Auslegung Klimaanlage Monosplit im offenen Wohnbereich

Hallo zusammen,

seit Juli läuft meine PV und jetzt möchte ich meine Wohnung auch mit einer Monosplit heizen.

Zunächst einmal soll im offenen Hauptwohnbereich (OG) mit Wohnzimmer/ Essbereich und Küche eine Monosplit an die Wand. Dieser ist offen verbunden mit dem DG ohne Türe. Zudem ist im OG direkt angrenzend das Bad, welches ich per offener Türe mit heizen möchte. Folgende Kubikmeterzahlen habe ich gemessen:

Wohnbereich: ca. 100 m3

Flur und Bad: ca. 30 m3

DG: ca. 50 m3

Macht 180m3 die auf mindestens 21 grad durchgehend geheizt werden sollen.

Die Dämmung ist im mittleren Bereich, nicht schlecht aber auch nicht wirklich gut.

Zudem könnte ich noch zum Rest der Wohnung je nach Möglichkeit Wärme rüberleiten, in dem ich den Flur zum Rest der Wohnung offen stehen lasse. Da sind es nochmal mal gemessen

100 m3,

hier reicht eine Temperatur von 18 Grad.

Ich habe mich eigentlich in die

Panasonic VZ12

verliebt, aber ich glaube die ist zu schwach und würde immer am Limit arbeiten, auch wenn ich den Rest der Wohnung (100m3) weiter mit Öl auf 18 Grad heizen würde.

Weiter habe ich mir die Mitsubishi MUZ-LN50VG2 angeschaut. Heizleistung 1,0 / 6,0 / 8,0. Diese sollte doch mehr Power haben um zumindest den Hauptteil auf 21 Grad zu bringen? Aufgrund des Videos zu der VZ12 von Andreas (ich glaube das war aber ein einfacheres Modell von Mitsubishi) bin mir insgesamt sehr unsicher.

Ich freue mich über jede Anregung, da ich teils sehr widersprüchliche Aussagen zu der richtigen Auslegung gelesen habe.

Vielen lieben Dank und VG Simon :upside_down_face:

100m2 mit einer Monosplit macht zwangsläufig eine sehr ungleiche Verteilung. Würde hier eher auf 2 Geräte gehen.

Bad mit offener Tür wird auch nicht so gut werden.

100m³ oder 100m²? Und wenn 100m³, wie hoch ist die Decke?

Alle Angaben sind Kubikmeter. Im Wohnbereich ist es offen bis unters Dach, in der Spitze über 4m. Die Decken im Teil 2 (18 Grad) sind zwischen 2,2 und 2,40m.

Von daher habe ich alles in m^3 ausgerechnet.

Mir ist erstmal wichtig der Hauptteil 180m3 und da geht nur eine große Monosplit. Für den 100m3 Teil mit 18 Grad kann ich später eine zweite holen.

Ok bin jetzt von m2 ausgegangen, daher stimmt meine Aussage ggf nicht. Wieviel m2 Sind es denn?

Ich würde eine 4kW Daikin Nepura nehmen. Aber wenn dir die VZ12 gefällt, warum nicht?

Hast du denn mal eine Heizlastberechnung gemacht?

Nein, ich weiß nicht wie das geht bzw. ich habe auch die nötigen Dämm-Werte dafür nicht. Sollte ich das machen? Also du meinst anhand der Größe von 180m3 soll schon eine VZ12 reichen? Die ist aber nur für 35m2 angegeben und meine Räume sind deutlich drüber, ca. 60m2 Wohnbereich und 40m2 Rest. Muss ich nochmal nachschauen.

Wieviel m² willst du jetzt mit der VZ12 heizen? Das ist mir noch nicht klar.

Wenn du die Heizlast des Raumes nicht kennst, dimensionierst du ja ins Blaue hinein. Im besten Fall passt es, im schlechten Fall ist die Anlage zu klein oder zu groß. Zu groß ist hier unwahrscheinlich und die VZ12 moduliert ja sehr weit runter. Bleibt eher, dass sie nicht ausreicht.

Neben der Heizlast spielt auch noch die Wärmeverteilung eine Rolle. Aus diesem Grund wirst du für die Fläche wohl auch mehrere Heizkörper haben. Also selbst, wenn die Leistung reicht, kann es sein, dass es trotzdem in bestimmten Ecken im Raum ungemütlich ist, weil die Wärme dort nicht ankommt.

