Daikin Perfera - Erfahrungen und Probleme

Soll das heißen, Du gehst davon aus, dass Du ohne erhöhte Erzeugerleistung mehr Wärme aus dem System abrufen kannst, indem Du die Lüfterleistung erhöhst? Wohin geht denn die bei niedrigerer Lüfterstufe vorhandene Wärme, die nicht durch den Luftvolumenstrom in den Raum gebracht wird?
Die Bedarfssteuerung ist doch keine Festwertregelung. Sie legt nur fest, dass die Anlage vom Minimum bis zur durch die Bedarfssteuerung festgelegten Obergrenze modulieren darf. Wenn Du also den Wert der Bedarfssteuerung nicht der Kompressorfrequenz und/oder der elektrischen Leistungsaufnahme gegenüber stellst, lassen Deine Beobachtungen keine Rückschlüsse zu.
Mehr Wärme wird z.B. ja auch erzeugt, wenn bei identischer Kompressorfrequenz der Lüfter des AG höher dreht und mehr Umweltwärme ins Gesamtsystem eingebracht wird.

Bei immer konstanter Solltemperatur am IG? Dann wäre meine Regelung bei Dir der Hauptstellgröße beraubt.

UND (und das ist die eigentlich entscheidende Stellgröße) die Solltemperatur des IGs nicht weiter runter geht. Nach meinen Beobachtungen und Messungen ist die Solltemperatur des IGs die Stellgröße, um indirekt die Lüftergeschwindigkeit und die elektrische Leistungsaufnahme innerhalb des Bedarfssteuerungsfensters zu beeinflussen. Theoretisch müsste es ja sogar möglich sein, ohne Bedarfssteuerung, allein durch Solltemperatur und Lüfterstufe, eine Regelung hinzubekommen. Natürlich wird einem die Anlagensteuerung da einen Strich durch die Rechnung machen, da sie unbegrenzt bei Soll=20°C ein massiv anderes Regelverhalten zeigt als bei Soll=27°C. Bei Bedarfssteuerung=40% hat eine solche Solländerung einen weitaus weniger dramatischen Effekt.

Vermutlich wolltest Du etwas anderes sagen, weil das so keinen Sinn ergibt. Begrenzen, um den Raum noch warm zu bekommen, wäre nicht zielführend. Ich lockere die Grenze und/oder erhöhe Raumsoll mit dem Ziel einer erhöhten Lüftergeschwindigkeit und höherer Kompressorfrequenz für eine erhöhte Wärmeerzeugung.

IG-Solltemperatur wird natürlich vom Algorithmus verstellt, aber Dein Algrithmus stellt ja NUR dann die Bedarfssteuerung runter, wenn der Raum ausreichend warm ist und die IG-Solltemperatur an die untere Grenze "limiter" gestoßen ist. Wenn die IG-Solltemperatur über der "limiter"-Grenze bleibt, und der Raum aber seine Zieltemperatur erreicht hat, fährt die Bedarfssteuerung nicht weiter runter. Das ist doch gut so! Es kann doch nicht das Postulat sein, dass man in jedem Fall auf 40% Bedarf herunterregeln kann. Das berichten hier sehr viele, dass das bei kälteren Tagen nicht ausreicht. Ist eigentlich klar.

Genau, innerhalb des Fensters. Wenn das Fenster nicht ausreicht, muss der Bedarfssteuerungswert höher sein.

Nein, ich meine es genau so. Ich habe nicht gesagt, ich begrenzte die Lüfterstufe, um den Raum noch warm zu bekommen! Manchmal begrenze ich die Lüfterstufe, weil mir alles ab Stufe 2 zu laut ist. Das geht in der Regel, Raum kommt auf Solltemperatur, vielleicht langsamer, und die Regelung pendelt sich auf einem höheren Bedarfswert ein. Passt genau so.

Jein, theoretisch geht es auch weiter runter, wenn bei weniger als 0,5K unter Raumsoll die Raumtemperatur um mehr als 0,1K in den letzten 5 Minuten gestiegen ist. Da Soll am IG aber einen massiven Einfluss auf Leistungsaufnahme und Lüftergeschwindigkeit hat, werden von den z.B. maximal freigegebenen 70% nur 40% tatsächlich genutzt, ohne dass mein Algorithmus nachregeln muss. Ich pack Dir mal meine Daten von gestern Abend hier rein (AT 2,5 bis 3°C):

Man kann gut erkennen, dass die Bedarfssteuerung konstant bei 40% steht, die elektrische Leistungsaufnahme aber zwischen 230 und 350W liegt. Solltemperatur am IG lag ab 21:00 Uhr bei konstant 21,5°C. Es ist also immer noch sehr viel Dynamik in der Anlage selbst, auf die man keinen Einfluss hat.

