Hallo ich bin Jonas,
Ich habe vor 10 Jahren Erneuerbare Energie studiert und bin seither in der PV Branche beschäftigt. Aktuelle arbeite ich bei SMA und betreue commercial Storage Produkte.
Privat habe ich eine Leidenschaft für Autarke Energiesysteme und Lithium Ionen Akkus.
Jetzt bin ich seit einem halben Jahr in eine alte Wassermühle gezogen in der es keinen öffentlichen Netzanschluss gibt. Daher baue ich gerade eine Stromversorgung für mein kleines Häuschen und stoße dort an die Grenzen der Technik und meines Know Hows. Da es hier bei meiner Installation mittlerweile schon sehr komplex geworden ist finde ich im Bekanntenkreis niemanden mehr der mir helfen kann. Es ist alles eine sehr spezielle Nischen Anwendungen mit der sich nur sehr wenig Menschen auseinandergesetzt haben. Ich hoffe deshalb über dieses Forum Kontakt zu den richtigen Freaks zu bekommen. Ich meine das Wort Freak hier nicht negativ und würde mich auch als ganz schönen Freak bezeichnen. Es gehört schon eine ganze Portion Wahnsinn dazu sich mit den ganzen Einstellungen und Konfigurationen von so einem Offgrid Energiesystem komplett auszukennen und genau zu verstehen was wo wann passieren muss damit es stabil läuft.
Wenn Ihr Fragen habt können wir gerne mal quatschen und ich erzähle euch was zu meinem System .
Liebe Grüße Jonas
Mein System:
1 x Victron Multiplus 2 gx 5000
2 x JK Inverter BMS mit Firmware 15.35
1 Batteriemodul mit 16S Lifepo4 320AH
1 Batteriemodul mit 16S Lifepo4 100AH
1 x Ecopower 4.7 BHKW von Vaillant
1 x Wassergeführter Ofen mit 10 KW
1 x Heizstab Frequenzgesteuert 4,5KW SMA Smartload
3 x APSystems EZ1 mit je 800w Modulleistung
Willkommen!
Ich gebe zu, eine Wassermühle war von jugend an mein Traum. Nahja, unerfüllbar.
Du findest hier ein paar erfahrene Insulaner, die sich mit Freuden auf deine rein technischen Probleme stürzen werden.
Ich finde so Häuser im oder am Wasser immer hochineressant! Feuchte und Wohnraum sind ja immer so eine Sache, die bei den modernen blow-door-dichten Styroporbunkern auch bei weniger kritschen Lagen oft genug daneben geht.
'Mein Energieberater' hat mir erzählt, dass er seine Lüftungsanlage gleich auf Komplett-Austauschbarkeit designed hat, weil er von vorn herein davon ausgeht, dass die Rohre etc. verschimmeln werden.
Wie alt ist die Mühle? Das gehört hier zwar eigentlich nicht hin, aber vlt kannst du uns ja im Off-Topic Bereich berichten, wie das bei dir funktioniert und wie du das mit den 'modernen Energieverbrauchsambitionen' überein bringst?!
Aber wenn Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht würde sich evtl. auch eine Wasser-Wasserwärmepumpe anbieten. Wasserreservior hat man genug, "das bisschen" an Wärme welches man aus dem Wasser zieht dürfte vernachlässigbar sein. Am besten wäre die Kombination aus Luft/Wasser und Wasser/Wasser. Mehr oder weniger eine Umschaltbare Anlage die einmal mit einem Kondensator läuft und umgeschaltet mit einem Plattenwärmetauscher wenn es draußen kälter wird.
Da kommen wieder unmengen an Gesetzen vor denke ich mir bei einer Wassermühle. Umweltaspekte, Genehmigungen, Leitungswege.
Der wasserführende Ofen ist ein Küchenofen? Das war immer ein Traum von mir wenn ich im Erdgeschoss wohnen würde. Kochen, backen, Warmwasser und Heizung für nachts in einem Kasten. Perfekt!
Ich sehe das als schönes hobby. Ist im grunde nicht schlecht, dass es auch immer weiter geht, dass neue, effiziente sachen entwickelt werden.
Hier im forum tummeln sich viele diy cracks, man bekommt viel hilfe für die eigenen Projekte.
Deinen heizstab halte ich nicht für optimal. Denn dieser hat keinen cop faktor.
Ich empfehle ein smart home system wie home assistant oder io broker. Ich selbst habe mich für home assistant entschieden. Dort läuft alles zusammen. Ein weiterer vorteil ist, dass man kleine günstigte elektronikplatinen kaufen und programmieren kann. (Google esp8266 und esp32) Dies wird dann alles in home assistant angezeigt und man kann alles verknüpfen.
Wenn du die mühle erst vor 6 monaten gekauft hast, gehe ich davon aus, dass du einiges "mitgebracht" hast, also nicht erst gerade extra für die mühle gekauft hast.
Das bhkw sollte in der zeit, in der es nicht viel solarstrom gibt, den Strom bereitstellen können. Wenn dabei das brauchwasser anständig hoch geheizt wird, ist es erst mal ok. Ich selbst denke darüber nach, ob ich im winter mein brauchwasser über eine pool-wärmepumpe mache. Oder gleich auf eine "richtige" brauchwasser wärmepumpe" umsteige. Der vorteil liegt im cop faktor, es wird weniger elektrische energie benötigt als mit einem elektrischen heizstab.
1 x Victron Multiplus 2 gx 5000 wär mir für sowas zu klein. Beim freundlichen Chinesen kriegst mittlerweile 30kW 400V mit 2-3 MPPT um <1500 vors Haus gestellt. Kommt ja eh kein Netzanschluss also Zulassung egal.
Batterie 16s 400Ah ist ein guter Start.
BHKW super!
Heizstab SMA Smartload kannste machen wenn du den ordentlich steuern kannst. Ich hab gleich DC-Heizung bei Batterie voll.
Hi, ja zusammengewürfelt schon etwas weil es gewachsen ist. Ich habe teile übernommen von einem Vaillant Ecopower 4.7 mit Sunny Island 4500 und 250AH 48V Hoppecke Bleibatterien.
Dort war dann im System ein Smartload Controller von SMA mit 4,5 KW Heizstab. Das System hat an sich gut funktioniert aber es war halt für Blei ausgelegt. Jetzt wollte ich aber keine Bleiakkus mehr anschaffen und habe deshalb auf Eisenphosphat umgestellt. Damit konnte der Sunny Island aber leider nicht umgehen. Deshalb habe ich Ihn durch den Multiplus 2 ersetzt. Mir reichen die 4 KW dauerlast aus da ich keine großen Verbraucher im Haus habe. Kochen mache ich zum Beispiel mit Gas. Bis Oktober habe ich alles aus drei 800w Balkonkraftwerken gespeißt und musste das BHKW nie anmachen. Jetzt um die Jahreszeit ist es aber Notwendig es jeden dritten Tag laufen zu haben. Den Rest wärme macht mein Wassergeführter Kaminofen. Ich habe jetzt halt nur das Problem das die Ladung momentan manuell überwacht werden muss und ich dann von Hand das BHKW stoppen muss weil es ja nur Auf dem AC Out des Victron hängt. Mein Problem habe ich genauer hier beschrieben.
Ja OK klar wenn kochen auf Gas ist. Ich denk halt auf lange Sicht hast vielleicht den Bach im Griff, baust Werkstatt auf oder ne Dienstleistung die Strom braucht, kochst ohne fossiles Zeugs. Und für die Batterie ist die Belastung mim 3phasigen WR besser. Da ist klein anfangen schnell doppelt Geld ausgegeben
mit gas kochen ist sehr effezient und man spart sich dadurch ne menge strom ein
im winter habe ich sogar noch nen altmodischen wasserkocher fürs gaskochfeld. so einen mit pfeiffe oben drauf wie meine goßeltern das auch hatten.
ob wir das wasser und das essen elektrisch oder auf der flamme kochen ist uns volkommen egal. was mir aber nicht egal ist, ist der hohe stromverbrauch vom e kochfeld.
Ja genau. An den Smartload Controller schließt man dann 3x1,5 KW Heizstäbe an und es kann eine P(f) Kennlinie programmiert werden. Dadurch kann der Controller dann je nach Frequenz die gewünschte Leistung verbrauchen. Das ganze gibt es auch von der Forma MyPV und nennt sich AC Thor.
Das ist ja das schöne bei den Victron Geräten. Ich kann jederzeit auf 2 oder drei Phasen und mehr Leistung erweitern indem ich weitere Geräte parallel betreibe.
Ja Also ne Wasser/wasser WP wäre natürlich super aber dann brauche ich je trotzdem erstmal Strom im überfluss. Mit PV ist das leider hier an dem Standort nur im Sommer zu realisieren.
Also mein Ofen ist leider ohne Backfach und steht im Wohnzimmer. Da das Haus offen ist Heizt er das gesamte Haus. Das zusätzlich erzeugte Warme Wasser wird dann im Pufferspeicher eingelagert und über Nacht durch die Fußbodenheizung wieder abgegeben. Ich bin von der Wärmeverteilung im Haus echt begeistert.
Das ist doch schon fast perfekt. Du hast noch einiges an reserve mit dem bhkw.
Hält sich das bhkw notfalls selbst am laufen ? Also erzeugt den strom, den das bhkw braucht, selbst ?
Oder lädst du mit bhkw strom Akku und der victron macht die stromversorgung des bhkw ?
Wie gesagt, über ein smart home system kannst du alles miteinander verknüpfen.
Du kannst damit auch den wassergeführten kaminofen überwachen, auswerten. Und ggf. Das bhkw stoppen.
Ich habe einen brauchwasserspeicher an meiner öl zentralheizung. Da habe ich an alle leitungen günstige temperatursensoren befestigt ( 1 euro pro stück) die esp8266 platine kostet auch nur 3 euro.
Damit wird dann auch gleich die zirkulation 2x am Tag eingeschaltet. Morgens von 5.30 bis 7.30. Das ist alles sehr günstig zu realisieren.
Das jetzt nur mal als beispiel. In home assistant kann ich das auswerten und automationen programmieren. Ich habe auch meinen victron smart 48/6000 solar über esp8266 und ve.direct schnittstelle in home assistant visualisiert. Bis jetzt nur visualisiert, es ist nicht notwendig, dass sich von home assistant steuerbefehle zum victron sende.
Hallo Jonas
Na da bin ich ja froh über Deinen Thread nun gestolpert zu sein
Ich bin zwar nicht mehr off grid hatte aber eine Anlage in Irland ca 13 Jahre lang ein Blockhaus versorgend auch mit 2x Victron Multi Plus 3000 . Ich stell die Anlage dann mal vor . Leider kann ich wenig zu dem Frequency shifting sagen und würde dich auch an die Victron community verweisen , meine Modele konnten dies nicht , auch AC-Kopplung am AC-Out war denen noch unbekannt , jedoch hab ich bei Victron angerufen und und ein Techniker hat mir gesagt ich solls einfach probieren , solange halt die AC power dieser gekoppelten Idee kleiner ist wie die des Victrons also in meinem Fall dann kleiner als 2x 3000VA/2600 Watt --war ein Windrad mit Microwechselrichter , also von daher kein Problem . Du wirst ja auch schon mit dem "Virtual switch" in der VE config software von Victron vertraut sein . Also das hat mir recht gut geholfen bei voll werdender Batterie bei einem Voltage setpoint Verbraucher wie Heitzung oder Brauchwasserwärmepumpe anzuschalten damit die Batterie nicht überladen wurde, ist die Batteriespannung dan wieder gesunken sind diese Verbraucher auch wieder automatisch abgeschalten worden also eher Micro Zyklen die ja bekanntlich eine gute Bleibatterie gut mitmacht , deine Lifepo doch eigentlich noch besser . Natürlich musste ich die Bleibatterie dan say once a week randvoll laden. Ich hatte insgesamt 4 ansteuerbare Relais Kontakte uin meiner Anlage (2x Laderegler und Victron Batterie Monitor) , also eins war für Start und Stopsignal des Dieselgenerators belegt , und die anderen 2 sind liegen geblieben , obwohl das Aux relais meines Outback FM 80 PV-Laderegler wohl das clevereste war , das konnte via Solid state relay genau dann anfangen zu arbeiten , wo die PV in Absorbtion charge eingetreten ist , und die Power von den Modulen kommend stetig reduziert werden musste zum anständigen laden , in meiner 2 stündigen Absorbtionsladephase und in der float phase ist einiges somit liegengeblieben wenn die PV say 3000 Watt liefern könnte aber nur zb 500 Watt darf .... genau diesen Anteil der liegengeblieben ist bzw zuviel war hat das Relay via PWM Signal dann eine Ersatzlast geschalten, während die korrekte weiter laufende Batterie-Ladespannung eingehalten wurde . Aber gut das hat halt - nicht so ellegant- das Victron Relais übernommen. Vielleicht kanst du ja auch bevor das Frequency shifting bei dir anfängt, die Virtual switch so einstellen , das weder PV noch BHKW (da Du ja auch die Wärme willst) abgeregelt werden . Aber gut muss für Dich wie Steinzeit Technik klingen , das SMA Smartload kingt ja clever ist aber auch AC oder , von wo ziehen die dann die 4,5 kW vom Victron oder BHKW oder beides ?
Dein BHKW wird ja ein AC Netz brauchen um überhaubt zu laufen ? Das gibt ja dann der Victron MP vor und das BHKW synchronisiert sich mit dem. Also du siehst viel Hilfe bin ich nicht , bin ja eher der DC Lade Fanboy , also nicht so ganz die SMA Welle , aber hab über die Jahre so einiges mitbekommen von anderen Off-Gridern mit SMA setup
Wie gesagt ca 13 Jahre hacb ich die bewohnt und immer weiter ausgebaut angefangen nur mit den 2 Multiplus und dieselgenerator , dann 4 kW PV und 1,6 kW Windturbine ,,,, erste Batteriebank Gel Deep cycle leissure one , war nach 2 Jahren im Ar..h und mit ihr 2500 Euro , dan mit einer knapp 40 kWh gebrauchten Staplerbatterie für 1500 Euro gekauft , schön und zufrieden 11 Jahre gelebt und für 600 Euro beim Schrottplatz verkauft , also ein Schnäppchen ...
Ein weiteres Trauerspiel war der Verschleiss an Dieselgeneratoren , bis auf ein Bundeswehr DC Gleichstrom Aggregat , waren die wohl überfordert und unsauber ins Inselnetz eingespeist ... Dann hab ich mir diesen Stausee gebaggert , welcher bei Regen gut vollgelaufen ist und eine Pelton Turbine mit ca 750 Watt AC 230 Volt 350 Meter Rohr und Kabel bis zu dieser und 20 Höhenmeter tiefer und bei Strommangel den Zugschieber im Rohr aufgemacht und den Speichersee max. bis zur Hälfte entlehrt .... Mein bester und faszinierender Notsromgenerator . Ac Kopplung hat da aber nicht gefunzt , wegen Störungen in der Turbinen Elektonik , also neben der Batterie dan in 24 Volt DC umgewandelt .
Stromverbrauch im Haus ca 8 kWh pro Tag , Kochen mit Gas und Elektrisch je nach Batteiestand , Warmwasser und teilweise Heitzung mit Solarhermie (steht vor der PV im Garten) einer BWWP ,
5 kW Holzofen und el.Heitzlüfter
So nur auf die Schnelle .... , wie gesagt wenns nicht hier passend das zu schreiben , dann bitte mir sagen bzw verschieben
Wenn Du Lust hast Jonas poste doch paar Bilder von deiner Wasserkraft Situation (oder schick sie mir via Nachricht) . Da bin ich recht fit an Wissen , Und denk mal drüber nach ob eine Mischung von AC und DC Kopplung nicht auch gewisse Vorteile hätte , gute älterer Beitrag zum Thema https://studer-innotec.com/wp-content/uploads/2022/11/partial_ac_coupling_in_minigrids.pdf