Statt Heizlastberechnung kann man im Winter auch gut experimentell ermitteln, was man braucht mit Heizlüftern.

Hast du denn Verbräuche der Vorjahre fürs Heizen? Daran hat man schon erste Anhaltspunkte. Neben Verbrauch braucht es noch die beheizte Fläche. Und Warmwasser abziehen, falls das auch irgendwie mit drinhängt.

Ich habe jetzt nochmal die Quadratmeter zusammengerechnet, der offene Wohnbereich sind 75m2 und das Bad 10m2. Die Klima soll das ganze bis -15 Grad auf 21 Grad schaffen. Mir ist klar, dass es dann im Wohnzimmer/Küche wo das Gerät hängt am Wärmsten ist und der Rest dann etwas kühler sein wird.

Ich habe keine Heizlüfter und keine Daten zum Öl-Verbrauch für die Wohnung, dann muss ich mich wohl mit dem Thema Heizlastberechnung beschäftigen für eine passende Dimensionierung.

75m² kannst du nur bei sehr gut gedämmten Häusern mit einer Split-Klima heizen. In deinem Fall halte ich das für völlig illusorisch, das mit einem IG zu machen. Selbst mit 2 IGs bist du schon an der Grenze. Und dann auch noch -15 Grad, das ist ja auch noch eine recht tiefe NAT.

Neben der Wärmeverteilung wird es auch von der Leistung nicht reichen. Bei mittlerer Dämmung bist du vielleicht bei 100 W/m² und brauchst für 75m² dann 7,5kW.

Du kannst das Thema aber auch anders herum angehen: Einfach eine leistungsfähige Split-Klima installieren im Hauptwohnbereich und dann mal schauen, wie gut das schon klappt. Um dann ggf. noch eine zweite und dritte Anlage im nächsten Winter zu installieren. Man kann das ja schön schrittweise machen.

Ich würde schrittweise vorgehen. Eine leistungsfähige Monosplit für den offenen Hauptwohnbereich. Ich würde eine Daikin nepura nehmen, wenn die Panasonic VZ günstiger ist, evtl auch die.

Dann einen Winter laufen lassen und Erfahrungen sammeln. Testweise Heizkörper in den anderen Bereichen aus und sehen, fühlen, messen, wo und ab welcher Temperatur es kalt wird.

Dann zum nächsten Winter Schritt 2: für den, oder die Bereiche, wo es kalt war zur Unterstützung die nächste Monosplit installieren.

Wenn du eine Begrenzung hast, wie viele Aussengeräte du haben kannst, oder möchtest, müsstest Du das von Anfang an berücksichtigen.

Wenn die Entscheidung steht, dass du mit Klimasplit den Hauptwohnbereich heizen möchtest, kannst du mit einer Daikin nepura eigentlich nichts falsch machen.

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Wieso empfehlt ihr die Daikin Nepura (ich nehme an Prefera cold region), ich finde die App auch sehr ansprechend, aber die Heizwerte finde ich jetzt nicht so vielversprechend von der Skalierung:

Prefera 4,2kW: min. 1,7 / nom. 5,4 / max. 6,0 kW / SCOP 4,71 / max. Leistungsaufnahme 1,31 kW

Prefera 5,0kW: min. 1,7 / nom. 5,8 / max. 7,7 kW / SCOP 4,4 / max. Leistungsaufnahme 1,45 kW

Prefera 6,0kW: min. 1,7 / nom. 7,0 / max. 8,0 kW / SCOP 4,3 / max. Leistungsaufnahme 1,94 kW

Ich finde die Mitsubishi Electric MUZ hat da ansprechendere Werte:

LN35VG2: min. 1,0 / nom. 4,0 / max. 6,3 kW / SCOP 5,1 / max. Leistungsaufnahme 0,8 kW

LN50VG2: min. 1,0 / nom. 6,0 / max. 8,2 kW / SCOP 4,6 / max. Leistungsaufnahme 1,48 kW

Das Design haut mich bei allen allerdings auch nicht wirklich um.

