Ich werde Elektriker für DIY Projekte - sinniges Geschäftsmodell?

Oh, wie schröcklich!

Antwort haben die mir auf Anfragen per E-Mail nie gegeben. Investiere ein paar Stunden in der Warteschleife und Du wirst mit jemandem sprechen können.

Nimm doch mal spaßeshalber Kontakt zu so einem Dienst auf und frag ihn, was er benötigen würde um deine Anlage anzumelden.
Dafür alleine wird er ja noch keine Rechnung schicken.

Warum? Habe ja oben geschrieben, dass der Anmeldeantrag bei Westnetz ist und ich auf Rückmeldung (Einspeisevertrag, Änderung Status beim Markenstammregister) warte. Das kann bei Westnetz aber sehr lange dauern........

Warum?
Du unterstellst den "Billigheimern" unseriöses Geschäftsgebaren, weil sie nicht sorgfältig genug arbeiten.
Mit so einer Anfrage könntest Du das doch leicht überprüfen.
Antwortet der Beispielsweise:
Schick Zählernummer und 200€ dann stimmt deine Vermutung.
Sagt der:
Ich muss vorbeikommen oder Schick detaillierte Fotos, stimmt sie vermutlich nicht.
Du sollst doch Deine "Verdächtigen" nicht beauftragen.

Meine Anlage wurde am 01.08.24 fertiggestellt und bei Westnetz gemeldet, seit dem rufe ich 1x im Monat da an um nachzufragen. Bis heute keine einzige Rückmeldung von dem Saftladen erhalten.
Erst als ich vor einem Monat da angerufen habe, und erzählt habe, dass mein Zähler "DEFEKT" sei und sich "merkwürdig" verhält. Waren die am nächsten Tag da und haben mir einen neuen Zweirichtungszähler eingebaut. Zumindest kann ich jetzt einspeisen und bekomme laut dem MA am Tel alles rückwirkend bezahlt.

Lies mein Posting genauer. Ich habe über dubiose Dienste gesprochen und dass denen vermutlich fachliche Mängel egal sind.

Ich habe nicht geschrieben, dass alle Dienste dubios oder unseriös sind.

Dubios in der Bedeutung ist nicht unseriös, sondern zweifelhaft.

@wihz
Hab ich gemacht.
Du unterstellst, dass den dubiosen, Wow! was ein Unterschied zu unseriös, fachliche Mängel egal seien und sie vermutlich nur ein paar Fotos gesehen hätten.
PS:
Bei der Synonymsuche wirft das Netz für zweifelhaft auch dubios aus.
So eine Überraschung. :rofl:

Hoppala, dann sorry für meine längliche PN vor ein paar Tagen!
Botschaft verstanden - Zeit ist ein knappes Gut bei Dir, entsprechend werde ich unaufgefordert keine weiteren Nachrichten schicken.
Ein herzliches Dankeschön, dass Du mir trotzdem eine Antwort geschrieben hast!

Soweit möglich, poste ich dann kurz hier im Forum, um was es ging:
Ich habe im Bekanntenkreis kürzlich bei einer DIY-PV-Installation mitgeholfen, wo sich ebenfalls das Problem der Anmeldung beim Netzbetreiber stellte. Wir haben dann auf einen der "Anmeldedienste" im Internet zurückgegriffen, von denen hier schon geschrieben wurde. Und haben damit durchweg gute Erfahrung gemacht, wobei wir folgende Konstellation hatten:

  • "Wir" sind handwerklich durchaus begabt und einer von uns ist Elektronik-affin. Der repariert hobbymäßig auch mal defekte PV-Wechselrichter. Bei der PV-Installation kam so ein von ihm "re-animierter" Wechselrichter zum Einsatz, den wir defekt fast geschenkt bekommen hatten.
  • In der Nachbarschaft gibt's einen Elektriker-Gesellen, der die Installationsregeln ganz gut kennt, aber kein Meister ist und nichts anmelden kann.

