Sind sie ja nicht. Ist ein Schmutzeffekt der Common Port schaltung bei unsauberer Benutzung.
Ja, und dann kann der besagte Fall ja auch gar nicht eintreten? Die Batterie wird nie gleichzeitig geladen und auch entladen - logisch
Und es wird auch nie gleichzeitig laden und entladen abgeschaltet.
Wenn man sie benutzen will.
Der Hintergrund meiner Tipps ist die Grenzen der thermischen Belastbarkeit auszutesten, um den maximal tolerierbaren Strom zu ermitteln. Es ist immer gut für das Gefühl, zu wissen was die Elektronik ab kann. Die Generelle Aussage “BMS Schalter sind keine Betriebsschalter” gilt natürlich noch immer.
Aber:
”Oh Hilfe, die Welt geht unter”, weil über die body dioden ein Strom fließen könnte, ist wenig hilfreich.
Der Gesamtzusammenhang ist so, dass auf dem Board kein fall bekannt ist, wo xVP oder xCP zum defekt geführt hat, aber 1 oder 2 Fälle bei Handabschaltung.
Das ist zumindest beruhigend.
Im Gegensatz zu dem was in unsereiner Preisklasse an BMS verkauft wird.
Da brauche ich entweder blindes Vertrauen in eine Klitsche, bei der die Softwerker an manchen Stellen offensichtlich scheinbar wenig von Ihrer Aufgabe verstanden haben.
Oder ich schaue es mir an. Spätestens wenn das Bauchgefühl brüllt.
Ich weiß wie leicht in Software etwas schief gehen kann. Dann ist das mit dem Update auf einmal ein anderes Gerät. Bei JK habe ich noch nicht einmal changelogs und grundsätzliche Funktionen werden beim Kunde in den heißen Kisten getestet.
Mein Vertrauen geht hier gegen NULL und solange mein BMS eine Blackbox mit closed source ohne QS ist, wird sich daran auch nicht viel ändern.
Dass die Kiste noch drinnen stehen darf, basiert auf der zuerst genannten Vorgehensweise mit dem Filter "die Zellen haben 185 Zyklen und das System verhält sich unauffällig".
Edit: Eine Erinnerung dazu, nachdem die aktuellste Firmware geflasht war und eine Baugruppe ihre Eingeweide Feuer spuckend und stinkend auf dem Schreibtisch verteilt hatte -"uups, da hab ich was falsch eingecheckt." Mit fehlender Totzeit war das Ergebnis keine Überraschung.
Der Fehler ist hier zwar nervig, aber offensichtlich. Ein anderer und versteckt in der Software u.U. unberechenbar.
Die Klitschen sind Firmen, die BMS gleicher Art unterhalb daly und daly seit mehr als 10 Jahren und mehrere hundert millionen Stück in China verkauft haben. Da findest du keine Fehler, allenfalls fehlende Funktionen. Alles was daraus entwickelt wurde mit mehr Funktionalität und höheren (> 50 A) Strom mag unter deine despektierliche Beschreibung fallen.
Und sobald das BMS auch noch ausgelesen wird und in einen Regelkreis eingebunden ist, ist mein Misstrauen noch größer als deins.
Ich hätte jetzt geschätzt, dass im DIY-Bereich eher mehr BMS mit >50A vertreten sind, als die klassischen "alten". Alleine vom JK-Inverter BMS der ersten Generation sind schon mehrere Hardwareversionen im Umlauf.
Wenn ich das richtig mit bekommen habe, gab es auch noch bei den Firmwareupdates auch zur Hardwarerevision inkompatible Versionen. Daumen hoch
Dass ich mich geringschätzig über gewisse Praktiken äußere, ist den Tatsachen geschuldet.
Es existieren einfach zu viele Patzer, als dass ich dadurch ein grundsätzliches Vertrauen zu den Produkten gewinnen könnte.
So Gott will und er existiert, sind sicherheitsrelevante Funktionen und "Features" streng getrennt.
Und da ich selbst solch ein BMS verwende, nehme ich das als gegeben an.
Eigentlich wollte ich mir auf die Finger beißen und die Tastatur schonen...
Da unser aktuelles Wetter aber gerade gut zum Thema passt und es mich tierisch bitzelt, muss das jetzt raus:
Weil Sonnenschein rar ist, wird zumindest bei mir aktuell geladen was geht.
Zu Mittag wird gekocht und in der Küche an den Großverbrauchern geschaltet.
Draußen immer wieder dicke Wolken, dazwischen klarer Himmel - schwankende Ladeströme.
Bei mir kommt da immer wieder abwechselnd +150A (laden) / -100A zusammen, an einem 200A BMS.
Den Strom habe ich am Wechselrichter auf 150A begrenzt, am BMS sind 200A als Grenze eingestellt.
Jetzt ein geringfügig anderes Setup und andere Einstellungen, dann ist das hart an den 200A.
Dazu kann noch die OverCurrenProtectionReturn Time auf 600s eingestellt werden und schon ist der nicht mehr unwahrscheinliche use case geschaffen, indem 150A und mehr durch die body dioden fließen könnten.
Also den Fall um den es hier geht.
Wegen einer Benutzereinstellung und grenzwertiger Auslegung bei üblichem Herbst- und Aprilwetter.
Ich habe einmal gelernt, dass innerhalb der Spezifikation betrieben bei keinerlei Benutzereinstellung ein Schaden entstehen darf. Und falls dies doch möglich ist, sollte ein deutlicher Hinweis sichtbar, oder zumindest irgendwo dokumentiert sein.
So betrachtet, müsste der Nennstrom für > 10 Minuten, ohne Beschädigung bei abgeschalteten Ladefets fließen können.
D.h. der zugelassene Grenzwert wäre auf die Wärme -kapazität und -ableitfähigkeit der Elektronik bei maximal zulässiger Umgebungstemperatur (JK-Inverter: 70°C) angepasst.
Da ich von JK keine Vorgaben bezüglich der Einbaulage, oder Anforderungen bzgl. notwendiger Konvektion bekommen habe, wird der Worst-Case wohl auch berücksichtigt sein.
Und wenn richtig umgesetzt, dann würde anhand der Temperatürberwachung auch rechtzeitig abgeschaltet. Dagegen sprechen allerdings die bekannten Ausfälle.
Das waren jetzt vorerst meine Gedanken zum Thema.
Viel Konjunktiv, aber nicht unrealistisch und die Prüfung eigentlich Pflicht des Herstellers.
In der EU letztendlich dem Inverkehrbringer (zumindest rechtlich).
Der erste Anstoß zu meinen Hinweisen bezüglich der Überprüfung basierte auf ähnlichen Gedanken und der von mir vernommenen Unsicherheit im Post von @u-f-o, der sein Vertrauen scheinbar auch nicht blind einem nicht haftenden Hersteller schenken will.
Wenn ich 150 oder 200A lese bekomme ich Angst. Die 20A an meiner HV Batterie scheinen da weniger Gefahren zu bergen und wenn es 25 werden geht der Inverter ohnehin in die Knie. Sollte sich eine der 96 Zellen thermisch vertschüssen nutzt mir diese und jene Abschaltung wenig und ein großer Sack mit Sand wäre das Mittel der Wahl. Komponenten die am Rande der Belastbarkeit arbeiten müssen sind per se eine Gefahrenquelle.
Meine Zellen haben ein ruhiges Leben und keinen 200A Stress
Der Hersteller nennt 200A als Dauerbelastbarkeit, das “sollte” also auch dauerhaft funktionieren und einiges Abstand zu den Grenzen haben.
Auch und vor allem in den seltenen Fällen, in denen das BMS einmal das macht, wofür es eingesetzt wird - dem Schutz des Akkus.
Ich selbst betrachte diese Angaben aber wie du als Grenzwert und halte mich davon fern.
Die hier diskutierte Unsicherheit basiert letztendlich auf einem “Softewarefeature”, welches bei grundsätzlich funktionalem Hardwaredesign dann zum Sicherheitsrisiko werden kann.
Hier wäre es wünschenswert dieses deaktivieren zu können- um eine gemeinsame Abschaltung des Lade- und Entladepfades zu erzwingen.
DIY und HV ist nochmal ein anderes Thema, aber es benötigt in unserer Leistungsklasse definitiv weniger Kupfer.
Dafür kann es ordentlich krachen - ohne, dass ein Kurzschluss dafür nötig wäre.
Bevor ihr weiter so diskutiert: testet doch mal. Kann sein dass das JK das richtig macht.
Wir sollten jetzt ein wiki dazu machen. Wer hilft mit zu Betreuung? VS3 Fories vor!
So. Ist eingerichtet. Erstes Ergebnis ist drin.