Nulleinspeisung auf jeder Phase - nicht saldierend

Um es festzuhalten - du redest von einem richtigen Transformator alter Schule mit windungen um eisenkern, in 3 Phasten-Ausführung.

Ich sehe in dem, was du erklärst, mehrere verschiedene Fälle, und weiss nicht, welchen du meinst.

A) Alle speisen auf einer Phase ein. Die Einspeiseleistung ist kleiner als die angeschlossene Verbraucherleistung.

Dann liefert der Trafo weiter die fehlende Differenz, um die Verbraucher zu beliefern. Keine mehrerwärmung. Eher eine Verminderung.

B) Alle Speisen auf einer Phase ein und die Gesamtleistung der Einspeisung ist höher als der aktuell angeschlossene Verbrauch.

Dann wird die überschüssige einspeiseleistung nicht vernichtet, sondern tatsächlich auf die 20 Kv hochtransformiert.

Ein solcher Trafo arbeitet in beide Richtungen. Er muss das können, weil Blindstrom innerhalb einer halbwelle ebenfalls eine "Rückspeisung" von leistung ist.

Genau aus diese Grunde glaube ich auch nicht, dass es Ortstransformatoren gibt, die keine Rückspeisung erlauben. Wie soll das denn dann mit Blindleistung gehen ??

Wie gesagt, das halte ich für falsch.

Das ist theoretisch tasächlich ein Thema. Es gibt da zwei Fälle der Anordung von Einspeisung und Verbraucher auf der leitung, nur einer ist Kritisch. Und der Kritische setzt voraus, das der Verbraucher unzulässig hoch ist, was aber kaum vorkommt, dann hätte er ohne Einspeisung die Sicherung abgeworfen.

PS: Um es zu erwähnen - ich rede nicht von dem Fall, wo die mögliche Einspeisung die Leistung des Trafos übersteigt. Wenn also im 8 Häsuerdorf jemand glaubt, er könne sein 300 kW PV Feld klaglos anschliessen, geht das natürlich nicht. Dann wird der Trafo "rückwärts" gebraten.

( Grübel.... müsste er davon nicht eigentlich kalt werden ?? :slight_smile: )

Um mal wieder auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:

Die Sammlung an Mikrowechselrichtern ist für die Aufgabenstellung nicht sonderlich geeignet. Damit kann man eigentlich nur drei getrennte BKW aufbauen, und die einzeln auf Nulleinspeisung regeln. Pro Phase ist dann halt nur die Leistung verfügbar, die der jeweilige Wechselrichter bringt. Ob es damit überhaupt möglich ist, die drei BKWs auf einen Akku zu schalten, der dann ja zumindest theoretisch auch Leistung zwischen den drei Phasen verteilen könnte, und ob sich das dann zusammen mit der Nulleinspeisung auf den einzelnen Phasen überhaupt regeln lässt, keine Ahnung.

Ein dreiphasiger Wechselrichter al la Deye o.ä. wäre dafür halt sehr viel geeigneter, vor allem, wenn das Fernziel Autarkie ernst gemeint ist, und nicht nur Wolkenkuckucksheim 2.0 darstellt. Aktuell siehts eher nach einer unkoordinierten Sammlung an zufällig zusammengekauften Komponenten aus. Mit dem ANsatz wird das mit der Autarkie nichts.

Oliver

@Carololus: Ich meinte natürlich den Fall b) - also die Einspeiseleistung ist höher als der Verbrauch. Solange dies nur eine Phase betrifft (das wäre dann reiner Zufall), wäre die Spannung auf einer Windung der Sekundärseite minimal erhöht - deswegen speist der Trafo nicht rückwärts. Wenn alle 3 Phasen erhöhte Spannung haben, dann würde die Primärspannung auch minimal angehoben, das ist richtig. Das Übersetzungsverhältnis bleibt natürlich gleich, also wenn von 20 kV auf 400 V heruntertransformiert wird, dann hätten wir bei 401V sekundär, dann 20050 V primär. Wenn das alle gleichzeitig machen, also nicht nur der eine Trafo, sondern alle - dann müßte im E-Werk nachgeregelt werden - und das will man weitgehend vermeiden.

Solange das nur eine Phase betrifft, hat das m.E. kaum Auswirkungen. Ich meine, alle Orttrafos sind klassische große Eisenkerntrafos - geht ja auch gar nicht anders bei 50 Hz. Der Trafo lässt sich bei gleicher Leistung nur dann verkleinern, wenn die Frequenz steigt. So machen es die Schaltnetzteile, die arbeiten oft mit 20 - 200 kHz.

Meine Kenntnis nach tut er das. Muss er ja tun können, die Phasen werden ja getrennt über über getrennte Wicklungen transformiert. Gekoppelt sind jeweils primär und Sekundärspule eines Schenkels. Er kann ja auch verschiedene Phasenleistungen, also Schieflagen. Ich sehe keinen Grund warum es die Richtung einer Phase nicht andersrum sein darf.

Du darfst bei der transformierten nicht in Spannung denken. Natürlich ist in der Stromrichtung eine erhöhte Spannung erforderlich, man muss ja die EMK des leerlaufs übertreffen. Transformiert wird aber Strom, den aus dem Strom wird ein entsprechendes Feld im Kern, Welches eine windungszahlentsprechende Spannung/Strom auf der anderen Seite induziert.

Das geht nach den gleichen Regel wie, dass ein Motor auch Generator sein kann, wenn du mit erhöhter Drehzahl antreibt.

Das geht ja erstaunlicher Weise sogar mit einer asynchron Maschine, dem Kurzschluss Läufer. Auch der kann einspeisen.....

@oliverso

Angefangen habe ich mit zwei Panelen und dem Envertech sowie Laderegler und Batterie. Der Wechselrichter ist nicht auf dem Dach, sondern im Haus und ich kann die Panele leicht von Envertech umstecken. Dazu ein kleiner Batterie-Wechselrichter.

Nein, die Komponenten sind nicht wahllos, sondern nach meinem damaligen Wissensstand und meinen Vorstellungen erworben wurden.

Die anderen Komponenten sind mit Geldverfügbarkeit dazugekommen. Vier Panele stehen (je zwei physisch verbunden) ums Haus. Jetzt im Winter praktisch, weil leicht vom Schnee zu befreien und zum Batterieladen. 4 weitere Panele incl. Wechselrichter sind seit Herbst bei Bekannten eingesetzt (weil ich sie z.Z. bei mir nicht nutzen kann), kommen aber zurück. Anmerkung: auf die verliehenen Panele und Wechselrichter wurde volle MwSt. bezahlt, darf ich daher abgeben.

Ziel ist es, 6 Panele nach Ost und sechs nach West auf's Dach zu bringen - die Dachfläche ist relativ zerstückelt. Die zwei verbauten sind nach Süden, ab Nachmittags aber von einer Gaube teilbeschattet.

Mir ist schon klar, daß ich mit saldierender Nulleinspeisung Verbraucher mit mehr Leistung betreiben könnte bzw. für diese (z.B. WaMa) nicht zukaufen muß. Das ist aber nicht das Thema.

Mein Jahresstromverbrauch schwankte früher zwischen 800 und 1200 kWh, zuletzt unter 400 und 300 kWh Bezug. Mit Einspeisung könnte ich sicherlich auf Null kommen bzw. meinen Bezug durch Einspeiseverkäufe refinanzieren. Meine Prioritäten sind anders.

Die Panele kann ich sicherlich auf für eine Inselanlage zu nutzen, die Hoymiles lassen sich auch wieder verkaufen. Im Moment scheue ich aber davor, mir eine große Batterie ins Haus zu stellen.

Letztendlich brauche ich gar keinen Strom zum Leben - ist reiner Komfort, den ich aber nicht missen möchte. Heize mit Holz, nur im Bad nutze ich ab und zu eine IR-Heizung.

Ergänzung: das obige ist für die Ausgangsfrage nur insofern relevant, daß die Komponenten für meine jetzigen Anforderungen aufgrund der Latenzzeit möglicherweise nicht geeignet sind. Strom kann man damit erzeugen und wer pro Phase mehr braucht, nimmt eben einen größeren WR oder hängt einen WR zusatzlich dran oder setzt alles auf eine oder zwei Phasen.

Ja, so geht's eigentlich allen. Und trotzdem ist es ganz ohne halt doof.

Oliver

@oliverso

Ich wollte damit ausdrücken (und das ging auch an @SolarHeini), daß ich weder Umwälzpumpen noch Heizungszündung noch E-Herd noch Kühlschrank nutze. Das Einzige, was z.Z. über Nacht läuft, ist ein Gefrierschrank, kann aber auch ohne auskommen. Und das bisschen Strom für Computer/Fernsehen und Licht abends ginge auch über Batterie. Ich hoffe, mit 5kWp durchaus einen Großteil decken zu können.

Zum Thema Trafos: Ein Artikel über verschiedene Typen.

Das ist deine Ansicht, würdest du die von anderen bitte respektieren?

Hab kurz reingesehen, da geht es um Probleme bei größeren Leistungen.

Das fitzelchen, was du aus Versehen einspeisen könntest, setzt der Trafo brav um.