Macht Volladen wirklich Sinn?

Definitiv, aber auch etwas Verwunderung: Ich kann eigentlich bei keinem Link auf eine Studie widerstehen, zumindest mal durchzuscrollen und das Fazit zu überfliegen.

Bei einem µWR wirst Du nahe Leerlauf vermutlich keine nenneswerte Blindleistung sehen.

Bei einem Insel-WR, der z.B. Nachts kaum Wirkleistung abgibt, aber die Eingangskondensatoren vieler Schaltnetzteile treiben muss, ist eine Blindleistung (Q) bzw. Scheinleistung (S) >> Wirkleistung (P) nichts exotisches. Bei mir ist eine Anzeige P = 0 W ( unter Messschwelle ), S = 70 VA des WR nicht unüblich.

Einfach g..l!! Irgendwo hab ich genau davon schon geschrieben.... aber an analoge Systeme gedacht, die ich mal baue wollte.

Toll gemacht!!!!!

Jetzt müsste @voltmeter mal zuschauen....

Eingebaut IN ein BMS einfach genial. Wenns die Werte auch noch automatisch bestimmt.... ein Balancing-Autopilot. Die ermittelten Selbstentladungswerte auslesbar......

Fast völlig kann man ersetzen durch deutlich seltener, im Rahmen der Genauigkeit der Bestimmung der Selbstentladung. Die zumindest mir in ihren genaueren parametern und Abhängigkeiten noch nicht bekannt ist.

Aber nur ein Hinweis - ich habe oben eine Idee angedeutet, bei niedrigeren Spannungen zu balancieren. Ich habe NICHT an das gedacht, was du hier beschreibst.

Übrigens, ich hatte auch die umgekehrte Methode auf dem Schirm: Der Selbstentladungszelle ein winziges Ladegerät zu bauen. Das geht bis ca 20 mA analog, mit minimalstem Aufwand, in SMD. Einstellbarkeit mit Poti oder festwiderständen steckbar. das geht auch für mehrere Zellen gleichzeitig.

Zwar stammt die Ladeenergie (auch) aus dem Gesamtakku, trotzdem ist der Kapazitätsverlust um ein vielfaches geringer - von der Zellenzahl abhängig. Mit einem aktiven Balancer (z.B. JK) könnte man das AUCH ins BMS integrieren.

Das sieht wirklich so aus, als würden die da mit einem PGA ( Programmable Gain Amplifier ) arbeiten und dabei etwas ziemlich suboptimal laufen.
Dann wäre auf der HW ein vernünftiges Coulomb-Counting aber auch praktisch ummöglich, weil es mit Messbereichsumschaltung ( zu hier vertretbaren HW-Kosten ) unrealistisch sein dürfte, eine über die Bereiche hinweg hinreichend lineare Kennlinie zu erhalten.

Wenn meine HW aktives Balancing unterstützen würde, dann würde ich natürlich auch die eine Zelle Laden, statt alle anderen zu Entladen.
Ich geben mich aus rein pragmatischen Gründen mit passivem Balancing zufrieden:
Bei Fertigung hier in Europa, kostet die HW für ein Cell-2-Cell Balancing wie beim JK praktisch soviel wir der ganze Rest des BMS. ( Weil die Balancing Schaltung weitestgehend diskret aufgebaut ist, während es für die sonstigen Messungen/Überwachungen hochintegriert und dank hoher Marktvolumen sehr günstige ICs gibt ).
Selbst wenn man bei einem Pack nur 10 Ah pro Tag nutzt, dann verschlechtern die 50 mAh ( das ist die schlechteste unter 96 Stück 280/310 Ah Zellen ) den Wirkungrad nur um 0.5%, bei den eigentlich viel größeren täglichen Durchsätzen bei solchen Zellen wird das völlig vernachlässigbar.
Dafür doppelte HW Kosten in Kauf zu nehmen, ist meines Erachtens einfach nicht zu rechtfertigen.
Wenn mein Konzept allgemein ( also nicht nur in diesem ersten Testszenario ) auch nur grob so gut wie die ersten Ergebnisse funktioniert, dann bietet ein aktives Balancing für den Nutzer ( abgesehen von der ersten Lernphase der Selbstentladung oder der Inbetriebnhame von stark unausgeglichenen Zellen ) eigentlich keinen Vorteil mehr.
Der größte Vorteil meines Konzeptes ist aber, dass man damit die Selbstentladung(sveränderung) ( Stichwort Dendritenbildung ) seiner Zellen überwachen kann.
Das war für mich die Motivation eine Schätzung der Selbstentladung zu implementieren und das "open-loop" Balancing ist eher ein Abfallprodukt davon