Der "Internet-Anmeldedienst" ist über 500 km von uns entfernt und kam nie vor Ort. Er hat sich anhand von Fotos zeigen lassen, was wir da so alles installiert haben. Er hatte nichts daran auszusetzen, sondern meinte nur, dass der Generatoranschlusskasten (GAK) gar keine Pflicht gewesen wäre. Unser Geselle vor Ort meinte, dass man bei über 10m DC-Leitungslänge innerhalb des Gebäudes einen GAK als DC-seitigen Überspannungsschutz braucht. Deswegen haben wir den eingebaut. Wäre aber wahrscheinlich dann doch verzichtbar gewesen (<- genau so etwas vorher präzise erklärt zu bekommen wäre für DIYer übrigens fundamental wichtig!).

Die Zählermontage durch einen Subunternehmer des Netzbetreibers lief dann problemlos, er hat nicht gemeckert und fehlende Plomben brav neu gesetzt. Letzteres war vorab ein ziemliches Thema. Zur PV-Montage muss im plombierten Vorzählerbereich (NAR, netzseitiger Anschlussraum) ein Überspannungs-Kombiableiter gesetzt werden, der übrigens eine dedizierte 16mm²-Strippe zur Pot.ausgleichsschiene braucht. Um den einzubauen, muss man die Plombe aufschneiden. Das "dürfen" eigentlich nur eingetragene Elektriker. Allerdings dürfen es alle eingetragenen Elektriker, auch solche, die keine eigene Plombierberechtigung besitzen. Letztere hinterlassen die Kundenanlage dann (legal!) unplombiert und beauftragen beim Netzbetreiber eine Wiederplombierung.
Wie genau das bei uns damals mit der Plombe gelaufen ist, schreibe ich hier jetzt lieber nicht im Detail. Mein Angebot an den Jo Hübner, es ihm am Telefon zu erzählen, gilt aber natürlich weiter.

Das Allerwichtigste an einem Elektriker für DIY-Projekte wäre nach meiner Ansicht, dass er im Vorfeld eine bebilderte Dokumentation verschickt, wie eine komplett norm-konforme PV-Anlage auszusehen hat. Also vom Kombiableiter im NAR angefangen, über den PV-Trennschalter oberhalb des Zählerfeldes, hin zu RCD und LS für den Wechselrichter, die nötigen Kabelquerschnitte in der Unterverteilung, bis hin zur DC-Seite mit GAK und letztlich auch zur Erdung der Unterkonstruktion der PV-Module (für Letzteres sind 16mm² nach meinem jetztigen Verständnis Pflicht). Wenn man dem DIYer von Anfang an sagt, wie das alles auszusehen hat, dann kann er es auch so bauen. Aktuell ist es leider nicht einfach, an diese Info zu kommen. Selbst dann nicht, wenn ein Elektriker-Geselle für Fragen greifbar ist (siehe oben, die Sache mit dem GAK).
Ob wir es hier im Forum vielleicht sogar hinbekommen, eine solche bebilderte Dokumentation einer komplett vorschriftskonformen PV-Anlage zu erstellen? Also so Open-Source-mäßig? Ich wäre definitiv dabei!

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Bitte genauer lesen. Ich habe über dubiose, also zweifelhafte Dienste gesprochen. Ich habe nicht unterstellt, dass alle derartige Dienste dubios bzw. zweifelhaft sind. Und von unseriös, was wieder etwas ganz anderes ist, hast Du gesprochen, ich nicht.

Schade, Du verstehst es nicht. Letzter OT hier von mir:
Dubios = Unseriös.
Ich habe nur den Vorschlag gemacht, spaßeshalber, mal einen zu kontaktieren und sich die Modalitäten beschreiben zu lassen.
Was braucht er im Einzelnen? Einen Ortstermin? Reichen Fotos? Oder wird beides überbewertet und Geld regiert den Anmeldeprozeß.
Ansonsten sind genug der Haare gespalten.

