Dämmung rein aber keine PV? Kann man machen. Auf das verzichten bei dem man am meisten sparen würde.
Natürlich beides machen, wenn man eh am Dach dran ist. Wenn gerade kein Geld da ist, PV kann man ohne viel Mehrkosten auch später noch machen. Muss dann eben nochmal eingerüstet werden.
Wobei man auch überlegen kann, dass Dach auf andere Weise zu decken, wenn großflächig PV drauf kommt, z.B. Blechdach. Dürfte billiger sein.
Gesetzlich kommt man doch vielerorts sowieso nur noch schwer raus, auf Dämmung und PV zu verzichten.
Das habe ich oben erwähnt. Er muss nicht dämmen. Das rentiert sich bei ihm wirtschaftlich nicht. Was soll er bei 12 000kWh Wärmebedarf großartig sparen? Das sind 3000kWh Strom mit ner billigen Klimasplit, eine teurere Klimasplit mit vielleicht JAZ5 liegt bei 2400kWh. Wenn er dämmt kommt er dann auf 2000? 1800kWh? Aber ohne PV.
Die PV würde sein Warmwasser bereiten können, Heizungsunterstützung im Übergang und auch noch Haushaltsstrom sparen. Besser gehts nicht. Da würde ich eher die Dämmung weglassen (sofern teuer). Kostet die Dämmung nur wie o.g. 3000€ für das komplette Dach wäre es überlegenswert. Andernfalls lieber die PV größer. Module und Halterungen kosten nix und wenn sowieso jemand gerade auf dem Dach herumkraxelt….
Ich denke, es wird eine schwierige Argumentation. Der Normalfall wird sein, dass du dämmen musst.
Aber wie schon geschrieben, es geht vor allem um den Komfortgewinn für relativ wenig Geld. Wenn das Dach eh abgedeckt ist, ist doch der Zusatzaufwand für eine Dämmung recht gering. Ganz anders siehts bei der Fassadendämmung aus, die deutlich aufwändiger und teurer ist.
Ja, da gehe ich auch von aus, dass sich das im Bereich 3000-5000 Euro bewegt.
Theorie und Praxis. Uns wollten sie das Dach aufdoppeln und dann dicker dämmen. Das sind dann einfach absurde Kosten. Muss man sich genau überlegen.
Und ja, der Idealfall ist: Dach neu mit Hinterlüftung, Zwischensparrendämmung und Aufdach-Platten. Dazu die PV. Und dann die Klimasplits vom namhaften Hersteller. Da werden seine paar Räume die keine Splits bekommen kaum auffallen. Wie geschrieben, das Haus dann mit ca. 8000kWh Wärme. Und das inkl. NAT, da ist also kaum Heizbedarf.
Aber anders: Wenn er dann sowieso das Dach dämmt kann er statt Splitklimas auch eine LWWP nehmen und die vorhandenen Heizkreise nutzen, dann ist auch in den Räumen Wärme, wie die 2 Bäder und die Küche. Dann eben mit JAZ4.
Diese Überlegung würde ich immer machen, wenn auf Wärmepumpe umgerüstet werden soll. Also was ingesamt sinnvoller ist LLWP oder LWWP. Bei LWWP brauchts für die Kühlung dann in der Regel noch LLWP, aber vielleicht nur 1-2 Stück fürs ganze Haus.
Noch ein paar Infos: Laut Energieverbrauchsausweis hat das Haus einen primärEnergiebedarf von 153 kWh m2/a es ist 110qm groß und das Dach hat insgesamt 120qm. Davon 60 qm nach Süden und 60qm nach Norden.
Wird bei der Berechnung des Energiebedarfs für die Frage ob das geg bei der Dämmung greift oder nicht, berücksichtigt falls mit klimaanlagen geheizt werden würde?
@Janneb
diese Aussage deckt sich (fast) mit deiner im ersten Beitrag. 153 x 110 = 16.839 kWh, also rund 1.800l Heizöl.