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@nimbus4 Das stimmt schon. Ich hatte mir auch das Video vom Bötticher angesehen und mich gleich gefragt, wie man beim Heimspeicher nun den SOC möglichst im Bereich 10 - 50% halten kann. Ich vermute aber mal, das wird ohne umfangreiche Node-Red Strickereien (Victron System) oder andere Softwarelösungen gar nicht so einfach möglich sein - wenns denn automatisiert ablaufen soll und man nicht selbst auf den Kalender gucken will wann es denn zwecks Balancing mal wieder Zeit wäre auf 100% zu laden oder wann das Wetter mal für längere Zeit schlecht ist und man genug Reserve über die Zeit bringen will.

ich löse das einfach mit 26kwp pv statt 12

mit dem vorschlaghammer sozusagen :wink:

das löst auch andere probleme im winter zb weil früher nicht genug strom fürs e auto da war oder für die split klima

so hab ich das geplant, die garage bekommt 10kwp glas module die gleichzeitig das dach sind. so lege ich nicht so viel drauf und kann die module nach bedarf von unten umverdrahten

hierzu meine Frage Victon Venus Fragen #2: SOC-basiertes Laden? - Panels, Wechselrichter, Laderegler - Akkudoktor Forum

Das ist Mal ne coole Idee...

Dann zeig mal Deinen analogen Trick. Wie sieht es da z.B. mit Ruhestrom aus? Überlebt der MUX auch die 100V, wenn das BMS hart abschaltet?
Ich glaube, für 20 mA gäbe es in der Tat von TI ein MUX-IC. Aber wegen 0.x% Effizienzsteigerung macht das einfach keinen Sinn. Wo ist der Vorteil für den Nutzer für den er 50€ mehr ausgeben würde?
Im SOT23 sind auch 1 A kein Problem. Es bliebe dann aber ein Bauteilgrab.
Hast Du eine Vorstellung davon, was bei 100k Bauteilvolumen das Bestücken eines Bauteils in Deuschland kostet?
Dafür kannst du unter Umständen 10 SOT23 FETS in China kaufen.
Dazu kommen größere Platinen, mehr Zeit im Ofen ...
JK hat die Not zur Tugend gemacht. Die setzen wohl historisch kein AFE-IC ( Analog Front End ) ein.
Vermutlich weil es damals in China keinen Anbieter gab und man sich nicht von den USA oder Japan abhängig machen wollte.
Das heißt, die hatten sowieso schon immer das diskrete MUX-Bauteilgrab und haben nun einfach etwas größere MOSFets verwendet und brauchen dann nur ein zusätzliches kleines bidirektionales Netzeil und etwas SW.
Wichtig ist aber auch, dass es ohne gutes AFE kein brauchbares Coulomb-Counting zu vernünftigen HW-Kosten gibt.
Deswegen war das JK-Konzept für mich nie eine Option.
Mit einem AFE von TI erreiche ich einen Coulomb Counting Fehler von ~ 0.1% der gefloßenen Ladung.
Wenn ich also 2000 Ah durch den Akku schauffle ohne zwischendurch zu Kalibrieren, habe ich nachher einen Fehler von ~ 2 Ah.
Damit kann man arbeiten.
Wenn wir hier in Europa bei Elektronikprodukten eine Chance gegenüber China haben wollen, geht das meines Erachtens wenn dann nur durch Überlegenheit mit innovativerer SW auf minimaler HW ( also quasi ein "SW-defined" Produkt )
Einen Wettbewerb um die komplizierteste HW werden wir spätestens am Preisschild sicher verlieren.
Zur Veranschaulichung mal Bilder vom aktuellen JK

und meiner HW:

Das ist die eigentliche Steuerplatine

(der Shunt ist unterhalb der Steuerplatine )

Das ist der MOSFET Schalter mit Precharge-Funktion

( auf der Unterseite sind noch einmal praktisch die gleichen Bauteile

Ich denke da ist offensichtlich, dass es einen großen Unterschied in der Komplexität der HW gibt ( auch wenn der Vergleich nicht zu 100% fair ist )

Bei den beiden Inselanlagen ( jeweils 45kWh und ~ 13 kWp) die ich betreibe/betreue gibt es ganz natürlich einen Sommer- und Wintermodus.

