#RelaisGate

Das kann doch nicht funktionieren, auch wenn alles so toll klingt...
Gehen wir davon aus, dass der WR elektronisch erkennt, dass das Netz weg ist, dann schaltet er ab. Hat vielleicht noch etwas Restenergie, meldet er dem externen Relais AUS.
Das würde aber auch bedeuten, dass das externe Relais über WLAN auch die Daten (SSID, WPA2) bekommen hat. Sonst wollen die beiden nämlich nicht miteinander sprechen.
Jetzt haben wir den Fall, dass der WR komplett spannungsfrei und galvanisch über das Relais getrennt ist. Damit ist die VDE AR-N 4105 auch erfüllt. Soweit gut.
Jetzt kommt der Pferdefuß: Ein Deye-Sun versorgt das WLAN-Modul über die Netzspannung. Er kann also niemals an das Relais den Befehl "EIN" senden, da er keine Spannung sieht, die die wesentliche Elektronik versorgt.

Die VDE spricht aber von einem internen Schutz.
Zitat:"Der interne NA-Schutz misst die Netzspannung und die Netzfrequenz und schaltet die PV Anlage über die integrierten Kuppelschalter ab, sobald die Abschaltbedingungen erfüllt sind. Der Netz- und Anlagenschutz sowie der redundant ausgeführte Kuppelschalter befinden sich beide im Wechselrichter."
Das ist jetzt aber extern und kann nicht funktionieren.
Ich sehe das extrem skeptisch.

@docemmettbrown Das geht beim externen Relais ganz ohne Wlan und Controller. Wenn das Netz weg ist (oder der Stecker gezogen), erkennt der WR den Fehler in Spannung, Frequenz oder Phase und schaltet ab. Dann ist das externe Kästchen sowohl netzseitig, als auch vom WR stromlos. Das Relais fällt ab. Sobald das Netz wieder (Wechsel)-Spannung hat, zieht nach einer Verzögerung das Relais wieder an. Jetzt erkennt der WR, Spannung und Frequenz und beginnt mit der synchronen Erzeugung. Wo ist der Denkfehler? Das ist ein absolut simples Bauteil, das allerdings sinnlos ist. Es wird vom VDE gefordert und gut. Es ist auch in den mit Relais intern verbauten WR sinnlos, weil es nicht abschalten würde, wenn der Controller nicht die Toleranzabweichung erkennen würde. Aber wenn der Controller die Abweichung erkennt, beendet er die Erzeugung. Das ist eine theoretische Diskussion.

Hört sich stimmig an. Hat mich auch gewundert, warum die da eine WLAN-Verbindung haben wollen.

Den Sinn zu erkennen, fällt mir auch schwer. Vielleicht noch so: Man hat damit eine echte galvanische Trennung. Nehmen wir an, der Netzstrom fällt aus, WR schaltet ab, ist aber nicht galvanisch getrennt. Irgendwann meint der WR aus einer Fehlfunktion heraus, 200V Gleichspannung einspeisen zu müssen. Das wäre ein Problem, was man nicht hat, wenn es eine echte galvanische Trennung gibt. Die hätte man mit diesem neuen externen Relais. Selbst wenn der WR irgendwann meint, irgendwas einspeisen zu müssen, kommt es nicht ins Netz.

Wenn mir jemand sagt, ich darf an Kabeln anfassen, die lediglich durch Halbleiter getrennt wurden, würde ich das auch nicht machen. Den Halbleitern vertraue ich nicht. Aber wenn ein Relais wirklich abgeschaltet hat und ich sicher bin, dass das nicht einschalten kann, würde ich mich trauen, die Kabel anzufassen. Das ist ähnlich, wie bei einem getrennten Leitungsschutzschalter.

