Position den Innentemperatursensors bei Daikin Perfera FTXM20A

Nein, so funktioniert es nicht und das habe ich auch nicht geschrieben.

Was du ja willst um das Takten zu reduzieren ist eine Hysterese.
Diese wird durch den Thermostat-Modus im Faikin-Auto-Modus aktiviert.

Dieser Automodus schreibt z.b über heatover einen Soll-Wert an das Innengerät den das Innengerät natürlich befolgt.

Wenn du etwas an der Fernbedienung änderst, dann wird der Soll-Wert natürlich auf das geändert was du an der Fernbedienung eingestellt hast.
Später jedoch durch den Faikin-Automodus wieder überschrieben.
Der Auto-Mode ist NICHT mit der Fernbedienung kompatibel.

Die Daten der Fernbedienung bleiben nur bestehen (so ist es zumindest bei mir) wenn du den Faikin-Auto-Modus nicht benutzt.
Aber dann ist in deinem Anwendungsfall das Faikin-Modul sinnlos.
Du willst ja die Hysterese haben.

Vielleicht um mal das Verständnis-Problem nochmal zu beseitigen weil ich das zu Beginn auch hatte.

Der externe Temperatursensor ersetzt NICHT den internen Temperatursensor.
Das Innengerät arbeitet weiter mit dem internen Temperatursensor.

Was Faikin aber in dem Auto-Modus macht ist, dass geschaut wird wie ist die Soll-Temperatur, wie ist die tatsächliche Innentemperatur. Und anhand dieser Daten schreibt Faikin eine Soll-Temperatur an das Innengerät die sicherstellt, dass das Innengerät sich in einem Betriebsfenster bewegt in welchem es heizt oder nicht heizt um eben den Temperaturbereich zu garantieren.

Daikin-Intern ab Werk ist es so, dass das Innengerät abschaltet wenn die Temperatur laut Innengerät 4°C über Soll-Temperatur liegt. Weil nach dem Abschalten aber der Wert sehr schnell wieder sinkt beginnt das Innengerät wieder zu Heizen weil es eine Heizanforderung erkennt.
Das funktioniert entsprechend so, dass es leider 6-8x pro Stunde taktet. Auch meine Erfahrung.

Beispiel:

Du stellst auf der Fernbedienung 20°C ein.
Das Innengerät heizt solange, bis es am Innengerät selbst eine Temperatur von 24°C erkennt.
Dann schaltet es ab. Die Temperatur sinkt aber sehr schnell wieder auf 23°C.
Bei 23°C beginnt das Innengerät aber wieder zu heizen und erreicht demzufolge blöderweise wieder sehr schnell die 24°C.
(Die 23-24°C am Innengerät entsprechend bei einem durchschnittlichen Raum dann aber 20°C Raumtemperatur weil Daikin wohl den Temperaturstau am Innengerät da mitberücksichtigt)
Bei der 2MXM leider wohl so schnell, dass die Anlage nicht ins Modulieren reinkommt.
Das ergebnis ist das Taktverhalten was du auch erlebst. Die Temperatur wird zwar gut erreicht. Und auch recht genau. Aber halt auf eine sehr ineffiziente Art und Weise.

Der Faikin-Auto-Modus macht jetzt folgendes:

Du aktivierst den Auto-Mode. Und vor allem du aktivierst den Thermostat-Modus.
(Und deaktivierst den automatischen Switch zwischen Heizen und Kühlen)
Dann kannst du -/+ 0,5°C einstellen (oder auch jeden anderen beliebigen Wert)

Stellst du die Solltemperatur jetzt auf 20°C, dann regelt das Faikin so, dass das Innengerät anfängt zu Heizen sofern dein externer Temperatursensor auf unter 19,5°C fällt. Und wieder aufhört zu Heizen wenn die Temperatur 20,5°C erreicht hat.

Das funktioniert über die Werte “heatover” und “heatback”
Wenn ein Heizbedarf besteht, dann wird z.b ein Sollwert von 25°C gesetzt.
Dies stellt sicher, dass das Innengerät wirklich heizt und nicht wegen zu hoher Temperaturwerte vom Innengerätesensor wieder abschaltet. Ist der Heizbedarf erreicht, dann greift der Wert “heatback” und setzt z.b 15°C Solltemperatur. Dies stellt sicher, dass das Heizen aufhört.

Und dadurch wird die Raumtemperatur dann a) im Bereich von den fiktiven 19,5-20,5°C gehalten und es schafft eine Hysterese die Taktpausen verursacht die länger sind das die Taktanzahl reduziert.

Da die geschriebenen Solltemperaturwerte natürlich nicht mehr so richtig ideal zum Raumverhalten passen ist es halt sinnvoll die ganze Geschichte unbedingt mit der Bedarfssteuerung zu kombinieren.
Heißt die Bedarfssteuerung sollte das Gerät auf eine Leistung limitieren die zum aktuellen Heizbedarf passt. Wenn du ein Gefühl dafür hast kannst du die Bedarfssteuerung entweder manuell ändern (vermutlich wird das nicht mehr als 10-15 Änderungen im Jahr brauchen) oder du machst das automatisiert über Home-Assistant für verschiedene Szenarien.

Was halt das Ding ist;
Du wirst halt nicht die Fernbedienung nutzen können.
Wobei ich sagen muss…. wo heutzutage doch jeder eigentlich ein Handy hat sehe ich da nicht das große Problem. Das ist dann eher einfach eine Gewohnheitssache.

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Statt des Kupferrohres kannst ja einen passenden Drahtwickel, Installationsdraht, oder sogar aus Eisen machen. Nur thermisch isolieren reicht normal nicht.

Zur Trägheit gehört auch Masse.

@Leon596 Vielen Dank für die sehr ausführliche und tolle Erklärung. So wird mir vieles klar.

Ich habe das jetzt auch verstanden. Ich werde mal eine entsprechende Hülse aus Stahlmuttern M4 und einem Kunstoffgehäuse mach. Den Sensor führe ich dann mit Wärmeleitpaste in die Muttern ein. Wenn das nicht zufriedenstellend funktioniert wird das Faikin eingebaut.

Sehe ich jetzt nicht, Plastik ist keine sonderlich gut thermische Masse. Du brauchst Kupfer oder Stahl.

Hier mal Werte, wenn man die spezifische Wärmekapazität umrechnet auf die cm³, also J/(cm³K):

  • Wasser = 4,18
  • Stahl = 3,69
  • Kupfer = 3,45
  • Gips = 2,51
  • Alu = 2,42
  • Stein (Granit) = 2,13
  • Glas = 1,8
  • Plastik ABS = 1,46
  • Plastik PVC = 1,26
  • Holz = 1,02

Ja das habe ich gerade auch verstanden. Deshalb die Idee mit den Stahlmuttern (siehe Post oben drüber)

Ja Muttern sind gut. Die kannst du auch mit Sekundenkleber zu einem Rohr zusammenkleben.

Kann ich die 20° nicht mit FB einstellen, oder muss das zwingend über die Faikin-Oberfläche geschehen? Prinzipiell könnte man die Zieltemperatur ja auch über ONECTA ändern. Das würde Faikin ja auch berücksichtigen, oder?

Ich setze die Muttern in eine Kunststoffhülse ein

Nein. Wie in dem zuvor geposteten Bild.

Was du in Onecta oder mit der Fernbedienung änderst ist die Soll-Temperatur.
Die steht oben unter “Set”
Das ist die Soll-Temperatur vom Innengerät.

Im Faikin-Automodus setzt du jedoch unten unter Target im Reiter “Faikin-auto mode” eine Solltemperatur womit Faikin die Regel macht. Das ist Faikin-Intern.
Und diese Regelung gibt dem Innengerät halt dann immer eine neue Soll-Temperatur vor.
Heißt, es ändert die Soll-Temperatur des Innengerätes selbst.

Und diese Regelung überschreibt die Soll-Temperaturwerte die man mit der Fernbedienung oder Onecta setzt.

Diese Hysterese funktioniert nur, weil das Faikin-Modul die Solltemperatur so wie in meinem vorherigen Beitrag beschrieben halt anpasst/manipuliert.

Das ist eine zusätzliche Regelung über das Faikin-Modul, da hast du mit der Fernbedienung oder Onecta keinen Zugriff drauf.

Vielleicht gäb es mit ganz vielen Umwegen eine theoretische Möglichkeit in Home-Assistant eine Logik zu bauen die “externe” Änderungen der Soll-Temperatur erkennt die nicht von Faikin kommen und die erkannte Änderung dann per neuem Befehl als neue Faikin-Auto-Mode-Target-Temperatur setzt.
Ich weiß nicht ob das mal jemand probiert hat.
In der Theorie könnte ich mir vorstellen, dass man sowas VIELLEICHT bauen könnte.

Ob das aber wirklich sinnvoll und vorallem zuverlässig funktionieren kann würde ich mal vorsichtig bezweifeln. Ich würde mich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass das funktioniert in der Planung.

Effektiv wird man meiner Meinung nach die Fernbedienung weglegen müssen wenn man die Hysterese will.
Änderungen entweder über die Faikin-Obefläche. Oder über Home-Assistant.

Aber nicht via Onecta oder Fernbedienung.
Was anderes wäre es halt wenn man den Auto-Modus nicht nutzt. Aber dann hast du halt die Hysterese nicht und Faikin bringt dir nix.

Außer ich möchte nur die Vorzüge des externen BLE-Sensors nutzen, der wahrscheinlich wesentlich Träger reagiert als der interne Sensor.

Hi, ich habe mit meiner Duo-Split (50er) und 2 IGs (2,5 kw) ähnliche Probleme in der Übergangszeit.

Ich habe mir mit meiner Heimauto (ioBroker und Homematic) eine dynamische Hysterese gescriptet.

