Sammelthema: Erfahrungsaustausch Betreiber Hoymiles Mikrowechselrichter an Akku

@forest Hmm, das war auch - nach dem was ich so recherchieren konnte - meine Vermutung. Ich glaube, es geht auch mit einer DTU Lite, allerdings nur mit einem Installateurs-Account.

Ärgerlich ist es halt vor allem, dass der HM-1500 teilweise auch gar nicht startet und ich erst AC trennen und wieder neu verbinden muss, damit er was produziert. So kann er eigentlich nicht unbeobachtet bleiben und die Nachteinspeisung wird so nicht zuverlässig funktionieren :frowning:

Ich nehme mal Kontakt zu dem Händler auf.

Das Verhalten hatte ich weiter vorn schon mit meinem HM-400 beschrieben. Wenn ich ein Limit < 10 W einstelle, geht der HM-400 nach kurzer Zeit auf 0 W. Setze ich dann ein Limit von mindestens 10 W, dauert es 20 Minuten, bis überhaupt wieder Leistung generiert wird.

Mein Tipp war daher, den Wechselrichter dauerhaft am unteren Schwellenwert einspeisen zu lassen, anstatt ihn in den Bereich zu bringen, wo er auf 0 W geht und dann ewig brauchen würde wieder anzufangen.

Ist halt komisch, dass die HM-300 das Verhalten so gar nicht zeigen. In Ahoy ist der HM-1500 in diesem Status auch wie abgeschaltet: "Inverter #2: HM-1500 (v10018) is available and is not producing"

Bin beim HM-1500 extra mit der Spannung hochgegangen und habe eine 3er Batteriebank aufgebaut, weil ich erst dachte es hängt damit zusammen. Anscheinend hat er aber dann ein anderes Problem. Dann schau ich mal, ob ich den Schwellwert herausbekomme. Dafür müsste er erstmal wieder starten... Muss diesmal glaube ich leider auch DC kurz trennen, weil er gar nicht mehr mag. Damit warte ich aber, bis die Batterien wieder voll geladen sind (beim HM-1500 wieder mit dem Anzeigefehler, dass er angeblich 30W DC Power hätte pro Kanal...).

Interessant ist vielleicht auch noch, dass er ab und zu (auch bei einem Limit von 0W) für wenige Minuten anspringt und so 20-25W Leerlaufproduktion hat und sich dann wieder abschaltet.

edit: Noch ein interessanter Aspekt. Wenn ich den HM-1500 während des Batterieladens anstelle, dann meint er, die angebliche DC-Leistung auch AC-mäßig einzuspeisen (also so 120W). Die kann ich aber mit weder der Strommesszange noch an der Steckdose nachweisen. Ist er vielleicht wirklich defekt, weil er ja quasi auch Phantomleistung anzeigt während des Ladens?

Ich hab hier neuerdings das Problem, daß sich meine Ahoy-DTU seit dem Update auf 0.6.9 sporadisch aufhängt und dann vom Raspi nicht mehr erreichbar ist.

Jetzt hatte ich mir einen Watchdog gebastelt, der die WLAN Steckdose über den die 2 HM-300er einspeisen, für eine Minute ausschaltet und dann wieder einschaltet.

Die persistente Leistung hatte ich auf die Grundlast eingestellt, so daß ich eigentlich davon ausgegangen bin, daß sobald AC-getrennt ist und wieder eingeschaltet ist, die WR auf jeweils 90 W hochlaufen.

Das hat auch ein paar mal funktioniert.

Nur jetzt ist es so, daß die WR erst wieder einspeisen, wenn die Ahoy-DTU wieder verfügbar ist und diese die WR einschaltet.

Hab dann noch ein paar mal rumprobiert und festgestellt, daß auch mit der persistenten Leistung eingespeist wird, wenn DC seitig getrennt wird.

Gibts da noch irgendein Flag das man setzen kann, daß der WR bei AC-Trennung, auf die persistente Leistung hochfahren soll?

@belzig
Die AhoyDTU Firmware ist m.M.n zuletzt immer instabiler geworden.
Hab nun auf OpenDTU umgestellt, das ist eine andere Welt, super!
Die Installation (das initiale "flashen") geht nun auch via Browser - dazu mit Chrome oder Edge auf
https://homeserver.mr-money.de/dtu/
"open DTU ..." anwählen
dann auf den blauen Connect Button.

Würde mal die Kondensator-Buffer-Lösung probieren. Oder das Netzteil wechseln.

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Hi, habe nicht alle Beiträge gelesen, aber hat schon wer dieses hier so umgestezt?

Da scheint ja die Lösung zu sein mit kleinen Verbräuchen und µWR.

@linuxdep Die 41 Seiten in diesem Thread sind bestimmt nicht dadurch entstanden, dass niemand einen Hoymiles-Wechselrichter an einem Akku betreibt :wink:

Was genau möchtest du denn wissen? Ich betreibe ein ähnliches Setup (also Hoymiles-Mikrowechselrichter am Akku). Im Detail habe ich persönlich jedoch alles mit anderer Hardware und Software gelöst, abgesehen vom Shelly 3EM :smiley:

ging mir um die konkrete openDTU-onBattery Lösung, ob die wer so nutzt und wie es so damit läuft.

@linuxdep

Ja nutzen einige hier. Läuft m.E. nach gut und in der Software passiert auch noch viel an Neuerungen.

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Hallo zusammen
Plane auch eine kleine Anlage mit PV 2,4KW, Laderegler Make Sky Blue 60A, Akku LiFePo 48V 100Ah, Wechselrichter HM800?, Nulleinspeisung über DTU.
Für die ersten Versuche habe ich mir einen HM800 mit AHOY DTU besorgt und an ein Netzteil 0-60V 5A angeschlossen.
Hier meine Erfahrungen, die sich teilweise mit den euren decken.
Netzteil mit 50V max. 5A. direkt an einem einzelnen PV Eingang. Drosselung HM800 auf 200W (100W pro Eingang).
Die Regelung funktioniert scheinbar. Ausgangsleistung ist stabil. Allerdings habe ich bei 100W und einem Eingangsstrom von 2,2A, einen Sinusförmigen 100Hz Ripple (Wechselstrom der den Gleichstrom überlagert) von 0,5A RMS. Bei 150W/3,2A Ripple 0,8A RMS und bei 200W/4,5A Ripple 1,1A RMS. Gemessen habe ich mit einem Shuntwiderstand + Oszi am Eingang und zusätzlich mit einem Zangenamperemeter (Wechselstrom für Ripple).
Ich denke, der Ripple wird wohl bei noch größeren Strömen entsprechend steigen. Vielleicht kann jemand den Ripple bei höheren Strömen mit Akku nachmessen. Konnte sein das manche Probleme die auch bei Benutzung nur eines PV Eingangs auftreten dadurch entstehen. Weiter unten habe ich noch ein paar zusätzliche Versuche durchgeführt.
Noch schlimmer wird es, wenn ich beide PV Eingänge parallel anschließe. Der Strom schwankt enorm, die Leistungsbegrenzung funktioniert nicht zuverlässig und die PV Eingänge ziehen unterschiedlich viel Strom. Dies wurde ja schon in anderen Beiträgen festgestellt. Die beiden PV Eingänge vom HM800 haben definitiv eine interne Verbindung (Durchgang zwischen den beiden minus Anschlüssen) auch die beschriebenen Versuche mit Dioden und Leitungslänge brachten selbst bei diesen geringen Strömen keine Änderung.
Der HM800 mit beiden PV Eingängen parallel ist mir zu kritisch, der geht jetzt erst mal zurück.
Alternative wären zwei HM300 an einem Akku. So wie ich das bisher gelesen habe, gibt es dort zumindest mit den zwei konkurrierenden PV Eingängen keine Probleme.
Hier noch einige Versuche zum Thema Ripple alle bei 50V auf einem PV Eingang:
Ripple wird deutlich größer und unsymmetrisch wenn man unter 100W kommt.