Das wäre top. Ich wollte mich selbst schon an sowas machen aber mit "Crowdsourcing" gehts sicherlich besser. Gibts hier ein wiki? Zur Not würde ja auch ein google Doc oder eine Open Source Alternative dazu gehen.
Z.B. Nuclino for collaborative docs | Nuclino

Handhabt das nicht jeder Netzbetreiber etwas anders? Also, was der eine erlaubt, geht bei dem anderen nicht?

Ich würde mal sagen 95% sind gleich. Der größte Unterschied: die einen wollen Dreipunkt, die anderen BKE. Der Schrankaufbau selbst, Erdung des HAK, SLS,... immer das Gleiche.

Alles andere interessiert den Netzbetreiber nicht, muss aber in der Anleitung stehen. Kabeldimensionierung PV, Verlegung, Erdung der Dachschienen usw.

Scheint ein Wiki unter Echtes Wiki - Akkudoktor Forum zu geben. Mehr als den Link weiß ich aber auch nicht.

Das ist doch mal ein Wort!

Bezüglich der Frage des Wiki etc. werden sich hier bestimmt bald die Admins zu Wort melden und uns eine gute Lösung vorschlagen. So lange möchte ich aber gar nicht warten. ich lege jetzt gleich mal los, so als kleine "Kostprobe", wie das später mal aussehen könnte.
Ich stürze mich gleich mal auf das "Reizthema": Plombierter Vorzählerbereich. Also, los geht's:

PV-Wiki
Die vorschriftskonforme PV-Anlage (länderspezifisch: Deutschland, Stand: 2025

Kapitel 1: Überspannungsschutz im Vorzählerbereich

Für PV-Anlagen sind Überspannungsschutzvorrichtungen vorgeschrieben. Auch wenn Einzelfälle bekannt geworden sind, in denen der Netzbetreiber einen Überspannungsschutz nach dem Stromzähler akzpetiert hat, besteht die einzig sicher akzeptierte Lösung darin, eine Überspannungsschutzvorrichtung im plombierten Vorzählerbereich zu installieren. Auf rechtliche Aspekte, wer Plomben entfernen darf, und wer neue Plomben setzt, wird in Abschnitt XXX weiter eingegangen. Hier liegt der Fokus rein auf der technischen Seite.

Wenn Ihr mit Eurer PV-Installation beginnt, sieht es in Eurem Zählerschrank unterhalb des Stromzählers wahrscheinlich so aus:

Das Beispielfoto zeigt den Vorzählerbereich in einem Hager-Zählerschank, der nach TAB 2015 errichtet wurde und insgesamt 1,10m hoch ist. Ältere Zählerschränke sind meist nur 95cm hoch. Bei diesen ist der NAR entsprechend niedriger ausgeführt als in diesem Bild. In diesem sogenannten netzseitigen Anschlussraum (NAR) unterhalb des Zählers findet sich im Regelfall der Selektive Leitungsschutzschalter, kurz SLS-Schalter. Das ist ein 3-phasiger, relativ träger Sicherungsautomat. Häufig hat er einen Nennstrom von 3 x 35A. Aber auch 3x 25A findet sich in manchen Häusern. Für besonders große PV-Anlagen muss auf >35A erweitert werden.
Ein Blick hinter die Abdeckung ist infolge der Plombierung meist nicht ohne Weiteres möglich.

Wenn die Abdeckung entfernt und der Überspannungs-Kombiableiter eingebaut ist, sieht es z.B. so aus:

Der SLS ist insgesamt viel größer, als man das von außen vermuten würde. Ob Ihr in Eurem Zählerschrank 4 oder 5 Kupferschienen vorfindet, hängt von der lokalen Netztopologie ab. Es gibt TT- und TN-Systeme, wobei Letztere wiederum Untertypen wie TN-C, TN-S oder auch TN-C-S haben. Im Abschnitt XXX über Hausanschlusskästen wird darauf genauer eingegangen. Es gibt im NAR Schienen für L1, L2 und L3. Zusätzlich dann entweder eine PEN-Schiene (also insgesamt 4), oder eine PE- und eine N-Schiene (insgesamt 5).
Wichtig: Der Überspannungs-Kombiableiter muss zur Netztopologie passen! Abhängig davon, ob Ihr TT- oder TN-Netz habt, müsste Ihr den passenden wählen. Häufig zum Einsatz kommen die DEHNshield-Kombiableiter der Firma DEHN, hier im Beispiel kam dagegen ein Produkt von OBO Bettermann zum Einsatz.

