Lohnt sich eine Klimaanlage?

Hi Leute, wir haben eine alte Ölheizung für unser 110qm großes Haus mit BJ 1978.

Letztes Jahr haben wir 1800L Öl verbraucht. Da war auch Warmwasser mit dabei.

Bei einem angenommen e wirkungsgrad von 85% und wenn wir von 70% Heizung ausgehen, hat das Haus einen Energiebedarf von 14.823 kWh.

Das Angebot für die Klimaanlagen beinhaltet eine 5kw Single Split Klima für 1778€, eine 5Kw Multisplit (scm41)

Eine 4,1 KW Multisplit (scm40).

Kosten: 12880€.

Selbst bei optimistischer Schätzung sparen wir damit ca 100€ im Jahr.

Da müsste der Ölpreis schon um einiges steigen bis sich das lohnt.

Habe ich einen Denkfehler?

Moin, ich habe demnächst die Möglichkeit, einige Single- und Multisplitgeräte günstig abzugreifen.

Schau mal in den Thread bei suche/biete, ob dir die Anlagen grundsätzlich zusagen. Preislich wäre das etwa eine Zehnerpotenz unter dem, was du hier schreibst.

Genauere Zahlen werde ich Anfang Oktober eintragen, bin jetzt erst mal zwei Wochen in Urlaub.

Was wäre die Alternative? Eine neue Ölheizung? Kosten? WP? Kosten?

Mit den Splits kriegst Du auch die Möglichkeit zu kühlen.

Ich würde erst mal mit der Ölheizung weitermachen, solange sie funktioniert. Und ggfs. mal 1 Split einbauen lassen. Zum ausprobieren und als Komfortgewinn.

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Da stimmt recht wahrscheinlich etwas in deiner Berechnung nicht. Kannst du es mal vorrechnen?

Nebenher: Dein Angebot liegt deutlich zu hoch. Das kann man wesentlich billiger bekommen.

Was ist “e wirkungsgrad” ? Oder meinst du, dass die alte Ölheizung einen Gesamtwirkungsgrad von 70% hat, also aus 10 kWh Heizöl 7 kWh Wärme im Haus landen? Ich verstehe die beiden Werte 85% und 70% noch nicht.

@lastdrop die Alternative wäre die funktionierende Heizung erstmal weiter laufen zu lassen.

Ursprünglich wollten wir die Klimaanlagen einbauen, weil in unserem Haus BJ 1978 viele Dachschrägen vorhanden sind und es im Sommer sehr warm wird, vor allem in den Kinderzimmern und dem wohndachboden.

Als wir erfahren haben, dass man mit Klimaanlagen auch heizen kann und wir damit gesetzlich bzgl. Wärmepumpen auf der sicheren Seite wären, haben wir uns überlegt gleich im ganzen Haus klimaanlagen zu verbauen um damit unsere Ölheizungen zu ergänzen.

Nun steht innerhalb der nächsten 5 Jahre ein neues Dach an. Wir werden es nach Geg dämmen.(ohne Förderung) Der Dachdecker meinte dann wird es auch mit der Wärme besser.

Deswegen tendieren wir nun dazu noch zu warten.

Zusätzlich wohnen wir in HH und wären dann in der Pflicht eine PV Anlage auf das neue Dach zu Schrauben. Das wollen wir eigentlich vermeiden, da dass umbaumaßnahmen von ca 3000€ in der elektrik im Keller nach sich ziehen würde.

Wenn wir dann aber eine PV Anlage hätten, würde sich evtl. eine Klimaanlage auch wieder mehr lohnen.

@win ich hatte bestimmt 10 Anbieter für Klimaanlagen hier, alle bieten ausschließlich MHI an. Dieser Anbieter war noch der günstigste. Vor drei Monaten waren wir bei 10.000€ da aber mit einer Single Split für das Wohnzimmer und einer Multisplit für die beiden Kinderzimmer, Schlafzimmer und den Wohndachboden. Zum Glück hast du mich auf die Taktgefahr hingewiesen, so dass ich nun ein Angebot für insgesamt 3 Anlagen eingeholt habe. (je eine multisplit für die beiden Kinderzimmer sowie Schlafzimmer und wohndachboden.)

@win Zur Rechnung: Wir haben einen Heizölverbrauch von 1800L (Ohne optimal eingestellte Heizung und ohne ausschalten der Heizung im Sommer. Hat 1500€ gekostet. Davon habe ich geschätzt: 70% für Heizung, 30% Warmwasser. Wirkungsgrad der Ölheizung: 85%. 70% von 1500€= 1050€.

Macht 14.823kWh Nutzenergie für die Heizung.

