Besser "Nische bedeutet für mich Anzahl". Als allgemeine Aussage ist das falsch.
Eine Nische ist ein Produkt- oder Dienstleistungsangebot, das auf ein ganz bestimmtes Segment von Verbrauchern mit speziellen Merkmalen ausgerichtet ist, statt sich an Massenmärkte zu wenden.
Aus Wicki kopiert.....
In Massenprodukt steckt das Wort "Masse". Eine hohe Masse an BKW - deute ich persönlich als hohe Anzahl und Massenprodukt als für die Masse. Das deutet dann auch eher auf Majorität.
Ich würde das so einordnen, dass weder BKW noch normale PV-Anlagen ein Nischenprodukt sind. Ist beides ein großer Markt. Und PV-Module sind definitiv ein Massenprodukt, ebenso alle möglichen PV-Wechselrichter, ob BKW oder größere PV-Anlage. Sonst könnten die gar nicht so billig sein.
Hier grob die aktuellen Zahlen aus dem Markdatenstammregister:
6.272.000 PV-Anlagen mit einer Erzeugerleistung von 111 GWp
und
957.000 Steckersolaranlagen mit 0,869 GWp
Also von der Erzeugerleistung eher eine Nische, von der reinen Anzahl ca. 1/7 aller Anlagen.
Größere PV Anlagen gibts halt auch schon länger, BKWs wurden bis vor paar Jahren ja von einschlägiger Seite bekämpft. Mit ner Betrachtung der Entwicklung der Inst Zahlen in den letzten Jahren sähe es bestimmt anders aus. Und ein guter Teil der BKWs wurde wegen verfickter Bürokratie ja auch nicht angemeldet. Das hat sich dank Andreas&Co und der letzten Regierung ja auch massiv verbessert.
Selbst bei doppelter Anzahl wäre die Leistung bei ca. 2 GWp!
Sicherlich von den Absatzzahlen ein Massenmarkt (wenn die Discounter schon Anlagen verkaufen) aber für die Energiewende hinsichtlich der Erzeugerleistung nicht nennenswert.
Aber sicherlich trägt ein BKW dazu bei, das Thema EE in die öffentliche Diskussion zu bringen.
Dann wäre also eine Schraube - im Vergleich zu den übrigen Teilen eines Autos, ein Nischenprodukt ?
Die Entwicklung neuer Technologie treibt viel voran. Erfindung der Autos , elektrifizierung etc.
Jetzt werden gute kleine BKW mit Speicher angeboten, die werden weiter optimiert werden. Das ist nicht aufzuhalten. Auch wenn es von einschlägiger Seite weiter bekämpft wird.
Das Argument, dass die BKW zusammen sehr wenig Strom erzeugen zählt für mich nicht. Vielleicht sollte man mal gegenüber stellen, wie viel Strom alle privaten Haushalte benötigen und wie viel davon mit BKW Anlagen abgedeckt werden können.
Wie viel prozent machen plastiktüten an Plastikprodukten aus ? Warum verbietet man " das nischenprodukt" ? Weils im kleinen doch sehr sehr viel bringt.
Vor allem rechnet sich BKW mit ausreichend grossem Speicher volkswirtschaftlich. Wesentlicher Teil der Verbraucher-Energiekosten sind die Kosten für das Verteilnetz. Normale PV bzw. BKW erhöht diese Kosten, eine über den ganzen Tag verteilte reduzierte Leistungsaufnahme verringert die Netz(ausbau)kosten
Und: Eine echte Bürger-Energiewende funktioniert nur, wenn die Bürger statt grosser Unternehmen ihren Schnitt dabei machen
Es rechnet sich gerade nicht volkswirtschaftlich.
Große PV-Anlagen sind günstiger Batteriespeicher können netzdienlich ausgelegt werden.
Die eingesparte Tonne CO2 pro eingesetztem Euro ist halt bei BKW nicht so hoch.
Wenn jetzt noch BKW mit Heimspeichern ausgestattet werden entstehen atypische Einspeiseverkäufe die vom Netzbetreiber kaum vorherzusagen sind. Zudem gibt es "schwarze" Anlagen die nicht registriert sind.
Volkswirtschaftlich würden Verbraucher von günstigen Strompreisen mehr profitieren.
So sind es "nur" 960.000 BKW-Betreiber!
In der Technik haben sich vielfach Bündelgewinne durchgesetzt.
