ich hatte es ja schon mal woanders angesprochen, aber jetzt mal in einem eigenen Thread.
Macht es wirklich Sinn, einen Akku jeden Tag voll zu Laden? Hintergrund ist, dass der Akku (16S) zwar im aktuellen Beispiel die ersten Tage jeden Tag schön auf 55.2V hochgeladen wird und der Strom am Ende der Bulk Phase dann auch nahe null ist (also ganz knapp unter '100% SOC') , aber sobald die Lade(r)spannung dann wieder auf 'gemütliche' 53.6V runtergesetzt wird, die Ladung erstmal wieder aus dem Akku rausfliesst, bis das ganze System sich wieder bei 53.6V eingependelt hat.
Hier habe ich die ersten Tage mit Bulk gearbeitet, danach es einfach kontinuierlich mit 53.6V Ladesollspannung bewenden lassen.
Der vom JK PB reportete SOC ist natürlich für die Katz, aber relevant ist, dass immer vor Sonnenaufgang bei um die 2 Ampere Last, also nahe Leerlauf für den 280Ah Akku, die Akkuspannung bei 53.1V liegt, was etwa 75% SOC entsprechen sollte, und zwar unabhängig davon, ob am Tag vorher bis auf 99,x% SOC hochgeladen wurde oder nicht.
Meine These ist, dass das immer wieder Volladen und danach Absinken auf Float-Niveau (währenddessen der Strom natürlich weit überwiegend aus dem Akku kommt) einfach nur den Akku cycelt, aber am Ende des Tages bzw. spätestens am Ende der Nacht keinen (SOC-) Vorteil bringt.
Der SmartShunt ist seit inzwischen 9 Tagen bestellt, aber wenn verkauf-bochum.de 6-8 Werktage hinschreibt, dauert es offensichtlich auch 8 Tage bis zum Versand... Wenn der SmartShunt eingebaut ist, werde ich die Grafik noch mal mit hoffentlich zuverlässigerem SOC Wert posten.
irgendwie verstehe ich glaube deine Zusammenhänge nicht.. wenn das Pack auf 55.2V (Annahme 100% SOC) geladen ist und dann die Spannung auf Float (bei dir 53.6V) abgesenkt wird, hat der Akku immer noch eine Kapazität von ~99%+ und nicht wie du vermutest 75%.. (natürlich wenn keine Entnahme stattfindet, weil ausreichend PV-Überschuss vorhanden ist) Was ich bei mir aber z.B. konfiguriert habe, dass der Akku in Abhängigkeit der PV-Prognose geladen wird, sprich bei aktuellem Wetter nicht schon im 10:00 Uhr randvoll ist und bis abends auf quasi 100% rumsteht.. ist bei mir meistens zwischen 17:30 und 19:00 voll.. hängt ein wenig davon ab, ob noch ein Auto geladen wird.
Aus meiner Sicht ist 100% laden eher schädlich. Meines Wissens ist es egal ob LFP oder andere Chemie je höher die Spannung desto pfui. Von daher volladen um des volladens willens vermeiden. Ich habe jetzt alle 30 Tage einmal volladen damit er kalibriert und evtl. balanced im Programm, ansonsten halt, wenn die sonne es hergibt (weil ich sonst für 0cent einspeise) - aber der Akku ist mittlerweile größer als der tägliche Sonnenertrag - verbrauch.
Ansonsten habe ich deinen Text nicht so recht verstanden - da kommt auch keine weitere Frage drin vor
@mdkeil es wird natürlich wegen der Nulleinspeisung (und auch wg. der Überschusseinspeisung) immer Strom gebraucht. Klar - wenn ich den Akku bei 55.2V abtrenne, behält er seine Ladung. Aber Volladen und Abtrennen ist nicht Sinn eines Speichers. Also bleibt er mit dem System verbunden, und weil die Lader-Spannung runter geht, kommt der Strom eben (erstmal) überwiegend aus dem Akku, der nach dem Bulken erstmal noch eine höhere Spannung hat.
Wenn man am Ende der Bulk Phase den Akku mit einem fetten Relais / Schütz wegschalten würde, und ihn nur dann, wenn die Lader nicht genug Strom liefern, wieder an's System koppeln würde, könnte das 'Ausfliessen' der Ladung in den Momenten, wo die PV genug Leistung liefern kann, vermieden werden. Ich denke aber, dass dass wegen dem Fehlen des 'Zwischenkreises' nicht funktioniert.
Man könnte mit einem fetten Kondensator einen Zwischenkreis schaffen, aber mit entsprechenen Schaltströmen und nicht ganz trivialem Steuerungsaufwand...
Ich stelle die Gegenfrage: Macht NICHT Volladen wirklich Sinn ?
Und das hängt ganz davon ab, was du mit dem Akku machst, welches Betriebsverhalten, welche Standzeit in Volladung, Welches Akkualter, Eigenschaft Selbstentladung der Zellen.... all das fliesst in eine Beurteilung "macht Sinn" ein.
Deswegen halte ich es für nicht zielführend, ohne Anforderungsprofile eine Bewertung abzugeben.
eben nur, wenn vom Dach zu wenig Überschuss kommt-- denn das bis was zu Reduzierung der Spannung aus dem Akku kommt, kann man meiner Ansicht nach vernachlässigen.. Und wenn mal eine Wolke durch den Speicher ausgeglichen wird, bleibt die Ladespannung im Anschluss weiterhin bei Float bis ein eingestellter SOC unterschritten ist.
