JK PB.. Inverter BMS - funktioniert der Balancer überhaupt?

Moin ihr! :slight_smile:

ich hab heute mal wieder den Akku in eine Region (Spannung/Ladung) gebracht, in dem das JK balancieren soll und das laut App auch getan hat. Dabei sind mir gewisse Zweifel gekommen.

Hier habe ich um etwa 12:45 die Ladespannung hochgesetzt, ein wenig hin und her, letztendlich auf 55.8V

Erwartungsgemäß gehen niedrigste und höchste Zellspannung ab etwa 3.45V auseinander, weil da das Knie der Kennlinie einsetzt. So weit so gut.

Interessant wird es ab ca. 13:40:

Nach ein paar 'Wacklern' verursacht durch meine Kaffeemaschine herrschen stabile Verhältnisse und das BMS balanciert (bei kleinem 1-stelligen Ladestrom, um Einflüsse verursacht durch Widerstände der Zellverbinder zu minimieren).

Beim Balancieren laufen allerdings höchste und niedrigste Zellspannung weiter auseinander statt angeglichen zu werden!

Dann habe ich um ca. 14:15 ein 3A Labornetzteil auf die niedrigste Zelle geklemmt, und ~6 Min später noch ein zweites.

damit ist binnen 10 Minuten die Spannung der Zelle um 50mV gestiegen (erwartungsgemäß), nachdem zuvor bei angeblich 2A Strom vom Balancer über 30 Minuten hinweg die Spannung eher abgenommen hatte.

Zugegeben hätte ich zur Vergleichbarkeit den Strom des Netzteils auf 2 A stellen sollen, aber die ersten 6 Minuten 3A sprechen ja auch für sich.

Nun habe ich Zweifel, dass der Balancer von JK PB überhaupt funktioniert. @Ulli teilt nach seinen Erfahrungen diese Zweifel, ich bin also nicht allein.

Habt ihr euch das 'Balancieren' des Inverter JKs schon mal genau angeschaut?

Die Spannung ist gesunken, weil der Ladestrom abnahm. Die nachhinkende Zelle kann mehrere Amperestunden geringeren SOC haben. Das BMS wird sicherlich sequenziell mit 2 A arbeiten. Das ergibt dann einen erheblich geringeren Effektivstrom. Lade die Zellen einfach weiter, bis sie den anderen angeglichen ist. Das kann lange dauern. Natürlich alles unter Beobachtung.

und warum steigt dann die der Höchsten? wie gesagt, der Ladestrom lag bei etwa 3..4A weitgehend konstant.

Das BMS schiebt laut App kontinuierlich 2A in die niedrigste Zelle. Die Höchste Zelle wechselt dabei, aber die niedrigste bleibt gleich (bis sie am Ende durch das Laden mit Netzteil nicht mehr die niedrigste ist):

naja, mit 3A kann man bei dem Spannungsanstieg zugucken

Weil die Spannung oberhalb 3,4V immer steiler ansteigt. Siehe Kennlinie.

nicht kontinuierlich sondern mit kurzen Impulsen. Auch wieder die Kennlinie anschauen: Stelle die Spannungsdifferenz bei 1% SOC-Differenz im Bereich 3,75V und bei 3,25V an. Im ersten Fall ändert sich praktisch nichts, im zweiten Fall sind erhebliche Spannungsänderungen vorhanden


achte auf die 0,05C Charge Linie. Diagram von "D-Bus serialbattery"

die Kennlinie ist mir durchaus bekannt. Das alles erklärt nicht, dass bei (angeblichem) Ladestrom vom Balancer die Spannung (langsam) sinkt, bei Ladestrom vom Netzteil aber (zügig) ansteigt.

Tja, tut es doch....

Hier kannst du das gleiche Verhalten sehen:

Und in dem ganzen faden wird lang und breit erklärt, warum das so ist: Spannungsabfall an den internen Verbindern und deren Widerstand durch den Strom.
Und des wegen braucht man zum Spannungsdiagramm auch das Stromdiagramm.

