Batteriepolpaste - Polbehandlung - Noalox

Dieser Thread lief als Diskussionsthema "Batteriepolpaste". Er ist durch die Beiträge sehr umfangreich, dürfte aber alles wichtige zum Thema Sorte, Anwendung und NoGo enthalten.

Carolus

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Was macht ihr zwischen den Pol der Zelle und den Busbars?
Bzw auch auf die Busbars etwas wenn noch Balancerkabel usw drauf kommt?

Reicht sowas?
Das

https://www.amazon.de/NIGRIN-72265-RepairTec-Batterie-Polfett-50gr/dp/B002WC7MVO?pd_rd_i=B002WC7MVO&psc=1&linkCode=ll1&tag=cor0f-21&linkId=a27659939a27b64dfce3aa88a2981d1a&language=de_DE&ref_=as_li_ss_tl

Oder muss es das teure MG Chemicals 847 sein?

ich verwende eine paste speziell für Alu:

https://www.wago.com/ch-de/zubehoer/fuellspritze/p/249-130

habe das zeugs erst am Wochenende verbaut. Bin noch am fertig verdrahten. Erfahrungen kommen dann in ein paar Tagen. Ob es allerdings ohne Paste auch funktioniert hätte ist dann immer noch offen.
Scheint als ob es schleifkörner in der Paste hat. Habe die Busbars rund um die ovalen Löcher eingeschmiert und dann aufgelegt und kreisend leicht bewegt und angedrückt. also etwas eingeschliffen und dann verschraubt.
Bus Bars sind bei mit aus Kupfer und wahrscheinlich vernickelt. Pole aus Alu.

gruss
Siegi

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Viele Autopflegemittel sind "snake oil" und Fett ist kein elektrischer Leiter.

Mit Metallpulver sollte das funktionieren.
Aus einem Sicherheitsdatenblatt (hier EC No 1907/2006 Art. 31, ARONIX Aluminium-Kontaktpaste):

Zusammensetzung/Angaben zu Bestandteilen:
Gemisch aus Mineralölprodukten und Metallpulvern mit ungefährlichen Beimengungen und Additiven
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Es geht darum, Korrosion zu vermeiden. An korrodierten Stellen fällt Spannung ab und dein Balancer misst eine falsche Zellspannung.
Eigentlich wäre es sinnvoll das Balancerkabel an einen eigenen Pol anzuschließen, so wie man das bei hochwertigen Messewiederstanden/Shunts bei einer 4-Leitermessung macht.

Es geht darum, Korrosion zu vermeiden. An korrodierten Stellen fällt Spannung ab und dein Balancer misst eine falsche Zellspannung.
Eigentlich wäre es sinnvoll das Balancerkabel an einen eigenen Pol anzuschließen, so wie man das bei hochwertigen Messewiederstanden/Shunts bei einer 4-Leitermessung macht.
Es geht darum, an die oxididrte Aluminiumoberfläche erstmal einenniederohmigen Kontakt herzustellen.... Und den zu erhalten.
Die falsche Anzeige der Zellenspannung wäre das kleinere übel, das größere die Erwärmung der Kontaktstelle bei hohem Strom.
Es geht darum, an die oxididrte Aluminiumoberfläche erstmal einen niederohmigen Kontakt herzustellen.... Und den zu erhalten.
Dafür schmiert man aber nix elektrisch isolierendes zwischen die Kontaktflächen, sondern entfernt die Oxydschicht vor dem Verschrauben.

So ein Batterie-Polfett kann ein nachträgliches Oxidieren verringern/verzögern.
Dafür ist es wohl besser nach dem Verschrauben über die Verbindungsstelle (Schraube, Mutter, ...) zu schmieren, quasi wie eine luftdichte Schutzkappe.
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hab mir voriges Jahr über ebay aus US eine "MG Chemicals Carbon Conductive Grease" liefern lassen.
Geiles Zeug, hab alle 280er akkus die den Busbars und Sicherungsverbindungen behandelt (nach abschleifen, entfetten diese Paste drauf).
Seit dem nie mehr Probleme mit Spannungsabfall bei hohen Strömen

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8481 Premium Carbon Conductive Grease - MG Chemicals UK Limited

