Kurze Vorstellung: Toni Baumann 70 Jahre jung (im Unruhestand) seit 35 Jahren in der Biogas-Branche seit 23 Jahren selbstständiger Sachverständiger für Biogasanlagen-Sicherheit. Feuerwehr-Fachberater Biogas, Störfallbeauftragter, Emissionsschutz-Beauftragter, Befähigte Person zur Prüfung des Explosions-, Brand-, und Blitzschutz an Biogasanlagen. Biogas ist nicht das ASS unter den Erneuerbaren Energien. Das sind eindeutig Sonne und Wind. Aber Biogas ist der JOKER unter den EE. Aber die Biogasbranche wird seit über einem Jahrzehnt systematisch von Politik und Bürokratie massiv ausgebremst. Wir könnten schon viel weiter in der Flexibilisierung und ich der Aufbereitung von Biogas zu BioMethan zur Einspeisung ins Erdgasnetz sein. Auch in der Verwertung von Biomasse ohne Nahrungskonkurrenz ( Stroh, Gülle, Mist, Agrarrückstände, Straßenmähgut, Garten- und Parkabfälle die bisher mit fossiler Energie kompostiert wurden, Herbstlaub, usw.... Biogas könnte noch viel mehr leisten. Zumindest den gesamten Agrarsektor defossilieren. Die Rückstände könnten durch Substitution von Mineral und synthetischen Düngemitteln Energie und endliche Ressourcen (Phosphate!) ersparen. Nutzt den JOKER Biogas!
Willkommen im Forum! Mach zu dem spannenden Thema doch bitte an passender Stelle einen eigenen Thread auf. Mich würde auch sehr interessieren, wie weit in dem Bereich jetzt eigentlich die Lücken der PV und Windenergie gefüllt werden oder weiterhin stumpf auch mittags bei Sonne und ausreichend Wind massiv eingespeist wird. Hier in der Vorstellungsrunde soll ja nach Möglichkeit nicht gleich in die Inhalte abgetaucht werden.
Guten Tag im Forum. Ich sehe es zu 100% so wie JensDecker. Interessantes Thema, gehört inhaltlich ins Forum.
Willkommen!
Biogas ist Scheisse. In der Theorie ne feine Sache. In der Praxis Lug und Betrug. Angefangen bei der Dieselbeimischung an der Gasverbrennung. Da sah ich Landwirte sich ins Fäustchen lachen.
Dann die Maismonokulturen. Katastrophe.
Biorestmüllverwertung: da werden die Bauern dann angeschmiert... Verwertungs- und Kompostierbetriebe fragen was sie wollen, Bauern wird der Preis diktiert.
Das anfallende Gärsubstrat ist auch nicht das, was versprochen wurde...
Von Korrosionsproblemen an den Anlagen durch Schwefel gar nicht zu reden
Geht auch anders.....
@win Kannst Du den Faden hier abtrennen und an passende Stelle schieben?
Weil die Energieeffizienz pro Fläche halt bei allen Energiepflanzen sehr bescheiden ist, im Vergleich zu PV und Mais wohl reichlich Dünger braucht, der nicht unbedingt komplett von den Pflanzen aufgenommen wird ... Mag sein, daß man diese Energiepflanzen als Zutat braucht, um andere Reststoffe verwerten zu können und es damit dann wieder besser aussieht, fehlt mir die Expertise. Wenn Biogas allerdings primär aus solchen Ackerfrüchten gewonnen wird und dann ohne Rücksicht auf die Netze als Strom eingespeist wird/würde, weil es die Verträge hergeben, dann läuft IHMO was gründlich falsch und dann braucht man auch nicht drüber jammern, daß wir mit PV Freiflächenanlagen angeblich wertvolle Böden "versiegeln" und den Landwirten entreißen würden und unsere Ernäherung gefährden, die wenn überhaupt wohl eher durch unseren Fleischkonsum (auch meinen) gefährdet wird ... . Aber ich hoffe ja, Du kannst da bischen Licht reinbringen, wie der Stand da heute eigentlich ist. Andreas hat im neuesten Video ja auch ne Frauenhoferstudie mit Potentialen für die Flexibilisierung erwähnt, aber halt auch Problemen, wie mal wieder mangelhaften Netzen ... Die Verbindung mit Adipositas und Diabetes ist IHMO nicht förderlich.