Reden wir von dem Controller, der auch den "Kuppelschalter" des NA-Schutzes schaltet? Wenn der spinnt, schaltet der auch das Relais fälschlich wieder an, wenn er das will.
Auch die Unterscheidung zwischen Relais und Halbleiter ist nur "gefühlte Sicherheit". Wenn ein Relais bei den genannten Temperaturen keine garantierte Lebensdauer von 10 Jahren hat, bedeutet das, es fällt vorher aus. Der Ausfall kann entweder die Kontakte nicht mehr verbinden oder nicht mehr trennen {green}:face: . Jetzt kommen die Wahrscheinlichkeitsrechner ...

@win Bei Sicherheitsbetrachtungen muss man immer mit Wahrscheinlichkeiten rechnen. Es gibt immer ein Restrisiko, dass ein Bauteil sich nicht nach Erwartung/Spezifikation verhält. In kaum einem anderen Bereich, als der Elektronik, sind Zuverlässigkeitsbetrachtungen so "wissenschaftlich". In der Mechanik hofft man mehr, als man weiß. In anderen Bereichen ist es noch schlimmer. Man kennt in der Elektronik für jedes Bauteil eine MTBF usw. Die Zuverlässigkeit eines Gesamtsystems ergibt sich aus den Zuverlässigkeiten der Komponenten, nach einem (fast) exakten Rechenverfahren. Redundanz erhöht die Zuverlässigkeit signifikant.
Aber: Kein elektronisches Bauelement hat eine so geringe Zuverlässigkeit/Sicherheit, wie mechanische Kontakte. Bei Relais wird mit großem Aufwand Sicherheit "hineingeprüft". Die militärischen Spezifikationen haben dann höheren Temperaturbereich usw. Wichtig ist der Abstand zu einem schädigenden Ereignis. Halbleiter können tatsächlich durch zu hohe Spannung zerstört werden, was bei einem Relais oder Schütz eher nicht wahrscheinlich ist, weil dort der Abstand größer ist. Das ist der Vorteil mechanischer Schalter gegenüber Halbleiterschaltern. Und daraus resultiert dann die "mechanistische" Forderung nach einer "galvanischen" Trennung. Das ist aber formal, weil man gar nicht die tatsächlichen Wahrscheinlichkeiten und Sicherheitsabstände wirklich bewertet. Insbesondere für den Fall einer Fehlfunktion des steuernden Controllers haben Relais keinen Vorteil, sie würden genauso falsch angesteuert, wie Halbleiter. Sie haben nur den Nachteil der insgesamt viel kürzeren MTBF. Im konkreten Falls wirkt bei einer Fehlfunktion des Controllers auch keine Redundanz, weil es nur das eine Steuerereignis durch den Controller gibt. Die angenommene Redundanz ist ein Denkfehler, der sich aus einer formalen "mechanistischen" Denkweise in der VDE Vorschrift ergibt.

[quote data-userid="20493" data-postid="141092"]

Wenn der spinnt, schaltet der auch das Relais fälschlich wieder an, wenn er das will

[/quote]Das wär fürn Arsxx
Das Aktivieren sollte nur von aussen möglich sein.

HF115 Form A

Sicher keine Lösung, weil es gar nicht um ein reales Problem geht, sondern ein virtuelles. Das kann man mit realen Mitteln nicht lösen.
Schlimmer: Wenn man das Gerät aufschraubt ist doch ohnehin die Zulassung futsch, oder?
Deshalb wird es auch gar nicht möglich sein, ein konkretes Gerät auf Vorhandensein des Relais zu prüfen. Wer soll das machen? Wenn nur ein Teil der Geräte betroffen ist und eine Blackbox-Methode nicht existiert, weil ja die Erzeugung zuverlässig innerhalb 0,2 sec endet, ist das Thema m.E. gegessen. Da kann man jetzt noch ein bischen jaulen, aber die zertifizierte Spezifikation ist doch eingehalten, oder verstehe ich das falsch.

