Naja das machst du ja als einziger aus deinem Wohngebiet und das fällt nicht ins Gewicht.
Aber wenn nun 30% oder mehr plötzlich PV wollen und irgendwann kriegen oder von Gas auf Wärmepumpe umstellen,
dann braucht der Netzbetreiber für eine vernünftige Planung diese Infos.
Und wenn sich alle morgen, anstatt für den konventionellen Wäschetrockner, für ein Wärmepumpenmodell entscheiden etwa nicht?
Das ist dieses gern genommene: "Stell dir mal vor...." Argument.
Ich kann mir sehr viel vorstellen. Ich kann aber auch einfach betrachten was tatsächlich da ist. Tatsächlich da sind im Verteilnetz fein granulierte Messstationen, die den Netzbetreibern in Echtzeit Verbrauchsströme mitteilen.
Es gibt überhaupt gar keine technische Notwendigkeit den Netzbetreiber in Kenntnis zu setzen. Genau so wenig wie es technisch möglich ist, das ab Morgen plötzlich 30% eine PV auf dem Dach haben.
Auf Basis der selben unsinnigen Argumentation muss man eine Wallbox anmelden. Ja, man meldet sie an. Ob man jemals ein E-Fahrzeug da dran hängt und wenn ja welches (also mit welcher Ladung), ist völlig egal.
Jetzt die entscheidende Frage: Welchen Unterschied macht es, in Kenntnis zu sein ob man 20kW ziehen
könnte, im Kontrast dazu, dass man messen kann, ob jemand 20kW
tatsächlich zieht.
Ja, genau - jetzt kommt: Er muss sein Netz ja hinreichend ausbauen! Ja, richtig. Da sind wir nur wieder bei dem technisch machbaren: Genau so wenig wie 30.000 Einwohner einer Stadt über Nacht Wallboxen installieren, baut ein Netzbetreiber auch nicht über Nacht ein Netz aus.
Wie baut er es denn aus? Tja, mit eben genau den Daten der Messtsellen in seinem Netz. Auf dessen Basis allein beurteilt der Netzbetreiber seine Ausbaumaßnahmen in dem Netz. Ob du deine PV anmeldest oder nicht, steuert bei einer Planung so viel bei, wie der Sack Reis der in China umfällt.
Trotzdem wird sich immer wieder dieses Arguments bedient. Ein Argument das aus dem Dunstkreis der Netzversorger kommt, die zur Kostensenkung Genehmigungen lieber massiv verzögern um eben einen ggf. nötigen Netzausbau nicht vorantreiben zu müssen. Denn stellen sie erst auf Datenlage ein Versorgungsproblem in ihrem Netz fest, müssen sie handeln. Wo kämen wir denn hin, wenn die Bürger am Ende auch noch entscheiden wo Netze ausgebaut werden müssen... Pfui! Das wollen wir ja mal erst gar nicht anfangen.