Die Panasonic heatcharge ist natürlich ein Traum:

VZ9: min. 0,6 / nom. 3,5 / max. 7,8 kW / SCOP 6,2 / max. Leistungsaufnahme 0,61 kW

VZ12 min. 0,6 / nom. 4,2 / max. 9,2 kW / SCOP 5,9 / max. Leistungsaufnahme 0,98 kW

Ich könnte jetzt eine VZ12 nehmen oder die MUZ50 und hoffen, dass Sie reicht für den Wohnbereich und bei -10 / -15 Grad mit Öl beiheizen oder direkt 2 kleinere nehmen, wobei ich die zweite nur ungünstig dann im kleinen Bad anbrinen kann. Bei 1x LN35VG2 und 1x LN25VG2 wäre ich preislich tatsächlich nicht viel teurer wie 1x die VZ12 und hätte dann insgesamt nominal 7,2 kW Heizleistung, allerdings dann zweimal Anschlusskosten. Dann ist nur die Frage, ob ich aus dem Bad heraus wirklich soviel mehr Leistung in den Wohnbereich rüberbekomme, wie bei einer leistungsstärkeren (Option 1) an der besseren Position. Ansonsten muss ich mir einfach die Mühe machen und erstmal alles bestmöglich berechnen.

Du musst dir anschauen, bei welchen Temperaturen die Geräte noch welche Leistung haben und auch welchen SCOP. Beispiel: Die 5kW Perfera ist bei Eurovent mit -10 Grad spezifiziert, dort bringt sie dann noch 4,5kW. Die Nepura bringt bei -25 Grad noch 4kW, die wird damit leistungsstärker sein. Und vom SCOP her hat die Nepura eine 5,1, die 5kW Perfera hingegen nur 4,8.

Nebenher: Die Serie heißt Perfera, nicht Prefera.

Die VZ12 schafft bei -10 Grad auch nur noch 4,2kW und keine 9,2kW. Die ist also auch schwächer, als eine Nepura 4kW.

Für die Nepura Perfera (RXTM40A) wird ein SCOP von 5,5 angegeben. Bei p design 3,8kW.

Aufgrund der unvollständigen Datenlage können wir die Werte der Nepura 40 und der VZ12 nicht abschließend gegenüber stellen. Aber von der Tendenz her kann man sagen, dass die VZ-Serie ihre hohen SCOP Werte, durch sehr hohe COP Werte bei Temperaturen über Null erzeugt. Z.b. COP von 10 bei +12 Grad. (vs COP 8,5). Wobei die Nepura ihre Stärken bei niedrigen Temperaturen ausspielt. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Wannenheizung mit in den SCOP gerechnet ist.

Dann der höhere Luftdurchsatz der Nepura 40er. Halte ich persönlich für absolut wichtig wenn man eine größere Fläche heizen will.

Dann das Thema Bedarfsteuerung und “out of the box” Regelverhalten. Auch hier sehe ich die Nepura vorne.

In einem schlecht gedämmten Haus mag die heat charge Funktion einen Komfortgewinn bringen, oder wenn man nahe neben dem Innengerät sitzt.

Wir merken vom Abtauen bei uns zuhause nichts. Ich war aber überrascht, dass ich das Abtauen messtechnisch nachweisen konnte. Beim Abtauen der im Flur platzierten Anlage, die das ganze Haus heizt, fällt in der Küche die Temperatur um 0,6 Grad.

Ah, wusste ich noch nicht, dass die sich nochmal verbessert hat.

Hier mal die Eurovent Daten:

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe mich jetzt nochmal mit der aktuellen Wärmeleistung meiner Heizungsanlage beschäftigt. Bei max. Leistung der Heizkörper bei 70 °C Vorlauftemperatur liefern diese laut Datenblatt 3,3 kW Wärmeleistung. Diese sind ebenfalls nur im Wohn-/Essbereich platziert wo auch die Klima hinsoll. Damit könnte ich bisher den kompletten Hauptteil der Wohnung mit 85 m² auf 21 Grad heizen (es waren auch Winter mit deutlichen Minusgraden dabei und es war ausreichend). Lediglich die 10m² Bad haben ca. 1 Grad weniger als der Rest, was ich aber in Ordnung finde.

Von daher wäre das doch mein “pdesingh” Wert bei Eurovent den ich mind. haben wollen würde, richtig? Annahme mir reicht diese Leistung bei -10 Grad.

Hierauf sollte dann max. 10-20% Puffer aufgeschlagen werden, also 3,63 - 3,96 kW, korrekt?