#normen sind ja da um sie einzuhalten.# Die Spezifikation schreibt Grenzwerte und ein vorgeschriebenes Verhalten vor. Z.B. soll die Wandlung innerhalb 0,2sec enden, wenn das Netz ausfällt. Wenn ich das richtig verstanden habe, wird das zuverlässig erreicht.
Das Trennrelais ist ein Sonderfall, weil es zusätzlich zur Spezifikation eine konkrete Realisierung vorschreibt, mit welchen technischen Mitteln die Vorgaben der Spezifikation eingehalten werden. Ich sehe es so, dass die Spezifikation eingehalten wird, aber nicht die vorgeschriebene technische Realisierung. Das wäre der Anlass, darüber nachzudenken, ob mit einem Relais überhaupt eine zusätzliche Sicherheit erreicht wird. Das Relais muss ja angesteuert werden. Wenn es aus dem gleichen Controller gesteuert wird, der die phasensynchrone Erzeugung steuert, und der innerhalb von Mikrosekunden die interne Erzeugung der externen Phase nachführen muss, müsste man einen Ausfall dieses Controllers annehmen, damit eine Gefährdung eintreten kann. Der schaltet dann aber auch das Relais nicht mehr. Dafür wird aber sehr schnell wegen der nicht mehr phasensynchronen Erzeugung die Sicherung durchbrennen. Ziel erfüllt, ohne Relais. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Controller in der Microsekunde ausfällt, wo gerade der Stecker gezogen wird, ist null. Der stecker soll eigentlich gar nicht gezogen werden. Für ein Ereignis, das praktisch vermieden werden kann, ein eigentlich nutzloses Relais einzubauen, bringt keinen Sicherheitsgewinn.

Hier die technische Lösung von Deye, gerade frisch reingekommen:
DEYE MICROINVERTER NA SCHUTZGERÄT
Im Hinblick auf alle Deye Microinverter-Kunden im deutschen Gebiet und in Übereinstimmung mit dem VDE 4105 Standard bekräftigen wir hiermit unser Bekenntnis zur Wahrheit und Produktsicherheit.
Deye Microinverter, die ausschließlich im deutschen Gebiet mit 2 MPPTs von 600W, 700W und 800W Leistung verkauft werden, werden mit dem Gerät SUN-MI-RELAY-01 ausgerüstet. Dieses Gerät besteht im Wesentlichen aus Relay und einem drahtlosen Steuersystem, das einen Netzwerkausfall erkennt und den Wechselstromanschluss des Microinverters automatisch mechanisch über ein Relais trennt.
Wir haben uns für diese Lösung entschieden. Mit dem eingebauten Relais ist eine designende Lebensdauer von 25 Jahre nicht zu erreichen, weil das Relais nicht für den Betrieb bei Temperaturen von 85 Grad ausgelegt ist, die während des Betriebs leicht erreicht werden können. Es ist unwahrscheinlich, dass Relais bei bzw. über solchen Temperaturen eine Lebensdauer von 7 Jahren haben würden. Genau wie wir als Pioniere bei der integrierten Wi-Fi-Lösung für Microinverter waren, die von mehreren Herstellern übernommen wurde, sind wir zuversichtlich, dass die externe Relaislösung ebenfalls zu einem Markttrend wird, da sie nicht nur die Anforderungen des VDE 4105 erfüllt, sondern auch die Sicherheit erhöht, die Lebensdauer des Systems verlängert und seine Qualität verbessert.
Wir stehen allen Verbrauchern zur Verfügung, die von dem Problem betroffen sind.
Wir empfehlen Ihnen, sich mit unserem technischen Support per E-Mail unter support@deye.solar in Verbindung zu setzen und das SUN-MI-RELAY-01 anzufordern, das kostenlos und ohne jeglichen bürokratischen Aufwand verschickt wird. Noch einmal bekräftigen wir unser Engagement für den Markt und alle Kunden, indem wir die Standardgarantie von 10 Jahren auf 15 Jahre ab dem Kaufdatum der Ausrüstung im gesamten europäischen Gebiet verlängern.
Ningbo, China, July 11, 2023.