Aus deinen Beiträgen schlussfolgere ich, dass vor dir 2 große Baustellen liegen: Dach + Heizung. Das verbindet uns, bei mir sind es die gleichen. Ich wusste von dem Dach gleich beim Kauf vor 15 Jahren, da ich mich bei der Besichtigung von einem Bauingenieur habe begleiten und beraten lassen. Der sagte mir, dass ich auf ein neues Dach sparen soll, da dieser Investitionsdarf kommen wird. Nach der damaligen EnEV war die Dämmung des Spitzbodens erforderlich und das hab ich mit Zelluloseflocken (Isoflok) im Wege des Einblasens machen lassen. In dem Zug wurden auch noch Wände (mit XPS) und Fußböden zum Keller ausgeblasen. So komme ich derzeit auf einen Energiebedarf, der deinem Haus recht ähnlich ist, obwohl meins aus den 40ger ist.
Mein Weg führte mich zu einem Energieberater mit Bafa Berechtigung, der meinen individuellen Sanierungsfahrplan erstellt hat. Das hat die Bafa auch gefördert, so dass ich weniger als 1.000 € selbst zahlen musste. Nun weiß ich, was ich nicht machen werde (Fassadendämmung + Austausch der Fenster) und was ich machen werde. Dach mit Aufsparrendämmung + bald auch eine neue Heizung. Bei mir wird es eine neue Pellets Kesselanlage werden. Durch den IFSP kann ich nun vom Bafa mehr Fördermittel bekommen, 20% von max 60.000, also 12.000. Ohne diese IFSP könnte ich nur 15% von 30.000 = 4.500 € erhalten.
Das GEG “greift” bei dir, weil du die Außenhaut (Dach) verändern musst (§ 48 GEG). Es kommt erst mal auf den Wärmeverlust an, der am Dach entsteht. Da muss der vorgegebene Wert erreicht bzw. unterschritten werden (0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin). Mit welchen Heizquellen diese Wärme produziert wird, spielt in dieser Betrachtung keine Rolle.
Zur Frage, ob und wie man sich aus verschiedenen Gründen davon befreien lassen kann, finden sich hier Antworten und weiterführende Info´s:
“Die Unwirtschaftlichkeit der Maßnahme muss deutlich erkennbar sein.”
12 000kWh mit 3000kWh Strom und mit den Maßnahmen vielleicht 8000kWh mit 2000kWh Strom. Das ist unwirtschaftlich. 900€ Stromkosten im Vergleich zu 600€ Stromkosten. Diese 300€ Einsparung bei Berechnung wieviel es mehr kostet. Z.B. dein Dach statt nur neu decken für 10 000€ kostet das mit Dämmung 20 000€.
Aber jeder wie er will. Ich würde für die 10 000€ eher noch mehr PV nehmen. Dann spart man ggf. nochmal 2000kWh Haushaltsstrom im Jahr, schwupps, 600€ mehr eingespart. Mit ner Dämmung 300€.
Jeder wie er will.
Die Amortisationszeit beträgt m.A. 20 Jahre. Und die Befreiung muss man beantragen. Für mich als Laien wäre das schon recht anspruchsvoll, so eine Berechnung durchzuführen, wenn noch nicht mal klar ist, wie in Zukunft geheizt werden soll, Öler, Öler + Klima, LWWP, oder noch was anderes?
Es gab und gibt schon lange 2 gegensätzliche Standpunkte. Der eine will alles maximal dämmen, damit so gut wie keine Energie verbraucht wird. Das ist beim Neubau schon möglich, beim Altbau jedoch illusorisch, bzw. nicht bezahlbar. Der andere Ansatz besagt, nix dämmen, dafür maximaler Einsatz von regenerativen Energien. Mit der Geothermie in großen Tiefen kann man das auch machen, aber nicht bezahlen.
Gute Kompromisse zu finden ist nicht ganz einfach.
