Verbesserung des Abtauverhaltens einer Multissplit 2MXM50A

Ok, also hier als neues Thema...
Ich habe seit einigen Wochen 2 Daikin Multisplits laufen:

  • 2MXM50A mit IG Stylish 3,5kW und einer Perfera Truhe 2kW
  • 3MXM40A mit 3 IG Stylish 1,5kW

Meist laufen die IG mit Bedarfsteuerung 40%, und der Soll-Temperatur höher als die Ist-Temperatur der Räume. Das funktioniert recht gut, die Räume erreichen 19-20°C. Der grösste Raum mit einem grossen Specksteinofen wird 1x am Tag mit einer guten Ladung Holz befeuert.
Die 3MXM40A läuft mit 2-3 laufenden IG mit 250-300W konstant durch. Nur einmal hat einen Aussetzer gehabt und angefangen zu schwingen, d.h. Anstieg der Leistungsaufnahme auf ca 1,5kW, dann Abfall, usw. Ich habe sie ausgeschaltet, der Effekt ist dann nicht wieder aufgetreten.
Die 2MXM50A läuft auch stabil, bei ca. 370-450W, muss aber jede 1-2h abtauen. Die Aussentemperatur liegt in den letzten Tagen bei 0-5°C und es ist mit einer Luftfeuchte >90% sehr feucht.
Das baulich kleinere AG 2MXM50A vereist innerhalb der 1-2h komplett, deshalb ist es verständlich, dass sie abtauen muss. Die grössere 3MXM40A ist nass, vereisst aber gar nicht. Beide Gerät stehen in einem geringen Abstand voneinander an der gleichen Hauswand. Der COP bei der 2MXM50A liegt in den letzten Wochen bei 4,0, bei der 3MXM40A bei 4,9-6,0. Es wäre super wenn ich Unterstützung bei der Optimierung bekommen könnte.
Hier sind die Aufzeichnung der Leistungsdaten von gestern mit Shelly über homeassistant:


Die gelbe Kurve zeigt die Leistung der 2MXM50A, die blaue Kurve die Leistung der 3MXM40A. Warum letztgenannte zwischen 13:00 und 14:00 rumgesponnen hat, weiss ich nicht. Das ist ein einmaliges Ereignis gewesen, welches nie vorher aufgetaucht ist, wovon ich aber hier im Forum schon gelesen habe. Es ist nicht Inhalt der Fragestellung. Auch nicht, dass die 3MXM40A 30min. immer 1x taktet. Wäre schön, wenn ihr Ideen hättet, das vereisen zu verringern.

Vereisen ist physikalisch bedingt.
Wenn du entsprechend viel Leistung aus dem Verdampfer ziehst, vereist sie.
Je kleiner der Verdampfer, desto schlechter.
Die eine ist knapp über Vereisen (große Fläche, wenig Leistung), die andere knapp drunter (kleinere Fläche, mehr Leistung).
Was willst du optimieren?

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Sehe ich auch so. Der Wärmetauscher am AG ist ja immer etwas unter der Außentemperatur, weil dieser ja der Luft Wärme entzieht. Ein Wärmefluss entsteht erst dann, wenn es einen Temperaturunterschied gibt und Wärme fließt immer von warm nach kalt.

Wie hoch der Temperaturunterschied ist, hängt von der abgeforderten Leistung ab und von der Wärmetauscherfläche.

Wenn meine MHI mit 200W läuft, ist der Wärmetauscher nur etwa 1,5 Grad kühler, so dass die erst ab ungefähr 1,5 Grad Außentemperatur mit der Vereisung anfängt. Bei 400 W wären es schon 3 Grad.

Wovon es auch noch abhängt, ist die Lüfterdrehzahl am Außengerät. Je schneller der läuft, um so geringer muss die Temperaturdifferenz sein.

Wenn deine 2MXM50 nun einen kleinen Wärmetauscher hat und eine höhere Leistung zieht, dann wird der Wärmetauscher auch einige Grad kälter sein müssen und das führt dann zur Vereisung bei vielleicht schon 5 Grad.