Das war auch nicht mein Ansinnen. Aber um die Raumtemperatur konstant zu halten, ist es natürlich sinnvoll, den Regelbereich der Anlage in möglichst engen Grenzen zu halten, damit die potenziellen Ausreißer, von denen hier teilweise berichtet wird, nicht so sehr ins Gewicht fallen.
Wenn ich einen COP von 3 (tatsächlich dürfte er höher sein) annehme, dann produziert die Anlage bei Bedarfssteuerung=40% zwischen 690 und 1050W Wärme. Das ist bereits ein so großes Regelfenster, dass hier die Anlage immer auf 40% runterregelt, wenn Raumsoll erreicht ist.
Wenn bei Dir die Heizlast entsprechend höher ist, muss die Bedarfssteuerung zwangsläufig natürlich bei einem höheren Wert stehen bleiben.

Nachdem ich es noch 5 Mal gelesen habe, habe ich es endlich verstanden, wie Du es gemeint hast. Damit hast Du natürlich recht. Wenn Du manuell in die Lüftersteuerung eingreifst (wie schon gesagt, bei mir steht sie immer auf "AUTO"), kann ja nur noch über die Temperatur des Wärmetauschers geregelt werden.
Die Heizlast bei mir ist dann wohl deutlich niedriger als bei Dir. Denn am Ende der Aufheizphase lande ich so gut wie immer bei "SILENT".

Ist bei mir natürlich auch so. Dennoch reicht 40% erst ab ca. 8 °C Außentemperatur.

Nachts ist die Anlage komplett aus. Außer die Raumtemperatur sinkt unter 17,5°C, was aber nicht vorkommt.
Allerdings würden, liefe die Anlage durch, in der Aufheizzeit ja auch 240W zum Halten der Temperatur benötigt, so dass die Ersparnis durch die Nachtabsenkung noch größer ausfällt.

Ist dann schon gewaltig, was die Bausubstanz für einen Unterschied macht.

Es ist eine 35er Anlage alleine in einem 39qm Wohnzimmer, das eine oft noch offene Tür zum eher kalten Flur und Treppenhaus hat... Bj 1983, große 10qm Fensterfront vom Baujahr, keine Dämmung.

Danke für eure ausführliche Diskussion zur Bedarfssteuerung. Ist sehr hilfreich hier einfach mitzulesen. Ich halte mich ja an die Anleitung zur Bedarfssteuerung von @eclipse, da auch ich nur über die dumme Onecta-App die Bedarfssteuerung bedienen kann.
Ich versuche per Zeitplan und Wettervorhersage eine möglichst gute Heizkurve" zu definieren. Leider kann man in dem Zeitplan aber nur vier Zeitfenster pro Tag einrichten, deshalb ist die Bedarfssteuerung-Heizkurve nur sehr grob.
Da ich, so wie @eclipse alle 24h ein kurzes Zeitfenster habe, wo die Anlage ohne Bedarfssteuerung läuft, glaube ich bemerkt zu haben, dass 40% an einem relativ warmen Tag geringer heizen als an einem kalten Tag. Es scheint auch darin eine gewisse Variabilität in der Stromaufnahme begründet zu sein.
So wie @jogobo schalte auch ich die Anlage in der Nacht komplett aus, weil das Aufheizen deutlich weniger Strom verbraucht als die Anlage durchlaufen zu lassen. Dabei fällt bei mir die Temperatur deutlich mehr ab, z.T. unter 15 °C. Aber das Aufheizen geht trotzdem erstaunlich gut und für uns schnell genug.

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Ich schalte auch in der Nacht aus. Allerdings nur bei Temperaturen über 0 Grad. Darunter dauert es mir dann zu lange zum Aufheizen. Für diesen Komfort zahlt man dann aber mit Mehrverbrauch.

Wir hatten an anderer Stelle, glaube ich, schon mal drüber gesprochen. Ich habe zwei IGs im 42m² großen Wohnzimmer (20er und 25er). Ich vermute, das macht schon einen großen Unterschied. Zum einen, weil die Gesamtleistung beider IGs höher ist als bei Deinem 35er und das AG deshalb in einem effizienteren Bereich arbeiten kann und zum anderen, weil die Wärmeverteilung im Raum besser sein dürfte.
Bei mir wird ein 15m² großer Wintergarten (ca. 30m² Fensterfläche) mit beheizt. Dafür gibt's eine 12cm starke Dämmung der Fassade.

Wie gut klappt die Regelung von 2 Anlagen in einem Raum?
In der Onecta App kann man die ja irgendwie zusammen fügen

Läuft das alles an einem 3MXM40?
Was für ein IG hast du dort?
Heizt du den Raum immer oder nur Sporadisch?

Ich habe ein "führendes" IG und das andere wird immer nachgezogen.

Das betrifft aber nur einen Teil der Einstellungen, die man mit der Fernbedienung erreicht. Bedarfssteuerung muss man für jedes aktive IG einzeln einstellen.