Also ganz davon ab, gibt es nicht kleine mögliche Kraftwerke? Wenn selbst in unserem kleinen Kaff statt einer Biotonne eine Bio-Verwertung vorhanden wäre, damit ließe sich sicher was einsparen. Wir haben nur am Bauhof die Möglichkeit Grasschnitt, Astschnitt und Erde hinzubringen. Es würde mich wirklich freuen wenn man da ne Art Tonne hätte, da fahr ich einmal die Woche mitm E-Auto hin und schmeiß das rein. Wird dann was auch immer erzeugt, lokal, und die Erde bekomm ich nachher wieder (das nun zu vertreiben wäre sicher zu teuer von der ganzen komplexen Kette her.
Später im Kleinen habe ich sowas generell vor. Glashaus und dort 2-3 Komposter rein. Dann dürfte da auch im Winter warm sein. Vielleicht nehm ich dann sogar von Anderen Kompost oder Schnitt an....
Mais ist im Vergleich zu den meisten anderen Agrarpflanzen ein hervorragender Düngerverwerter und lässt nur sehr wenig Nitrat ins Grundwasser versickern. Das "alte" EEG verlangte von den BGA-betreibenden Landwirten, dass Ganzpflanzen in die Fermenter eingebracht werden müssen. Das habe ich von Anfang an als Fehler empfunden. Bei Mais könnte man auch die Kolben ernten und als Tierfutter und Menschennahrung verwerten und die RESTpflanze in den Fermenter schreddern. Die Flächeneffizienz von Mais ist als C4-Pflanze wesentlich höher als alle anderen Pflanzen, die bei uns wachsen. Bitte vergesst nicht, dass wir bis 2007 an die Landwirte Milliarden an Steuergeldern für Flächenstilllegungsprämien ausbezahlt haben, um die Agrarüberproduktion der EU zu drosseln. Dann machen wir doch lieber Energie aus Mais.
Ich fand diesen Ansatz recht spannend, aber nicht den Platz für, leider sind die eigentlichen Links inzwischen tod:
Kompostierung ist die Vernichtung nachwachsender Rohstoffe unter Einsatz fossiler Energie. Kompostierung ist unnatürlich und Energieverschwendung! Ich war viele Jahre Betriebsleiter von kommunalen Grünabfall-Kompostieranlagen und Erdenfernen zur Herstellung von Gartenbau-Substraten.. Kompostierung ist energetischer Schwachsinn! Ich weis warum ich anaerob geworden bin.....
Ich nutze zu hause fossile Energie um zu kompostieren? Ich nutze nur meinen Garten und erzeuge damit Erde.
Inzwischen wird aber wohl mehr drüber gejammert, daß man Moore wieder renaturiert und anderweitig Flächen aus der intensiven Nutzung nimmt und die Entwicklung der Pachtpreise kennst Du ja besser als ich ... Dann brauchen die Landwirtschaftsverbände nicht mit Ernährung etc kommen, wenn gleichzeitig flächenineffizient Energie produziert wird, die nicht zeitlich zielgerichtet bereitgestellt wird. Ist halt ne schöne, besser als Milch und Schweinefleisch planbare Einnahmequelle für Landwirte ... So wie Du es in Deinem Eingangsposting geschrieben hast, kann Biogas ja durchaus einen wertvollen Beitrag leisten und lassen sich die bestehenden Anlagen hoffentlich auch zumindest perspektivisch entsprechend anders fahren. Zumindest sinnvoller, als aus den Reststoffen eFuels zu machen als Feigenblatt für einen fossilen Verkehrssektor der sich in Teilen der Energiewende verweigert.
Die häusliche private Kleinkompostierung ist in meinen Augen noch unsinniger als kommunale Großkompostierung. Das ist eine Vermehrung von Schnecken, Nematoden, Unkrautsamen und bodenbrühtigen Schadpilzen. Kleinkompostierern gelingt es so gut wie nie, eine pasteurisierende, hygienisierende Mindesttemperatur zu erzeugen. Statt fossiler Energie nutzt Du menschliche Arbeitszeit und Arbeitskraft zum Handzerkleinern, Umsetzen, Absieben. Der aerobe Kompostierprozess vergeudet Energie und emittiert trotzdem klimaschädliche Gase wie CO2, Methan und Lachgas. Kompostierung ist biologisch gesehen unnatürlich. Wenn größere Mengen Biomasse zusammenkommen reagiert die "Natur" immer mit anaerober Vergärung. Das einzigen Lebewesen, das außer uns Menschen auch noch kompostiert, ist das australische Thermometerhuhn. Aber aus anderen Gründen.