Kannst du mit einem IR-Thermometer mal messen. Wobei die Dinger sehr ungenau in der Messung sind. Muss man öfters mal abwechselnd Anlagengehäuse und Wärmetauscher messen und dann das Ergebnis mitteln. Wenn du so beide Anlagen mal vergleichst, wirst du sicherlich die Unterschiede sehen.

Was auch noch dazu kommt: Die 2MXM50 kann nicht sonderlich weit herunter modulieren, geht nur bis 2kW, siehe Eurovent-Daten:
https://www.eurovent-certification.com/de/catalog/program/certificate/participant/model/show/201925002

Elektrisch sind das ungefähr 333 Watt, real kommt die vermutlich nicht unter 350-370 Watt. Dei 3mxm40 kommt bis 1,4kW thermisch und 190 W elektrisch runter.

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Besten Dank @thaistatos & @win für eure Antworten. Jetzt verstehe ich das Verhalten der beiden Anlagen besser. Eigentlich ist es ja schick eine baulich kleinere Anlage zu haben, aber da zeigt sich der Vorteil einer grösseren Wärmetauscherfläche und der Fähikeit die Leistung möglichst weit herunter zu modulieren. Das es für die Effizienz in dem Ausmass ins Gewicht fällt überrascht mich aber schon. Naja, man lernt nie aus.

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Ich bin auch gerade dabei, über das Vereisungsverhalten einer Split-Klima bei einem Bekannten nachzudenken. Ist eine Midea, die praktisch immer auf voller Leistung läuft. Die überzieht sich innerhalb von weniger als einer Stunde komplett mit Eis, bis sie schließlich abtaut.

Frage an Dich: Hast Du die Möglichkeit, ein Zeitraffer-Video über mehrere Stunden von der Außeneinheit aufzunehmen? Viele Handy-Kameras haben diese Funktion, so dass man z.B. alle 10 Sekunden ein Bild macht und das Ergebnis als Video bekommt. Soll wohl auch Apps dazu geben, wie Timelapse.

Ich habe das den o.g. Bekannten machen lassen. Auf dem Video sieht man nun genau, dass der Verdampfer (entsprechend seiner internen Kältemittelleitungs-Topologie) in den beiden parallel geschalteten Blöcken (oben/unten) jeweils von unten nach oben zufriert. Hier mal als Bild dargestellt. Bei den roten Linien fängt es an, und von dort breitet sich das Eis nach oben aus (Pfeile):

Mich würde interessieren, ob das bei Dir auch so ist, oder ob Dein Verdampfer homogen auf ganzer Fläche zu-reift.

Ich frage mich, ob evtl. Kältemittelmangel so ein Vereisungsbild "von unten nach oben" verursachen kann.
Falls es das nicht ist, sollte man generell das Expansionsventil weiter aufdrehen, um weniger Sub-Cooling und mehr Durchflussrate zu erzielen, was dann gleichzeitig auch die Leistungsaufnahme reduziert. Geht in dem Fall nur nicht so leicht - das Expansionsventil ist bei dieser Midea eine Kupferkapillare.

Leider habe ich das nicht. Aber bei mir sieht eine Phase der Vereisung sehr ähnlich aus wie auf deinem Bild. Vielleicht weniger scharf abgegrenzt. Hier sind 2 Fotos:


Ich bin gspannt, ob sich deine Theorie des Kältemittelmangel erhärtet. Wäre froh, wenn du mich informierst. So lausig wie die Handwerker bei der Installation der Anlagen gearbeitet haben, würde es mich nicht wundern, wenn bei mir zuwenig Kältemittel eingefüllt wäre.
btw. es ist -3°C und die 3MXM40A zeigt fast keine Vereisung. :slight_smile:

das KM wird meist nicht eingefüllt, das ist schon im AG enthalten. Erst bei großen Leitungslängen muss evtl. etwas nachgefüllt werden.
Da sie relativ gleichmäßig vereist, würde ich nicht von KM Mangel ausgehen.

Das sieht bei mir ähnlich aus:

Das wäre jetzt die 2MXM...
Bei meiner 4MXM sieht das aber auch so aus, dass die Vereisung erst bei bestimmten Bereichen anfängt.

Und doch nicht 2 Fotos von der anderen Anlage gefunden:

Danke für Eure Fotos!