>> Das wär fürn ArsxxDas Aktivieren sollte nur von aussen möglich sein. Das geht nur, wenn man die zusätzlichen Module "Mach-was-ich-will" und "Wünsch-dir-was" angeschlossen hat. Die sind aber wegen den Umlauten nur in Deutschland zugelassen. ? ?
Nach VDE-...4105 soll der Controller aus Abweichungen in Spannung oder Frequenz die Abschaltsituation erkennen und dann auf einen "Kuppelschalter" wirken, der den AC-Kreis "galvanisch" trennt. Da steht nicht von "von außen". Wenn der Controller den Schalter trennt kann er im Fall eines Fehlverhaltens/Fehlers auch den schalter nicht trennen oder sogar später von selbst einschalten. Das hätte bei dem konkreten WR keine Wirkung, weil der ja ohnehin die Erzeugung beendet. Deshalb ist das nur "theoretische Sicherheit". Und es ist auch deshalb theoretisch, weil wir im Fehlerfall für den Controller überhaupt nichts verbindliches sagen können. Der spinnt dann oder hustet oder ist gestorben, alles theoretische Möglichkeiten in der Zukunft.

Kinners, wäre es nicht denkbar, daß Deye in diese Relaisbox außer dem mechanischen Relais und der Mimik zum Ein- und Ausschalten desselben nicht auch noch einen kleinen µC einbaut, der die ganze Prüfung, die der µWR netzseitig macht, jetzt in diese Relaisbox auslagert?

Wäre zu einfach, gell?

Was Deye da einbauen wird, weiß ich nicht, aber wenn sie wollten, könnten sie den kompletten NA-Schutz auslagern. Machbar isses, die Kosten werden unterhalb der Versandkosten sein und Deye hätte dann sogar tatsächlich eine zweite, vollständig redundante Ebene mit getrennten Steuerungen. (Was die Wettbewerber so vermutlich nicht hätten.) Das heißt, sowohl der µWR könnte messen & abschalten, die Relaisbox könnte messen & abschalten, beide können sich noch über WLAN unterhalten und beide könnten Wachhunde eingebaut haben. Der µWR bekommt mindestens bei Sonnenschein Energie dafür, die Relaisbox dann, wenn der Schukostecker eingestöpselt und nicht gerade Stromausfall ist.

Wenn man wollte, könnte man das softwaretechnisch beliebig weit aufbohren. Jetzt kommt's einfach darauf an, wie engagiert die Entwickler bei Deye sind.

Daniel

Es gibt ja externe NA-Schutzschalter zu kaufen. Sie haben nur mehrere extreme Nachteile:

  1. Sie sind sündhaft teuer und schieben bei Balkonanlagen den Zeitpunkt, wo der Nutzen die Kosten überwiegt, sehr weit in die Zukunft.
  2. Sie sind nicht für die Installation zwischen WR und trennbarem Netzstecker geeignet, sondern für Hutschinen in Schalttafeln. Damit wird ein teurer Fachmann gebraucht -> Weitere Kosten. Nutzensbeginn am Sankt Nimmerleinstag.
  3. Sie werden m.E. auch nicht durch den Controller des WR gesteuert, erfüllen damit formal nicht VDE...4105, sind aber trotzdem als NA-Schutz wirksam.
    Fazit: Der externe NA-Schutz für alle Wechselrichter (auch die chinesischen, die bisher gar kein Relais haben) ist eine ernstzunehmende Lösung. Es ist eine Produktidee, die in großen Stückzahlen auch preiswert sein kann, wenn man die oben genannten Nachteile 1+2 behebt und auf die Forderung (3) verzichtet, dass die Steuerung vom WR aus erfolgt.
    Das wäre denn eine Standardlösung für alle Balkonkraftwerke mit normalem Stecker, wenn es an dem dreipoligen AC-Ausgang des WR über eine nicht trennbare (weil verschraubte) Verbindung hängt, dann kommt das NA-Schutz-Kästchen und dann der normale Schukostecker. Wir sollten aber nicht hoffen, dass die Chinesen speziell für die deutsche VDE-Norm so etwas in Masse herstellen, auch noch teuer zertifizieren lassen und dann auch noch die Prügel abfangen, nachdem sie es so preiswert verkaufen, dass es sich für BKW überhapt lohnen kann.
    Wer in DE Energiewende machen will und dann auch noch verschärfte Spezialanforderungen hat, darf nicht immer nur auf andere hoffen. Wo ist (mit Unterstützung des VDE?) die Herstellerfirma in Deutschland, die sowas herstellt? Und wird das dann wieder doppelt so teurer, wie der ganze Wechselrichter? Fragen über Fragen.
    Man sollte nicht vergessen, dass schon der Hersteller preiswerter Mikro-Wechselrichter - speziell für die deutschen Regelungen zu BKW - in Deutschland oder wenigstens Europa fehlt. In Deutschland werden nur teilweise überzogene und garantiert teure und ineffiziente Forderungen und Standards erstellt. Tatsächliche Produkte nicht. Das reicht wahrscheinlich nicht, wenn man "Vorbild" bei der CO2-Einsparung sein will.