Ich habe mir dann die effizientesten Geräte bei Eurovent angeschaut und folgende Modelle kamen dabei heraus:

DAIKIN RXTM40A + FTXTM40S → 3,8 kW COP: 3,22; bei CondA nur 3,37 kW bei COP 3,71 - kann das sein? Bei Eurovent -30 Grad Angabe fehlerhaft, da identisch wie -10 Grad angegeben. Woher kommt denn die Angabe 4 kW bei -25 Grad und bei welchem COP? Klingt für mich zu gut um wahr zu sein.
DAIKIN RXZ25N / FTXZ25N → angeblich 3,5 kW, obwohl bei -7 Grad CondA nur 3,1 kW bei COP 4,1; -15 Grad 2,41kW bei COP 3,18
DAIKIN RXZ35N / FTXZ35N → angeblich 4,5 kW, obwohl bei -7 Grad CondA nur 3,98 kW bei COP 3,91; -15 Grad 2,94kW bei COP 3,25
DAIKIN RXZ50N / FTXZ50N → angeblich 5,6 kW, obwohl bei -7 Grad CondA nur 4,95 kW bei COP 3,82; -15 Grad 3,97kW bei COP 2,98
Panasonic CU-VZ9SKE / CS-VZ9SKE → 3,6 kW COP: 3,05, bei -7 Grad CondA nur 3,18 kW bei COP 3,95
Panasonic CU-VZ12SKE / CS-VZ12SK → 4,2 kW COP: 2,86, bei -7 Grad CondA nur 3,72 kW bei COP 3,79

Ich tendiere aktuell zu der RXZ35N, die würde mich ca. 2,6 T€ kosten und die RXTM40A 2,3 T€. Wobei die VZ9 bei den mittlerweile milden Wintern hauptsächlich im effizientesten Bereich laufen würde.

Ich habe euch meine Vergleichstabelle mit allen Werten aus Eurovent angehangen, wer Interesse hat mal reinzuschauen. Bei den ganzen Zahlen frage ich mich mittlerweile, ist nicht das entscheidende was man für eine Leistung bei -10 Grad benötig und welche Monosplit über alle Temperaturen dann dazu die niedrigste Stromaufnahme (siehe meine Spalten jeweils in Watt) hat? Da kann der COP noch so toll sein, wenn die durchweg 100 Watt mehr zieht bringt es auch nichts, da die Leistung unnötig zu hoch ist.

VG Simon

Monosplit Vergleich.xlsx (14,8 KB)

such dir bei google das “data book RXTM40A”, da sind mehr Daten enthalten.

Ich glaub, da hast du einen Denkfehler. Die Eurovent-Daten beziehen sich auf eine spezifizierte Nennleistung und dann wird für jede Temperatur ein prozentualer Leistungswert von dieser Nennleistung genommen. Das sagt aber überhaupt nichts darüber, wie du die dann real betreibst und wohin sie moduliert.

Einzig die unterste Modulation ist die Grenze, die wichtig ist. Die siehst du bei Heating CondD.

Lies dir dazu mal diesen Artikel durch:

Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Anlage bei deiner NAT, z.B. -10 Grad noch die Leistung bringt, um deinen Raum auf 20-21 Grad zu bekommen. Also die 3,3 kW, wenn ich es richtig verstanden habe. Wobei man da auch durchaus etwas weniger rechnen kann. Es bleibt nur seltenst auch tagsüber so kalt. Und wenn das alle 10 Jahre mal passiert, stellt man sich einfach nur einen Heizlüfter dazu, der ja problemlos nochmal 2kW zusätzlich liefern.

Sarara Ururu: Die ist zwar die beste Daikin, aber technisch schon recht alt, ich glaub, da gibts Einschränkungen im Bereich WLAN-Steuerung. Da fehlt glaube ich einiges an Funktionalität. Gleiches gilt für die Panasonic VZ. Bei Panasonic VZ hast du eine technische Raffinesse, die keine andere hat: Die kann abtauen, ohne das dir Wärme innen verloren geht. Die Sarara hingegen hat einen Luftfilter, der sich selbstreinigt.

Persönlich würde ich die Nepura 4kW nehmen.

Danke für deine ausführliche Antwort! Würde dann nach deiner Argumentation nicht auch schon die 3 kW passen (RXTM30A)? Die hätte dann 3kW bei -10 Grad. Aber die ist ja wiederum sogar weniger effizient nach den Messdaten.

Ist die Panasonic App also nicht so gut wie die Onecta? Was würde denn bei der VZ nicht funktionieren?

VG Simon

Die hat 5,3kW Heizleistung bei -10 Grad