Die allermeisten Biogasbetreiber würden ihre 24h/7d-Dauereinspeise-BGA liebend gerne auf flexibilisierte Strom-bedarfsgerechte Spitzenlast- und Dunkelflauten-Einspeisung umstellen. Dafür gibt es aber zu viele bürokratische. und finanzielle Hürden. Mit wesentlich größeren Niederdruck-Gasspeichern fallen dann fast alle flexibilisierten BGA in die 12. BImSchV = Störfallverordnung. Das ist für die meisten Landwirte ein fast nicht mehr zu leistender organisatorischer und technischer Aufwand. Das ganze ist mit einer Änderungsgenehmigung nach BImSchG verbunden. Allein für die dafür nötigen Gutachten legt man dafür ca. 100.000€ ab, ohne die Garantie auf Genehmigung. Dann muss der Landwirt zur Bank, wenn er größere Gasspeicher, größere Fahrsiloanlagen und bis zu 5 mal mehr BHKW-Leistung kaufen will. Fa winken die Bänder sofort ab, weil die politische Großwetterlage und Rahmenbedingungen für Biogas derzeit völlig unklar ist. ( Die 20 Gigawatt für fossile Spitzenlast-Gaskraftwerke, von Frau Ministerin Reiche stehen dem total im Weg!) Also Bürokratie, Politik und Banken hindern zusammen den Umbau der Biogasbranche zur einer bedarfsgerechten wirtschaftlichen und dezentralen Lösung
Und neue Anlagen werden wenigstens netzdienlich konzipiert oder werden da dann auch immer noch 24/7 Anlagen hingestellt, die größtenteils mit Energiepflanzen gefüttert werden?
Nicht wenige Landwirte schaffen es ihre BGA "netzdienlich" nachzurüsten. Hier ein Positivbeispiel 100% maisfrei! Bitte unbedingt ansehen!
Ich soll also meinen Bioabfall weiter in eine bezahlte Biotonne werfen. Klingt plausibel....
Das kommt ganz darauf an, was DEINE Kommune (Stadt / Landkreis) mit dieser wertvollen Biomasse-Resource macht. Läuft das Zeug in eine veraltete Kompostieranlage ohne Energiegewinnung, dann entsteht im besten Fall nährstoffabgereicherte Humuserde draus, die im schlechtesten Fall an Landschaftsgärtner und Bauern weggebettelt oder verschenkt werden muss. Bestenfalls, wie z.B. bei der Stadt & Landkreis Augsburg AVA wird der Bioabfall thermophil vergoren, das Biogas wird zu BioMethan aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. In Augsburg laufen 110 kommunale CNG-Hybrid- Linienbusse und die meisten Müllsammelfahrzeuge mit Bio-CNG aus diesem Abfall. Die flüssige Phase geht als organisch mineralischer Wirtschaftsdünger (fast geruchlose Gülle) auf landwirtschaftliche Nutzflächen und ersetzt "Kunstdünger". Die Feststoffe werden aerob nachkompostiert und zu Gartenbausubstraten aufbereitet. Das abgetrennte CO2 ist sogar lebensmitteltauglich (Kohlensäure für Limonaden und Sprudelwasser)
Erkundige Dich was Deine Kommune mit der Biotonne macht. Wenn sie nichts sinnvolles und Gutes damit machen, dann züchte weiter Unkrautsamen und Schneckeneier im eigenen Gartenkomposthaufen. Frage: Kostet die Biotonne in Deiner Kommune extra? Oder ist sie im Entsorgungspreis der Restmülltonne integriert?
Nicht zu vergessen die Schlingnattern, Blindschleichen und Feuersalamander.
Wie der stinkende Grasschnitthaufen. Die Natur ist nicht perfekt, hätte sich mal ein Beispiel am Menschen nehmen sollen.