Ab Februar/März bis Oktober wird die Batterie bei niedrigem SOC geschont.

In der Übergangszeit wird der SOC höher gezogen, um alle Überschüsse verheizen zu können.

Im Kernwinter ( Dezember und Januar ) wird wenn möglich der Akku bis ~ 100% geladen, um die Fälle, wo der Generator ran muss, zu minimieren.

Das geschieht im Moment bei beiden Anlagen schlicht darüber, dass 2 mal im Jahr die Ladespannung zwischen ~ 53.0 V und ~54.5 V gewechselt wird.

Die dummen WR, die im Moment im Einsatz sind, wissen überhaupt nichts vom Batterie SOC.

Lästig ist im Moment eher das manuelle An/Aus der Heizlüfter. Das steuert nämlich im Grunde im Winter den SOC

Das Balancing passiert, wenn ich nicht irgend etwas Neues ausprobieren will, genau einmal im Frühjahr und einmal im Herbst.

Das praktiziere ich jetzt seit ~ 3 Jahren so.

Mir ist natürlich klar, dass bei einer on-grid Anlage eine andere Situation vorliegt.

Das Balancing bei 3,33V würde ich aber abschalten, das macht keinen Sinn und führt evtl. sogar zu noch mehr Ungleichgewicht.

Ob es sinnhaft ist, das BMS so umzustellen, um die 100% SoC vorzugaukeln? Ich rechne mir den SoC lieber grob aus anhand der Spannung.

Ok, Aktivbalancing werde ich deaktivieren, bzw hochsetzen. was mir aufgefallen ist, dass JK BMS passiv balanciert, obwohl die eingestellte Balancierspannung noch nicht erreicht ist. Ist euch das auch aufgefallen?

das mit SOC 100% muss ich leider machen, damit der danach auf Float geht...

hier sieht man dass Balance auf aus steht und der trotzdem fein balanciert

Sieht man zB hier an Zelle eins und zwei und das wechselt die ganze Zeit…

Das muß m.M. nach nicht unbedingt heißen, dass da wirklich gebalanced wird. Das können auch kleine Schwankungen bzw. Messungenauigkeiten sein. Wenn da mit -30A entladen wird, wird es da naturgemäss Schwankungen geben - er zeigt eben immer die schächste und stärkste Zelle an. Habe noch nicht feststellen können, dass da auch passiv gebalanced wird - habe aber offen gesagt auch noch nicht darauf geachtet. In den Unterlagen steht nichts dazu geschrieben. Wäre ja auch irgendwie widersprüchlich passiv zu Balancieren, wenn es ein aktives Balancing gibt?

P.S. Wieso brauchst Du die 100% SoC für Float? Diese Einstellungen triffst Du doch im Laderegler, ganz unabhängig vom BMS? Das BMS hat mit dem Ladeverfahren absolut nichts zu tun. Was für einen Laderegler hast Du denn?

Aber klar. Da er direkt am Akku angekoppelt ist, und das auch nur über kapazitäten, mit leichtigkeit.

Dazu habe ich mir was auf die schnelle einfallen lassen: Balancierung ohne volladen.

Und komplett leermachen müsst ihr auch nicht..... Geniesst es ....

Rot bedeutet niedrigste Zelle.... nicht balancierung. und bei gleicher zellenspannung kann das springen. Wandler -bit- ungenauigkeit.

Update: Ups- 2.ter sieger.

Es wäre ein echter Zufall, wenn die Clipping-Bandbreite genau ein Volt wäre. Dass ist eine einfachen Genauigkeitsgrenze, Zahl der übertragenen Stellen nach dem Komma,in der Kommunikation. Rechnet mal nach, wie gering die Auflösung wäre, wenn nur ganze Volt in der AD Bandbreite wären...

Wenn man Zugriff auf die Zellen hat dann einfach mal eine Zelle etwas entladen oder aufladen. Ob die Anzeige sich verändert. Mit DVM natürlich zusätzlich beobachten. Anschließend wieder ausgleichen oder vom Balancer ausgleichen lassen.