Deye-Wechselrichter kostenlos nachrüsten: So bekommt ihr das Relais vom Hersteller (giga.de)

Anscheinend braucht man zur Kontaktaufnahme/Relaisanforderung ein google-Konto da man das Anforderungsformular nur über "Google-Dokumente" aufrufen kann.

VG,

René

Man sollte auch folgende Frage mal ernsthaft diskutieren: Das Problem bei BKW ist ja der normale Schukostecker, der zwar niemals gezogen werden müsste, wenn man für 3 Euro (auch aus China) einen Adapterstecker mit Ausschalter hätte, aber für alle Fälle und weil Kinder oder Behinderte den Stecker ziehen könnten und dann daran lecken, müssen straffe Forderungen zum Abschalten der WR-AC-Seite in eine VDE-Vorschrift. OK. Das wird mit dem "Netz- und Anlagenschutz" verbunden, also der Forderung des Netzbetreibers, dass durch das BKW keine Schäden am Netz entstehen. Ein BKW mit 600W wird kaum größere Schäden verursachen können, als eine Waschmaschine mit 2500 Watt Anschlusswert oder irgendein anderes verbrauchendes Gerät. Hier fehlt die "Rechtsgüterabwägung" und die Angemessenheit besonderer Forderungen.
Auch bei tatsächlichem Stromausfall/Netzabschaltung werden eventuelle Kondensator-Restladungen durch die noch eingeschalteten Verbraucher (und wenn es nur ein Standby wäre) schnell abgeführt. Eine Gefährdung für Elektriker, die an der Anlage arbeiten, ist dadurch ausgeschlossen. Das einzige Problem ist der lastlose "Netzausfall" wenn man den Stecker des Wechselrichters zieht. Das ist eigentlich das einzige verbleibende Risiko für einen Schaden.
Für diesen Steckanschluss sind zwei Versionen bekannt, der "Einspeisestecker" der eine fest installierte Einspeisedose voraussetzt, und ein normaler Schukostecker.
Nun meine Frage: In wessen Interesse ist es eigentlich, dass der WR überhaupt über eine lösbare Steckverbindung angeschlossen wird?
Die Antwort: Ein fester Anschluss darf nur von einem Fachmann ausgeführt werden. Dadurch würden schon allein für An- und Abfahrt des Elektrikers Kosten (+Steuern!) entstehen, die den Ertrag der Anlage für weitere zwei Jahre aufgefressen.
OK, nun zum Einspeisestecker. Das ist noch größerer Unsinn, weil ja die entsprechende Dose nur von einem Fachmann installiert werden darf. Aber wenn der kommt (das ist gar nicht sicher, dass der für "Peanuts" überhaupt einen Finger krumm macht) könnte der auch gleich einen Festanschluss machen für den WR. Also ist der Einspeisestecker sachlich sinnlos.
Festanschluss und Einspeisestecker sind aus Gründen, die vollständig bei der Elektrikerinnung liegen (VDE+++) nicht zulässig oder kostenmäßig nicht akzeptabel. Also bleibt nur der Standard-Schuko-Stecker als akzeptierbare Lösung für BKW bis 600W.
Wäre dann die Herstellung eines Schukosteckers nicht die einfachste Lösung, der erst wenn er gesteckt ist, die Verbindung herstellt und beim Abziehen vielleicht sogar über einen Umschalter die beiden Pole des Anschlusskabels mit einem Lastwiderstand verbindet? Ich bezweifle, dass der VDE einen Wechselrichter entwickeln und in China fertigen lassen könnte, aber so einen Stecker mit Schalter, der durch das Anstecken umgeschaltet wird, könnten sie doch vielleicht entwickeln? Den könnten sie dann sogar selbst zertifizieren, das wäre hoffentlich die preiswerteste Lösung.