Ach ja, und hier ist fast das gleiche Thema:

Und hier noch eines mit einer besonders hübsch lesbaren Grafik, die besonders hübsch leicht lesbar ist. Wenn nicht steht die Erklärung unmittelbar dahinter.

moin @carolus !

wie meinen? Die Steigung der Kennlinie ist an jeder Stelle positiv. D.h. wenn Strom (und damit Ladung, 'SoC') in die Zelle reinfliesst, deren Spannung steigt. Dass das an unterschiedlichen Stellen unterschiedlich stark ist, ist klar. Aber an keiner Stelle auf der Kennlinie gibt es bei Zunahme der Ladung einen Abfall der Spannung

Schau in die vorherige Post und den Link.
Da siehst du in mehreren Bildern mit dem Strom genau das gleiche Verhalten. Und mit Erklärung.

himmel, das sind 27 Seiten mit dutzenden von fisseligen Grafiken, mit Ausgleichsvorgängen, die von Akkuströmen von 100A und so herrühren...

Kannst du nicht kurz mal zusammenfassen, was du meinst?!

Und wenn der Strom sinkt, fallen dies Spannungen weg. Dadurch kann je nachdem die scheinbare zellenspannung fallen oder steigen.

das ist mir bewusst. deswegen habe ich (weit) vorher bei 40A den Spannungsabfall über den Verbindern überprüft (2..3mV, nur hinten wo die beide Reihen verbunden sind 9mV) und danach den (Akku)Strom auf unter 4A reduziert (-> 0.2mV)

Die Zelle nr. 8 (die niedrigste im Diagram) ist nicht die mit dem 'Reihenverbinder' in der Messung, sodern die daneben. (und nr. mit Reihenverbinder ist nicht die mit der höchsten Spannung. das fällt bei den <4A nicht in's Gewicht)

die Sache ist eben dass man die 3A vom Netzteil deutlich sieht, die 2A vom Balancer aber garnicht.

Dann nimm eine Strommeßzange um das Balancerkabel und miß den Strom. Und schau' bei Andy (offgrid garage), der hat das auch schon gemacht, um die Wirksamkeit eines BMS zu dokumentieren. Entweder das BMS tut, was es soll, und braucht nur länger, weil die Zelle nach der vorherigen Schnelladung noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Oder es ist defekt.

es reicht aber nicht ein Kabel zu messen. Auch wenn 2A in Plus der niedrigsten reinfliessen, müssen auch 2A bei Minus wieder rauskommen - sonst verteilt sich das auf alle möglichhen Zellen. Hat Andi das auch verifiziert? zeitgleich? (am besten ein Zange um nur ein Kabel und die andre um plus und minus)

leider hab ich keine Zange für kleine DC. billig sind die auch nicht. und eigentlich braucht man 2. Mal schauen ob ich mir irgendwo eine leihen kann

Hat er sicher auch. Einzelne Zelle mit Glühbirne entladen und dann zugeschaut, wie der Balancer das wieder ausgleicht. Aber frag' mich nicht, in welchem der vielen 100 Videos :frowning:
2A sollte jede Zange anzeigen können, die Spannung ist da völlig egal. Meine einfache EXTECH zeigt bis 100mA runter an.

Es gibt im JK Verzeichnis unter den ersten zehn Fäden 4 Fäden, wo nach der Funktionalität des Balancers gefragt sind .
Deiner ist der vierte.
In allen drei anderen hat sich herausgestellt, dass der Balancer wunderbar funktioniert hat und nur der Akkuzustand falsch (unbalanciert) und die Interpretation der Kurven ebenso falsch war.

Eigentlich könntest du wenigstens auch den Ratschlag annehmen, dir die drei beschriebenen Fälle einmal anzusehen, in denen ich geschätzte 5 oder mehr Stunden geschrieben habe.
Dann brauchst du auch keine Stromzange.

Naja, wenn du mit 3,4 A lädst, macht gegenhalten mit 3 ode 2 A schon einen kleinen Unterschied.
Wobei man festhalten muss : es ist NICHT die Aufgabe des Balancers, den fliessenden Ladestrom der höchsten Zelle zu null zu kompensieren.

ich hoffe ich brauch keine 5 Stunden zum Lesen (und verstehen) :wink:

wenn ich den Akku auf 3,5V*16 lade, bis der Strom nahe 0 ist, und dann den Balancer zuschalte - dann müsste ich doch den (Einfluss des) Balancer sehen, oder?

es geht um die niedrigste! da halte ich / der Balancer ja nicht gegen. Wie gesagt - der Balancer sollte das Gleiche machen wie das Netzteil. Tut er aber nicht.