Installationsfragen Split-Klima [abgetrennt]

Ab welcher Zeit ist ein vakuumierter Strang denn als dicht zu sehen? Kann man das mit einem Testo 552 nach ein paar Stunden sagen? Ich habe aktuell nur mit einer Monteureinheit einen Strang zum Test vakuumiert und nach 30 Stunden hat sich nichts getan (zumindest nichts, was man auf den paar mm auf der Skala erkennen kann). Sollte man das mit einem Testo auch so lange testen oder kann man hier aufgrund der Genauigkeit nach kurzer Zeit bereits sagen, ob ein Strang dicht ist?

Hintergrund: Ich wollte erst jeden Strang (bzw. die einzelnen Inneneinheiten) auf Dichtheit testen (sowie von Win im Thread zu Vakuumpumpen erklärt), bevor das Gesamtsystem undicht ist und ich 16 Bördel überprüfen muss.

Hast du den Grundlagenartikel zur Installation hier gelesen?

Kurzform: Ein Vakuumtest kannst du als einen ersten Test machen, aber nicht mit einer Monteureinheit, da brauchst du eine Testo 552. Und eigentlich macht man einen Drucktest mit Stickstoff. Vakuumtest mit einer Monteureinheit kann dir nur große Lecks zeigen, du musst vielleicht 1 Millionen mal dichter sein, als du so nachweisen kannst.

Schau dir auch die anderen Grundlagen an, die du hier auf der Übersichtsseite findest:

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Sorry, habe euch die Hälfte der Infos unterschlagen... Das mit dem ersten Test war so mein Plan. Mit dem Testo 552, welches die Tage erst kommt, die einzelnen Stränge vorab testen. Mit dem Klimatechniker, der die Anlage in Betrieb nimmt, war ausgemacht, dass er mit Stickstoff abdrückt. Ich wollte aber, bevor ich ihn ranlasse, die Anlage zumindest vorab mit Vakuum testen. Nicht, dass er von Dannen zieht, weil ich die Bördel grob falsch erstellt habe :wink:

Ich würde sagen, dass über diesen Anschluss einfach das Kältemittel und das Öl in die Einheit eingefüllt wurden und das Reste sind.

Ja, dann einfach auf das Testo 552 warten und damit dann testen.

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Das Testo ist nun da und ich habe gestern auch fleißig evakuiert. Eine Sache wundert mich allerdings, aber evtl. habe ich einfach nur Pech, dass meine Schläuche und das sonstige Equipment besonders undicht ist. Mein Aufbau ist:

Vakuumpumpe -> Monteureinheit -> Testo552 -> Ventildrückerhahn

Ich komme auf rund 50Pa runter, wenn ich nun den Ventildrückerhahn schließe und auch die Monteureinheit zudrehe, würde ich davon ausgehen, dass das Testo sich um 50Pa auch einpendelt (das Vakuum sollte ja zumindest grob gehalten werden). Allerdings schießt es innerhalb von Sekunden auf 200Pa und mehr hoch. Anscheinend ist hier ein Teil ziemlich undicht (ich vermute, es ist leider der Ventildrückerhahn).

Daher eine Frage zur Messbarkeit des Unterdrucks: Ich habe nun das Vakuum über Nacht stehen lassen. Nach 12 Stunden habe ich eben nochmals versucht, den Unterdruck zu bestimmen. Wie gesagt, es ist nicht leicht, da irgendwo im Schlauchsystem bis zum Ventildrückerhahn Luft gezogen wird. Mir ist allerdings aufgefallen, dass, wenn ich die Schläuche evakuiere, die Monteureinheit schließe und den Ventildrückerhahn aufdrehe, das System recht zügig von den gestrigen 50Pa auf 100 Pa hochgeht und sich bei rund 400 Pa einpendelt. Wenn ich nun die Monteureinheit öffne und Vakuum ziehe geht der Unterdruck aber auch wieder innerhalb von Sekunden von den 400Pa auf 50Pa runter. Diese Pa-Differenz zu ziehen hat bei mir sonst eher 30 Minuten gedauert (die Multisplit hat immerhin 60m Rohrleitungen + 4 IG). Kann man über die Zeit ableiten, dass die Differenz von 350Pa eher auf Undichtigkeit in den Schläuchen zurückzuführen ist?

