Daikin Perfera - Erfahrungen und Probleme

Sehr gut. Mache ich auch so, allerdings mit etwas anderen Werten (hatte ich vor einigen Monaten auch Mal beschrieben). Ich habe eine Funktion Bedarfssteuerung=90-5*AT (alles in den Grenzen 40 und 95, höher gehe ich erst ab -3 Grad). Zwischen 5 und 7 Uhr kommen nochmal 10 drauf zum aufheizen und ab 13 Uhr (und einer Temperatur von über 2) gehen 5 runter (plus 1-2 weitere kleine tweaks). Ich setze das allerdings alle 15 min neu. Und wie du sagst: die genauen Werte müssen heuristisch ermittelt werden.

Das ist mMn auch die einzig sinnvolle Möglichkeit, eine Klimaanlage effizient (also ohne takten mit passender Leistungsabgabe) "selbst" zu steuern: Zieltemperatur sehr hoch (ich mach einfach 25 Grad) und dann über die dynamische Bedarfssteuerung sozusagen eine "Heizkurve" einstellen (nur nicht mit vl Temperaturen sondern mittelbar mit Kompressor Frequenz).

Das ist ein ganz einfacher API-Call in folgendem Muster: http://IP-der-Klimaanlage/aircon/set_demand_control?lpw=&en_demand=1&mode=0&type=1&max_pow=Wert zwischen 40 und 100

Ich habe aktuell noch alles auf iobroker, bin aber dabei, auf homeassistent umzuziehen. Wenn mir da jemand einen Tipp geben könnte, wie ich diesen API Call "dynamisch" (also nach irgendeiner Berechnung) ausführen könnte, wäre ich auch dankbar :slight_smile: !

Zum Testen würde ich erst einmal die "Lese-API" nutzen: http://IP-der-Klimaanlage/aircon/get_demand_control

Bei mir kommt dann

ret=OK,type=1,en_demand=1,mode=0,max_pow=70,scdl_per_day=4,moc=0,tuc=0,wec=0,thc=0,frc=0,sac=0,suc=0

Wichtig ist, dass "type=1" kommt ansonsten hast Du zwar eine lokale WLAN-Anbindung, aber keinen Support, um auf die Bedarfssteuerung zuzugreifen.

Für den iobroker gibt es seit dem Frühjahr 4 Pull Requests von mir, um den Support für die Bedarfssteuerung einzubauen. Leider läuft es mit dem Owner des Projektes SEHR ZÄH. Bisher ist nur ein PR gemerged worden. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass er Dutzende Adapter betreut.

Es wäre aber möglich, im iobroker im Expertenmodus diesen Code schon zu nutzen. Stichwort: Installation direkt aus Github.

Bei mir läuft das so seit einem Jahr einwandfrei.

Wenn man den direkten Call irgendwo einbinden kann, klappt das natürlich immer.

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Mittlerweile nutze ich auch die Zieltemperatur zum Steuern, allerdings auf sehr primitiven Niveau.
Die Zieltemperatur bewegt sich zwischen 23 und 26 Grad, oder 19 Grad, um die Anlage zum Abschalten zu zwingen.
Die Zieltemperatur hängt davon ab, wie nahe ich schon an der gewünschten Raumtemperatur bin bzw. wie schnell sich die Temperatur ändert.
Ich meine schon, dass das einen zusätzlichen positiven Effekt hat.
Da ich die Klimaanlagen nur zum Zuheizen nutze, muss das aber auch nicht so genau sein.

mit Magent prüfen, ob es verzinktes Stahlblech oder Alu ist.
Wurde da mit (aggressiven) Putzmitteln gearbeitet/ Klima gereinigt?

Ich bin in der Steuerung der Klimageräte deutlich komplexer unterwegs. Grundsätzlich stehen die Geräte bei mir auf Bedarfssteuerung 40%. Bei ATs unter 10°C wird der Wert der Bedarfssteuerung nach folgender Formel ermittelt:
40 + ABRUNDEN((Raumsoll - (AT - 5)) / 5) * 5

Bei 0°C AT und 21°C Raumsoll ergibt sich ein Startwert für die Bedarfssteuerung von 40 + ABRUNDEN((21 - (0 - 5)) / 5) * 5 = 65%.