Zur sicheren Durchführung der Arbeiten im NAR müssen die Kupferschienen spannungsfrei gemacht werden, was ein Ziehen der NH-Sicherungen im (leider ebenfalls plombierten) Hausanschlusskasten erfordert. Nur die ganz Mutigen installieren den Kombiableiter unter Spannung. Die Montage an sich ist einfach, der Kombiableiter wird in die Schienen eingehängt und die Klemmschrauben festgezogen.
Wichtig: Obwohl es im NAR bereits eine PE-Schiene gibt, muss der Kombiableiter trotzdem an seiner unteren Schraubklemme zusätzlich mit 16mm² Leiterquerschnitt mit der Potentialausgleichsschiene des Gebäudes verbunden werden! Im Bild ist das mit einer H07V-K Aderleitung gelöst, auf die eine Aderendhülse aufgecrimpt wurde.

Nach Abschluss der Arbeiten wird die Abdeckblende der NAR-Haube entsprechend gekürzt, um Platz für die zusätzlichen Einbauten zu schaffen, und anschließend die Haube wieder montiert.

Hinweis dazu: Nachdem es sich um einen plombierten Bereich handelt, müssen die Abdeckstreifen so ausgeführt sein, dass sie sich nur von der Innenseite montieren lassen. Im Falle von Hager-Zählerschränken suche man nach speziellen "sperrbaren Abdeckstreifen". Diese unterscheiden sich von denen z.B. in Unterverteilungen.

Im obigen Beispiel ist zu sehen, dass der SLS-Schalter im Zuge des Einbaus nach links versetzt wurde. Aufgrund seiner Geometrie sollte der Kombiableiter rechts vom SLS sitzen, weil sonst eine Lücke im Bereich der vorstehenden Teile entsteht.

Anschließend muss der NAR wieder plombiert werden.

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Das Forum hat eine Wiki-Funktionalität. Man kann jeden Beitrag zu einem Wikibeitrag umwandeln, das müssten die Moderatoren machen. Einfach mir oder @carolus Bescheid geben.

Es dürfte günstig sein, Wikibeiträge in eine separate Kategorie zu packen weshalb wir die bereits angelegt haben:

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Win war wieder mal schneller.

@Admins:
Danke für Eure Instruktion!

Ich habe gleich mal einen neuen Artikel im Wiki angelegt und mein obiges Kapitel dort schon mal eingefügt:

Jetzt hoffe ich, dass möglichst viele beitragen.

Früher oder später werden wir auch noch einen Diskussions-Thread dazu brauchen, weil es bestimmt hier und da Unklarheiten geben wird, was genau denn nun Vorschrift ist.

Und eine ToDo-Liste, was alles noch ins Wiki hineingeschrieben gehört, werden wir auch brauchen.

Zusätzlich wäre noch eine Sammlung von Negativ-Beispielen, was auf gar keinen Fall gemacht werden darf, ganz gut, idealerweise auch mit Bildern. Das würde helfen, solche Fehler zukünftig bei anderen zu vermeiden.

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Prüfung geschafft :slight_smile:

Nächster Schritt Eintragung beim Netzbetreiber. Der möchte:

  • Handwerkskarte
  • Gewerbeanmeldung
  • TREI Schein
  • Meisterzeugnis - hmm - nehmen wir das Diplom
  • Versicherungsnachweis der Berufsgenossenschaft - hmm - braucht man vermutlich nur wenn man Mitarbeiter hat?
  • Haftpflichtversicherung - da wird meine Privathaftpflicht wohl nicht reichen
  • Rechnung VdE Abo
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