Der Ripple ist stark vom Eingangswiderstand abhängig. Sobald man einen Widerstand von nur 0,2Ohm in Reihe schält, geht er bei 100W/2,2A von 0,5A auf 0,3A zurück. Bei entsprechender Leistung hat man dann jedoch enorme Verluste.
Hab auch schon einen Versuch mit einer Drosselspule 5A/7mH durchgeführt bei 100W/2,2A geht der Ripple von 0,5A auf 0,1A zurück. Verluste dürften dann etwas niedriger sein. Bei hohen Strömen braucht man aber entsprechend große und geeignete Drosseln. Könnte aber ein Ansatzpunkt sein.
Bekommt man noch irgendwo einen bezahlbaren SUN600 mit AR Zertifikat ?

Warum sollte das so sein?

@s-b-2

Vermutlich liegt das an der MPP Regelung. Diese geht von einem höheren Eingangswiderstand einer Solarzelle aus . Der liegt im Bereich von mehreren Ohm.

@studento OK, aber dann sollte ein Abschalten durch das BMS so gut wie nicht vorkommen. Deine Aussage klang dann für mich so als wäre das BMS dafür zuständig abzuschalten wenn der Speicher leer ist.
Wenn du mit OpenDTU abschaltest, dann ist das wie bei mir. Die Ansteuerung kommt von einem Rasperry Pi 4 und das System läuft extrem zuverlässig. Wobei ich AhoyDTU benutze, aber die funktionieren beide gleich gut.
Demnach sollte wirklich nur im schlimmsten Fall das BMS abschalten. Mein System läuft so seit etwa Dezember 22 und bis jetzt hat das BMS nicht mehr greifen müssen seit AhoyDTU den Wechselrichter zeitig in den Standby schickt.
Demnach brauchst du das mit der Ladespannung ja nur, wenn du am System arbeitest du die WR händisch von der DC-Seite trennst. Deswegen bin ich der Meinung sich diese Automatik sparen zu können.
Wie erwähnt, seit knapp 10 Monaten läuft mein System und das BMS hat nie gegriffen. Nur am Anfang als ich das ganze noch nicht optimal eingestellt hatte.
Deswegen kann ich damit leben, wenn man das vorladen händisch machen muss. Weil wenn es nötig ist, dann bin ich eh an der Anlage dran.

@maltes
@s-b-2
@mola

Vielen Dank für euer Feedback und Einschätzungen! Das hat mir alles sehr geholfen und mich zum Ziel gebracht. :slight_smile: Ich habe die letzten 3 Monate fleißig gebastelt und nun auch eine "kleine" Anlage zusammengebaut. Ich schreibe in einem extra Beitrag gleich ein paar Details dazu.

Ja, verstanden. Ich habe letztlich nur den Aufwand mit OpenDTU und Node-RED gescheut. Ich wollte es anfangs so simpel wie möglich haben. Aber je mehr ich gegrübelt habe, umso "feiner" wollte ich die Steuerung auslegen und umso exakter wollte ich alle möglichen Zustände und Eventualitäten regeln. Da war meine ursprüngliche Idee der AC-Regelung schnell verworfen. Die Hoymiles schalte ich nun brav per Software und OpenDTU - das funktioniert so traumhaft schön, dass man nie mehr etwas anderes haben möchte, wenn man es einmal genutzt hat.

Grundsätzlich mag ich es aufwendig - die simple Auslegung war nur Selbstschutz vor mir selbst, weil ich geahnt habe, wieviel Zeit und Geld ich verschwenden würde, wenn ich erst einmal "richtig" anfange. Aber die Entscheidung zur Softwaresteuerung war vollkommen korrekt auch dank der mahnenden Worte. :wink:

Ja, akzeptiert. Trotzdem allein auf das BMS setzen ist mir zu unsicher. Ich wollte wenigstens eine Schutzstufe mehr und habe mit einem Battery Protect eine gute Lösung für mich gefunden.

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  • Kann das überhaupt klappen mit mehreren parallelen HM's an einer Batterie, die zum AC-Einspeisen aus der Batterie missbraucht werden und stufenweise "zugeschaltet" werden? Oder würden sich die Wechselrichter gegenseitig stören? Für die Batterie sind es erst einmal nur Verbraucher. Gibt es jemand, der zwei oder mehr HM's an einer Batterie zum Einspeisen bereits über längere Zeit verwendet und Erfahrungswerte hat wie zuverlässig das funktioniert? [/quote] Halte ich für kein Problem, es sind Modulwechselrichter... die laufen in größeren Anlagen immer zusammen mit anderen.

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  • Für den Fall, dass mehrere HM's über die Shellys relativ gleichzeitig eingeschaltet werden könnten, verdoppelt bzw. verdreifacht sich für mich das Einschaltstromproblem weiter, richtig? [/quote] Nicht, wenn Du AC-seitig schaltest oder per Software.

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  • Findet das Aufladen der Kondensatoren der HM-300/350/400 nur beim Einschalten an AC oder an DC oder in beiden Fällen statt? Oder andersherum: wann werden die Kondensatoren entladen - beim Abschalten der AC-Seite oder der DC-Seite oder in beiden Fällen? In meinem Fall würden die drei HM's dauerhaft am Akku klemmen. Allerdings würde ich diese AC-seitig durch die Shellys realtiv oft ein- und ausschalten. Würden dann bei jedem Aus- und Wiedereinschalten der AC-Seite die Kondensatoren wieder aufgeladen werden müssen und ich hätte ständig das Einschaltstromproblem für die Batterie? [/quote] Nur DC-seitig. Kein Problem, wenn Du die AC-Seite schaltest.