Um auf die eingangs gestellte Frage zurück zu kommen. Es soll Klimasplit geben, weil es im DG zu warm ist. In der kalten Jahreszeit soll die Klimaanlage zum zusätzlichen heizen genutzt werden. Kann dieser Heizbetrieb der Klimaanlage bei heutigen Preisen von Öl und Strompreise wirtschaftlicher sein, als mit Öl?
Ja, wenn die Außenluft noch hinreichend warm ist (Übergangszeiten), dann kann das so sein, wie Andreas in einigen youtubes belegt hat, z.B.:
L.G.
Hatte ich ja schon mehrfach geschrieben, der Komfortgewinn ist nicht zu vernachlässigen. Was auch noch dazu kommt: Unter einem gut gedämmten Dach reicht recht wahrscheinlich dann eine kleine Split-Klima für einen großen Raum, wo du bei ungedämmt mindestens 2 brauchst und trotzdem noch überall Ecken hast, die kühl und unbehaglich sind.
Weiterhin kann man bei gedämmt 1-2 Grad niedriger heizen, weil es keine kühlen Wände gibt, die man kompensieren muss.
Aber klar muss man immer konkret schauen, was welche Variante der Dachdämmung auch kostet. Evtl. macht es dann auch Sinn, unterhalb der Vorschrift zu bleiben und dies dann auch kostenmäßig zu begründen.
Ich würde auch bei der Dachdämmung schaun, ob man da nicht DIY klar kommt. Eine Zwischensparrendämmung und ggf. drunter noch paar cm sind kein Hexenwerk und der Wohnwert gewinnt definitiv.
Leider nicht, der Gutachter meinte bereits vor dem Kauf das das Dach gemacht werden muss. Die Dachsteine kommen langsam ans Ende ihrer Lebenszeit. Außerdem sind wir in der Pflicht, spätestens 2 Jahre nach Kauf das Dach zu machen, wenn es nicht GEG Anforderungen entspricht.
Würde mich nicht wundern, wenn die neue Bundesregierung genau an dem Punkt gewisse Entschärfungen beim GEG vornimmt.
Er muss es ja nicht machen. Nur wurde ihm gesagt er müsse. Und dann macht er eben.
Nochmal zur Pflicht zur Dämmung zwei Jahre nach Kauf:
Abgesehen von der Möglichkeit sich davon zu befreien: Die Pflicht zur Dämmung der obersten Geschossdecke entfällt bei einem beheizten Dachboden.
Den haben wir.
Betrifft das auch das Dach?
Die Lebensdauer von Dacheindeckungen ist beschränkt. Das muss er machen, gewiss nicht heute oder morgen, aber dass es nicht mehr ewig dicht halten wird, kann die Politik nicht ändern. Nach meinem bescheiden Wissen geht man bei Dachsteinen aus Beton von 30 + x Jahren aus, Ton hält 50 +x, Schiefer 100 +x. Keiner wird ihm sagen können wie groß das x ist. Wenn es eine Siedlung mit Häusern aus der gleichen Bauzeit mit ähnlichen Dächern ist, dann sollte ein Blick auf die Dächer in der Nachbarschaft zeigen, ob dort schon erneuert ist.
wir müssen nicht streiten, ob er dämmen muss. Die Rechnung kann man nicht ohne konkrete Zahlen aus einem Projekt machen.
@Janneb
bei meinem Projekt wird das Dach wohl 60 k Kosten verursachen, weil noch einiges mit gemacht werden muss, z.B. Schornsteinköpfe.
Alte Steine runter, neue Steine rauf, Unterspannbahnen, neues Ausstiegsfenster, neue Regenrinnen und Fallrohre - das sind alles Kosten, die bei mir ohnehin anfallen werden. Die Dämmung ist mit ca. 8 k (Material + Einbau) ein recht übersichtlicher Posten. Beim Bafa Zuschuss werden alle Kosten, die beim Dach anfallen, berücksichtigt, d.h., wenn ich die etwas aufwändigere Dämmung mach, um die Bafa Förderung von 12 k zu erhalten, gebe ich nur 8 k mehr aus, als ohne Dämmung.
