Deye 12K und Deye 20K: Wirkleistungsvorgabe über Modbus (dynamischer Einspeisetarif)

Hi,

viele hier bauen sich ja gerade ihre Grid-Scale Hobbyspeicher, und der dynamische Einspeisetarif wird dazu in Kürze an den Start gehen.

Auch diese Abregelung der Solarspitzen (Solarspitzengesetz) ist echt ärgerlich, weg damit!

Weitere Motivation, der eigene Bilanzkreis im Niederspannungsnetz wird auch immer beliebter, z.B. um das Strom-Roaming zu nutzen. (Wer es nicht kennt: Man kann den Strom von zu Hause auch unterwegs beim Laden an der öffentlichen Ladesäule nutzen, und sich dazu für jeden Ladevorgang seinen eigenen Bilanzkreis für die Stromdurchleitung einrichten, Stichwort (Link: NZR-EMOB).

Aber kurz vorher müssen wir noch die Digitalisierung der Energiewende vorantreiben, also gesagt getan:

Nachdem das BMS CAN-CAN und CAN-MQTT Gateway für Pylontech-Protokoll jetzt läuft, möchte ich für meinen Heimspeicher in Kürze die netzdienliche Steuerung (Netzfahrplan, Fahrplansteuerung) für die Deye-Wechselrichter einrichten.

Dazu möchte ich die Wirkleistung am Netzanschlusspunkt über die Steuerung extern und zyklisch aktualisiert vorgeben.

Weiß jemand, ob die Deye Hybrid-Geräte dazu ein passendes Modbus-Register für die kontinuierliche Wirkleistungsvorgabe haben? In der Registerliste bin ich bis jetzt nicht schlau geworden, die vorhandenen Anlagensteuerwerte sind nur für die Begrenzung der Wirkleistungseinspeisung im Solarwechselrichterbetrieb gedacht.

Bei mir geht es aber insbesondere um die bidirektionale Steuerung der Wirkleistung auch im Akkubetrieb.

Wichtig ist dabei grundsätzlich, dass das zyklische Schreiben des Steuerwertes nicht zum Schreiben in den Flash-Speicher des Wechselrichters führt, der Flash kann dadurch sehr schnell beschädigt werden.

Bereits getestet habe ich eine Alternative, einen SDM630-Modbus-Zähler zu emulieren und somit der Eigenverbrauchsregelung (Zero-Export) einen beliebigen Offset nach externer Vorgabe aufzusummieren.

Das ist allerdings umständlich mit gleich drei Modbus-Interfaces (Zähler, Wechselrichter-Zählerport und Wechselrichter-Standard-Modbusport) und funktioniert nicht, wenn die zum Gerät gehörigen Klapp-Stromwandler anstelle eines Modbus-Zählers für die Eigenverbrauchsregelung verwendet werden sollen.

Diese SDM630-Zähler-Emulation würde ich deshalb gerne vermeiden.

Hat jemand dazu eine Info, ob die Deye-Geräte das mit der aktuellen Firmware können, und welches Modbus-Register dazu vorgesehen ist?

Alternativ wäre auch aktuelle Modbus-Registerliste. Die neueste Version die ich kenne ist die V104 ("MODBUSRTU三相储能通信规约V104(1)threephase").

Die Softwarebibliothek würde ich dazu in ähnlicher Weise wie für das BMS-CAN-Gateway mit Python und asyncio aufsetzen, das könnt Ihr dann auch in Eure eigenen Energiemanagement-Projekte einbauen (EMS oder EOS).

Geile Idee Ich sauge an einer Wallbox weit weg den Strom für mein EV und Pumpe dafür den Strom aus meinen Hausakku in das Grid (weit entfernt..)
die Infrastrukturkosten für die netzbenutzung zahle ich dann dann hoffentlich doppelt oder soll das der Mitbürger ohne PV Anlage /EV sollen das die letzten Nettosteuerzahler zahlen?

Hast du dir die Register 77–79 schon einmal angeschaut?
Register 77: „Active power regulation”.

Ich habe beim meinem LV WR das Register 77 ausgelesen und der WR antwortet mit FFFF. Ich habe eigentlich 64 erwartet. Ich weiß nicht, ob die Register 77–79 irgendwie freigeschaltet werden müssen. Die HV-WRs antworten erwartungsgemäß mit 64, was 100 % entspricht.
Bei Mikroinvertern kann die Leistung über das Register „Active power regulation” geregelt werden. Ob das bei Hybriden geht, kann ich nicht sagen.

Register 77-79: Nein, aber werde am Wochenende nochmal etwas experimentieren. Habe dazu auch ein kleines Inselnetz mit Zweitspeicher aufgebaut, da kann man bequem alles testen.

Eine aktuelle Liste wäre aber in jedem Fall hilfreich, oder eine mit vernünftiger Übersetzung (Englisch oder Deutsch)..

Ich benutze auch die Version 104. Ich habe eine neuere Version, die ist aber nicht besser, was die Übersetzung angeht.
Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht, warum du das Rad neu erfinden willst.
Der Wechselrichter kann seine Leistung nach Bedarf regeln. Was ins Netz eingespeist werden soll, kann auch am WR vorgegeben werden. Wenn du aus der Batterie ins Netz einspeisen willst, ist das auch möglich. Über das Parameter „Max Sell Power” kann die Einspeiseleistung eingestellt werden.

MODBUS RTU 105.3-20240710.pdf (1,8 MB)

Die Frage ist hier, ob es sich bei dem Parameter "Max Sell Power" um einen zur laufenden Steuerung der Anlage vorgesehenen Wert handelt.

Denn dieser Wert muss sekündlich oder vielleicht alle zehn Sekunden aktualisiert werden.

Das Problem ist, falls dieser Wert bei jeder Aktualisierung in den NVRAM bzw. in den Flash-Speicher oder in ein EEPROM geschrieben wird, dann ist das Gerät nach kurzer Zeit defekt.

Denn Flash und EEPROM sind nur für typisch 10.000 bis 100.000 Schreibvorgänge je Speicherzelle spezifiziert. Es kann zwar sein, dass im Einzelfall der Chip erst nach dem Zehnfachen dieser Anzahl wirklich defekt wird, aber auch das wäre dann nach zwei oder drei Wochen der Fall.

Nein, das muss ein Register sein, das spezifisch als Anlagensteuerobjekt zur Prozessdatenvorgabe vorgesehen ist.

Ich vermute, dass du mit dem Register 77 nicht glücklich wirst. Falls die Änderungen überhaupt beim LV Modelen möglich sind, werden sie bestimmt dauerhaft gespeichert.