Um Räume schnell aufzuheizen, unterscheide ich zwischen Isttemperatur mehr als 0,5°C vom Raumsoll entfernt, Isttemperatur weniger als 0,5°C unter Raumsoll und Raumsoll erreicht oder überschritten. Dazu kommt die Änderung der Raumtemperatur innerhalb der letzten 5 Minuten.
Bei mehr als 0,5°C Abweichung soll die Raumtemperatur innerhalb von 5 Minuten um mindestens 0,1° steigen. Tut sie das nicht, wird die Solltemperatur des IGs erhöht. Überschreitet die Solltemperatur des IGs das Maximum von 30°C, wird die Bedarfssteuerung um 5 Prozentpunkte erhöht und die neue Solltemperatur nach der Formel (Ist IG + (30 - Ist IG) / 2) gesetzt.

Bei Annäherung der Raumtemperatur an Raumsoll wird mit entsprechenden Formeln wieder so weit zurückgeregelt, dass der Temperaturanstieg im Raum bei maximal 0,1°C innerhalb von 5 Minuten liegt. Das bringt den Raum nach der Aufheizphase innerhalb von maximal 25 Minuten (i.d.R innerhalb von 15 bis 20 Minuten) auf Soll.
Diese Annäherungsphase sorgt dafür, dass bei erreichen des Raumsolls die Anlage bereits so eingestellt ist, dass nur noch minimale Korrekturen zum halten der Raumtemperatur erforderlich sind. Das endet dann meistens im Wechsel von "AUTO" auf "SILENCE" für den Lüfter des IGs.
So erreiche ich über Stunden eine konstante Raumtemperatur bei maximal zwei Abtauvorgängen, wenn die Witterung mal ungünstig ist.

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Nein, da wurde noch nicht dran gearbeitet.
Sieht es normalerweise nicht so aus?
Es ist aber das Innengerät welches im Sommer abgeschaltet ist.
Vielleicht wird es trotzdem kalt und ist ständig feucht weil der Lüfter nicht läuft. (Multisplit)

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

Wie und wo bekomme ich dazu mehr Infos? Gibt es eine Protokoll-Beschreibung?

Das wüsste ich auch gerne. Gibt es vielleicht einen Thread dazu?

Die Ausgangsbasis liegt hier. Der Zugriff ist aber auf WLAN-Module der B-Serie beschränkt. Neuere WLAN-Module unterstützen nur noch Cloud-Anbindung.

OK, danke @jogobo , dann funktioniert das mit meinem BRP069C4x nicht.

Noch eine kurze Frage zu Deiner Steuerlogik. Erhöhe ich bei mir die Bedarfssteuerung nur um 5%, hat das oft keine merklichen Auswirkungen. Erst ab einer größeren Differenz reagiert das Gerät.
Beim Senken dagegen sehe ich in der Regel sofort ein Reaktion in der Leistung und/oder Kompressorfrequenz.

Ich mache die Heizregelung wie folgt:

Ich habe in jedem Raum ein eigenes (Homematic) Raumthermostat mit Soll- und Ist-Temperatur. Ich regle nur auf Basis diese Differenz (also RaumIst-RaumSoll=tDiff).