Nicht jeder baut sein eigenes Auto sondern spezielle Anbieter.
Nicht jeder baut Gemüse an sondern spezialisierte Landwirte.
Das Gleiche gilt auch für PV-Anlagen eine große PV-Anlage hat Vorteile gegenüber z.B. hunderte BKW.
Kostenersparnis durch Skaleneffekte beim Einkauf und der Montage.
Bessere Wartbarkeit.
Netzdienliche Lösungen wirtschaftlich möglich.
Jeder Stromkunde hat Kostenvorteile.
Also lieber eine PV-Genossenschaft statt hunderte kleine BKW!
Und die technische Entwicklung gibt es auch bei PV-Anlagen und Grosspeicher.
Jeder kann Spaß mit seinem BKW haben, aber man kann sein Geld nur einmal ausgeben.
Dafür gibts derzeit keinen gangbaren oder einfachen Weg. Der Vorteil bei einem BKW ist ja die Tatsache, dass man die schnell und unkompliziert selber installieren kann. Von diversen Problemen mit Vermietern mal abgesehen. Es bleibt noch für viele eine ganz schnelle und einfache Lösung.
Würde es PV-Genossenschaften geben, wo sich jeder einfach anschließen könnte, wäre das bestimmt auch ein Erfolgsmodell.
Hinzukam das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das dank garantierter Einspeisevergütungen für Strom die Errichtung zahlreicher kleiner Photovoltaikgenossen-schaften begünstigte. Insgesamt sind fast 900 sol-cher und weiterer Energiegenossenschaften in dieser Zeit in Deutschland entstanden.
Wenn ich das geschrieben hätte, würdest du antworten, dass 900 unbedeutender kleinscheiss ist. Das hat null Auswirkungen, da:
Was also willst du jetzt mit deiner 900 er Nische, pippi Langstrumpf ?
900 zu 6.272.000. Deine Zahlen.
Lesen hilft alter Hase!
...und wenn man Zitiert dann bitte nicht sinnverfälschend:
Blockzitat Also von der Erzeugerleistung eher eine Nische,...
0,869 GWp zu 111 GWp!
Kleine Anlagen sind leichter ans bestehende Netz anzuschließen, können leichter bestehende Infrastruktur (Zaun, Garagendach) nutzen und haben Verbrauch in unmittelbarer Nähe. PV Freifläche braucht oft einen neuen Netzanschluss im Nirgendwo, braucht neue Fundamente statt der Nutzung des bestehenden Fundaments (Garage/Zaun/Balkonbrüstung), braucht zusätzliche Pflege in Bezug auf Entfernung von Unkraut und man hat oft keinen lokalen Verbraucher, der den Strom effizient direkt nutzen kann.
Kostentreiber bei Kleinanlagen ist vor allem unnötige Bürokratie.
Du hast Recht, dass die Netzentgelte heute einen größeren Anteil am Strompreis ausmachen als die Gestehungskosten für den Strom. Die volkswirtschaftliche Rechnung ist etwas komplizierter.
Wenn die Leute sich mit PV/BKW plus Speicher 8 Monate im Jahr weitgehend selbst versorgen, dann sparen wir nicht einen Cent bei den Netzen.
Im Netz müssen wir einfach die Kapazitäten vorhalten, um jederzeit den Bedarf bedienen zu können. Die Spitzenlast fällt bei uns im Winter an. Das Netz muss dafür ausgelegt sein, diese Spitzenlast im Winter bedienen zu können. Wie viel PV im Sommer einspeist, ist für die Netzauslegung wenig relevant, weil die Spitzenlast dann geringer ist. Ob das Netz dann im Jahresverlauf zu 25 oder 75 % ausgelastet ist, spielt für die absoluten Netzkosten kaum eine Rolle, denn die Netzkosten bestehen fast ausschließlich aus Investitionskosten.
Weil PV in hiesigen Breitengraden im Winter fast nichts liefert, sind im Winter alle zumindest tageweise zu 100% auf das Netz angewiesen. Das bedeutet am Ende, dass wenn sich PV-/BKW-Betreiber mit Speicher zu 2/3 des Jahres mehr oder weniger autark versorgen, die gleichen Netzkosten zukünftig auf 1/3 der bisherigen Strommenge umgelegt werden müssen, sich Netzentgelte pro kWh entsprechend verdreifachen.