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  • Weiterhin würde es insbesondere im Winter sicherlich auch nicht selten vorkommen, dass der Akku leergesaugt wird. Hier würde der Battery Protect (oder spätestens das BMS) die Batterie trennen. Dann wäre die DC-Seite der Hoymiles getrennt und die Kondensatoren würden sich entladen? Wenn sich die Batterie über PV später wieder auflädt und der Battery Protect die Batterie erneut freigibt - wäre dann das Thema mit dem hohen Einschaltstrom der WR auch wieder da? [/quote] Ja, denn dabei wird DC geschaltet.

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  • Würde ich pro HM einen Einschaltstrombegrenzer benötigen? Oder könnte ich die 3x HM's z.B. an eine Busbar anklemmen und diese dann mit nur einem Einschaltstrombegrenzer gemeinsam anschließen? Hat jemand so etwas schon probiert? [/quote] Ein gemeinsamer reicht dann.

Vielen Dank nochmal für die ausführlichen Antworten! Das hat meine Gedanken sehr geordnet und mich zum Ziel gebracht!

Danke, bei mir sind es auch dank dieser Anregungen nun sogar 4x HM-400 geworden, die sich die Lasten perfekt teilen. :slight_smile:

Das kann ich nur bestätigen. Ich hätte beinahe auch meine Hoymiles falsch verpolt geschrottet. Zum Glück betreibe ich sie hinter galvanisch isolierten Orion DC-Wandlern mit 25A Kurzschlussstrombegrenzung, so dass tatsächlich außer einem großen Schreck und der Anzeige äußerst wilder Stromwerte nichts passiert ist. Bei mir sind alle 4x HM-400 "genau falschrum" anzuschließen, d.h. so wie es hier im Forum geschrieben wurde aus Sicht des Solarpanels. Ich habe dann einfach am Orion das + und - Kabel getauscht vom Output und schon hat es funktioniert.

Ja, es ist nicht allzu effizient, aber es geht. Ich bin überzeugt, die Idee mit den Hoymiles lässt sich beliebig skalieren. Irgendwann ist es nicht mehr ökonomisch, aber man hat halt eine sehr große räumliche Flexibilität wenn man über AC lädt. Für mich passt diese Lösung perfekt.

Ja, das ist auch meine Situation. Ich habe zwar nur 5 kWp als überdimensionierte Balkonkraftwerke in drei Himmelsrichtungen O/S/W verteilt, aber das bringt mir über den Tag mit Blick auf Eigenverbrauch und Überschuss für den Akku den kontinuierlichsten Ertrag. Deshalb brauchte ich unbedingt eine AC-basierte Lösung zum Laden des Akkus und eine AC-basierte Lösung zum Ausspeisen. Und sehr viel dafür benötigtes Handwerkszeug für dieses Setup habe ich in diesen über 40 Seiten hier gefunden. Das Lesen lohnt sich.

Da kann ich gern beisteuern. Ich betreibe die HM-400 am 24V Akku mit einem 24/48 DC-Wandler im Bereich von 30-300W. Ich habe es in 10W Schritten nach unten getestet. Aber bei 10W und 20W springt er recht wild. Witzig ist, dass man über OpenDTU zwar absolut nur 10W als kleinsten Wert eingeben kann aber relativ 2%. Damit kommt man sogar auf 8W runter. Aber das ist noch instabiler hinsichtlich der Ausgangsleistung und macht keinen Sinn. Ab ca. 25W ist es bei mir stabil. Mein Bauchgefühl: unterhalb von ca. 1A liefert der Hoymiles die Ausgangsleistung nur wackelig beim "Ausspeisen". Wenn man es am Shunt eine Weile beobachtet, sieht es ein wenig wie eine Sägezahnkurve aus, d.h. 20W eingestellt, dann kommen auch 21W raus, nach ein paar Sekunden springt er ungleichmäßig in Richtung 11-12W um sich dann wieder stufenweise in Richtung 23W hochzuarbeiten und dann fällt es wieder ab. Wie ein eckiger Sinus bzw. eben Sägezahn.

Die Ursache können die 1A aber nicht sein, denn an meinen Panels nutze ich auch diverse HM300/400/600/800 und die liefern bei Schwachlicht auch völlig stabil z.B. 6W im 20-30V Bereich mit deutlich unter 1A pro Eingang. So richtig kann ich mir nicht erklären, warum es bei 20W und weniger so instabil am Akku wird. Aber letztlich für mich auch egal, da ich erst ab 30W Netzbezug den ersten Hoymiles dazu schalte. Zwischen 0-30W Netzbezug verdient der Netzbetreiber dann eben auch mal ein paar Cent an mir. :slight_smile:

Durch den DC-Wandler kann ich übrigens beliebig im Bereich von 40-60V (bin nur bis 58V gegangen aus Angst wegen der 60V Begrenzung) variieren. Ich habe lange Testreihen durchgeführt, aber ich kann für mich feststellen, dass der vieldiskuierte MPPT-Algorithmus immer greift bzw. eben gar nicht bei konstanter Spannung. Zwischen 16-60V arbeiten die Hoymiles immer nach dem gleichen Prinzip. Logisch ist dabei, dass ein HM-400 mit 16V oder 24V bei 12,5A Begrenzung eben niemals seine 400W erreichen kann. Deswegen ist der "Optimum MPPT-Range" bei den größeren Modellen höher angegeben. Um mit 12,5A die 400W zu schaffen, braucht es eben mindestens 32V.

Weiterhin habe ich die Effizienz der Hoymiles getestet. Auch hier hat die Spannung im Bereich von 40-60V wenig Einfluss. Die ca. 94-96% behält er bei mir immer. Was aber auffällig ist, sind die erreichbaren Stufen der Ausgangsleistung. Ich hatte von meinen 4x HM-400 drei Stück auf 48V gestellt und einen bei 42V "vergessen". Beim Regeln ist sehr deutlich aufgefallen, dass der eine HM-400 bei 42V und vorgegebener Wattleistung (absolut) immer im Output von den HM-400 bei 48V abweicht. Das sind recht diskrete Stufen, wenn man es genau beobachtet. D.h. 100% kontinuierlich regelt der Hoymiles die Ausgangsleistung nicht. Abhängig von der anliegenden Spannung gibt es kleine "Treppchen" in der Ausgangsleistung und nicht jede Wattzahl ist exakt realisierbar. Aber das ist alles im Bereich von 2-8W und in der Praxis unkritisch. Ich würde mich aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass alles zwischen 16-60V egal ist hinsichtlich Effizienz und Leistung - man wird mit 16V aber niemals 300W erreichen können aufgrund der Strombegrenzung. Wenn man vorher weiß, wieviel Leistung man aus einem Hoymiles quetschen will und welche Spannung man wählt, passt das.

Ja, kann ich bestätigen. Ich wollte bis 1000W abfedern und habe mich für 4x HM-400 entschieden. Geplant waren 250W pro HM-400 für die Langlebigkeit, da ich einen sehr warmen Aufstellort habe und ich thermische Bedenken hatte. Aber selbst mit 300W bleiben die nach 3h Dauerlast an der Oberfläche bei 40-42°C in einem 27°C warmen Raum im Obergeschoss. Deshalb lebe ich nun ganz entspannt mit 4x 300W und kann somit Verbraucher bis 1200W abfedern bzw. tagsüber wenn die PV-Anlage mit liefert, sogar noch größere Verbraucher.

Ja, das kann nicht richtig sein. Wie gerade geschrieben: meine HM-400 bleiben bei 48V handwarm. Bei 100W auf 26°C Raumtemperatur, bei 200W auf 33°C und bei 300W auf 40°C bzw. knapp darüber - jeweils nach 2-3h Dauerbelastung mit dem jeweiligen Wert gemessen.

Ja, das habe ich bei mir auch bemerkt. Wenn der Battery Protect die Hoymiles abschaltet und diese dann nach vielen Stunden wieder zugeschaltet werden, kommt es zu seltsamen Effekten, wenn parallel die Steuerung über Node-RED läuft und den Hoymiles wieder neue Werte aufdrücken will. Manchmal schalten sie sich gar nicht an, manchmal nehmen Sie den neuen Wert nicht, manchmal springen Sie zwischen 10-30W herum egal welches Limit man einstellt.

Mein persönliches Ergebnis ist, dass die Updatefrequenz von OpenDTU von ca. 20-30 Sekunden beachtet werden sollte. Viel öfter sollte man keine Werte senden, sonst überfordert es OpenDTU bzw. den Hoymiles bis er sein Feedback an OpenDTU gemeldet hat. Mir hat geholfen, dass OpenDTU mit "reachable" und "producing" pro Wechselrichter zwei hilfreiche Flags liefert (Hinweis: wenn reachable=false dann wird der Wert von producing nicht mehr aktualisiert und verbleibt solange im letzten Zustand bis reachable=true, d.h. man muss beide Flags auswerten). Mit ein paar if-else-Schachteln bekomme ich es nun trotz Regelung in 15-Sekunden-Intervallen stabil hin, dass auch nach einer Trennung des BatteryProtect die Hoymiles nach dem Zuschalten allesamt innerhalb von 30-60 Sekunden wieder ansprechbar werden und die neuen Werte nehmen. In den ersten Sekunden ist es etwas willkürlich: mal erinnert sich der Hoymiles an seinen letzten Wert, mal nimmt er den persistent value und manchmal macht er irgendwas zwischen 10-30W. Wichtig war für mich auch, dass ich eine Prüfung vornehme ob sich der neu zu sendende Wert vom vorherigen unterscheidet. Dadurch bekommt man signifikant mehr "Ruhe" in die MQTT Meldungen und OpenDTU verstopft nicht an den Befehlen. Das läuft nun seit vielen Wochen äußerst zuverlässig.

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Dazu mal eine Anmerkung: in dem Powerlimiter von -onBattery wird mittlerweile geprüft ob noch ein Kommando an den WR in der Queue ist und immer erst dann nachgeregelt wenn diese leer ist.

Das ging mir auch noch im Kopf rum:

Bei der Betrachtung von Fehlerfällen ist m.E. Ausfall des WLANs der Fall den man betrachten sollte. Sowas ist einfach nicht unwahrscheinlich. Ein WR erhält dann keine Kommandos mehr und speist mit der eingestellten Leistung ein. Bis hoffentlich das BMS abschaltet

Hier mein Setup:

  • 3x 24V 200Ah Batterien in 3P geschaltet
  • 8x Blue Smart IP22 Charger 24/8 passiv
  • 1x Smart Battery Protect 220A
  • 1x Smart Shunt 500A
  • 4x HM-400
  • 4x non-smart Orion isolated 24/48 mit 8.5A
  • 1x smarter Orion isolated 24/12-20
  • 5x Silent Wings (3 bzw. 4) 140mm
  • 12x Shelly Plus Plug S
  • 1x Shelly Pro 3EM
  • 1x Batterieschalter
  • ein paar Busbars, Sicherungen und Kabel
  • 1x raspberry Pi
  • 1x OpenDTU Fusion
  • Steuerung: OpenDTU und Node-RED

Zu meinen Erfahrungen:

Ursprünglich hatte ich mit einer 5 kWh Batterie angefangen, habe aber schnell gemerkt, dass ich damit nicht genug puffern kann. Da die Preise+Rabatte vom Chinesen wirklich sehr verführerisch waren, sind es dann ganz schnell 3 Stück geworden. Tatsächlich stecken in den 200Ah jeweils 10-14Ah mehr drin, so dass ich letztlich sogar von 630 Ah ausgehen kann, d.h. ca. 16 kWh. Mag für eine 5 kWp Anlage, die im Peak gerade mal 2000W macht, überdimensioniert wirken und ist es sicherlich auch. Sprich im Sommer immer voll und im Winter sicherlich auch mal ein paar Wochen lang leer. Mit Tageserträgen von 8-12 kWh bei 3-6 kWh Nachtentnahme passt die Dimensionierung für mich aber, um auch mal ein paar Nächte und/oder Tage bequem zu puffern. Denn mein Ziel ist nicht die wirtschaftliche Rentabilität sondern dem Netzbetreiber möglichst wenig schenken, d.h. so viel Sonnenstrom wie möglich einfangen und selbst verbrauchen (und natürlich basteln und einem neuen Hobby frönen).

Die AC-Charger werden über die Shellys ein- und ausgeschaltet. Von den acht AC-Chargern habe ich einen auf 4A und einen auf 6A gesetzt. Die übrigen auf 8A. Bei 28.4V Ladespannung kann ich damit ab 113.6W Überschuss anfangen zu laden, kann dann in 56.8W-Schritten jede Stufe bis 1533.6W realisieren und habe ein Maximum von 1647.2W. Das genügt mir selbst bei 2000W Erzeugung, da die Grundlast tagsüber um 200-300W liegt. Wenn man wollte könnte man noch feiner regeln, wenn man 4 Charger auf 4A / 5A / 6A / 7A setzt und die übrigen 4 Charger auf 8A. Die maximale Ladeleistung würde etwas sinken, aber man könnte in 28.4W Stufen Sonne tanken. Ganz extrem könnte man auch in 0.5A Stufen die Charger auf 4A / 4.5A / 5A / 5.5A / 6A / 6.5A / 7A / 7.5A / 8A einstellen, aber das würde meiner Meinung nach in der Steuerung zu ordentlichen Relais-Orgien führen, wenn man in 14.2W Schritten regelt beim Laden. Mit den Blue Smart 24/12 und 24/16 hätte ich sicherlich weniger Geräte gebraucht, aber da ich die die 24/8 sehr günstig erstehen konnte, war das für mich die beste Lösung. Zudem ist das Setup ohnehin sehr bequem skalierbar mit weiteren Chargern verschiedener Leistungsstufen, da Victron explizit erlaubt, diese im synchronisierten Betrieb im VE.Smart Network beliebig zu kombinieren.

Die Temperaturen der passiven Charger sind völlig ok. Der 4A Charger bleibt selbst nach Stunden bei 30-32°C an der Oberfläche, die 8A Charger nach Stunden bei 38-42°C.

Die 8x Shellys an den Chargern brauche ich zum Schalten der Charger über MQTT und sind natürlich in der Shelly App auch schön zum Anschauen der tatsächlichen Leistung und Tagessaldo wieviele Wh jeder Charger tatsächlich zu welcher Zeit geladen hat. Die 4x Shellys an den Hoymiles sind immer eingeschaltet und dienen mir nur zum Auslesen der tatsächlichen Leistungen der einzelnen Inverter und um die HM's notfalls aus der Distanz über die Shelly App AC-seitig abschalten zu können. Zusätzlich habe ich noch zwei Energiemessgeräte jeweils vor alle Charger (mit Shellys) und vor alle Inverter (mit Shellys) gesetzt, um zu sehen und messen, was abzüglich der Eigenverbräuche der Shellys sowie Kabel- und Steckdosenverluste tatsächlich gerade geladen oder entladen wird.

Durch die Parallelschaltung der Batterien teilen sich die Ströme. Der Batterie-Hersteller empfiehlt ein Laden mit 0.2C, d.h. 40A. Bei drei Batterien bin ich selbst mit allen Chargern gleichzeitig bei 58A und somit bei nicht mal 20A pro Batterie. Also äußerst schonend für die Batterien. Auch bei der Peak-Entnahme von 1200W werden laut Shunt ca. 1440W aus dem Akku gezogen, was ebenfalls Ströme im Bereich von 50-60A ergibt und pro Batterie somit nur um die 20A. Der Spannungsausgleich zwischen den Batterien funktioniert soweit auch ganz gut, wenn der Battery Protect mal längere Zeit die Lasten abschaltet oder bei viel Sonnenschein die Charger bei vollem Akku im Storage-Mode die Spannung über viele Stunden hinweg bei 27V halten.

Der Wirkungsgrad beim Laden liegt bei ca. 88%. Das deckt sich gut mit der Theorie (94% Charger und 95% Hoymiles ergäbe 89%). Um die 16 kWh voll zu bekommen, benötige ich also mindestens 18.3 kWh aus der Sonne, was die Praxis auch so bestätigt. Das ist für mich ok.

Der Wirkungsgrad beim Entladen wird natürlich massiv durch die Orions (89%) gedrückt. Zusammen mit den 95% der Hoymiles sind das 84.5%. Meine Messwerte über Shunt und Steckdosenenergiezähler bestätigen im gesamten Lastbereich von 30W (1x HM-400) bis 1200W (4x HM-400 @ 300W) Werte zwischen 83-84%. Aus gespeicherten 16 kWh kann ich also 13.4 kWh entnehmen. Das passt für mich ebenfalls.

Der Gesamtwirkungsgrad der Anlage liegt somit bei ca. 75% über Ein- und Ausspeisen gemessen. Sprich von 1000 kWh über die Sonne erzeugt, kann ich ca. 750 kWh selbst verbrauchen. Der Rest ist Wärme für das Bastelzimmer. Da dieses tatsächlich auch als Arbeitszimmer genutzt und im Winter geheizt wird, ist die Abwärme also sogar halbwegs sinnvoll genutzt. :wink: Nun werden einige mosern, wie gruselig die 75% sind, aber das Ergebnis war mir von Anfang an klar und ist aufgrund der räumlichen Gegebenheiten für mich immer noch besser also dem Netzbetreiber alles was über die Grundlast tagsüber hinausgeht, für 8.4 Cent zu schenken und abends für 43 Cent zurückzukaufen. Das direkte DC-Laden von den Panels in den Akku ist bei mir baulich und räumlich leider nicht möglich.

Weiterhin bin ich mir voll bewusst, dass ein "richtiger" großer Wechselrichter oder ein MultiPlus fest ans Netz angeschlossen ökonomischer und effizienter wär als das teure Gebastel, was ich nun angestellt habe. Aber für mich ist die Flexibilität über Steckdose zu laden und zu entladen genau richtig. Ich kann das Setup überall im Haus umziehen und bin recht flexibel im Anschluss der Geräte. Aktuell liegt zwar noch alles auf einem großen Bastelhaufen in der Nähe eines Heizkörpers, aber das wird noch sauber an die Wand an anderer Position gebracht und abgedeckt, damit keine berührbaren Kontakte offen liegen. Auch perspektivisch in einem anderen Haus mit mehreren Anlagen (z.B. große Anlage auf dem Dach über String-WR, weitere kleine Anlagen auf Balkon+Carport+Gartenhaus über µWR direkt in die Steckdose, usw.) könnte ich das Setup 1:1 weiternutzen (und hochskalieren) solange alle PV-Anlagen über einen Zähler laufen und ich vom Shelly Pro 3EM einen Saldo über alle Phasen bekomme. Dabei wäre es egal wie die Panels angeschlossen sind und egal wie weit diese von der Batterie entfernt sind. Ich brauche nur ein paar Steckdosen und Netzwerkverbindung und könnte mein Setup in jedem Raum aufstellen. Diese Flexibilität gefällt mir.

Der Smart Battery Protect war etwas tricky. Mir war klar, dass ich die Hoymiles daran nicht direkt anschließen darf, weil die Rückströme den SBP zerstören können. Mein Denkfehler war dabei, anzunehmen, dass die Orions keine Rückströme erzeugen. Tun sie aber natürlich, da auch diese Eingangskondensatoren haben. Deshalb habe ich als Lehrgeld zwei von den SBP zerstört bis mir klar wurde, dass ich den Ausgang des SBP nur zur Fernsteuerung der Orions nehmen darf und diese eben nicht direkt mit der Leistung über den SBP laufen lassen darf. Naja, man lernt dazu und der Preis war zum Glück nicht hoch. Ich habe deshalb kleine Steuerleitungen zu den Remote-Ports der Orions gelegt und damit funktioniert es fabelhaft. Ich schalte bei 24.5V ab (ca. 7% Restkapazität) und lasse bei 26.8V wieder zu schalten (abhängig von der Ladeleistung sind die 26.8V während des Ladens ca. 40-50%). Dadurch haben die Batterien auch nach Abschaltung noch genug Saft, um einige Zeit ohne jegliche Sonne unbeschadet zu überstehen und werden erst wieder angezapt, wenn sie sich weit genug aufgeladen haben. Das sollte der Lebenszeit und Zyklenzahl zuträglich sein. Wirklich voll geladen wird außer bei 2 Tagen Dauersonne ohnehin eher selten in den Nicht-Sommer-Monaten. Nun war der September natürlich keine Referenz, aber an den "normalen" Tagen/Wochen pendelt das System schön zwischen 40-80% und kommt nur selten in den Abschaltbereich des SBP (was mit nur einem Akku bei mir deutlich häufiger war und auch beim Laden schon viel zu früh Schluss war und zu viel Leistung ins Netz ging).

Nun zu den Orions. Jeder wird sagen: weg damit. Aber ich hatte ja etliche Fragen zu den Einschaltströmen gestellt und wollte das Setup langzeitstabil und sicher haben. Außerdem habe ich mit den 24V gehadert um meine gewünschte Leistung zu erreichen. Durch den isolierten Orion kann ich absolut konstante 48V an den Hoymiles liefern, habe einen Kurzschluss- und Einschaltstrombegrenzer von 25A (ja, ich weiß: 15A hat der Hoymiles, aber 25A sind besser als 100-200A Einschaltstrom) und habe die Hoymiles komplett vom Batteriestromkreis getrennt. Das Problem: die Orions werden passiv gekühlt wie in vielen Rezensionen geschrieben wirklich brutal heiß, wenn man sie hoch belastet. In Zahlen (jeweils nach 1h Belastung): bei 100W hat man noch akzeptable 40°C an der Oberfläche. Bei 200W sind es schon 52°C, bei 300W habe ich nach wenigen Minuten abgebrochen - das war VIEL zu heiß. Und das ist ja nur die Oberflächentemperatur. Da will ich nicht wissen, wie die Bauteile im Inneren glühen. :wink:

Da ich mit 4x 100W = 400W nicht leben wollte, war die Lösung eine aktive Kühlung. Die beQuiet SilentWings 3 bzw. 4 sind bekanntermaßen wirklich extrem leise. Ich habe die 140mm genommen, da diese perfekt unter die Kühlkörper der Orions mit etwas Überstand passen und sich mit Gewindestangen/Distanzhülsen gut montieren lassen. Über den nur für die Lüfter verwendeten 24/12 Orion erzeuge ich mir die nötigen 12V. Der smarte Orion lässt sich ausgangsseitig auf 10V regeln und selbst damit erzeugen die Lüfter beste Leistung und sind wirklich sehr leise. Alles unter 200W hält die Orions jetzt auf 1-2°C über Zimmertemperatur und selbst nach 4h bei 350W bleibt die Oberfläche bei 25°C Raumtemperatur bei angenehmen 40°C. Die Lüfter selbst sind mit 3.6W spezifiziert, laut Shunt brauchen 5 Lüfter aber nur 8W mehr aus dem Akku. Die 8W gebe ich für die niedrigen Temperaturen und Langlebigkeit der DC-Wandler gern ab.

Zu beachten ist noch der Wirkungsgrad an den Orions. Bei den erwähnten 84% zieht ein auf 300W eingestellter Hoymiles ca. 350-360W aus dem Akku. Da ich die 400er Orions auch nicht am Limit betreiben will, ist deswegen 300W meine Grenze. Würde ich die Hoymiles jeweils bis 350W regeln lassen, wären das schon fast 420W eingangsseitig am Orion. Theoretisch ist der Orion bis 480W Kurzlast ausgelegt, aber das muss wie gesagt nicht sein. Wenn ich wirklich mehr als 1200W brauchen sollte, stelle ich mir lieber noch einen fünften HM-400 mit 300W dazu. Das hält länger und lässt mich ruhiger schlafen.

Richtig ist, dass man bei einem 48V System auf die Orions verzichten könnte, wenn man es akzeptiert, die Hoymiles direkt an den Akku zu hängen und sich der Themen Einschaltströme und Rückströme bewusst ist. Da man damit aber auch auf die Möglichkeit verzichten würde, die Hoymiles über die Orions "remote" über den Smart Battery Protect abzuschalten, müsste man sich für eine Abschaltung bei niedriger Batteriespannung etwas anderes überlegen - denn allein auf das BMS würde ich im Dauerbetrieb nicht vertrauen (wollen). Fein wäre ein Einlesen der Batteriespannung in Node-RED, um softwareseitig die Regelung bereits bei niedrigem Batteriezustand auszusetzen und den SBP in Software zu ersetzen (mit dem dann neuen Risiko vom Verlust der Netzwerkverbindung des raspi). Man hätte ohne Orions natürlich auch das Kühlungsproblem der DC-Wandler nicht mehr, da die Hoymiles selbst definitiv keine Kühlung brauchen, wenn sie halbwegs vernünftig stehen. Der große verlockende Vorteil wäre ohne Orions eine erhebliche Steigerung des Wirkungsgrades beim Entladen des Akkus von 84% auf 95%. Ein Gegenargument für ein reines 48V-Setup war für mich auch, dass Victron von den AC-Chargern (noch?) keine 48V-Serie hat. Die Blue Smart Charger gefallen mir hinsichtlich Konfigurationsmöglichkeiten aber so sehr gut, dass es für mich ein weiterer Grund war, mit den Orions 24/48 zu arbeiten. Mir gefällt zudem die "Schutzstufe" mit den Orions sehr gut und deshalb bleibe ich vorerst dabei. Will aber nicht heißen, dass das ewig so bleiben muss. :wink:

Das Herzstück der ganzen Anlage ist natürlich der Shelly Pro 3EM direkt im Zählerkasten. Damit kann ich die Steuerung überhaupt erst realisieren. Ich habe ich mich beim Ausspeisen für einen Korridor von -10W bis 10W entschieden, den ich toleriere, so dass die Hoymiles und OpenDTU nicht ständig nachregeln müssen. Die Hauslast schwankt ja doch immer etwas. Beim Laden schalte ich wie erläutert alle -56.8W Überschuss stufenweise hoch und toleriere bis 30W Netzbezug. Somit habe ich ungefähr 80-90W Schwankungsbereich bei der Sonneneinstrahlung, so dass die Charger nicht ständig umschalten. Zudem kann ich geringfügiges Laden mit Netzstrom akzeptieren, wenn dies in einem vernünftigen Verhältnis zum sonst an den Netzbetreiber verschenkten Überschuss steht. Bei einem starken Sonne-Wolken-Mix klackern die Shellys der Charger natürlich schon fleißig, aber an "normalen" Tagen mit Dauersonne oder bedecktem Himmel oder gelegentlichem Wolkenwechsel schaltet das Ganze sehr entspannt. Und wenn mal irgendwann ein Charger durch das ständige Ein- und Ausschalten ausfällt, dann sind diese günstig im Nachkauf. Ich bin jedenfalls gespannt für wieviele Ein- und Ausschaltvorgänge die Blue Smarts ausgelegt sind. Am liebsten würde ich diese auch "smart" über einen Remote Port schalten und steckdosenseitig immer eingeschaltet lassen, aber das geht leider nicht. Ein weiteres Feature wäre es, die Stromstärken der einzelnen Charger remote zu steuern - dann könnte man noch geschmeidiger zur Sonneneinstrahlung nachregeln - denn grundsätzlich erlauben die Blue Smart eine Einstellung auf 0.1A im Bereich von 4-8A (bzw. bis 12A oder 16A bei den größeren Modellen). Wenn man eine sehr viel größere PV-Anlage hat, kann man natürlich auch mit deutlich weniger BlueSmart Chargern mit 16A auskommen (inklusive dem kleinen verbauten Lüfter), da man dann sicherlich nicht so viele Schaltstufen braucht. Bei meiner kleinen Anlage kämpfe ich um jede 50W Überschuss. :wink:

Gut gefällt mir auch, dass die OpenDTU keine Konflikte zur DTU-Pro von Hoymiles erzeugt. Meine Balkonkraftwerke mit den ganzen HM's sind über eine DTU-Pro von Hoymiles angebunden. Die DTU-Pro ist ca. 25m entfernt von der OpenDTU Fusion aufgestellt. Die OpenDTU Fusion habe ich in den Einstellungen auf Minium (-18 dB) gesetzt und etwas zwischen Metall versteckt/abgeschirmt sowie in 1m Entfernung zu den Ausspeise-HM's positioniert. Die OpenDTU und die DTU-Pro "sehen" sich dadurch in keinster Weise und die Pakete der Geräte stören sich nicht. Da hatte ich in der Planung etwas Sorge, dass sich die beiden DTUs negativ beeinflussen könnten, wenn sie in Reichweite wären. Dies war aber letztlich unbegründet.

Weiterhin anzumerken ist natürlich, dass mein Setup nicht das Ziel einer Nulleinspeisung oder "Unsichtbarkeit" vor dem Netzbetreiber oder Ausgleich der Phasen verfolgt. Auch für einen Autarkie- oder Inselbetrieb natürlich nicht sinnvoll. Solange mein Stromzähler saldiert, bin ich glücklich. Durch die 15s-Steuerung ist bei Lastschwankungen und Änderung der Sonneneinstrahlung immer etwas Netzbezug oder unnötige Einspeisung vorhanden. Außerdem kann ich mit 1200W natürlich auch nicht alles abdecken. Aber sobald der Shelly Pro 3EM läuft, ist man stark geneigt, so ziemlich jedes Haushaltsgerät "vermessen" zu wollen. :slight_smile: Für mich passt der Wert mit den 1.2kW im Alltagsbetrieb sehr gut. Tagsüber kann ich bei voller Sonne Verbräuche bis ca. 3kW puffern (2kW aus der Sonne und 1.2kW aus dem Akku). Nachts natürlich nur bis 1.2kW. Waschmaschine, Geschirrspüler, Wasserkocher und Co. sind alle gut pufferbar bzw. abfederbar, da diese meist über mehrere Minuten konstant Leistung ziehen und die Regelung gut hinterherkommt. Das "hässlichste" Gerät in meinem Haushalt ist die Mikrowelle. Die erlaubt zwar 90/150/350/500/650/750/900W Stufen aber zieht rein digital entweder 2.5kW oder gar nichts und wechselt das Lastverhalten einfach im 5-15 Sekundentakt. Die Herdplatten und Backofen sind natürlich ähnlich schlecht weil rein digitial Volllast oder gar nichts, aber dafür schalten diese nicht gefühlt im Sekundentakt die Heizwendeln ein und aus. Nett ist auch, dass ich unseren kleinen Zweit-Enyaq auf 3.5kW Ladeleistung drosseln kann (sind dann effektiv 3.8-3.9kW am Zähler) und bei voller Sonne mit 2+1.2kW abfedere und "ohne" Grundlast theoretisch mit unter 700W Netzbezug laden kann - das Laden mit dem E-Auto ist zudem für mich auch eine sehr gute Möglichkeit, den Akku im Sommer auch mal richtig leer zu bekommen. Und trotzdem wünscht man sich dann immer mehr Platz für mehr Panels. :o)

Ich bin jedenfalls rundherum zufrieden und kann nur jedem, der wegen MQTT, OpenDTU oder Node-RED zögert, zu dem Schritt raten. Ich bringe zwar etwas Programmiererfahrung mit und habe Node-RED somit letztlich mit einer einzigen function gegen seinen Sinn missbraucht - aber es war für mich äußerst bequem und zeitsparend in der Umsetzung. Quick & dirty mit gewünschtem Ergebnis. Und ich bin überzeugt, dass man auch mit weniger Programmierkenntnissen mit überschaubarem Zeitaufwand sehr gute Ergebnisse realisieren kann.