Dabei nutze ich die Delta-Temperatur der Daikin:
Wir wissen, dass die Innengeräte abschalten, wenn die gemessene Temperatur >= 4K gegenüber der Klima-Solltemperatur ist. (KlimaIst-KlimaSoll=tDelta)
Ziel ist das halten der Temperatur bei einer tDelta=3,5.
Liegt die Raum-Temperatur unter dem Soll, reduziere ich tDelta wodurch automatisch auch die Solltemperatur der Klima angehoben wird.
Je nach Heizverhalten des Raumes ist das individuell, aber eigenlich recht simpel, z.B. sowas in der Art:

tDiff >=0 tDeltaSoll = 3,5
tDiff < 0 -> tDeltaSoll = 3
tDiff < -0.1 -> tDeltaSoll = 2.5
tDiff < -0,5 -> tDeltaSoll = 1

Das reicht in der Regel schon aus, um die Räume ziemlich gut auf Soll zu halten.
Meist habe ich Schwankungen im Bereich +/-0,2K, eher weniger.
Bei tDiff > 0,2 setze ich den Klima-Sollwert auf 16°C um das Abschalten zu forcieren ohne dass die Klappen fahren. Bei tDiff < 0,1 schalte ich wieder "ein".

Bei der 4er-Multisplit versuche ich so viele Geräte wie möglich, mind. 2, am Laufen zu halten. Da dulde ich ein Überheizen der Räume auf tDiff = 0,5 bis alle Räume tDiff > 0 sind. (Dann würden alle Räume 16°C als Soll kriegen und wenn mehr 2 Räume wieder tDiff < -0.1 sind geht die Heizerei wieder los.)

Durch die Nutzung der tDelta bei den Klimas ist sichergestellt, dass die Klima immer läuft, wenn sie heizen soll und Räume mit unterschiedlichem Heizbedarf auch unterschiedlich "beschickt" werden.
Außerdem verlängern sich die Takte, sowohl "an" als auch "aus".

Wichtig ist dazu im Faikin die Einstellung "livestatus" zu setzen. So kommen die MQTT-Nachrichten schnell genug, um wirklich auf tDelta = 3,5 regeln zu können. Die vertragen auch mal ne Sekunde tDelta 4 ohne gleich auszugehen, man halt also genug Zeit zum reagieren.

Fazit:
Die Anlagen laufen so seit Anfang Oktober und ich habe eigentlich seit dem nichts mehr angefasst. Die Familie darf inzwischen sogar an den Raumthermostaten selbst rumstellen. Die Anlagen folgen problemlos bei relativ niedriger Stromaufnahme.

Der Stromverbrauch in dieser Heizsaison ist bei 1900kWh bisher. Ich rechne mit um die 3000-3500kWh für die ganze Saison. Wir kommen von ca. 1300-1500l Öl, was selbst ohne PV-Anteil im Strom ca. 30% Kostenersparnis sind.
Ich bin zufrieden. :wink:

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Ich habe hier mal den Regelungsverlauf von gestern:

Zur Erläuterung:
Die dunkelgrüne Linie zeigt die Isttemperatur laut Raumthermostat. Die hellgrüne die eingestellte Solltemperatur (default 21°C). Heizbeginn um 16:00 Uhr mit 40% Bedarfssteuerung. 16:10 Uhr wurde wegen zu kleinem Delta zwichen Raumsoll und Raumist die Bedarfssteuerung auf 50% erhöht. Damit einher geht eine sofortige Steigerung der Leistungsaufnahme (orange). Um 17:30 Uhr war Raumsoll erreicht und Soll-IG wurde herunter geregelt (pink dunkel). Das hätte im weiteren Verlauf vermutlich auch zu einer Reduzierung der Bedarfssteuerung geführt. Um 18:05 Uhr kam allerdings ein subjektives Kältegefühl auf, so dass Raumsoll auf 21,5°C erhöht wurde. Um 18:55 war das Raumsoll wieder erreicht, konnte aber mit den aktuellen Einstellungen nicht gehalten werden (Absinken Raumist auf 21,4°C um 19:13 Uhr).
Durch das kleinschrittige Nachregeln von Soll-IG und dem Anheben der Bedarfssteuerung um 5 Prozentpunkte, wenn 30°C Soll-IG erreicht wurde, hat es bis 20:52 Uhr gedauert, um Raumist auf 21,5°C zu bringen.

Man darf natürlich nicht vergessen, dass bei einer Änderung der Raumtemperatur um 0,1°C viele andere Faktoren (Oberflächentemperaturen von Möbeln und Wänden, Außentemperatur, ...) überproportional stark ins Gewicht fallen. Ist-IG ändert sich in der ganzen Regelungsphase im Prinzip überhaupt nicht, Kompressorfrequenz und Leistungsaufnahme bleiben konstant.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Diagramm belegt Deine Beobachtung, dass ein Absenken der Bedarfssteuerung einen unmittelbaren Effekt auf die Leistungsaufnahme hat. Es zeigt aber auch, dass die Erhöhung (Aufheizphase) einen unmittelbaren Effekt haben kann, aber (Regelungsphase ab 19:13 Uhr) nicht haben muss.
Man sollte dabei im Hinterkopf haben, dass die beiden Stellgrößen zur Temperaturregelung Lüftergeschwindigkeit und Soll-IG sind. Es gibt keine Möglichkeit, die freigegebene Maximalleistung zu erzwingen. Die Regelungsparameter dafür sind vermutlich "Firmengeheimnis".

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So - erstes Jahr mit 2x Perfera Single Split 3,5kw
im OG im Flur montiert
im EG im WZ montiert

Die Anlage im EG war in 2024 durch eine Zeitschaltung von ca. 7-23 Uhr zum Heizen eingesetzt, 20-22 Grad.

Gas 2020 23230 kwh (Vorbesitzer)
Gas 2021 29068 (Vorbesitzer)
Gas 2022 25670 (Vorbesitzer)
Gas 2023 13276 (neue Gastherme, real - hochgerechnet aufs ganze Jahr ca. 18000)
Gas 2024 12775 (davon 3000kwh für WW), Strom Klima 1172 kwh

Wenn man einen SCOP von 5 für die Klima annimmt (?), dann sind das also real 2024 9775 kwh + 1172*5 = 15635 kwh Wärmeenergie, die das Haus benötigt. Klimafaktor ist bei 1,25, d.h. bereinigt 19543,75 kwh.

Das ist erstmal OK dafür, dass ich noch keine größeren energetischen Maßnahmen gemacht habe. Aufgrund "diverser Umstände" werde ich jetzt wohl das OG sanieren müssen und dann direkt 12cm Steicco Flex verbauen. Das sollte nochmal eine Reduktion geben im Verbrauch (aktuell 1cm Styropor + 5cm Heraklit).

Ich bin etwas unzufrieden damit, wie ich die Klima im OG positioniert habe. Vor allem war sie in diesem Jahr fast nicht an - das muss ich 2025 besser nutzen.

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Hallo,
in welchem Use-case ist eine Truhe vorteilhafter im Vergleich zu einem Wandgerät?
Ich möchte einen Raum im DG mit Splitklima heizen/kühlen; dieser Raum bietet wegen Dachschräge wenig Möglichkeiten für die Montage eines Wandgeräts unter der Decke.

In deinem Fall. :wink:

Baulich bedingt hab' ich mich im DG auch für eine Truhe entschieden.

Du könntest natürlich auch ein Wandgerät überm Boden anbringen.

Heizt genauso gut. Wenn du im Sommer kühlst, pustet es aber die kalte Luft maximal waagrecht überm Boden aus.

Die Truhe pustet schön nach oben raus und kann durch den zweiten Luftauslass die Luft auch direkt über den Boden streichen lassen.

Für Truhen werden oft geringere Effizienzwerte angegeben, was mich etwas erstaunt, da die Wärmetauscher eigentlich schön groß sind.

Danke für diese Infos.
Dann stellt sich (nur noch) die Frage nach der Dimensionierung bei einer Raumgröße von ~30qm.
Perfera FVXM25A oder Perfera FVXM35A?

Kommt auf die Heizlast an.

Aktuell: unbekannt
DG Wohnung wird noch umgebaut/modernisiert.

Dann lautet die Antwort: Irgendwas zwischen 2kW und 6 kW. :grin:

Oder: Nichts Genaues weiß man nicht.