Spannender Tag, heute war also die erste Inbetriebnahme. Der Monteur war nicht direkt von den Stadtwerken Homburg sondern von denen beauftragt. Trotzdem hat er weit mehr gemacht als einfach nur den Zähler zu tauschen.
Insgesamt war die Atmosphäre entspannt und ich habe auch keinen Hehl daraus gemacht, dass das quasi mein Erstlingswerk ist.
Alle Aussagen gelten für Homburg, werden aber vermutlich so ähnlich früher oder später auch woanders gelten.
Im Voraus hatte ich ihn schon gefragt ob das mit der Erdung so reicht, also 5-adrig HAK an Zählerschrank, 1-adrig SPD an Potschiene. Nee, reicht nicht. Musste nach Lehrbuch erden, also von HAK an die dritte Klemme des PEN Leiters ein NYM Kabel. Ok, habe ich dann halt gemacht.
Beanstandet hat er dann die Leitung vom SPD (Überspannungsschutz) zur Potschiene. Die hatte ich mit flexibler H07 Leitung gemacht weil das natürlich viel einfacher zu verarbeiten ist. Nee müsste NYM sein weil der Blitz die feinen Drähte vaporisieren würde. Ok. Ich muss dazu sagen, im TREI Kurs haben wir bei den Schaltplänen immer H07 genommen.
Also so blöd man es auch finden mag, man muss 2 Kabel parallel ziehen die exakt das gleiche Potential haben. Sagen wir einfach es hat sich schon jemand was dabei gedacht. Ich habe jetzt ca. 100€ für NYM Kabel ausgegeben (20m), aber das war auch Baumarktpreis.
Er hat auch die Variante mit Dachmasten beschrieben. Hier gehts dann 5-adrig vom Dach in den Keller und geerdet wird dann die PE-Schiene im Zählerschrank. Der SPD bekommt aber auch hier wieder eine eigene Leitung. Also 2x NYM 16mm² vom Zählerschrank zur Potschiene.
Auch ein Imsys wurde eingebaut mit Mobilfunktantenne. Leider fällt die Anlage unter das Solarspitzengesetz. Wenn meine Schwester weiter investieren will, würde ich noch einen Speicher dazu stellen.
Auch zum Thema Zählertausch bin ich jetzt etwas schlauer. In diesem Fall war es jetzt recht einfach, da das Haus zur Zeit nicht bewohnt ist. Ich habe also einfach schonmal die alte Zählertafel im neuen Zählerschrank angeschlossen. So wurde der Verbrauch weiterhin vom alten Zähler gemessen, da am neuen Schrank ja nur die PV-Anlage angeschlossen ist. Jetzt wäre es natürlich möglich gewesen Strom zu klauen indem man im neuen Zählerschrank einfach mal eine Wallbox anschließt und zur Ladeparty lädt.
Es gibt nun 3 Varianten
- Das Umklemmen wird unmittelbar vor dem Termin mit dem Monteur erledigt und der alte Zähler wird dann gleich komplett ausgebaut und überbrückt.
- Der alte Zähler wird provisorisch in den neuen Zählerschrank gebastelt
- Manche Stadtwerke geben sog. Vorabzähler aus, die der Elektriker einbaut. Der Monteur von den Stadtwerken verplombt dann nur noch
Nun kommen wir zum Thema Leerrohre:
Zu allen steuerbaren Verbrauchern (also WP, Speicher, Wallbox...) muss ein Leerrohr mit Zugdraht gelegt werden.
Nun ein echter Hammer - Kommunikationsverdrahtung:
Aber 1.8.25 muss zu JEDEM Verbrauchszähler (also Wasser und ggf. Gas) ein Ethernetkabel gelegt werden und dieses muss mit einen Hub terminiert werden, der in einem Aufputzgehäuse sitzt und von POE aus dem Imsys gespeist wird. Einfach falls der Zähler irgendwann mal digital wird. Gerade das mit dem Hub erscheint mir vermessen, weil das wohl keine Stangenware für 10€ sein wird. Falls dazu jemand mehr weiß, bitte schreiben.
Also da wird schon ganz schön viel Kupfer und Kunststoff versenkt um den TAB gerecht zu werden und das teilweise für Sachen die eine recht ungewisse Zukunft haben wie ich meine.
Aber gut, im DIY Bereich ist es dann auch wieder halb so wild. Das Material kostet ja nicht so viel (im Vergleich zum Rest), man muss halt einfach mehr Zeit investieren. Finanziell teuer werden diese ganzen Maßnahmen dann, wenn man es machen lässt... Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass die Stadtwerke PV eindämmen wollen.
Wer möchte das hier einpflegen? Wiki: So muss eine vorschriftsmäßg installierte PV-Anlage in Deutschland aussehen