Es geht darum, an die oxididrte Aluminiumoberfläche erstmal einen niederohmigen Kontakt herzustellen.... Und den zu erhalten.
Dafür schmiert man aber nix elektrisch isolierendes zwischen die Kontaktflächen, ....
Weder Polfett noch Kontaktpaste hat den Zweck zu isolieren.
.....sondern entfernt die Oxydschicht vor dem Verschrauben.
Eine nette Idee. Nur bildet Aluminium die Oxidschicht schneller, als du Papp sagen kannst, nur hauchdünn, aber isolierend. Kannst es ja m unter Schutzgas versuchen, dann geht's vielleicht.
Das feine Abziehen der Oberfläche hat einen anderen Effekt, so erzeugst du neue Mikrorauhigkeiten, die für eine höhere effektive Flächenpressung sorgen, und dort ist die Oxidschicht dünn.
So ein Batterie-Polfett kann ein nachträgliches Oxidieren verringern/verzögern.
Polfett stammt aus der Bleiakkuzeit und hält faktisch Schwefelsäure aus dem Kontaktbereich fern, Kontaktpaste soll die elektrische Verbindung in Kontaktflächen verbessern, gibt's nicht nur für Aluminium, sondern auch für Kupfer usw.
Und wenn man Mal aufhören würde, im Zusammenhang mit Li Akkus von Polfett zu reden, wäre schon viel gewonnen.
Dafür ist es wohl besser nach dem Verschrauben über die Verbindungsstelle (Schraube, Mutter, ...) zu schmieren, quasi wie eine luftdichte Schutzkappe.
Das Zeugs hat den Zweck, eindringen von Sauerstoff zu verhindern, und zwar in den Spalt. Es ist aber nicht in der Lage, das vollständig zu verhindern. Aussen drauf geschmiert ist es unnütz.

Moin Carlous,

vielen Dank für die Aufklärung, besonders bezgl. Polfett und Kontaktpaste.
Welche Kontaktpaste(n) kannst du für welchen Anwendungsfall empfehlen und wie sollten die Kontaktstellen an Busbars, Akkus, Kabeln vorbehandelt und dann mit der Kontaktpaste behandelt werden?

Aus der Produktbeschreibung eines Herstellers:

Es ist kein Reinigen und Fetten des Aluminiumleiters mehr erforderlich, denn die WAGO-„Alu-Plus“-Kontaktpaste wird stattdessen mit der praktischen Füllspritze direkt in die Leitereinführungsöffnung der WAGO-Klemmen gefüllt. Bei sichtbar verfärbten korrodierten Leitern jedoch ist ein zusätzliches mechanisches Reinigen notwendig! Danach können unbehandelte eindrähtige Aluminiumleiter – bei mehrpoligen Klemmen auch gemischt mit Kupferleitern – einfach angeschlossen werden.

Produkteigenschaften:
• Füllmenge: 20 ml
• zerstört die Oxidschicht automatisch beim Klemmvorgang
• verhindert Neuoxidation an der Kontaktstelle
• vermeidet elektrolytische Korrosion zwischen Aluminium- und Kupferleitern (in einer Klemme)
• bietet Langzeit-Korrosionsschutz

Gibts beim nächsten Hornbach Baumarkt deine geringsten Misstrauens zu kaufen, 4Euro50 ggf. vorbestellen

Moin Carlous,

vielen Dank für die Aufklärung, besonders bezgl. Polfett und Kontaktpaste.
Welche Kontaktpaste(n) kannst du für welchen Anwendungsfall empfehlen und wie sollten die Kontaktstellen an Busbars, Akkus, Kabeln vorbehandelt und dann mit der Kontaktpaste behandelt werden?
kupfer oder verzinntes kupfer auf alu mache ich wago 249-130 drauf
ich mache die kontaktstellen mit nem tuch und etwas bremsenreiniger sauber bevor ich auf einer seite die paste(ganz wenig) auftrage

kupfer kupfer verbindungen mache ich auch mit dieser paste, bräuchte man eigentlich nicht aber wenn ich die schon habe ;)

Zur Info, ich habe die beiden nachfolgenden Posts gelesen.
Und ich bin kein Spezialist für sowas. Ich habe einen Akku gebaut und eine Sorte Paste benutzt.

