Unterschiedliche Zellspannung nach parallelem Top Balancing

Zuvor hattest du geschrieben du hast beides, also Multiplus und MPPT, aber egal.

Vorweg: Deine eingestellte Ladeschlussspannung im VE.Configure beträgt 27,6V das sind 3,45V/Zelle und nicht wie du sagst 3,37V/Zelle. Und das Häckchen bei "Enable Batterie Monitor" solltest du rausnehmen weil du einen Victron Shunt hast. Den wählst du dann im Cerbo GX unter "Batteriewächter" aus oder eben dein BMS je nach dem was du erreichen möchtest.

Tja das ist das was ich zuvor schon geschrieben habe und auch ein Grund warum ich persönlich kein ESS mag und nutze, und auch nicht mit dem Multiplus lade. Du kannst für den Lader vom Multiplus keinen festen Abschlussstrom (Schweifstrom, Cutoff) festlegen. Die Einstellmöglichkeiten in einem Victron MPPT sind flexibler und bieten dir im Expertenmodus mehr Einstellungsmöglichkeiten wie zb. den Abschlussstrom, Re-Bulk usw...

Beim Multiplus kannst du über VE.Configure nur eine maximale Konstantspannungszeit eingeben. Ich weiß jetzt nicht ob das für eine adaptive oder feste Ladekurve gilt, gehe aber mal eher von einer adaptiven Ladekurve aus (lässt sich im VE.Configure kurioser Weiße nicht einstellen). Wenn du den Multiplus aber zum Beispiel mit Victron Connect verbindest kannst du angeben ob adaptive oder feste Ladekurve. Bei der adaptiven Ladekurve berechnet der Multiplus bzw. dessen Lader selbst die Konstantspannungszeit, also die Zeit bei dem der Ladestrom sinkt anhand der vorhergehenden Ladezeit (Bulkzeit). Das ganze wird dann zusätzlich durch deine eingebene maximale Konstantspannungszeit begrenzt. Bei der Einstellung "feste" Ladekurve wird immer bis zur maximal eingestellten Konstantspannungszeit geladen (Gefahr des Überladens weil der Ladestrom wenn zu lange gewählt bis auf 0 Ampere absinken kann). Wie weit der Ladestrom in der CV-Phase absinkt bis zum abschalten kannst du über deinen Shunt beobachten. Bei einer adaptiven Ladekurve must du aber beachten das der Abschlussstrom unterschiedlich hoch sein wird (im Gegensatz zu einer festen Ladekurve) weil ja wie oben beschrieben die Konstantspannungszeit ständig neu berechnet wird. Mit einer festen Ladekurve must du dein System kennen und mittels Shunt und zb. bei einer Stunde fester eingestellter maximaler Konstantspannungszeit beobachten wie weit der Strom in dieser Zeit gegen Ende sinkt, das ist dann dein Cutoff bzw. bei einem MPPT wäre das dann der Abschlussstrom. Das heißt du must es selbst rausfinden und testen welche die beste Konstantspannungszeit ist und wo du den Akku weder überlädst aber auch voll bekommst. Wenn der Ladestrom gegen 0 Ampere geht hast du auf jeden Fall Überladen und die maximale Zeit war zu lang!!!

Bei einem MPPT hingegen ist es wieder anders...

Hier wird bei einer eingestellten adaptiven Ladekurve laut Victron die Konstantspannungszeit anhand der Batteriespannung am Morgen bestimmt. Für Lifepo ist das aber sehr ungünstig da die Spannungskurve sehr flach ist. Auch wird im Victron Connect die "Ladekurve" bzw. Absorptionszeit automatisch auf "fest" gestellt sobald du als Batterie Typ Lifepo ausgewählt hast. Das wird mit ziemlicher Sicherheit den Grund haben das die Bestimmung der Konstantspannungszeit anhand der Batteriespannung am Morgen bei Lifepo keinen Sinn macht wie ich oben schon geschrieben habe, und ursprünglich für Bleibatterien gedacht sein... wenn du nämlich vorher Adaptiv wählst und dann als Typ eine Blei Batterie auswählst dann bleibt die Einstellung auch auf Adaptiv im Gegensatz zu Lifepo. Also stellt man hier eine feste maximale Kostantspannungszeit ein (Absorptionszeit @Victron), meinetwegen auf 1 Stunde und zusätzlich aber auch einen Abschlussstrom (Schweifstrom @Victron). Nun nehmen wir mal an du möchtest dich nach der Tabelle von Regulus bzw. der Nordkyn Seite richten und stellst die Ladeschlussspannung auf 3,4V/Zelle ein, also bei einem 24V system auf 27,2V und zusätzlich den Abschlussstrom auf 0,005C. Bei 0,005C sind das bei 280Ah... 1,4 Ampere Abschlussstrom. Wenn du jetzt so laden tust dann hast du einmal den "Cutoff" über die maximale Konstantspannungszeit (1 Stunde) und einmal über den Abschlussstrom je nach dem was zuerst erreicht wird. In der Regel passt du dann wenn du deinen Akku kennen gelernt hast einfach die maximale Kosntantspannungszeit so an das nicht zu früh abgeschalten wird und der Lader aber den eingestellten Abschlussstrom erreichen kann, in meinem Beispiel also bei 1,4 Ampere. Fällt der Ladestrom also innerhalb der angegebenen maximalen Konstantspannungszeit auf 1,4 Ampere ab gilt der Akku zumindest nach der Nordkyn Tabelle und dem Diagramm als voll und der Laderegler würde abschalten. Nebenbei: Der Schweifstrom vom Shunt müste dann über 1,4 Ampere eingestellt sein und die "Spannung wenn aufgeladen" auf 27,1V um innerhalb der angebenen "Zeit für die Ladezustandserkennung" den Akku auf 100% zu synchronisieren. Aber hier spielt zb. auch der eingestellte Ladewirkungsgrad eine Rolle... würde aber jetzt den Rahmen sprengen zu erklären wie du deinen Shunt perfekt einstellst.

Wie du siehst ist es alles nicht so einfach bzw. braucht es etwas Know How.

Das ist nur mein Wissensstand und deshalb alle Angaben ohne Gewehr zumal ich keine Erfahrung mit einem ESS System habe und haben möchte solange hier die Parameter der MPPT bei einem ESS System außer Kraft gesetzt werden?! Ein Victron System mit einem oder mehreren MPPT macht es meiner Meinung nach viel eifacher und komfortabler. Sorry für die verschiedenen Bezeichnungen... vieles kann man auch anders bezeichnen es bedeutet aber das selbe, und bei Victron scheint man das auch nicht so genau zu nehmen und immer anders zu bezeichnen damit die Verwirrung komlett ist ?... oft habe ich es dir ja in Klammern dahinter geschrieben.

Ich hoffe ich habe dich nun nicht ganz verwirrt ?

1 „Gefällt mir“