Daher käme ich nicht auf die Idee, der Anleitung von @roterfuchs zu folgen, eine Befreiung von der Dämmpflicht nach GEG zu beantragen. Das kostet im Zweifel auch noch Geld und Expertenwissen. Und dann kann ich 8 k sparen und muss auf 12 k Förderung verzichten.
Wie es bei deinem Haus aussehen könnte, das wissen wir natürlich nicht, Dachform usw. Zustand der Regenrinnen, etc. das alles spielt eine Rolle. Eine Diskussion “am grünen Tisch” mag man gern führen, doch helfen können dir nur Fachleute aus deiner Region.
Vielleicht bin ich ein “Sonderfall” bzw. das Haus ist einer. Die komplizierte Unwirtschaftlichkeitsberechnung kann ich mir sparen, denn der Zuschuss macht das Vorhaben rentabel, selbst wenn ich durch die zusätzliche Dämmung keine Heizkosten Ersparnis haben sollte (was nicht zu erwarten ist).
Wer IFSP und Bafa nicht mag, kann steuerliche Vorteile oder ein Kfw Darlehn in Erwägung ziehen. Und wenn deine Dachsteine aus Ton sind, dann hast du wohl auch noch einige Jahre Zeit, um Geld anzusparen.
Ciao
Die Dachsteine hier von BRAMAC sind seit 1975 auf dem Dach. Die Steine sind nicht nass, der Abrieb ist überschaubar. Mir wurde gesagt ich soll sie tauschen, sie liegen da, wahrscheinlich überleben die mich noch, weil jetzt die PV auch noch die stärkste Witterung (Schnee, Regen, Hagel, direkte Sonneneinstrahlung) wegnimmt. Man kann auch allerlei Experten hören und auf allerlei Handwerker, am Ende ist man es selber der es sich gegenüber rechtfertigen muss und bezahlen muss. 60 000€ fürs Dach, bei uns wollten sie 50 000€ haben. Jetzt ist nur die PV drauf gekommen ,der Rest wird von mir dann in den nächsten 10 Jahren peu a peu angegangen, wenn überhaupt.
Dasselbe übrigens mit der Fassade. In diversen Foren wird über Zeiträume von 10-15 Jahren gesprochen. Hier wurde ebenfalls 50 Jahre nichts an der Fassade gemacht. Letztes Jahr, kurz vor dem Hochwasser habe ich hinter dem unverputzten Haus die alten Setzungsrisse, die wegen einer teilweise unterkellerung im Laufe der Jahre entstanden sind zugeputzt. Der Rest des Hauses ist in dieser Hinsicht bis auf Bröselungen von Stuckelementen in gutem Zustand. Das ist ein Haus.
Jeder halt wie er will. In meinem Auto fahre ich von A nach B. In meinen Schuhen gehe ich von A nach B. In meinem Haus wohne ich (sofern das Wetter nichts Besseres zulässt).
kann ich nur bestätigen, da ich schon vor 15 Jahren wenige (4) Module DIY auf das Dach gebaut habe. Neulich stand ein Umbau an und siehe da, die Betonsteine unter den Modulen sahen so aus, wie vor 15 Jahren. Beim Umbau krümmelten sie doch schon merklich und sie sind sehr brüchig geworden.
Hätte ich mir vor 15 Jahren das ganze Dach mit PV belegen lassen, hätte ich zwar heute weniger Sorgen um die Haltbarkeit der Dacheindeckung. Aber bei den PV Preisen von “damals” kann einem ja heute noch schwindelig werden.
Das kann ja nur bedeuten: Wenn DG beheizt ist, muss das Dach gedämmt werden, damit entfällt die Dämmung der Geschossdecke.
Im Grunde geht es um die Dämmung der Gebäudeaußenhülle. Bei einem Kaltdach wird die oberste Geschossdecke dann zur Gebäudeaußenhülle.