Hier ein paar Bilder vom noch provisorischen Aufbau:

Hier Screenshots zum Wirkungsgradtest bei 1200W Einstellung (4x 300W) an den Hoymiles (aus dem Akku werden ca. 1430W gezogen und in der Steckdose kommen abzüglich der Shellys 1195W an):

So sieht meine Steuerung in Node-RED aus mit den entsprechenden Anzeigen beim Laden sowie Entladen in der Shelly App (der große manuelle Input-Block ist nur für Tests und gehört nicht zum Live-Betrieb):

Anbei für den function-Node, OpenDTU-Node sowie beispielhaft einen Charger- und Inverter-Node der Quellcode - gewinnt keinen Schönheitspreis, aber funktioniert:

node_function.txt (20.3 KB)

node_opendtu.txt (3.2 KB)

node_inverter.txt (1.92 KB)

node_charger.txt (422 Bytes)

Eine Frage habe ich aktuell noch. Ich würde gern die Spannung oder zumindest den Prozentwert aus dem Smart Shunt noch in meiner Steuerung nutzen. Quasi als dritte Sicherungsebene vor dem Battery Protect und dem BMS. Am liebsten würde ich die Regelung der Hoymiles nämlich schon per Software beenden/starten, wenn Spannung X bzw. Ladezustand Y% erreicht ist. Ich habe mir dazu ein "VE.Direct to USB interface"-Kabel besorgt und der Smart Shunt hat dazu einen entsprechenden Anschluss. Der raspi hat den USB-Port. An der Stelle hört es auf (ok ich gebe zu, ich hatte noch keine Zeit zum recherchieren). Bekomme ich es mit dem normalen raspi und Node-RED hin, Werte vom Shunt über VE.Direct in Node-RED einzulesen? Hat das schon jemand gemacht? Also ohne das Victron Node-RED auf einem GX-Gerät.

// edit 16.10.2023

Der Shelly Pro 3EM hatte bis zur Firmware 1.0.4 immer in festen Sekundenintervallen seine Werte gesendet (alle 3 Sekunden, alle 15 Sekunden, usw. - die Updatefrequenz hing vom jeweiligen Firmwarestand ab). Das konnte man mit der eingebauten smooth-Funktion recht bequem über "n" Werte glätten. Seit dem Update auf 1.0.6 bzw. 1.0.7-beta wird es nun präziser aber gleichzeitig etwas wilder=unruhiger. Der Shelly scheint nun nur noch dann einen neuen Wert über MQTT bzw. Cloud zu senden, wenn sich der gemessene Gesamtlastwert ändert. Dies aber mit der Einschränkung: nicht öfter als 1x pro Sekunde aber spätestens nach 15 Sekunden. Das macht die normale smooth-Funktion von NODE-Red für mich unbrauchbar. Bei beispielsweise n=10 kann es tagsüber im worst-case viel zu schnell im 10-Sekunden-Takt regeln und nachts im worst-case erst nach zu langsamen 150-Sekunden. Eine Kombination aus smooth- und delay-Node war für mich nicht zielführend. Also habe ich mir jetzt eine eigene smooth-Funktion gebastelt, die ein gewichtetes arithmetisches Mittel errechnet. Das funktioniert jetzt seit einer Woche sehr geschmeidig und verbessert sogar das "Mikrowellenverhalten".

node_mysmooth.txt (2.11 KB)

// edit 31.10.2023

Der Standort hat mir letztlich doch ganz gut gefallen und ich habe ein kleines Regal gebaut, damit es etwas aufgeräumter aussieht. :slight_smile: Außerdem konnte ich nicht widerstehen und habe aus Symmetriegründen um eine vierte Batterie erweitert. Die Wechselrichter sind rückseitig gegenüber der kalten Außenwand angebracht, was deren Temperaturen niedrig und den Wirkungsgrad hoch hält. Die Batterien sind hinten und unten mit Korkplatten gegen die kalte Außenwand bzw. den kalten Fußboden etwas gedämmt. An der rechten Seite sind sie mit einer Korkplatte gegen die Strahlungswärme der Heizung geschützt. Funktioniert sehr gut. Inverter und Charger sind mit kleinen Abstandsmuttern montiert, um eine gute Thermik der passiven Kühlung zu erreichen. Die DC/DC-Wandler habe ich auf den kleinen Gewindestangen mit den Lüftern gelassen - das war zweckmäßig. Außerdem habe ich so einen konstanten Luftstrom von unten nach oben im Regal, was die Charger etwas mitbelüftet. Richtig schick wäre es noch, wenn ich mir die Kabel auf passende Längen konfektioniert hätte - dafür war ich aber zu faul und habe es bei fertigen Standardkabeln belassen. Durch die großen Querschnitte passt das aber mit den Längen und ich kann mit dem Kabelsalat optisch gut leben.

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Sehr informativ XXM, ich danke.

Läuft ein hoeymiles HM600 mit 24V bat? 2X11.5A sollten gute 500W geben. Warum hast du DC-DC dazwischen?

Warum hast du 12 shelly drin? Ein esp8266 mit 4 x 10A relais drauf kostet $8, eines mit 8 x 10A relais $12. Ich verwende solche. Da kannst du auch tasmota drauf tun (brauchst usb-seriell wandler) und mit nodered oder wasauchimmer steuern.

Batterie spannungsmessung mache ich mit dem AD port des 4xrelais board. Alternative wäre ein INA226 I2C board dass spannung und amps misst. Hat aber den nachteil dass der esp nicht mehr potentialfrei ist sondern am minus der bat hängt.

@xxm wow, danke für den ausführlichen Bericht. Wenn das bei dir so stabil läuft kann ich dich nur beglückwünschen!!

Man sieht allerdings eine Sache gut: alleine die kleine Entscheidung für ein 24V System gegenüber einem 48V System potenziert den Aufwand. Ich bin froh, dass ich mich selbst für meine kleine Batterie (6,5kWh) für ein 48V System entschieden habe: nur ein Ladegerät (Huawei 4850, das mit bis zu 50A laden kann), kein DC/DC Wandler vor den Hoymiles, Umlaufwirkungsgrad dadurch bei über 83% (inkl dem Strom aller Steuerungscontroller). Von den Kosten für die einzelnen Teile ganz abgesehen.

Ich möchte mit diesem Hinweis dein System (was wirklich gut funktionieren kann und funktioniert) nicht schlecht reden, sondern deinen vorbildlichen und ausführlichen Bericht für alle, die über einen Selbstbau nachdenken, nutzen, um zu einem 48V System zu raten (zur Not mit 50 Ah Zellen, gibt es ebenfalls bei nkon).

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An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf meine Lösung (ohne *DTU) aufmerksam machen: GitHub - eenemeenemuu/hoymiles_zero_export

Alles läuft auf einem Gerät. Man benötigt kein Home Assistant, Node Red, OpenDTU/AhoyDTU, etc. pp. die Regelgeschwindigkeit ist deutlich höher und falls das WLAN ausfällt bzw. aus einem anderen Grund keine Daten mehr vom Zähler kommen, kann man einen Wert für die Konstanteinspeisung einstellen.

Ich muss an dieser Stelle aber auch ehrlich zugeben, dass ich mich länger nicht mit OpenDTU(-onBattery) beschäftigt habe, da es das "damals" noch in keiner für mich brauchbaren Form gab. Die Sache mit der Warteschlange und der Updatefrequenz spricht meines Erachtens aber weiterhin gegen eine effektive Nulleinspeisung - spätestens wenn die Waschmaschine läuft :wink: