BWWP fragwürdig? Na klar!

Hallo Leute,

woher nimmt eine BWWP die Wärme, die sie pumpt? Größenordnungsmäßig komme ich bei einer Familie auf rund 40 MJ "externen" Energiebedarf je Tag. Diese Energiemenge wird dem "System Haus" entnommen, ist es nicht so? Meistens aus dem Haustechnikraum.

Ergo fehlt sie an anderer Stelle und muss nachproduziert werden!

Daher meine These: Brauchwasserwärmepumpen sind in unseren Breitengraden (in meinem Fall Großraum Wien, gut 8 Monate Heizperiode) nicht sinnvoll und bringen nur der Industrie etwas.

Mit diesem Denkanstoß wünsche ich allen hier ein gutes Neues Jahr 2024! Prosit!

Keine Ahnung was du da für eine Theorie verfolgst, ich kann aber behaupten, dass meine kleine Brauchwasser-Wärmepumpe von Anfang September bis heute 84kWh Strom verbraucht hat. In meinem Keller sind es aktuell 10° und kühlt sich auch nicht merklich ab wenn sie ihre 4-5 Stunden am Tag läuft.

Geheizt wird mittels Klimaanlagen, der Keller bleibt unbeheizt. Seit Ende Oktober bis heute rund 500kWh Strom fürs Heizen.

Im Vergleich dazu hatte meine Gasheizung inkl WW ca 100kWh Gas am Tag verbraucht.

dem wiederspreche ich mal.

begründung/erklärung:

wohin geht wie wärme aus dem warmen wasser? zum grossen teil ins haus und der rest ins abwasser.

also bildet sich bei nutzung einer WWWP ein energetischer kreis von wärme aus dem haus die fürs wasser abgezogen wird. aus dem haus, und der wärme die das warme wasser wieder an das haus abgiebt.

wie kommt ich darauf das das wasser seine wärme ans haus abgiebt?

ein grosser teil der duschwassers gibt seine wärme ans badezimmer ab beim duschen, daher wirds im bad so warm beim duschen

beim boden wischen wird das warme wasser auch kalt -die wärme landet auch im haus.

ebenso wenn man noch mit der hand spült, da ist das spülwasser anschliessend auch ein gutes stück kälter.

ergo ist eine WP die die wärme aus dem haus ins wasser pumpt und es von da zum guten teil wieder hinführt eine gute vorgehensweise, besser jedenfalls als mit hilfe von verbrennung von brennstoffen das wasser zu erhitzen.

ja das warme wasser fliesst auch in den abfluss, aber wie warm kommt es dann im keller am abgang ins abwassernetz an? oftmals recht kalt, schaut mal danach also messt an der revi-klappe des abflusses die wassertemp :slight_smile: die wärme die vorher abgebaut wird, landet im haus.

guten rutsch übrigens heute allen :wink:

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Aktuelle Preise bei mir: Gas 9c / Kwh, Strom 25c / Kwh

Annahme: täglich 80L um 45°C erhitzen. 80 L * 45 K * 1.16 Wh = 4176 Wh.

4 Kwh die also ins Wasser müssen.

Früher bei mir mit DLE: 4 Kwh pro Tag * 25c = 1€ / Tag

Mit Gas: 4 Kwh pro Tag * 9c = 36c / Tag

BWWP:

Nimmt 1.33 Kwh Strom und macht daraus 4 Kwh Wärme, also müssen 4 - 1.33 = 2.67 Kwh Wärme durch die Gasheizung bereitgestellt werden. (Maximal, denn wie bereits erwähnt gibt das warme Wasser Wärme an den Raum ab.)

1.33 * 0.25 + 2.67 * 0.09 = 57c / Tag

Dafür sind bei mir an mindestens 6 Monaten im Jahr der Strom und die Wärme für lau. Den Durchlauferhitzer könnte ich nicht mit PV decken.

Es summiert sich im Jahr also auf

BWWP: 0.57€ * 180 = 102.6€

Gas: 0.36€ * 365 = 131.4€

DLE: 1€ * 365 = 365€

Im Keller wird der Kellerraum etwas kühler und trockener. Die zusätzliche Heizenergie für Raumwärme, die das kostet, ist meist komplett vernachlässigbar.

Wenn man sich die Energieflüsse ansieht, verliert der Keller etwas weniger Wärme an den Boden und es wird etwas weniger Feuchte abgelüftet.

