2x Growatt Noah 2000 im Stack - Ein leider negativer Erfahrungsbericht

Hallo in die Runde,

seit gut 4 Wochen betreibe ich einen Stack bestehend aus 2x Growatt Noah 2000. Diese werden durch je 2 Paneele zu je 445Watt in Ost-West-Ausrichtung mit Solarstrom versorgt. Es hängen also 2 Paneele am oberen Gerät und 2 Geräte am unteren Gerät, genau wie in der Anleitung beschrieben. Bisher habe ich noch nicht viele Erfahrungsberichte gefunden, in denen 2 oder mehr Geräte im Stack betrieben wurden. Daher nun hier ein erstes, leider negatives Fazit zum Stack-Betrieb.

Zunächst fiel mir auf, dass die SOC-Level der beiden Geräte im normalen Betrieb mit unter erheblich abweichen. Diese Abweichung ist mal mehr und mal weniger groß. Beträgt aber auch schon mal mehr als 20%. In der Regel ist eine der beiden Geräte beim Entladen schneller leer als die andere. Da der Gesamt-SOC sich exakt aus dem Durchschnittswert der beiden Geräte ergibt, kann es also durchaus vorkommen, dass eine der Geräte, obwohl als SOC-„Lower Limit“ z.B. 20% eigegeben wurde der Stack eine der beiden Geräte auf bis unter 10% entlädt (z.B. 1.Akku SOC=31%, 2. Akku SOC = 9% Gesamt SOC = 20%). Bei einem tieferen SOC-Limit geht der Wert dementsprechend noch weiter nach unten.

In meinen Tests gingen die SOC-Level besonders stark auseinander, wenn die Geräte im Operation-Mode „Load First“ liefen. Aus diesem Grund wechselte ich dann später komplett in den Mode „Battery First“. Aber auch in diesem Modus laufen die SOC noch immer weit auseinander. Der Grund dafür leuchtet ein. Die Batterien sind offensichtlich nur in Reihe geschaltet. Es gibt also kein übergreifendes Management, welches für einen ausgeglichenen SOC sorgen könnte. Auf lange Sicht wird dies sicher zu einer vorzeitigen Alterung der Batterien führen.

Einen weiteren erheblichen Nachteil gibt es im Betrieb „Batterie First“. Dazu muss man sagen, dass ausschließlich der oberste Noah im Stack mit dem Wechselrichter verbunden wird. Sobald der Stack komplett SOC 100% erreicht, erwartet man, dass die komplette überschüssige PV-Leistung bis zum max. zulässigen Output von 800 Watt an den Wechselrichter weitergereicht wird. Dies ist aber überhaupt nicht der Fall. :open_mouth:

Nur die PV-Leistung, die am oberen Gerät angeschlossen ist, wird an den Wechselrichter weitergeleitet. Die PV-Leistung, die am unteren Gerät angeschlossen wurde, wird überhaupt nicht an den Wechselrichter weitergeleitet. Dies sind in meiner Installation immerhin 50% meiner gesamten PV-Leistung, die mir auf diesem Wege komplett verloren geht. Einen Hinweis auf dieses Verhalten gibt es in der Betriebsanleitung von Growatt an keiner Stelle.

Für mich jedenfalls hat sich dieses System in dieser Form als Fehlkauf und damit Lehrgeld erwiesen. Bei meiner nächsten Beschaffung würde ich ein modulares System mit einem übergreifenden Batteriemanagement bevorzugen. Ggf. könnt Ihr mir hierzu ja eine Empfehlung geben. :blush:

Gern würde ich hier Eure Erfahrungsberichte lesen. Könnt ihr das von mir beschriebene Verhalten eines Noah-Stacks bestätigen?

Viele Grüße

Schonmal überlegt, die 2 Speicher ungestapelt separat zu nutzen?

Das alle BKW-Speicher derzeit noch ihre Kinderkrankheiten haben, ist leider so. Aber vielleicht ist dein Problem ja lösbar, muss man mal die Kommentare der Noah-Nutzer abwarten.

Würde ich auch machen, einfach die dinger alleine laufen lassen. Braucht man natürlich noch einen wechselrichter.

WR hat doch 2 MPPT, jeder für eine Noah.

Klar kann man die auch einzeln laufen lassen. Aber Spaß macht das keinen mehr. Man hat eben mehr als den doppelten Aufwand alles einzustellen. Die Growatt Noah müssten dann z.B. zeitlich versezt einspeisen. Ein zeitgleiche, hälftiges Aufteilen der Einspeisung würde arg zu Lasten der Effizienz gehen.
Die zentrale Steuerung der Einspeisung mit meinem Shelly Pro 3EM wäre dann auch nicht mehr sinnvoll möglich.

Wen es interessiert - ein wenig OFF-Topic:
Ich habe mit einem Shelly an der Einspeisesteckdose den Umwandlungsverlust meines Wechselrichters (Hoymiles HMS-1600 4t), in Abhängigkeit von der Entladeleistung der Growatt Noah 2000 grob ermittelt.
Das Ergebnis war für mich zumindest interessant:
Kurzum: Je niedriger die Entladeleistung, desto höher die Umwandlungsverluste.
Hier meine Messungen:

Eingestellte Abgabe 100W:
Discharge gem. Noah-APP: 122W
Messung am Shelly: 93,8W
Verlust: ca. 23%

Eingestellte Abgabe 150W:
Discharge gem. Noah-APP: 169W
Messung am Shelly: 142,7W
Verlust: ca. 16%

Eingestellte Abgabe 200W:
Discharge gem. Noah-APP: 215W
Messung am Shelly: 191,7W
Verlust: ca. 11%

Eingestellte Abgabe 250W:
Discharge gem. Noah-APP: 264W
Messung am Shelly: 236,1W
Verlust: ca. 11%

Grüße

Wo kommen die hohen Verluste her? Sind die Mikrowechselrichter bei kleinen Leistungen wirklich so ineffizient? Oder ist es der Noah?