Ich habe schon Helium zum Dichtigkeitstest hier, möchte aber ungern die Pulle ins System feuern, wenn es schon bei Vakuum nicht dicht ist :slight_smile: Oder gibt es Adapter, die man zum Vakuumziehen anstelle eines Ventildrückerhahns verwenden kann, um diese Undichtigkeit ebenfalls nochmals zu eliminieren? Leider finde ich nur solche, wo man einen Pin reinschrauben muss, um das Ventil zu drücken um es zu öffnen. (Edit: Habe gerade eine Alternative bestellt, wo man nicht drehen muss :slight_smile: War nur zu blöd mir die Bilder anzuschauen, dass in diesen Adaptern ein Pin ist, der beim Aufschrauben des Schlauchs reingedrückt wird.)

Willkommen in der Welt des mysteriösen Vakuums. :blush:

Hat schon viele verwirrt. Bei diesem tiefen Vakuum hast du viele Effekte, die deinem Wunsch nach stabilem tiefen Vakuum entgegenwirken. Mich hat das auch 2 Wochen beschäftigt und ich habe systematisch alle Fehlerquellen geprüft, neue Markenschläuche gekauft, neue Absperrhähne usw.

Ein Fazit dabei: Füllschläuche scheinen über die ganze Länge Luft durchdiffundieren zu lassen. Die Verschraubungen hingegen bekommt man schon handfest dicht. Im Zweifelsfall etwas Nylog auf die Stutzen geben. Aber später wieder gut abwischen, damit kein Schmutz hängen bleibt.

Das Ventil der Anlage ist in der Regel auch recht dicht.

Folgendes Setting hat gut funktioniert: Aufbau wie du geschrieben hast. Dann ziehst du erstmal ordentlich Vakuum, bei den aktuellen Temperaturen von 10-15 Grad ruhig 45-60min. Deine 50Pa als Endruck sind ok. Nun drehst du den Ventildrückerhahn zu. Dann Monteureinheit und dann schaltest du die Pumpe ab.

Nun der Trick: Nach einer Wartezeit von z.B. einem Tag evakuierst du zuerst wieder deine Schläuche, also alles wieder 15 min laufen lassen, aber Ventildrücker noch zu. So evakuierst du nur das Schlauchsystem. Dann Monteureinheit zu, Pumpe aus und zügig Ventildrückerhahn aufdrehen und zügig ablesen. So misst du recht genau den Druck, der im eigentlichen Kältekreislauf vorhanden war ohne Verzerrung der Schlauchverluste.

Desweiteren ist es durchaus normal, wenn auch im Kältekreislauf der Druck etwas angestiegen ist, weil immer noch Restfeuchtigkeit aus irgendwlechen Poren ausgedünstet ist und das Volumen von Wasser dadurch sehr stark expandiert. Kleinste Wassermengen im µg Bereich sorgen als für eine Menge Wasserdampf und erhöhen den Druck. Nach 24 Stunden solltest du aber noch unter 200 Pa sein.

Falls es mehr als 200 Pa sind, würde ich nochmal 30min evakuieren, um Feuchtigkeitsreste, die inzwischen gut ausgedünstet sein sollten, abzusaugen. Und dann nochmal 24 Stunden testen und den neuen Wert vergleichen.

Wenn dann ähnlich hoch, könnte es für Undichtigkeit des Ventils am Serviceport sprechen, zumindst sollte man das ausschließen. Dann nach Evakuierung über Ventildrücker das Ventil schließen, Ventildrücker abmontieren und die Verschlusskappe mit passendem Drehmoment aufdrehen. So eleminierst du diese Fehlerquelle.

Schau auch mal hier für die Grundlagen:

Genau so hatte ich es gemacht. In der Zeit, wo ich die Monteureinheit zu und den Ventildrücker aufgedreht habe, ist das Testo bereits um 30Pa angestiegen. Nach Drehen am Ventildrückerhahn wurden mir 1200Pa angezeigt, die innerhalb einer Minute bis auf 370Pa runtergegangen sind. Wenn ich nun die Pumpe anschalte und die Monteureinheit öffne, lande ich innerhalb von 3-4 Sekunden wieder im Bereich um 60Pa.

Es scheint so, als ob dieser Peak evtl. wirklich über das Drehen des Ventildrückerhahns entsteht, warum sonst würde man diese 370Pa so schnell auf 60Pa wieder runterbringen können. Zudem ist mir aufgefallen, wenn ich alles evakuiert habe und Ventildrückerhahn wie auch Monteurhilfe zudrehe, die Anzeige vom Testo auch sehr stetig steigt. Anscheinend ist im Verbund Monteurhilfe bis Ventildrückerhahn wirklich etwas undicht. Ich habe nun nochmals einen einfachen Ventiladapter gekauft und teste damit auch mal, wie dicht das Schlauchsystem damit ist.

@strahleman du kannst doch einfach Mal alles anschließen ohne es an die Anlage anzuschließen und dann Vakuum ziehen. Ich hatte/habe das gleiche Problem, aber meine Schläuche sind definitiv dicht...

Mein Ventildrücker ist dicht wenn er zugedreht ist, auch wenn er nicht angeschraubt ist.


Hatte ich so getestet und irgendwas ist zwischen Monteurhilfe und Ventildrücker undicht. Wenn ich auf 50Pa evakuiere und dann die Monteurhilfe schließe, steigt der Wert schnell auf über 100Pa an (innerhalb von 10 Sekunden). Habe nun einmal eine neue Monteurhilfe samt Schläuche geordert, um hier eine Undichtigkeit auch auszuschließen.
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Von Ventildrückern, die an der Drehachse nicht dicht waren, wurde hier schonmal berichtet. Das wäre eine Möglichkeit.

Bei diesem Verdacht lass doch den Ventildrückerhahn erstmal weg und schraub den Schlauch direkt an. Die Schläuche haben ja selbst auch einen Ventildrücker, den du aber passend einstellen musst. Der darf nicht zu weit rausragen. Und dann beobachte mal, wie sich alles verhält, wenn gut evakuiert wurde und nur die Monteureinheit geschlossen ist.

Wie das? Da wird doch nur das Ventil gedrückt, der Ventildrückerhahn selber macht doch nirgendwo dicht. Der sollte immer Durchlass haben.

Ventildrückerachse mit nylog betupfen. Vakuum zieht da nicht durch.

Ggf. Hähne ab und zu mal bewegen, damit luftblasen ausgespült werden.

@win doch der macht innen dicht sobald er komplett "auf" gedreht ist, also das Ventil nicht zudrückt. Also meiner zumindest. Finde ich ganz gut. So kann man quasi auch die Verbindung zur Klimaanlage testen. Wenn man den Ventildrücker dann nur minimal aufdreht, dann wird das Ventil noch nicht gedrückt, die Dichtung im inneren öffnet aber schon.

Interessant, kannte ich noch nicht. Meiner ist immer offen, da gibts überhaupt nichts, was irgendwie dichtmachen könnte.

Das werde ich auch mal probieren. Ich lasse morgen auch mal den Testaufbau (Vakuumpumpe -> Monteurhilfe -> Testo mit Endkappe auf einer Seite) mal länger laufen und schaue, was passiert. Heute hat das Testo nach 15 Minuten und den neuen Schläuchen das gleiche Verhalten gezeigt und ist nach Schließen der Monteurhilfe von 50Pa auf über 200Pa in einer Minute hoch.