Im Bad oder in der Küche kann die Entfeuchtungsfunktion sehr wichtig sein, da doppelt Energie gespart werden kann, zum einen gewinnt man die Kondens Wärme und zum anderen lässt man beim Ablüften zur Trocknung Kälte von draußen rein.

Der Gedanke von Dir (Brauchwasser Wärmepumpe bringt nichts im Winter, muss sicher alles eins zu eins von der Gasheizung geliefert werden, also besser gleich bei der Gasheizung bleiben) ist hier schon ein paar mal geäußert worden. Klingt auch irgendwie logisch auf den ersten Blick.

Hier noch ein Link, wenn Dich die Details für den Aufstellungsort Keller ohne Betrachtung von Kondensations Wärme und Ablüften von feuchter Luft interessieren.

Sicher? Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. :slight_smile: Wieso sollte die Gasheizung 2.67 kWh Wärme für die Wärmepumpe bereitstellen? Ist die Wärmepumpe defekt und läuft nur der Heizstab?

Hallo und danke für den Beitrag!

Du vergisst, dass der beschriebene Wärme/Energiekreislauf nicht nur bei der Benutzung einer BWWP entsteht, sondern unabhängig davon bei jeder Art der WW-Bereitung.

Auch glaube ich, dass du den Wärmeverlust via Abwasser unterschätzt. Aber auch das passiert immer und kann daher für das Beispiel abstrahiert werden.

Hallo,

gratuliere zu den Preisen :wink:

Du rechnest mit 4 kWh/d netto für Warmwasser sehr sparsam, aber gut, bei dir ist es so.

Allerdings sehe ich zwei Fehler in der Kalkulation, einen kleinen, einen großen:

1.) Du rechnest den Heizwert vom Gas 1:1 übertragen auf das Wasser. Je nach Generation des Gaskessels ist das mehr oder weniger unexakt.

2.) Du kalkulierst die Kosten der WP nicht ein. Anschaffung, Installation und Wartung - was muss man da im Normalfall zusätzlich veranschlagen?

40 MJoule sind nicht vernachlässigbar, und meistens steht eine BWWP im Technikraum im Keller.

Das Entfeuchtungsproblem in der Heizperiode würde ich mir wünschen, generell ist die Luft im Haus im Winter eigentlich zu trocken.

Bisher ist es für mich auch auf den zweiten und dritten Blick logisch. Da das Thema aber sehr komplex ist, stelle ich es zur Diskussion und freue mich, der Wahrheit schrittweise näher zu kommen.

Die Preisfrage ist ja: Woher nimmt die WP die gepumpte Wärme/Energie? In der Heizperiode im Normalfall aus einem Raum, dessen Temperatur über der Außen-Umgebungstemperatur liegt, der also irgendwie in einem System mit dem Gebäude stehen muss.

Danke, kannte ich nicht! Ich schau es mir in den nächsten Tagen mal an und werde reagieren.

Rechne ich richtig?: Für die Warmwasserbereitung brauchst du rd. 84kWh/120Tage*Leistungszahl4=2,8 kWh/d Nettowärme? Das ist ein Minimalverbrauch, ein Extremwert für den mein Beispiel nicht gedacht ist.

Vorher konntest du ja dann auch nicht mehr verbraucht haben!

@christian_71

Ist ne 80er Brauchwasser-Wärmepumpe, wird meistens von einer Person, manchmal von 2 Personen genutzt.

Die Tage mit Ausschlag waren mit Heizstab.

Dagegen steht ein 32 Jahre alter Buderus 27kw Niedertemperaturkessel mit 150 Liter Speicher...

Unnötig große Anlage, deswegen auch die 100kWh Gas/ Tag im Schnitt. Gab auch schon deutlich schlimmere Tage.

@boba86 Der Keller ist völlig unbeheizt, also auch nicht sekundär durch Abwärme irgendwelcher Geräte?

Somit scheinen die 10 Grad praktisch die Jahresdurchschnittstemperatur deiner Gegend zu sein und du könntest die BWWP genauso gut draußen aufstellen. Das ist nicht der Regelfall, genauso wenig wie der äußerst geringe WW-Verbrauch und die Art der Heizung - wobei diese in der Rechnung grob außen vor gelassen werden kann.

Ich sehe also auch dieses Beispiel als Grenzfall an, der selten vorkommt und den ich nicht primär meine. Trotzdem interessiert mich: Auf welche Leistungszahl kommt deine BWWP bei Umgebungstemperatur 10 Grad?

Nur mal so als Vergleich:
Für Warmwasser (Heizung aus im Sommer) über die Gastherme brauchen wir als 4 Personen-Haushalt ca 0,51 m³ Gas/Tag, was bei uns ca. 5,6 kWh/Tag entspricht.
Ist eine Kombitherme (Junkers Cerasmart Modul) mit 85Liter-Schichtladespeicher und max 24 kW im Durchlauferhitzerbetrieb (falls notwendig). Temperatur ist auf 45° eingestellt, Legionellenschaltung gibt es nicht, braucht es bei so einem kleinen Speicher aber auch nicht. (muss aber jeder selbst wissen und verantworten..)
Unser Gaspreis ist glücklicherweise seit 10/2021 unverändert günstig mit 5,46 Cent netto, liegt derzeit also 5,84 Cent/kWh brutto. E.on hat trotz Preisgarantieablauf nicht erhöht. Strompreis bei uns ebenfalls seit 01/2022 unverändert bei 0,279 €/kWh. EnbW hat trotz Preisgarantieablauf nicht erhöht.
Aber nochmal zu den obigen "Berechnungen":

Kannst du diese Rechnung mal erläutern? Wieso einmal am Tag 80 Liter um 45°C erhitzen? Welche Ausgangstemperatur (doch nicht etwa 0°C ??!!) und in welchem Zeitraum sollen die 80 Liter erhitzt werden? So kann man das doch nicht rechnen, oder?

Also der Satz ist m.E. voller Falschannahmen. Wärme wird doch nicht in kWh gemessen. Es wird auch nicht die "Wärme" der Raumluft oder der Gasheizung 1 zu 1 ins Wasser gepummt. Aber vielleicht stehe ich auf dem Schlauch... Ich glaube jedenfalls nicht, dass diese "Rechnung" Sinn ergibt.

Da dir das Video zu lang ist, eine sehr kurze Zusammenfassung. Der Keller hat mehr Wärme Überträger Fläche zu Wänden und Kellerplatte als zur Kellerdecke. Die Kellerdecke ist üblicherweise mit Styropor gedämmt und es gibt etwas Abwärme im Keller. Der Keller hat eine relativ große Wärmespeicher Eigenschaft im Vergleich zum relativ bescheidenen Wärmebedarf der Pumpe.
Über 60 Tage der Rechnung gemittelt ist der Raumwärme Bedarf im Erdgeschoss um 0,17 kWh erhöht bei 4,82 kWh, die die Brauchwasser Wärmepumpe am Tag aus dem Keller zieht. Das sind etwa 3,5%. Kondensationswärme wird dabei nicht berücksichtigt.

Naja, weil die WP im Bad steht und mein Bad kalt macht, ich aber trotzdem 20 Grad im Bad haben will und deswegen die Gasheizung anspringt. Im Sommer ist das Fenster auf und das Bad ist eh warm

Am Verhältnis tut sich ja nicht, wenn ich 8 Kwh brauche. Hab ich doppelte kosten für Strom und Gas. Linearer zusammenhang.
Das mit dem Heizwert ist Korrekt, allerdings habe ich auch nicht einberechnet dass die Wärmepumpe im Bad läuft, während ich Warmes Nasses Wasser an die Luft abgebe... Der besch**ne Wirkungsgrad meiner Gasheizung kommt im Vergleich WP / Gas wieder der WP zugunsten.
Den DLE hatte ich bereits zuhause.
Hätte ich das Wasser mit Gas erwäremen wollen, bräuchte ich auch einen Wasserspeicher, den ich auch nochmal hätte anschaffen müssen, zusätzlich Leitung.
Die Anschaffung meiner Wärmepumpe 6 Monate alt, Ebay, 700€ mit Garantie und Eigeneinbau, hatte also einen überschaubaren finanziellen Aufwand. Ich hab sie an die alten Anschlüsse vom DLE gesetzt. Sie bringt die Kohle zum Vergleich zum DLE nach ein paar Jahren rein.
Beim Neubau hätte man auch Kosten bei ner Gasheizung oder nem DLE... Bei Bestandsbeäuden muss das jeder für sich wissen.