Man sollte die Frage nicht ungestellt lassen, ob der VDE nur für die Probleme zuständig ist, oder auch für wenigstens einfache Lösungen.

Hatte ich auch schonmal als Idee: Ein Schukostecker, der beim Ziehen einfach Plastikhülsen über die Kontakte rausfährt. Oder beim Ziehen werden beiden Kontakte abgeschaltet. Das sollte alles hinzubekommen sein, wenn man wollte.

Schuko hat für mich zahlreiche Vorteile: Mitunter will man das BKW abklemmen, das geht mit Schuko am Einfachsten. Testweise kann ich so auch mal an andere Steckdosen, wenn irgendwelche Fehler auftreten und ich herausfinden will, ob es an diesem Stromkreis liegt. Und ich kann super Energiekostenmessgeräte oder Steckdosen-Shellys dazwischenpacken. Das macht es alles sehr universell.

Dafür kannst Du ja ein eigenes Thema aufmachen und dort Diskutieren. Hier sollte es um das fehlende Relais und eine Lösung dazu gehen und nicht um Schuko....

VG,

René

[quote data-userid="20493" data-postid="141170"]Wäre dann die Herstellung eines Schukosteckers nicht die einfachste Lösung, der erst wenn er gesteckt ist, die Verbindung herstellt[/quote]Nein, die einfachste Lösung wäre ein Klick mit der Maus.

Obacht, der Stecker trennt auch bei Stromausfall und dann muß er mit Tastendruck wieder eingeschaltet werden.

Daniel

Hmm. Ein Strom zwischen den beiden Steckerstiften wäre kein Fehlerstrom, oder? Fehlerstrom kann überhaupt nicht auftreten wegen der galvanischen Trennung zwischen DC und AC-Seite durch den HF-Trafo.

Da passen 50% (Ausschalten bei Stromausfall), die restlichen 50% passen nicht. Wäre aber ein Anfang. Wird aber sicher nicht als NA-Schutz bei BKW akzeptiert werden.Richtiger wäre es von der VDE-Vorschrift her anzufangen.