Wird ein zu häufiges Takten anhand der Stromaufnahme erkannt, wird die Solltemperatur in 0,5K Schritten immer wieder erhöht, bis der Takt passt. Wird die Spreizung zu hoch, gehe ich auf die ursprüngliche Solltemp runter. Dann entsteht eine lange Taktpause. Und alles startet von vorne.

Damit bin ich bisher in 3 wintern gut gefahren.

Und natürlich die Bedarfssteuerung manuell je nach Witterung einstellen.

Bei mir 40% in der Übergangszeit, 60-70% in klassischen Wintertagen (0 bis 10 Grad) und aus bei extremen Temperaturen.

Fernab von Netzwerk könnte ich mir einen Hysteresis Gaukler vorstellen. Ein PTC in Verbindung mit einem Widerstand. Versorgt über 5V USB oder auch 1,2 V Akku.

Der Widerstand klebt an dem Temp Sensor. Geheizt wird mit etwa 1 bis 5 mW.

Der PTC liegt im Luftstrom. Kalt heizt er leicht. Ist die Anlage in Betrieb und es strömt Warmluft vorbei dann heizt er schwächer. Dem Thermoelement wird kalt eine höhere Temperatur vorgegaukelt und damit wird die Hysteresis vergrößert. Wer 555 oder ähnliches, uC, kennt. Kann einen komfortabel einstellbaren Hysteresis Wackler basteln. Ein Aus und Hysteresis klar definierbar. Beim PTC ist das viel Spielerei und die Temperatur bekommt einen Versatz.

Ich hatte gestern auch so einen Gedanken. Kleine Box, die einfach ganz simpel 30min einen Widerstand leicht heizt und 30min nicht. Der Widersand kommt wie bei dir an den Sensor dran, damit der etwas geheizt wird und so einen höheren Temperaturwert vorgegaukelt bekommt.

Damit kann die Anlage nur alle 30min für maximal 30min heizen. Danach ist 30min Aus.

Jetzt müsste man diese Werte noch einfach anpassen können, z.B. 15in Heizfenster und 45min Ausfenster, je nach Außentemperatur und Heizbedarf. Und auch mal manuell abschalten, wenn man gerade hochheizt.

Ist ein schönes Bastelprojekt für einen ATTINY, PIC, Rasperry, ARDUINO oder ähnliches. Oder ganz simpel über NE555, CD4060 oder ähnliche Timerschaltkreise.

Das Programm schreibt Programmier Assistent KI :wink: Aber auch der 555 dürfte ihm liegen falls man damit nicht zurecht kommt. Muß allerdings der CMos (7555) Typ und gute Elkos wegen der langen Laufzeit sein. Also etwas problematisch wenn er ganz langsam läuft

Ideal sind mM. die Timer C005 Modulchen , zwei hintereinander im Kreis. Ein/Aus Verzögerung. Für die Zeit ist ein Widerstand bzw. Pot erforderlich.

Der 4060 kann ja nur 50% u. 25 75% geht auch.
Ein Script für einfachen timer Attiny ist dort zufällig auch

Wenn ich Zeit finde, schnappe ich mir mal einen ATTINY und programmiere was. Entwicklungsumgebung hab ich für andere Sachen eh am Laufen.

Kannst dann gleich die Heizleistung über pwm machen. 3 Taster für die Regelung. On off pwr. Automatische Histeresis Steuerung nur über Temperatur klappt leider nicht.

über welche Schnittstelle kann man die Heizleistung direkt einstellen?

Hallo Zusammen,

falls es Euch hilft, schaut mal hier in das Forum: https://akkudoktor.net/t/daikin-perfera-erfahrungen-und-probleme/9367/1026 .

Dort habe ich die Position des Sensors beschrieben und mittels IR-Aufnahmen die Auswirkungen der WLAN-Platine dokumentiert. Kurzfassung: das WLAN-Modul heizt den Sensor mit auf und verursacht einen relevanten Fehler in der Temperaturmessung. Die Auwirkungen sind ein ordentlicher Offset in der Messung und eine größere Hysterese.

Meine Lösung (ist auch im Thread beschrieben): den Sensor nach außen verlegen. Danach arbeitet die Temperaturregelung sowohl im Heiz- als auch im Kühlbetrieb einwandfrei.

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Die Heizleistung kann man bei Faikin über Schieber “Demand” oder per MQTT einstellen.

Anders als bei der Onecta App zeigt die Faikin GUI auch den tatsächlichen Wert von Demand an. Bei meinen 3er Multisplit hat das Einstellen von Demand per Onecta nur dazu geführt, daß die Anlage reglemäßig Stromlos gemacht werden musste, um wieder auf 100% Demand zu kommen. Angeblich hat Daikin das durch FW Updates gefixt, aber das werde ich nicht heraus finden. Meine Geräte sind seit Winter 23/24 von der Cloud getrennt.

Wenn man sich erstmal an den Komfort der Faikin-Module gewöhnt hat, nimmt man die FB nur noch einmal in die Hand, um die internen WiFi-Module zu deaktivieren.

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