Wir machen unseren Speicher mit 80L einmal am Tag leer. Wasser auf 55 Grad, es kommt 10 Grad kaltes Wasser nach.
Denk anders drüber nach: geh mit DLE duschen und guck wie viel weiter sich der Stromzähler gedreht hat. Bei uns waren es 2 Kwh pro Dusche, 2 Personen gehen duschen. Also 4 Kwh am Tag.
Es ist aber auch egal, Die Menge ist irrelevant: du brauchst 1.16 Wh, um 1 L Wasser um 1 K zu erhitzen. Fakt. Das kannst du dir über die Spezifische Wärmekapazität von Wasser ausrechnen, die 4190 J/kgK beträgt. Deswegen hatte ich extra größtenteils die Einheiten dazugeschrieben, damit das nachvollziehbar ist. Wenn ich also einmal am Tag meinen 80 L Speicher leer mache und das Wasser um 45°C erhitze, brauche ich 80 L 45 K* 1.16 Wh an gesamtenergie, die dem Wasser zugefügt werden muss. Wie ich das tue, mit einer WP, die mit 1 kw strom arbeitet und dabei 3 Kw dem Wasser zuführt (weil sie einen COP von 3 hat) oder einem 2 Kw Wasserkocher, der dafür 2h Läuft Oder nem 200w heizstab, der dafür 20h braucht, ist egal.
Wenn also heizen mit Gas 1.3 mal so teuer ist, ist das irrelevant ob ich 80 L am Tag oder 160 L brauche, ob ich das über 10h erhitze oder in 1 min... Egal ob ich ne Differenz von 10 oder 50 Grad will.
Ob ich die in einer Stunde erhitze oder in 10. Ich zahle letztendlich einfach mehr für die gleiche MEnge zugefügter Energie.

Nach meiner Berechnug kostet es mich im Jahr 1.3 mal so viel einen Liter Wasser um ein Grad zu erhitzen, wenn ichs mit Gas machen würde. und 3.6 mal so viel mit nem DLE. Allerdings auch nur deswegen, weil ich im Sommer zu viel Strom habe (den ich nicht für den DLE benutzen kann) und wärme umsonst nach kommt. Der DLE sollte weg. Gas wäre ne Option gewesen aber ebenfalls aufwwand. Langfristig soll sogar die Gasheizung weg... Dann kommt die Wärme auch wieder ausm Strom...

Das ist ein Punkt der mir hier in den ganzen Berechnungen fehlt: Bei den derzeitigen Gaspreisen ergibt sich doch die wirkliche Einsparung mit einer Wärmepumpe (egal ob für Warmwasser oder Heizen) erstmal daraus dass Gas-Grundgebühr, Thermen-Stromvebrauch, Schornsteinfeger und Thermenwartung mit insgesamt um vielleicht 400€ wegfallen.

Und dazu kommt dann zumindest im Sommer und der Übergangszeit noch, dass die kWh Wärme mit der Kombination Wärmepumpe plus Solar absolut konkurrenzlos günstig wird mit ~2ct/kWh (7ct entgangene Einspeisevergütung und COP 3,5).

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Ich würde eher davon ausgehen, dass 70% durch den Abfluss nach draußen gehen. Das Duschwasser erwärmen wir auf 38 Grad und es geht schätzungsweise mit 34 Grad wieder in den Abfluss. Erwärmt wurde es derzeit von 14 Grad auf 38 Grad, also Delta 24 Grad. Da sind es dann sogar 20 / 24 * 100 = 83 %.

Beim Baden lassen wir manchmal das Wasser noch 1-2 Stunden stehen, damit die Wärme im Haus bleibt. Da muss dann aber der Luftentfeuchter parallel laufen.

Was bei der Betrachtung von Brauchwasserwärmepumpen in der Tat oft vergessen wird, dass die Energie vorher im Winter aus der Heizung gekommen ist. Das lässt nur schwer messen oder gar bemerken. Auch ein 10 Grad warmer Keller muss ja irgendwo seine Wärme herbekommen. Von außen werden die nicht kommen. Und jedes Grad weniger im Keller erhöht den Wärmefluß dorthin. Steht die Wärmepumpe im Hauswirtschaftsraum, fließt die Wärme noch viel direkter dorthin.

Immerhin bleiben die Wärmeverluste der BWWP in der beheizten Hülle.