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Zum Thema einblasdämmung: woher nimmst du deine Information dass ich mir nicht so große Hoffnung machen soll was die dämmleistung angeht? Entweder habe ich immer nur auf Seiten etwas zu dem Thema gelesen die auch die einblasdämmung verkaufen wollten oder einfach bisher zu wenig negativ berichtet zu diesem Thema gefunden. Das was ich lediglich im Internet herausgefunden habe ist, das aufgrund der großen Flächen der außenwände eine Dämmung an dieser Stelle zwischen 10 und 25% Einsparung bringen soll. [/quote]
Ich würde deshalb mir keine großen Hoffnungen machen, da Du einerseits nicht weisst, ob es wirklich ein zweischaliges Mauerwerk ist (im sogenannten Gutachten steht "der Obergeschosse: Ziegelstein unterstellt, vielleicht Hohlmauerwerk"), man nicht weiss wie dick der Leerraum ist und ob eine Einblasdämmung wirklich alle Hohlräume erreichen wird und diese flächendeckend sind. Ziegelstein ist von der Dämmung her schlecht.
Das sogenannte Gutachten finde ich sehr oberflächlich. Häufig verwendete Formulierungen sind: "geschätzt", "vielleicht", "unterstellt", "keine sichere Aussage möglich".
Nach dem Lesen des Gutachtens würde ich an Deiner Stelle einen eigenen Gutachter beauftragen. Bei den Formulierungen nehme ich an, dass der Gutachter einfach durch das Gebäude gegangen ist und nur das offensichtliche dargestellt hat. Warst Du bei der Besichtigung des Gutachters anwesend und hast gesehen wie er gearbeitet hat? Ist das ein anerkannter Gutachter gewesen? Leider ist die Berufsbezeichnung gesetzlich nicht geregelt. Jeder kann ein Gutachten erstellen und sich Gutachter nennen. Schön sieht dann ein "Dipl. Ing." aus, sagt auch auch nichts über die Qualifikation in diesem Bereich aus.
Auch wenn das Haus aus Deiner Sicht günstig ist, würde ich an Deiner Stelle bei der Sanierung auch finanziell die Abdichtung des Kellers, Dämmung der Außenwände, Einbringung von Dampfsperren (insbes. Dach), etc. mit einkalkulieren. Wenn Du das Geld nicht ausgeben brauchst, um so besser.
Feuchtigkeit im Keller ist m.E. kein Naturereignis, sondern ein Resultat von mangelnder Abdichtung.
Wenn Du keinen eigenen Gutachter beauftragst (was ich persönlich empfehlen würde), mein Ratschlag: Kauf Die eine Wärmebildkamera im Bereich mit einer Auflösung von 256x192 Punkten.
Die bekommst Du schon für unter 300 EUR. Bei dem Projekt das Du vor Dir hast, würde ich persönlich ohne nicht agieren. Du wirst erst in der ersten Heizperiode feststellen wo all die Mängel sind, die der Gutachter nicht erkannt hat wie mögliche Wärmebrücken, Undichtigkeiten des Dachs, fehlende Dampfsperren, ....
Habe mir persönlich die Wärmebildkamera KAIWEETS KTI-W01 gekauft. Mit Lieferung aus DE für 250 EUR vor ein paar Monaten. Derzeit bei 300 EUR. Bin damit sehr zufrieden. Soll aber keine Kaufempfehlung sein. Schau Dir die Tests an und entscheide selbst. Gib sicherlich andere gute Wärmebildkameras in dieser Preisklasse. Muss bei Deinem Projekt keine Bosch GTC600C für 1300 EUR sein.
Wichtig wäre auch ein kapazitativer Feuchtigkeitssensor (kann keinen empfehlen, weil meiner bereits 20 Jahre alt ist), um festzustellen, in welchem Mauerwerk wo Feuchtigkeit wie viel ist. Prüfe insbesondere die Außenwände. Klar im Keller, aber auch in den Ecken und nähe Dach. Da die alte Dame vermutlich das Haus nicht komplett geheizt hat.
Ich finde es gut, dass Du schon jetzt an PV sowie Split-Klimananlagen bzw. Wärmepumpen denkst. Ist m.E. aber viel zu früh. Du brauchst erst einmal eine Heizsaison, um festzustellen wie der Zustand des Hauses ist.
Oder wie bereits genannt, lass mal einen neutralen Gutachter das Haus ansehen und ihn im persönlichen Gespräch fragen, ob er das Haus kaufen würde. Ich hatte damals vor ein sehr altes Haus zu kaufen, dass ich gerne kaufen wollte. Als mir der Gutachter meine rosarote Brille abgenommen hat, habe ich den Kauf gelassen. Statt dessen habe ich damals ein Haus mit Mängeln gekauft, in das ich viel Zeit und Arbeit gesteckt habe, dass aber eine gute Substanz hatte und das sich gelohnt hat.