In der Tat, bei Dir ist das deutlich homogener als bei meinem Bekannten.

Auf Kristofs Bildern sieht man dagegen genauso scharf abgegrenzte, diskrete Streifen wie bei meinem Bekannten, also wieder einen recht extremen Fall.

Da fragt man sich nun, ob 100g zusätzliches Kältemittel etwas verändern würden oder nicht...

Ich habe mal auf der DuRöhre nach Videos zum Thema gesucht und bin auf dieses hier (aus Nordamerika) gestoßen. Schaut Euch mal den Screenshot bei Zeitindex 2:39 an:

Kommt uns dieses Vereisungsbild, das der Videoersteller auf zu wenig Kältemittel zurückführt, evtl. irgendwie bekannt vor...?

@ytsch
Hi. Mir ist in den letzten Tagen des öfteren mal aufgefallen, dass das AG der 2MXM beim Abtauen die untersten 2cm am Wärmetauscher nicht enteist, kannst du das so ähnlich bei deiner auch feststellen ?

Hallo @kristof
Bei mir sieht es schlimmer aus und taut auch gar nicht mehr ganz ab. Wieso ist deine Anlage so frei? Ist es bei euch wärmer?
Kann da etwas kaputt gehen? Habe gerade gelesen, das jemand mit heißem Wasser enteisst. Darauf habe ich nicht so Lust.
Der aktuelle Abtauzyklus liegt bei einer Außentemperatur von -1°C mit Bedarfsteuerung auf 50% bei 70min. Vorher mit 55% lag er bei 50min. Es lohnt sich mit der Bedarfsteuerung zu variieren.

Das sieht bei mir nur so frei aus weil ich mal mit Wasser drüber bin, sah vorher auch schlimmer aus allerdings nicht so krass wie bei dir. Ich fahre aktuell mit 60% und Abtauvorgänge sind bei -2 Grad so zwischen 50 und 70 Minuten.
Wenn das Eis zu hoch wird kann es sein das im AG der Ventilator mit kollidiert, deswegen war ich da etwas vorsichtiger und bin mal mit handwarmen Wasser drüber. Zu warm ist denke ich auch kontraproduktiv da dann der Temperaturunterschied zu groß wird...
Ich werde jetzt erstmal versuchen in wie weit die Rohrbegleitheizung unter der Wanne was bringt.

Gibt es denn von anderen im Forum auch Erfahrungen mit so starken Vereisungen wie bei ytsch auf dem Bild zu sehen?

Oh, dass hört sich ja ganz kritisch an. Vielleicht hat die Bedarfssteuerung Einfluss auf die Leistung beim Abtauen. Ich würde Bedarfssteuerung mal ganz abschalten und auch Econo abschalten.

Wenn der Wärmetauscher nicht bei jedem Abtauzyklus vollständig abtaut, wird das immer kritischer und kann auch den Wärmtauscher beschädigen.

Wie lange lief denn die reine Abtauung? Deine Beschreibung liest sich etwas missverständlich. Du meinst die Zeiten zwischen den Abtauungen und nicht die Abtauungen selber? 50-70 min Abtauung ist weit weg von dem, was die normal machen.

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Oops, das hätte ich gar nicht so eingeschätzt.

Ok, Econo ist sowieso aus. Bedarfsteuerung erst auf 100%, dann aus...

ca. 5 Minuten

Das ist die Zeit zwischen den Abtauzyklen.

Taut sie damit wieder besser ab?

Ich weiss gerade nicht was das AG macht. Sie zieht erstmal 1,9kW... :grimacing:


So sieht es seit dem Ausschalten der Bedarfsteuerung aus. Es ist inzwischen 23,5° im Zimmer :melting_face: bei Tist von 21°C. Die Vereisung hat sich erstmal nicht verbessert, aber es läuft vom letzten Abtauzyklus noch Wasser aus dem AG. Der Abstand zwischen den Abtauungen ist grösser geworden. @kristof Fotos von Löchern kann ich noch nicht machen, da der Boden von unten sehr vereisst ist.
Hat jemand noch eine Idee? Mir ist zu warm. :woozy_face:

Auf Kühlung umschalten, sollte noch etwas Wärme ins AG schaufeln...

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