Diese Verluste gehören tatsächlich zu diesem Hoymiles-Wechselrichter. Ich habe noch einen kleineren Wechselrichter im Schrank. Einen SL-M800-C. Wenn ich Zeit habe möchte ich diesen zum Vergleich auch noch einmal testen.

Was mir noch fehlt ist ein echter Test der tatsächlich gespeicherten Energie des Growath Noah 2000. Ich habe das unbestimmte Gefühl, dass die angegebenen 2 kWh nicht so ganz der Realität entsprechen. :wink:

Gern würde ich hierzu die Erfahrungen von anderen Growatt Noah 2000 Nutzern hören.

Beste Grüße

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hallo @novis
das kann ich bestätigen - momentan (8:00) hat ein soc 8% und der andere 36 - entlademanagement ist auf 20 bis 95 eingestellt

wie in dem anderen thread beschrieben, ist mein hauptsächliches problem, dass ich nicht mehr wie ca 150W in mein netz einspeisen kann. egal was ich bei meinem inverter einstelle - mehr kommt nicht. habe den 2ten noah gestern angeschlossen - anfangs konnte ich noch einstellen, was mir "geliefert" werden soll (war sehr sonnig gestern), nachdem die akkus voll angezeigt hatten, war die zu abrufende leistung auf ca 150W begrenzt.

dieses gefühl kann ich teilen

ich überlege gerade, ob ich die lösung von @win mal teste - meine null-einspeisungs-scripte kann ich dann leider vergessen bzw müßten umgearbeitet werden

Ich bin momentan auch noch hin und her gerissen, einen zweiten NOAH zu besorgen. Strom kommt zwar zuverlässig, aber das Netzwerk ist eine Baustelle. Die Nulleinspeisung läuft bei mir über einen APSystems EZ1 und HomeAssistant. Von daher hätte ich am NOAH nichts groß einzustellen (bisher fest auf 800W Output und der WR nimmt was er braucht - klappt hervoragend - wie genau kann ich bei Interesse gerne schreiben). Hat schon jemand zwei einzelne in Betrieb und ist dabei sonst noch etwas aufgefallen?

ich habe jetzt die beiden noahs getrennt und als selbstständige anlage definiert. die beiden anlagen enden jeweils am selben EZ1-M inverter
für sich alleine scheint das ganze zu funktionieren. ich mache die 0-einspeisung über iobroker. mein problem ist nun, dass ich über noah-mqtt arbeite und diese software findet nur eine anlage. d.h. ich habe momentan keine daten der 2ten anlage und kann somit nix berechnen.

entweder mache ich mir einen 2ten account und lege den 2ten noah im neuen account an (dann kann ich wieder daten abgreifen aber muss das 0-einsp.-script neu machen oder ich warte auf meine bestellten weiteren module und teste nochmal den stackbetrieb und schau mal, wie sich da verhält. ich hoffe, dass ich durch 2 weitere module, die ich am unteren noah anschliessen werde, genug leistung bekomme, um alles zu laden

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Die Nulleinspeisung über die NOAH zu regeln hatte ich auch mal versucht. Über den EZ1 lief es aber deutlich besser und schneller. Den NOAH hsbe ich permanent auf losd first und 800W stehen. Das müsdte nach dem wss ich hier lese auch mit einem zweiten NOAH ohne stack klappen, da dabei ja auch keine Daten aus der ohnehin nicht sooo zuverlässigen NOAH Verbindung benötigt werden.

pansono
ich regle auch über den EZ1-M - aber ich benötige die daten vom noah, um richtig zu regeln - noah-mqtt ist sehr zuverlässig mit den daten des noah's

es gibt sicher verschiedene heransgehensweisen, eine 0-einspeisung zu organisieren. aber ich möchte auch verhindern, dass unterm tag die noah's entladen - daher muss ich immer wissen, wieviel ppv am noah anliegt um nicht zu viel vom noah zu holen, da dieser sonst entlädt

Das stimmt natürlich. Die mqtt Verbindung klappt auch sehr gut - lediglich der NOAH draußen hatte bei mir gelegentlich das Problem, dass er morgens keine Verbindung hergestellt hat (seit meiner letzten Änderung mit getrenntem Access Point scheint es aber zu klappen). Richtung NOAH regle ich über das discharge Limit um morgens das 10-15% Pendeln zu vermeiden. Während des Tages soll er ruhig auch mal etwas Strom aus dem NOAH ziehen dürfen, um z.B. ein paar Wolken auszugleichen. Später wird dann wieder das Limit nach unten gesetzt um den Rest am Abend verbrauchen zu können.

PV Leistung im Bild ist der Wechselrichter, der von der Nulleinspeisung gesteuert wird.

Hallo novis,

ich bin neu hier im Forum und betreibe (erst) seit 10 Tagen ein BKW. