche Anbieter liefern alles komplett.

Welche Anlage braucht welchen Stecker?

Es gibt je nach Anlage unterschiedliche Steckverbinder. S403 hat 2,5mm Pinabstand und 10 polig. Ähnlich JST XH 2.54 (2,54mm Pinabstand), den man auch anpassen kann.

S21 gibt es in 2,0 mm und 2,5mm Pinabstand, beide sind 5 polig.

Generell sieht man bei den höherwertigen und neueren Modellen gehäuft einen S21 in der kleinen 2mm Ausführung. Eine genaue Referenz ist aber notwendig da sich die benötigten Stecker selbst innerhalb von Modellen über die Generationen verändern können.

Welche Art Steckverbinder es ist, sollte auf der Platine aufgedruckt sein, also S21 oder S403.

S21 ist eigentlich das Kommunikationsprotokoll, was über diesen Steckverbinder läuft. Auf einem S403 Steckverbinder läuft auch das S21 Protokoll.

Als groben Indikator findet man häufiger:

  • ATXF-E/FTXF-E - S403
  • ATXD - S403
  • Comfora - S403
  • Perfera - S21
  • Perfera Truhe - S21
  • Stylish - S21

Pinbelegungen

Auf dem Board ist immer PIN 1 mit einem kleine Pfeil gekennzeichnet.

S21 Pinbelegung:

  • 1 - 5V, nicht überall verfügbar. Faikin nutzt ihn nur für Pullups für TX-Anschlüsse
  • 2 - TX from Aircon
  • 3 - TX to Aircon
  • 4 - Power typisch 12V, hierüber erhält Faikin Versorgung. Faikin kann 4-35 V
  • 5 - GND

S403 Pinbelegung:

  • 1 - 14V, hierüber wird Faikin versorgt
  • 4 - TX from Aircon
  • 5 - TX to Aircon
  • 6,7 - GND
  • 8,9 - not connected
  • 10 - ACHTUNG: Auf diesem Pin liegen 320V, Gefahr! Auch im ausgeschalteten Zustand diesen Pin nicht berühren.

Foren-Links

Weblinks

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Da es durchaus komplex und insbesondere beim Einstieg in die Faikin-Welt unübersichtlich sein kann, möchte ich ebenfalls etwas ergänzen und diese aus meiner Sicht sehr nützliche Lösung unterstützen.

Betriebsmodi:

Das Faikin-Modul lässt sich in zwei Modi betreiben, die man in ihrer Konfiguration und Bedienung unterscheiden sollte.

Modus 1: Interfacemodus

Hierbei bietet das Faikin-Modul eine ergänzende Möglichkeit, auf die Daikin-Klimaanlage zuzugreifen – in Form der Weboberfläche und über die standardisierte MQTT-Schnittstelle.
Das Faikin-Modul selbst führt dabei automatisiert keine Eingriffe aus – dies ist ein wesentlicher Unterschied zu Modus 2. Das Faikin-Modul bietet lediglich die Schnittstelle, um manuell über die Faikin-Weboberfläche eine Bedienung durchzuführen oder um Befehle und Informationen über MQTT auszutauschen, die z. B. von einem Heimautomatisierungssystem kommen.
Die Kommunikation zur Daikin-Anlage findet dabei bidirektional über S21 statt, und auch Einstellungen, die von einer anderen Quelle stammen (z. B. der Onecta-App oder der Fernbedienung), werden vom Faikin dargestellt. Somit ist dieser Modus empfehlenswert, wenn man die originale Fernbedienung weiterhin nutzen möchte – darf aber durchaus als gering funktionaler Modus für das Faikin betrachtet werden.
Ergänzend empfiehlt sich dieser Modus für sehr ausgeprägte Lösungen, bei denen eine selbst erstellte Regelung, z. B. in einem Automatisierungssystem, zusätzlich auf die Daikin-Regelung aufgeschaltet wird – mit dem Ziel eines verbesserten Betriebs hinsichtlich Komfort, Effizienz etc. Hierzu ist durchaus tieferes Wissen notwendig, und Beispiele finden sich im Beitrag des Forums.

Als Übersicht zu Modus 1 kann man auf der Weboberfläche des Faikin-Moduls den oberen Teil der Bedienung als Referenz nutzen.

Modus 2: Regelbetrieb

Das Faikin-Modul bietet die Möglichkeit, zusätzliche Regelfunktionen „huckepack“ zur Daikin-Regelung (nicht abschaltbar) zu nutzen. Hierbei gibt es zwei unterschiedliche Untermodi für diese Regelung des Faikin.

A) „AutoControl“

In dieser Regelfunktion nutzt das Faikin einen eigenen Regelalgorithmus. Dieser lässt sich im Faikin-Modul parametrieren, wodurch die sehr wertvolle Möglichkeit besteht, einen externen Temperatursensor einzubinden, damit die Klimaanlage realistischer auf die tatsächliche Temperatur im Raum reagiert.
Dabei ist zu beachten, dass für diese Huckepack-Regelung auf der eigentlichen Daikin-Regelung neue Regelparameter verwendet werden. Aufgrund werkseitiger Trägheit der Eingangsparameter kann es erforderlich sein, dass der Faikin-Regler teils stark eingreift, damit die Daikin-Regelung überhaupt reagiert.
Praktisch heißt das: Wenn die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist, reicht es nicht, den Sollwert der Daikin nur leicht zu reduzieren, um die Leistung zu senken. Stattdessen sind teils große Sprünge von mehreren °C notwendig. Insofern wirkt die Regelung des Faikin im AutoControl-Modus recht grob und kann nicht wie ein gut eingestellter PID-Regler funktionieren, da sie nur eine Regelung in zweiter Instanz ist, die ansonsten wirkungslos wäre.
Daraus ergibt sich bei der Nutzung ebenfalls, dass die Originalparameter der Daikin-Regelung durch das Faikin automatisch gesteuert werden und z. B. eine manuelle Justierung per Fernbedienung kontraproduktiv ist. Ein Ein-/Ausschalten kann sicherlich weiterhin genutzt werden, die Einstellung der Solltemperatur sollte jedoch ausschließlich über die Faikinparamter erfolgen.

Als Übersicht kann man verstehen, dass alles, was den Modus 2 betrifft, im unteren Teil der Faikin-Weboberfläche kategorisiert ist:

B) „Thermostatmodus“

Ergänzend zum AutoControl-Betrieb ist im Modus 2 auch ein einfacherer Thermostatmodus nutzbar. Hierbei handelt es sich um einen eher simplen Zweipunktregler, der ebenfalls unter Berücksichtigung eines externen Temperatursensors den Sollwert (autot) in einem Band (Range = autor) regelt.
Um diesen anstelle der komplexeren Regelfunktion zu nutzen, ist er im Konfigurationsmenü zu aktivieren:

grafik
Bedingt durch die nicht abschaltbare Daikin-Regelung und somit immer als zweite Instanz einer zusätzlichen Regelung wird der Thermostatmodus oft als leichter verständlich und auch in der Nutzung und Funktion als besser beschrieben (subjektive Meinung).

Um ein Optimum in Effizienz und Komfort zu erzielen, ist mit Sicherheit der Interfacemodus mit einer zusätzlichen externen Regelung zu nennen. Ein wesentlicher Vorteil hierbei ist, dass eine solche Regelung auch die Bedarfssteuerung mit einbeziehen kann – was beim Faikin in Modus 2 derzeit nicht gegeben ist.