Das Wohnzimmer hängt an der 3MXM40, der Wintergarten ist Bestandteil des Wohnzimmers.

Kann man das einstellen oder wie funktioniert das?
Gibt das führende denn die Temp vor bzw der Fühler des IGs oder geht das nach der Durchschnittstemoeratur beider Fühler?

Das heißt Wintergarten und Wohnzimmer sind ein Raum, wo due beiden IGs drin sind oder sind im Wohnzimmer 2 und im Wintergarten noch ein drittes IG?

Heute wieder eine erstaunliche Entdeckung.
Es ist draussen warm ca. 10-12°C, die IG stehen auf 18°C und die Anlage nimmt ca. 350W bei 40% Bedarfssteuerung.
Alle IG auf 20°C gestellt und die Leistungsaufnahme fällt auf 224-236W.
Es scheint also auch ein "Unterlast" Problem in der Software zu geben, wenn die gewünschte Innentemperatur nicht genug Delta zur Außentemperatur hat.
Ich werde weiter beobachten.

Herzliche Grüße
Eclipse

"Führend" heißt in diesem Fall nur, dass ich die einzustellenden Werte für ein IG berechne und an beiden IGs einstelle. Ändert allerdings nichts an der separaten Überwachung von IG-Ist und IG-Soll, da die gemessenen Ist-Werte schon mal leicht voneinander abweichen könnten.

Korrekt. Ist ein Raum mit zwei IGs.

Klappt das gut, Arbeiten die dann gemeinsam oder jeder für sich?
Ist das vom Komfort angenehmer als mit einem?

Das klappt sehr gut. Es arbeiten immer beide Geräte.

Das kann ich nicht beurteilen, weil ich nie ein einzelnes Gerät im Raum hatte. Ich kann Dir aber sagen, welche Überlegungen zu zwei Geräten geführt haben.

  1. Der Raum ist ca. 12m lang und zwischen 3 und 5m breit. Ein einzelnes Gerät hätte an einer Stirnseite angebracht werden müssen. Eine Stirnseite ist durch den Wintergarten nicht geeignet, an der anderen Stirnseite ist der Essbereich.
  2. Mit keinem IG bekommt man eine Wurfweite von 10m hin, ohne das einem am Essplatz die Suppe vom Teller geweht wird.
  3. Das Temperaturgefälle vom Essplatz zum Wintergarten wäre extrem geworden, da die Glasflächen des Wintergartens keine Wärme speichern und zum Wohlfühlen ständig Wärme von anderer Stelle kommen muss. Das wäre mit einem 9m entfernt aufgehängten IG nicht möglich.
  4. Der Wintergarten hat Süd-Ost-Ausrichtung. Trotz Rollläden rundum kommt über die Dachfläche noch so viel Wärme in den Raum, dass wir vor der Klimatisierung trotz geöffneter Türen und Fenster teilweise 36°C und mehr im Raum hatten. Deshalb ist ein IG seitlich am Übergang vom Wohnbereich zum Wintergarten angebracht, was im Sommer für einen "Kältevorhang" sorgt und die Strahlungswärme ziemlich gut im Wintergarten hält.


Welchen Kühlaufwand ich betreiben muss, um im Sommer die Raumtemperatur auf 24°C zu halten, kann man ziemlich gut erkennen.

Der Lüfter der beiden IGs läuft, nach Erreichen der Raumsolltemperatur, selbst bei leichten Minusgraden hauptsächlich im SILENT Modus. Es muss also kein großer mechanischer Aufwand (in Form von Luftumwälzung) betrieben werden, um die Raumtemperatur zu halten (Raumthermostat ist ebenfalls im Übergang von Wohnbereich zu Wintergarten angebracht).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mich jederzeit wieder für zwei IGs mit geringerer Leistung entscheiden als für ein IG mit hoher Leistung.

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Danke @jogobo
Von der Raumgröße hab ich ein ähnliches Problem
Das sind 60m² 10×6m
Hier gehen aber nur Truhengeräte, da keine Geräte an der Wand hängen sollen.

Das würde ich mir aber nochmal gründlich überlegen. Truhengeräte haben aus meiner Sicht den großen Nachteil, dass sie einem Stellfläche für Möbel wegnehmen und der Luftstrom durch Möbel (Tische, Stühle, etc.) "behindert" wird.
Würde ich bei uns am Essbereich einen Heizkörper durch eine Truhe ersetzen, hätten vermutlich alle beim Essen warme Füße. Ich hätte aber auch eine Wärmeinsel unterm Tisch. Und diese Wärme würde mir dann im Rest des Raumes fehlen. Bei einer Truhe solltest Du deshalb dafür sorgen, dass warme Luft ungehindert aufsteigen kann. Das schränkt die Aufstellmöglichkeiten weiter ein.