Selbst in Kalifornien gab es schon Überlegungen, dass PV-Betreiber aus genau dem Grund eine Art Strafe zahlen müssen. Sie werden bei den netzkosten effektiv von den Haushalten subventioniert, die keine PV haben und ganzjährig 100% ihres Stromes aus dem Netz beziehen.
Ein Großteil des Anstiegs der Netzkosten hat gar nichts mit der Verbrauchsseite zu tun. Der Verbrauch steigt im Moment gar nicht und der Eigenverbrauch als Umgehungsstrategie ist noch durch Erdgas dominiert.
Was im Moment die Kosten treibt ist der Anschluss von neuer Erzeugung im Nirgendwo.
Für das von Dir angesprochene Problem sehe ich flexible Netzentgelte als einen wichtigen Teil der Lösung. Mit dem Bezug von lokalem Wind-Strom kann man Netzausbau Kosten einsparen. Man kann die Batterie gezielt nutzen, um die Abendspitze zu vermeiden und es kann Backup eingesetzt werden (Verbrenner Heizung, Verbrenner Motor).
Das mit dem Motor hört sich irgendwie komisch an, aber: wir haben ca. 100 kW an Motor im typischen Auto, mal 50 Millionen Fahrzeuge sind das mal eben 100 Mal so viel (5000 GW ) wie der gemittelte Strombedarf Deutschlands (Größenordnung 50 GW).
Ein Range Extender Motor eines REEV kann Backup für 100 Haushalte im Winter liefern.
Oder anders formuliert, die Kosten für das Netz sind durch dezentrale PV Anlagen senkbar.
Dazu kommt, dass ja auch extra Verbrauch angereizt wird. Wenn in Zukunft 9000 kWh Strom pro Haushalt üblich sind statt 3000 kWh und eher weniger als mehr Netz gebraucht wird, ist es absolut ok, wenn 2/3 des Bedarfs ohne Netzentgelt Zahlung gedeckt wird.
Da dürfte 50 Euro im Jahr fix für den Netzanschluss und etwa 100 Euro für die Nutzung im Winter reichen.
Der Fokus muss auf PV und Batterien installieren einfacher machen sein und auf Reduktion der Kosten für den Netzausbau (weniger Kabel im Boden, weniger Leitungen, mehr lokaler Verbrauch, mehr lokale Erzeugung), nicht auf dumpfes Abstrafen, indem willkürlich mit angeblicher Entsolidarisierung begründet die Strompreise/Netzentgelte von PV Anlagen Besitzern nach oben geschraubt werden.
Noch ergänzend: Dauernutzung von Motoren ist ein Problem. Die billigsten Automotoren sind für so was wie 200000 km ausgelegt, mit Ölwechsel und Wartung dazwischen. Bei Volllast 200 km/h sind das gerade mal 1000 Stunden oder noch keine anderthalb Monate.
Wir betreiben die Automotoren in extremer Teillast von etwa 1% und selbst das ist natürlich dann viel zu viel Brennstoff Verbrauch, sprich die Verbrenner Autos in Deutschland verbrauchen ähnlich viel oder sogar mehr Brennstoff wie alle Kraftwerke.
Betrieb wie in Ländern mit täglichen Stromausfällen ist sauteuer und umweltschädlich.
Das sieht ganz anders aus, wenn wirklich nur extreme Spitzen bedient werden, wenn wir also über 1% des Strombedarfs reden. Das ist machbar mit biogenen Brennstoffen aus Abfall. Außerdem ist so ein REEV Motor, der 100 Stunden am Stück in der kalten Dunkelflaute betrieben wird, auch sehr emissionsarm betreibbar.
Was ist denn mit dem Vergleich 6 Balkonsolaranlagen am Balkon oder eine große PV-Anlage auf dem Dach des 6-Familienhauses mit Mieterstromangebote. Zudem gibt es noch viele Gewerbedachflächen die mit 100 - 200 kWp-Anlagen bebaut werden können. Es müssen nicht Freiflächenanlagen sein.
Der Zubau bei PV-Anlagen betrug im Jahr 2024 ca. 16 GW.
Die Bundesnetzagentur registrierte 2024 etwa 435.000 so genannte Balkonanlagen mit einer Gesamtleistung von 400 Megawatt im Marktstammdatenregister. Dies entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Photovoltaik-Zubau in Höhe von 2,6 Prozent.
Bundesnetzagentur beziffert den Photovoltaik-Zubau 2024 auf 16,2 Gigawatt – pv magazine Deutschland