Aus physikalischer Sicht mache ich es folgendermaßen:

Sanftes Aufrauhen der glatten Kontaktfläche mit einem SchleifRadiergummi, mindestens 400er Körnung. Nicht "anschleifen", nur abziehen. Entfetten schadet nicht.
Auftragen der Kontaktpaste weder knapp noch reichlich, sondern so wie man Wärmeleitpaste aufträgt: ein Kleks in der Mitte, der sich beim zusammenpressen gleichmäßig nach aussen ausbreitet. Die Idee ist, dass es im Spalt hinterher keine Luftblase mehr gibt.
Da wir ja ringförmige Kontaktflächen haben, wäre mein Wunschauftrag eine "Ringwurst". Geht natürlich nicht Perfekt, Brauch auch nicht.
Wenn alles gut laeuft, quetscht sich beim schrauben gleichmäßig Paste aus dem Spalt. Kann dran bleiben, hilft nix, stört nicht.

Sollte man nochmal lösen müssen, grob abwischen und neu auftragen. Neuabziehen ist nicht erforderlich.

Ich habe das untersucht und festgestellt, dass so etwa ein Viertel der Anzugskraft ausreicht, um den Widerstand der Kontaktstelle unter 0,1 mOhm zu bringen, gegenüber ohne Paste. Und einzelne Kontaktstelle ohne paste ließen sich nicht so weit im Widerstand runterbringen, mit Paste war es gleichmäßig gut bei allen.

Beim zweiten oder drittenmal geht's besser, das Zeugs wirkt sogar nach, wenn man es abgewischt hat.

Polfett

Polfett
Interessanter Link.
Wobei das eben bei Alu allenfalls die halbe Funktionalität ist.
Die andere ist beseitigen der Oxidschicht und/oder überbrücken durch die beigemischten Metallpulver oder -körner.
Die imho dafür da sind, sich beidseitig in die Oberflächen einzupressen, nicht dafür auf der Oberfläche herumzuschleifen.

Hallo zusammen,
alle von euch erwähnten Massnahmen habe ich auch erfolgreich durchgezogen.
Ihr schreibt immer von Spannungsabfall, habt ihr den mal gemessen, bei X Ampere Strom, oder orientiert ihr euch
an der Erwärmung der Verbindung ?

Ich messe, andere nehmen IR Kamera.

Moin,

und welche Messwerte hast du bei wieviel Akkustrom, und von wo nach wo gemessen?

Moin,

und welche Messwerte hast du bei wieviel Akkustrom, und von wo nach wo gemessen?
Ist ziemlich simpel.
Ich belaste den Akku ordentlich, 10 A sollten es schon sein, mehr ist erlaubt. Kommt auch garnicht auf den genauen Wert an, du machst ja keine B Messung.
Am einfachsten belastest du mit einem Wandler, mit passender Last, und misst den Strom mit einem DC Zangenamperemeter. Notfalls tun es 2 Auto-Birnen, dann hast du auch 10 A.

Messen tust du mit einem gewöhnlichen Multimeter, kleinster Messbereich Spannung, das sollte 0,2 V sein, nicht mehr. Wenn du 3 stellen hinterm Komma angezeigt bekommst, kannst du auf 1 mV genau messen. Wenn 10 A fliessen, kannst du also mit dem ohmsche Gesetz ausrechnen 1 mV ist 0,1 mOhm. Das hat so nichts mit "Genauigkeit" zu tun, aber schlechte Verbindungen haben deutlich mehr, die schlechteste bei Versuchen bei mir hatte 2 mOhm, also Anzeige 20 mV.

Willst du genauer messen, einfach den Strom erhöhen. Bei 50 A bedeuten "5" mV erst 0,1 mOhm, das ist schon ganz ordentlich aufgelöst.
Du musst auch nicht genau bei 10 oder 50 A Messen, sind's 23 A, rechnest du halt aus. R = U durch I, ein echt komplexer Dreisatz. :mrgreen:


Messen tust du, indem du mit deinen tastspitzen stellen antippst, wie z.b. den Pol eines Akkus und den Kabelschuh dieses Pols. Das zeigt dir dann den Übergang an der Kontaktstelle. Du kannst auch Anfang und Ende einer Leitung nehmen, oder B und C Anschluss des BMS, dann bekommst du den Spannungsabfall an den Mosfets.
Diese Messung ist im Prinzip eine 4 pol oder Kelvin Messung, mit dem Trick, dass der Strom nicht aus dem Messgerät stammt. Das ist aber wurscht.

Das es eine gewisse Logik hat, nur entlang des fliessenden Stroms zu messen, dürfte klar sein, also Tastspitzen auf verschiedene Pole ist nicht sehr sinnvoll. Geht aber bei nem normalen Multimeter nix kaputt, das halten die aus.
Was du so nicht messen kannst, ist der Innenwiderstand des Akkus. Warum dürfte klar sein.
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