Kann natürlich auch sein, dass wir aneinander vorbeireden
>> eben nur, wenn vom Dach zu wenig Überschuss kommt
eben nicht. das Bestimmende ist die Spannung. und wenn vom Dach 53.6V kommen, aus dem Akku aber noch 55.x, ist eigentlich klar, wo der Strom her kommt - egal, ob die 53.6V den Strom liefern könnten. (im JK Thread ist gerade die Rede, dass man die MPPT Spannung geringfügig höher setzen muss als die Ladespannung, damit Überschusseinspeisung mit Hybrid-WRs funktioniert. In meinem einfachen System ist aber das Eine auch gleich das Andere)
Das Ganze ist natürlich abhängig von der System-Architektur. Ich habe eine einfache wie oben.
Wohlmöglich haben manche Hybrid-Wechselrichter eine Architektur mit 'Hochvolt'-Zwischenkreis wie unten. Da kann (und muss) man das natürlich differenziert regeln.
hmmm, ich glaube nicht. Weil wenn ich garnicht erst auf Bulk Niveau hochlade, wird der Strom (die Energie) gleich von den MPPTs genommen und nicht erst in den Akku reingeladen und fliesst dann wieder raus, während die MPPTs noch die Energie liefern könnten.
ps. bei der 'enhenced' Systemarchitektur muss der Zwischenkreis natürlich nicht zwangsweise auf Netz-Niveau liegen, entscheidend ist, dass es einen vom Akku getrennten Zwischenkreis gibt, ggf auch alles gleich in AC (dann könnte der Zwischenkreis möglicherweise das Netz sein)...
@zx6r wenn ich das Manual richtig verstehe, kann der keinen netz-parallelen Betrieb, sondern die Last bildet immer eine (1-phasige) Insel, und Einspeisung geht dementsprechend auch nicht, richtig?
@philippoo richtig Aber auch das würde sich z.b. mit einem zusätzlichen SUN1000 lösen lassen. Oder man nimmt gleich z.b. einen MPI .. der kostet alledings einiges mehr. MPP Solar Inc » MPI Hybrid Series
..also in meiner Architektur habe ich nach dem Übergang Bulk (55.2V) -> Float (54V) ebenfalls keine nennenswerten "Entladeverluste".. ich schau nachher aber mal genauer in die Daten.. passt ganz gut, da gestern aufgrund einer fehlerhaften Anpassung am Vortag der Speicher relativ schnell voll war und lange auf float-Spannung war.
Edit: Strom/Spannungsverlauf über 2,5h mit Übergang Bulk -> Float.. laut Victron VRM wurde keine Energie aus dem Speicher entnommen.. 90Wh sind in diesem Zeitraum zumindest gem. Daten eingespeichert worden.. Am Ende halt irgendwelche Ausgleichsladungen..
Ich sehe das wie Carolus und mdkeil gesagt haben...
Die Spannung vom Akku fällt nach dem laden bei Last so schnell auf ~3,375V Float das so gut wie garnichts aus dem Akku entnommen wird, das sind minimalste Teilzyklen. So lange man PV-Überschuss hat bleibt der Akku dann auch bei 100% SOC nach dem laden.
kurz nach 7 ('Sonnenaufgang') bis ~10:20 der Akku von 87% auf 100% gebulkt wird
dann 1 Stunde Absorption bei hoher Spannung, Strom läuft gegen 0
11:20 geht die Laderspannung auf Float, bis zu 17A fliessen kurzzeitig aus dem Akku, SOC geht runter auf 99%
bis ~17:00 Ladespannung konstant auf Float Level (53,6V), trotzdem kontinuierlich Strom aus dem Akku raus rund 2-2.5A, SOC fällt dabei langsam auf 94%
danach kommen offensichtlich Wolken, die Lader können die Spannung nicht mehr halten.
Na gut, das sind 5..6% rein, 5..6% wieder raus, zusammen 1/8..1/10 Cycle. Aber immerhin - da fliesst kontinuierlich Ladung aus dem Akku raus. Über Stunden, obwohl durch die Lader die Spannung bei 3.35V/Zelle 'gegen'gehalten wird. Und wenn man bedenkt, dass in der Nacht (/Dämmerung/Bewölkung) auch nur 7% SOC verbraucht wurden (94%@17h - 87%@morgens) wurde fast doppelt so viel gecycelt wie eigentlich benutzt.
Was ist der Unterschied zu @mdkeil ? bei ihm ist die Float Spannung geringfügig höher - sorgt das dafür, dass nix rausfliesst?
Aber das eigentliche Thema war ja, ob mit morgens Bulken am nächsten Morgen mehr im Akku ist, als wenn man den ganzen Tag auf Float bliebe. Ich werde das auch mal mit 3.375V statt 3.35 versuchen, aber das dauert alles ein paar Tage, weil ich ja auch nicht jede Nacht den gleichen Verbrauch hab.
Was natürlich auch zu bedenken ist, ist, dass ich aktuell den ganzen Tag genug Sonne habe. Wenn man drauf angewiesen ist, ein paar Wolkenlücken auszunutzen, mag eine höhere Ladespanung, wenn grad möglich, Sinn machen.