Standards haben auch theoretisch das Ziel, hohe Stückzahlen zu ermöglichen und damit den technologischen Faktor für die Senkung des Preises zu nutzen. Dazu müsste man zuerst mal auf Sonderlocken für DE verzichten, wenn das geht. Und dann muss man erkennen, dass der Wieland-Stecker zwar eine gute Absicht war, aber eben nicht gut gemacht. Es gibt an einer Schuko-Steckdose nichts, was einer Einspeisung entgegen steht. Die muss man für Einspeisung nicht ersetzen. Nur der Stecker. Aber das kann nicht damit beginnen, dass mal irgendein Mittelständler auf Verdacht was erfindet. Es muss bei der Standardisierung beginnen. Die muss zweckdienlich und kostensparend sein. Das ist m.E. leider bei VDE und DIN zu oft vergessen worden.
Und wir müssen wieder handlungsfähig werden, statt zu heulen, dass die bösen Chinesen und nur immer ihre Macht zeigen wollen.
Da ist auch in der Politik viel zu tun. Andreas Schmitz hat es ja versucht und (ich vermute mal vorsichtig) leider momentan nicht viel erreicht. Die Politik versteht gar nicht, was industriell produzierte Hochtechnologie sein soll. Wir müssen auf der technischen Seite, bei den Standards, erstmal ein Ziel schaffen. Da wäre ein nei definierter Schuko-Einspeisestecker nur ein Krümelchen. Es gibt auch m.E. bei den Wechselrichtern nicht das Gerät, das auf den (deutschen/EU?) Standard BKW (600/800VA) genau zugeschnitten ist, Speicheranschluss und Notstrom/USV ermöglicht, Nulleinspeisung (also eigenbedarfsgerecht) UND für den Privatkunden erschwinglich bleibt. Ich weiß nicht, ob wir darauf hoffen sollen, dass die Chinesen sowas liefern.
Wenn ich in China wäre, und selbst wenn mir der DE-Markt ganz wichtig wäre, würde ich doch sagen, die Deutschen sollen erstmal definieren, was sie überhaupt wollen. Allein die Änderung 600W zu 800W, so gut das ist, ist einfach zu spät. Wenn tatsächlich ein Entwickler irgendwo in Asien schon darüber nachgedacht hätte, wie er die Deutschen mit einer maßgeswchneiderten eierlegenden Wollmilchsau beglücken kann, würde der jetzt entnervt aufgeben. Die Frage, warum wurde überhaupt in DE auf 600W orientiert und warum ist auf der Seite der Festlegungen, Rahmenbedingungen und Standards zwar alles extrem träge, kommt aber auch nie zur Ruhe? Das geht weiter: Wozu brauche ich einen Leiterquerschnitt von 4mm², wenn die Einspeisung von 600W nur rund 3A hat? Wir haben als Land keinen Plan und das wird sich nicht ändern, wenn entweder keiner, oder die Ahnungslosen die Richtung bestimmen. Das müsste auch damit beginnen, dass die Standardisierungsgremien sich darüber im klaren werden, welchem Herrn sie überhaupt dienen wollen. Wollen wir protektionistisch die Chinesen draußen halten, obwohl wir selber im Land fast keine Hochtechnologie-Fertigung mehr haben? Das führt dann nur dazu, dass wir entweder nichts passendes kaufen können, oder nur unnötig teuer. Aber wenn es Oma Erna auf ihrem Balkon haben soll, muss die auch einen Sinn sehen, dass sie weniger bezahlen muss, nicht mehr. Die Oma denkt auch nicht in Jahrzehnten. Das muss schneller einen Nutzen bringen. Niemand weiß heute, was in 10 Jahren ist. Investitionssicherheit gilt auch für die Endverbraucher.

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[quote data-userid="20493" data-postid="141243"]Da passen 50% (Ausschalten bei Stromausfall), die restlichen 50% passen nicht. Wäre aber ein Anfang. Wird aber sicher nicht als NA-Schutz bei BKW akzeptiert werden.[/quote]Das ist auch kein NA-Schutz, sondern soll nur verhindern, daß Du eine gebrezelt bekommst, wenn Du den Stecker ziehst und mit der Kralle die Pole anlangst. Genau das und nicht mehr (doch, ein FI ist noch im Preis enthalten) verhindert dieses Ding. Der µWR kann im Defektfall diesen Personenschutzstecker nicht auslösen. Wenn das Programm im µC spinnt, dann ist aber auch das interne oder externe Relais keine wirkliche Lösung, wenn da nicht noch irgendwelche Wachhunde verbaut sind. Dagegen würden nur Lösungen helfen, die mit zwei komplett getrennten µCn arbeiten und alles redundant ausführen. Allerdings könnte dann der Verkaufspreis des µWRs "leicht" steigen, was aber auch wieder niemand will. Wie man's macht...

Daniel

Das Thema EMV bzw. Entstörung habe ich mal abgetrennt. im Forum WR.

Sorry für die kleinen Brüche im Kontext.