Dieses sofortige Abrauchen bei falscher Phasenlage, ist nur dann zu erwarten wenn der WR Spannungsquellencharakteristik hat.
Für einen netzgeführten WR zur Netzeinspeisung wäre das eine fundamentale Fehlkonstruktion.
Man kann WR problemlos mit Stromquellencharakteristik konstruieren, durchaus sogar mit
Cycle by Cycle Stromquellencharacteristic (Stichwörter: Current Mode Control, Boundary Control..).
Diese Control-Konzepte stellen bei jedem HF-Schaltzyklus sicher, dass die gewünschten Ströme fließen.
Wenn ein Wechselrichter Stromquellencharacteristik hat, kann man ihn grundsätzlich sogar gezielt zur Blindleistungskompensation verwenden,
indem man den Sollwert absichtlich mit einer Phasenverschiebung gegenüber dem Netz versieht.
Synchronisation zum Netz:
Man kann den Sollwert für den Stromregler aus der Netzspannung gewinnen.
Edit: Man kann die Form des Sollwertes aus der Netzspannung gewinnen, die Größe des Sollwertes
kann dann mittels VCA oder Photowiderstand oder elektonischen Potentiometer o.ä. variiert werden.
Für die Form nutzt am besten einen Bandpass der auf Netzfrequenz abgeglichen ist.
Dann hat er bei Netzfrequenz keine Phasenverschiebung und filtert gleichzeitig Verzerrungen aus der
leider oft etwas verzerrten Sinusspannung. Damit bekommt man für den Sollwert einen schönen Sinus
und kann durch sauber sinusförmige Stromeinspeisung die Netzqualität sogar verbessern.
...wird man aber oft eher einen uC verwenden. Synchronisation geht am einfachsten mittels Nulldurchgangsdetektion der Netzspannung.
Die Sinusform des Stromsollwertes wird im uC erzeugt, oft mittels banaler Tabelle.
Wer zu bequem für ne geregelte Stromquelle ist, kann natürlich auch ne gesteuerte Stromquelle bauen.
Man muss ja nicht gleich in HiFi-Qualität ins Netz einspeisen.
Aber auch für ne gesteuerte Stromquelle braucht eine Sinusvorgabe wie den oben beschriebenen Sollwert.
Last but not least lässt sich die Stromquellencharacteristic bei einigen SchaltungsTopologien auch ganz schlicht
durch gesteuerte Timings erreichen, ganz ohne irgendeine Strommessung. Das sollte man allerdings nur im Discontinous Conduction Mode oder
Transition Conduction Mode tun. Im Continuos Conduction Mode kommt man um eine Strommessung kaum drumrum, da sich kleine
Timingfehler aufsummieren und bereits binnen weniger HF-Cyclen zu einem destruktiven Problem werden können.