Die SCM 40 (Kinderzimmer) hat einen Scop von 4,7

Die SCM 41 (Schlafzimmer) hat einen Scop von 4,6

Die SCM 50 (Wohnzimmer) hat einen Scop von 4,6

Energiebedarf: 14.823kWh/4,63 = 3201kWh

3201kWh x 0,3€(Strompreis) = 960€

1050€ - 960€ = 90€

Dies ist meine Berechnung. Gebt gerne eure Meinung dazu.

M.E. stimmt der Wert für den Heizbedarf nicht.

1800l = 18000kWh *85% Effizienz = 15300 kWh realer Heizbedarf
15300 * 70% angenommene Heizleistung die die Splits ersetzen müssen = 10710kWh

Mit deinen Werten von oben komme ich dann auf 693€ Stromkosten = 357€ /a gespart.

Edit: Bei einem Baujahr von 1978 wirst Du keine 85% Effizienz haben - eher 70-75%:
1800l = 18000kWh 75% Effizienz = 13500 kWh realer Heizbedarf
13500 70% angenommene Heizleistung die die Splits ersetzen müssen = 9450kWh
9450kWh/4,63 = 2041kWh *
0,3€ = 612€ = 438€/a gespart

Ok, sähe dann schon mal anders aus. Danke für den Input.

Was mich außerdem noch verunsichert ist der Schnitt des Wohnzimmers. Wie auf dem Bild zu sehen, gibt es keine Tür, sondern einen offenen Durchgang zum Flur mit offener Wendeltreppe. Das IG würde über dem Esstisch angebracht werden. Da die Klimaanlagen die Luft erwärmen, ist die Gefahr hier nicht gegeben, dass die Warme Luft durch den Durchgang strömt und dann in der Wendeltreppe nach oben steigt? Das würde den Energiebedarf zusätzlich in die Höhe treiben.

Ja, dass was Du beschreibst sind sehr gute Voraussetzungen für das Heizen mit einer Klimasplit-Anlage.

Ist doch jetzt auch so, ob Split-Klima die Luft warm macht oder Heizkörper, spielt da keine Rolle.

Was du auch noch bedenken musst: Man spart typisch viel mehr ein, als SCOP. Das liegt daran, dass du in vielen Bereichen des Hauses keine Wärme mehr einbringst, wo du sie jetzt schon nicht brauchst, z.B. im Keller oder die ganzen Rohrverluste. Auch bedarfsweises Heizen kann den Verbrauch reduzieren. Es ist keine Seltenheit, dass dann eher ein Faktor von 7 bei rauskommt.

Ihr rechnet hier alle komisch. Denkt bitte immer zuerst an das Wichtigste.

1800l Heizöl = 1500€ + Schornsteinfeger? + Heizungsprüfung? Wir können zwar von 70% Heizung, 30% Warmwasser ausgehen, besser wäre es zu wissen. Aber nun gut. Wirkungsgrad der Heizung 85%.

18 000kWh * 0,85 = 15 300kWh Heizung + Warmwasser

4600kWh Warmwasser (erscheint mir hoch, aber sei es drum)

10 700kWh Heizung

Jetzt das Wichtigste:

Nun steht innerhalb der nächsten 5 Jahre ein neues Dach an. Wir werden es nach Geg dämmen.(ohne Förderung) Der Dachdecker meinte dann wird es auch mit der Wärme besser.

Ursprünglich wollten wir die Klimaanlagen einbauen, weil in unserem Haus BJ 1978 viele Dachschrägen vorhanden sind und es im Sommer sehr warm wird, vor allem in den Kinderzimmern und dem wohndachboden.

Das ergibt keinen Sinn. Wirklich. Ich würde es überhaupt nicht dämmen, die Mehrkosten bekommt ihr nie wieder rein. Euer Heizwärmebedarf ist so niedrig, dass das vollkommen indiskutabel ist.

Zusätzlich wohnen wir in HH und wären dann in der Pflicht eine PV Anlage auf das neue Dach zu Schrauben. Das wollen wir eigentlich vermeiden, da dass umbaumaßnahmen von ca 3000€ in der elektrik im Keller nach sich ziehen würde.

Beiß in den sauren Apfel. Billiger wird er nicht werden. Ich würde mir überlegen die Elektrik NICHT in den Keller zu machen, und zwar wenn der mal voll Wasser wäre. Auch wenn ggf. nicht in Gefahr, ich würde damit rechnen und dann wars das mit Strom. Lieber irgendwo nen dicken Verteiler hin. Wenn unten im Keller der Zähler vom Energieversorger ist, dann bleibt dort eben nur die Hauptsicherung und der Zähler. Den Rest: Weg damit.

Und zur Erklärung des Ganzen: Bei gerade einmal ca. 10 000 eher 12 000kWh Heizwärme, was soll nach der Dämmung da rauskommen? 8000kWh? Das amortisiert sich nie. Wenn das Dach so oder so gemacht werden muss, dann direkt dort eine 5kWp PV-Anlage. Nulleinspeisung. Niedervoltsystem mit Akku. Im Sommer kannst du dann mit der PV-Anlage Strom nutzen für die Klimaanlagen. Und für Warmwasser. In den Übergangsmonaten kannst du die Klimaanlagen fürs heizen nutzen. Da du sowieso nicht viel heizt reicht schon eine kleinere PV wie die aus (sofern du nicht viel mehr an Haushaltsstromverbrauch hast). Und dann Warmwasser mit einer Brauchwasserwärmepumpe. Damit wird das Wasser mit aufs Jahr ca. JAZ2 erzeugt.

Wenn wir also von 12 000kWh heizen ausgehen, für mich realistischer, und dann Warmwasser 3300kWh, dann bedeutet das:

Am Tag 10kWh für Warmwasser. Die Brauchwasserwärmepumpe macht das mit ca. 5kWh am Tag. Das schafft die Anlage sicherlich an 300 Tagen im Jahr. Rest: 300kWh zukaufen. Strom bei 30ct = 90€.

Nun kaufst du Klimasplitgeräte. Die verbrauchen ca. JAZ4. Das wären ca. 3000kWh Strom. Sind 900€ Strom. Aber: Durch die PV im Übergang nochmal so 20%, im Kernwinter 5%, sind 750kWh von der PV-Anlage. Zudem wird damit im Sommer gekühlt. Mehr oder minder für lau. Scheint draußen die Sonne, läuft die Klima. Ist draußen sowieso kühler, weniger PV-Strom, aber weniger kühlen. Also 2250kWh kaufen fürs heizen. Und das sind bei 30ct = 675€.

Mit 5kwp PV + Akku + Klimasplits: 675€ + 90€ = 755€. Vorher: 1500€ (+/-).

Und was willst du da noch dämmen? Dann sparst du vielleicht nochmal 500kWh wenn es gut kommt. Das sind bei 30ct ca. 150€ p.a. Wenn die Dämmung 3000€ kostet sind das 20 Jahre. Aber wenn die Dämmung 10 000€ kostet sind es 67 Jahre…. So lang hält wahrscheinlich noch nicht einmal das Dach.

Ergo sehe ich als Lösung: Klimasplits, es müssten keine teuren Geräte sein. Wichtig ist, dass sie nicht im Weg sind bei der Dachsanierung. Damit kann erstmal gekühlt werden. Dach nicht dämmen. Es sei denn es kostet wirklich sehr sehr wenig. Direkt die PV einplanen und einbauen lassen, aber ohne Einspeisung das wird sowieso nichts bringen. Wenn es um die dimensionierung geht ruhig nochmal hier im Forum nachfragen. Im Zuge dessen lieber den Stromkasten ertüchtigen lassen. Brauchwasserwärmepumpe einbauen lassen, egal ob nun geduscht oder gebadet wird, es wird Strom gespart. Wenn möglich im Bad einbauen (kommt darauf an was genutzt wird, Badewanne/Dusche, wieviele Personen).

Eine größere PV-Anlage kann auch noch den Haushaltsstrombedarf decken, zusätzlich zu der Einsparung bei Warmwasser und Heizung. Wenn das Dach das hergibt.

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Der Effekt greift bei uns leider nicht. In den Zwei Badezimmern und der Küche müssen wir dennoch heizen, da passen keine Klima Geräte hin. Das bedeutet, den meisten Teil des Jahres muss die Heizung dennoch laufen und erwärmt alle Heizungsrohre, da wir nur einen Heizkreis haben.

Das solltet Ihr ausprobieren - wenn Ihr keine “Tür zu Fetischisten” seit, kann dass funktionieren. Laut deinem Foto seit ihr keine :slight_smile:

Siehe Panasonic Nordic HZ35ZKE - erste Erfahrungen

Moin,

bei uns sieht es ähnlich aus. Offener Durchgang zum Flur ohne Tür, IG der Split über dem Esstisch.

Dabei haben wir Folgendes beobachtet. Warme Luft steigt nach oben und strömt dann erstmal durch den oberen Teil des Durchganges in den Flur (der ist ja kälter). Die dahin weg strömende Warmluft muss natürlich „ausgeglichen“ werden und es strömt deshalb die kältere Luft (im unteren Teil des Durchganges) ins Wohnzimmer. Das ergibt einen unschönen Zugeffekt durch diese kältere Luft. Das Problem habe ich auch wenn ich den Kaminofen im WZ anmache. Diese Warmluft strömt auch erstmal in den Flur. Das konnte ich einfach mit einer Kerzenflamme prüfen. Oben am Durchgang Flamme in den Flur, unten aus dem Flur.

Solange also der Flur nicht die gleiche Temperatur hat wie das WZ bleibt diese Strömung erhalten. Sie reduziert sich nur. Wir haben deshalb im Flur das 2te IG einer zweiten Split. Die heizt den Flurbereich gleichzeitig und reduziert merklich diesen „Zuglufteffekt“. In dem Zusammenhang ist die Leistung der IG des Splitanlage entscheidend.

LG

Hajot

Wie gesagt, wenn man mit Klima-Splits primär heizen will, sollte man m.E. tunlichst darauf achten, das ganze Haus dauerhaft zu temperieren. Ansonsten wirds mit der Kosteneffizienz und dem Komfort nix …

@roterfuchs das Dach selber kommt langsam an sein Lebensende und muss erneuert werden.

Nach GEG sind wir dann in der Pflicht das Dach zu dämmen.

Sonst würden wir es so lassen wie es ist, dürfen wir aber leider nicht.

Ich weiss. Aber:

“Unwirtschaftlichkeit:

Eine Maßnahme muss nicht umgesetzt werden, wenn sie nachweislich unwirtschaftlich ist”

Und diese Maßnahme IST unwirtschaftlich. Lieber anstatt Gebäudedämmung noch mehr PV aufs Dach klatschen.

@Janneb

die künftige Dämmung hilft auch im Sommer. Wenn PV noch oben drauf kommt, erhöht diese den Hitzeschutz im Sommer, da die Sonne nicht mehr (direkt) auf die Dachsteine scheint.

Wenn du die “alte Ölheizung” behalten musst, weil einige Zimmer anders nicht beheizt werden können, dann ist das nicht gut. Der Öler wird irgendwann den Geist aufgeben und bei alten Geräten ist die Beschaffung von Ersatzteilen u.U. nicht mehr möglich. Daher rege ich an, den Plan in diesem Punkt neu zu denken. Die künftige Dämmung sollte gerechnet und mit der derzeitigen abgeglichen werden. Dann kann man mit dem künftig reduzierte Wärmebedarf rechnen und ist nicht auf die “alten” Werte angewiesen - sie sind im Zweifel künftig zu hoch. Vielleicht lässt du einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen, der dann auch zu höherer BAFA Förderung führt. Bei mir muss die Dachhaut auch neu gemacht werden. Das ist die Chance für eine Aufsparren Dämmung, die ja nur bei abgedeckem Dach eingebaut werden kann. Bei einem neuen Dach macht das keinen Sinn, zu teuer. Aber wenn es ohnehin runter muss, dann ist das eine Chance, die sich erst in 30 bis 50 Jahren wieder ergibt.

Für mich gilt im Grundsatz: die beste Energie, ist die nicht verbraucht; Prinzip Negawatt (N= nicht).

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Kann den Überlegungen nur beipflichten.

Über das Dach darf man immer mal nachdenken
Da gehen bei alten ungedämmten Dächern oft bis zu 50 % der Heizenergie verloren

Alleine Dachbodendämmung per Klemmfilz /Schüttung bringt schon sehr viel.

Einblasdämmung mittels Dämmsäcken zwischen den Sparren und im Kniestock ist aufwändiger aber i.d.R . noch effektiver.

Ist kostenmässig absolut überschaubar und schnell erledigt

Bei mir haben 110 m2 Einblasdämmung Teil-Flachdach im April knappe 3000€ netto gekostet

Effekt schon im Sommer spürbar:
Langsameres Aufheizen und deutlich bessere Geräuschdämmung

In meiner Bude bringt das zwar auch nur ca. 3000 kWh weniger Heizbedarf/anno . Aber Kleinvieh macht auch Mist und die Klimas ( die keine Nordic Versionen sind) schaffen ihr Pensum ganz bestimmt leichter.

Ich dachte, es geht dir darum, die Ölheizung komplett abzuschalten und auf Split-Klima zu setzen. Du hast doch bei deinen Berechnungen auch genau so gerechnet, dass Heizwärmebedarf jetzt komplett über Split-Klima erfolgt.

Da ist die Frage, um welche Konzept es überhaupt geht. Ein mittelfristiges Konzept, so lange die Ölheizung noch funktioniert. Oder ein längerfristiges Konzept, wie du in Zukunft heizen willst.

Dämmung des Daches: Wenn man doch sowieso das Dach neu machen lassen muss, würde ich nie auf die Möglichkeit einer Dämmung verzichten. Das erhöht doch auch stark den Wohnkomfort. Da darf man nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Auge haben.

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