Das Thema ist wirklich zu interessant, um mit (Rechts-)Streitigkeiten zugemüllt zu werden. Was sind das für Leute, die immer wieder den Zeigefinger in einer Diskusion heben müssen, etwa Neider, die nicht selbst wagen, so etwas zu denken, oder Wichtigtuer? Nein, ganz sicher nicht alle, manche wollen nur aufklären.
Ich hab ja nur ein ganz klein wenig gefährliches Elektrohalbwissen, wenn überhaupt.
Zuerst musste ich an eine, ne eigentlich drei Sperrdioden denken. Schade, geht nicht, ist ja kein Gleichstrom. Was passiert denn, wenn man es trotzdem macht, ja da fließt dann Gleichstrom aus der Diode Richtung etwa zum Verteilerschrank. Und der kann nicht zurückfließen und einspeisen.
Jetzt kann man das ganze ja auch ein wenig größer denken. Bei einer Insellösung mit Victron Multiplus II und Akku war die (sachliche) Diskussion schon mal, auch dass der Multiplus die Netzfrequenz für die kleinen Wechselrichter vorgibt und die dann funktionieren.
Nur mal theoretisch angenommen, hinter dem Zähler des Netzbetreibers befinden sich ein, oder auch drei Gleichrichter, welche bei Bedarf den Akku des Multiplus laden......Ich weiß nicht, ob der MP das mit regeln könnte, wohl eher nicht. Aber das ließe sich ja sicher mit einer ext. Regelung machen?
Eine rein DC gekoppelte Insel kann man natürlich bauen. Da geht dann zu 100% nix zurück ins Netz. Natürlich mit entsprechend hohem Aufwand und/oder Kompforteinschränkung verbunden weil man zu jedem Zeitpunkt die volle Leistung die im Haus gebraucht wird über die eigenen Wechselrichter bereitstellen muss. Und ca. 20% Mehrverbrauch für das was aus dem Netz bezogen wird wegen der AC-DC-AC Wandlung + evtl. zwischenpuffern im Akku.
Mit [quote data-userid="1319" data-postid="180516"]
weil man zu jedem Zeitpunkt die volle Leistung die im Haus gebraucht wird über die eigenen Wechselrichter bereitstellen muss.
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Klar, auch große Verbraucher wie ein 21 kw Durchlauferhitzer wären dann tabu. Aber sonst könnte doch alles so weiterlaufen. Die 20% Verluste wären, wenn ich @jayha richtig verstanden habe, wohl zu verschmerzen.
Ja die Wechselrichter. Müssten evtl. spezielle sein, in einer Powerstation funktioniert es ja auch.
Die Frage ist, ob es funktioniert. Dann wäre es totale 0-einspeisung, ohne wackelige Steuerung und vielleicht noch katastrophalen WLAN Ausfällen im Sinne von hohen Einspeiseleistungen.
Oder reicht da schon ein entsprechend ausgelegter Multiplus an der Batterie für die Versorgung?
Klar, außerdem kann es sein, das sie vom Datenausfall nicht mitbekommen, wenn hobbyitler sich was zusammenzimmern.
Selbst in GitHub findet man massenhaft solchen Code.
Genau das erscheint mir der sinnvollste Weg, wenn man sich möglichst gut vom Netz abkoppeln will, aber für bestimmte Situationen nochmal etwas Netz-Energie benötigt. Und das haben ja auch schon viele umgesetzt, sollte mit Victron-Klamotten kein Problem darstellen.
So speist man dann definitiv nie etwas ins Netz ein.
Das ist aber auch die technisch mit Abstand aufwendigste Lösung.
Beginnend bei der doppelten Leitungsführung und starker Komforteinschränkung,
ist das kaum für jedermann/jedes Familienmitglied und die Nachwelt bedienbar umzusetzen.
Am ehesten für saisonale Verbraucher (Pool, Garten usw.) zu verwirklichen.
Im Idealfall kann aus dem Inselspeicher auch der Wechselrichter eines BKW (DC > AC) versorgt werden.
Sowie der Überschuss eines BKW (AC > DC) im Inselspeicher gebunkert werden.
Dann verblasst der Purismus aber bereits wieder ...
Mir wäre jedes intelligentere System mit Nutzung der vorhandenen Hausinstallation lieber.
Wieso doppelte Leitungsführung? Die komplette Hausinstallation wird vom Stromversorger getrennt und eigenständig betrieben. Nur die Akkus werden dann ggf. über ein Netzteil geladen, was vom öffentlichen Netz gespeist wird. Das ist recht einfach zu realisieren, insofern man nicht so extreme Verbraucher hat, wie einen Durchlauferhitzer.
Das wäre meine Insellösung: im Keller nur ein oder mehrere CEE-Dosen (drei- und fünf-polig) direkt am Zähler und das Hausnetz komplett trennen. Im Haus selber sind die Geräte mit dem meisten Verbrauch Wasserkocher (3kW), Heizsonne (3kW) und Waschmaschine (2.4kW). Wird nicht gleichzeitig betrieben. Alles andere ist unter 1kW. Erstere könnten durch Leistungsärmere ersetzt werden, WaMa könnte direkt in den Keller an die CEE, ist aber auch am Akku denkbar. Wenn das zulässig ist, könnte man das Haus z.B. im Winter selbst über 16A CEE-5-pol-stecker zeitweise wieder ans Netz anbinden, ohne erneut umbauen zu müssen.
Schöner wäre mir allerdings keine entweder/oder Lösung, sondern eine komplette Netzanbindung, nur eben ohne Einspeisung.
Das wurde hier alles schon so oft gekaut.
Das entweder/oder mit akzeptablem Komfort ruft den Elektrischen mit Lizenz zum Zählerkastenschrein auf den Plan.
Meine Erfahrung ist, dass deren Durchschnitt diese Technik weder kennt noch versteht. Also im Zweifel unvorteilhaft oder falsch einbauen würde, wenn nicht sogar ohne Begründung ablehnen oder besser in ein neues Zählerkapellchen murksen möchte.
Es wird nicht besser, die Jünger vom blauen-V (und nicht nur diese) benutzen z.B. die vorhandene Umschaltoption nicht, bilden umständlichen Ersatz, weil das Umstecken eines Verbrauchers nicht das Umstecken eines Verbrauchers sein soll?
Wir können problemlos weitere sieben Seiten über den alternierenden Anschluss des Hausnetzes oder Teilen davon machen.
Mal so und mal so! Wo ist das überhaupt explizit erlaubt?
Nach welchen Normen dürfte das ausgeführt werden?
Wo steht, dass man das nicht anmelden muss?
Ist man nicht schon froh, wenn einige Steckdosen mit Ersatzstrom toleriert werden.
Tut mir leid, das klingt etwas nach nerd und Prepperszene.
Frauen, Herde, Wachmaschinen und Haartrockner sind der natürliche Feind der Insel, trotzdem haben wir sie im Haus.
Es gibt naheliegende, sinnvolle, preiswerte, unauffällige und nutzerfreundliche Lösungen um peu à peu mehr und mehr Autarkie nach Möglichkeit schaffen.
Wenn man sich nicht mit Winkeladvokaten, Klugscheißern, vorgeschobener Führsorge und Missgunst herumschlagen müsste.
SolarHeini
Der Sachverständige für Elektrotechnik Martin Schauer beschreibt hier anhand der Schutzerdung, den absoluten Wahnsinn, den der VDE mit seiner ausufernden und auch noch widersprüchlichen Normung betreibt, und was das für irrsinnige Kosten verursacht. Wie die Gremienmitglieder mit Rechthaberei in Konkurrenz stehen und was dabei herauskommt. Wie EVUs mancherorts geradezu verantwortungslos noch das TT-Netz vorschreiben und für die nötigen Sicherungsmaßnahmen von Industrie und Privat horrende Summen völlig unnütz aufgewendet werden müssen.
Der Artikel ist schon etwas älter, aber es ist ja eher noch schlimmer geworden.
Victron ist toll, aber es muss nicht immer Victron sein.
Man kann z.B. die hybriden Hochvolt von Deye nehmen.
Der 30k z.B. bringt im Inselbetrieb bis zu 45A ja Phase bei symmetrischer Belastung und bis zu 60A bei asymmetrischer Belastung.
Daran ein entsprechender Hochvoltakku (z.B. 672V / 50A) und man kann auch Spitzenlasten auf der Insel fahren. Dann kann man/Frau auch mal den E-Herd und Backofen, Friteuse, Wasserkocher, etc. betreiben.
Der Deye schafft es auch im Inselbetrieb bei Kurzschluss einen B16-Leitungsschutzschalter auszulösen, ohne dass dieser in Störung geht.
Mit einem HV-System sollten die Verluste bei der DC-gekoppelten Insel rechnerisch bei 10% liegen.
Mal zum Thema Ortstrafo-Überlastung (was ich hier immer mal wieder gelesen habe):
Der Trafo wird m.E. in keinem Fall durch Einspeisen überlastet, das scheint mir technisch kaum möglich. Das ist ein 3-Phasen-Trafo und auf der Eingangsseite kommt Mittelspannung (i.d.R. 20 kV) an und auf der Sekundärseite kommen 3 Phasen mit 400 VAC dazwischen heraus. Die 3 Sekündärwicklungen sind auf einer Seite verbunden und ergeben den Nulleiter für den 1phasigen Betrieb. Nehmen wir im worst case einmal an, alle würden auf der gleichen Phase einspeisen, dann liegt dort eine etwa um 1 V höhere Spannung. Wenn niemand in der Ringleitung die eingespeiste Energie abnimmt, dann kommt das Delta-U von 1 V auch an der Trafowicklung an. Und nun? Gar nichts passiert! Es wird ja nichts zurücktransformiert in 20 kV und diese dann an den nächsten Verteiler geliefert. Die Verluste im Trafo erhöhen sich gering und der Eisenkern wird im worst case etwas wärmer - und das wars. Ein Trafo kann ja auch im Leerlauf laufen, ohne das überhaupt irgendjemand Strom abnimmt! Das gleiche gilt auch für PV und jeden WR. Die Dinger laufen dann im Leerlauf mit wenig Last und das wars.
Das Problematische beim Einspeisen ist die Leitungsüberlastung in der Ringleitung, das ist das eigentliche Problem. Wenn einige heftig einspeisen und andere heftig verbrauchen, könnte der Strom in der Ringleitung höher sein, als die Sicherung im Orttrafo das eigentlich zulässt, weil zwischen den Häusern ja keine weiteren Sicherungen bestehen. Natürlich hat jedes Haus seine Eingangssicherung (i.d.R. 63 A), aber hier kommt es ja auf die Summe der Ströme in der Ringleitung an. Das Szenario scheint mir aber in der Realität so unwahrscheinlich, dass dies relativ selten vorkommen dürfte.
@rainbow-dash
Man kann sicher sehr gute Lösungen von der Stange bei verschiedensten Herstellern finden.
Autarkie ist aber auch sehr teuer. Exponentiell mit dem Grad.
JayHa wollte jetzt nicht unbedingt autark sein, sondern eher nicht netzrelevant?
Wobei unterlassener Konsum öffentlichen Stroms eigentlich auch netzrelevant ist.
Mit „14 Panele Ja Solar á 370 W“ ~5kWp (0,8kWp installiert) kommt er da nicht weit.
Er wird über weite Strecken nicht einmal den Eigenverbrauch solcher Anlagen decken können.
Grüße
SolarHeini