Das problem des Testaufbaus ohne Volumen ist das fehlende Volumen. Man kann dann Leckagen sehen wo kaum welche sind.

Entscheidender könnte die Konstanz sein. Läuft es immer weiter hoch, hat man ein Leck. Springt es nur und stabilisiert sich, ist es eher das zu kleine Volumen. Und man wird auch leider was dazwischen finden.

Monteurhilfen können selber auch an den Achsen lecken. Silikonfett soll helfen, wird wohl auch als Vakuumdichtmittel verwendet.

Das ist nicht ungewöhnlich. Hab mal meine Tests durchgeschaut. Ein 1,5m Schlauch von Refco (Marke) wurde evakuiert, da hing das Testo 552 dran, eine Seite des Testo hatte die Blindverschraubung. Abgesperrt über Monteurhilfe, wo ich weiß, dass die dicht ist. Evakuiert auf 40 Pa, was die Pumpe hergab. Dann Monteurhilfe zu.

Nach 4min schon auf 200 Pa. Nach 12 Stunden 1500 Pa. Nach 15 Stunden 2500 Pa.

Hatte auch mal Gegenchecks gemacht mit Kupferleitungen. Da sah das sehr viel besser aus. War ein Innengerät mit 2x4m Leitung angeschlossen. Nach 50 Stunden 118 Pa. Abesperrt hatte ich mit Kugelhähnen, die waren erstaunlich dicht.

Fazit für mich: Die Schläuche lassen recht viel durch. Insofern sollte man bei der Evakuierung zügig arbeiten und das Vakuum nicht stundenlang herumstehen lassen. Am besten zuerst den Ventildrückerhahn zuschrauben, dann ist der Schlauch als Problemfall schon raus. Wenn allerdings der Ventildrücker undicht ist, hat man ein Problem.

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Diesen Wert würde ich bei mir in meinem Testlauf wohl auch erreichen. Es geht stetig in 10Pa Schritten nach oben.

Ich habe gerade noch einmal nachgemessen und bin der Meinung, dass eventuelle Undichtigkeiten nun nur noch mit Helium zu finden sind. Ich habe mit dem neuen Ventiladapter nun nach dem Evakuieren der Schläuche 340Pa angezeigt bekommen, wobei, nachdem ich die Monteurhilfe geöffnet hatte, der Wert innerhalb von 3-4 Sekunden auf 68Pa runterging. Da die Rohre 3 Jahre in der Wand lagen (Seiten für das Außengerät waren verlötet, im Innenraum entweder verlötet oder mit roten Endkappen zugesteckt), kann ich mir schon vorstellen, dass sich einiges an Feuchtigkeit gesammelt hat, die jetzt einfach noch raus muss.

Ich evakuiere jetzt nochmal so weit runter, wie es geht und lasse es nochmals bis morgen stehen. Morgen kommt dann das Helium ins System und die Verschraubungen werden mit BigBlue (danke Win!) gecheckt.

Wenn ich mir so einige Videos auf Youtube anschaue, mache ich glaube ich sowieso schon mehr als so mancher Kältetechniker. Es gibt Videos, da werden die Anlagen nicht abgedrückt, sondern ein Dichtigkeitstest mittels Vakuum nur mit einer Monteurhilfe mit Bar-Anzeige mit zwei Nachkommastellen (d.h. er schaut im 10mbar Bereich, ich im 0,01mbar Bereich) gemacht. Angeblich sind die Anlagen von dem Youtuber alle schon 30 Jahre dicht.

Warum nicht erstmal mit Stickstoff / Überdruck abdrücken, bevor man weiter sucht.

@thaistatos War so mein Plan. Eben nur mit Helium/Ballongas, habe keinen Stickstoff da.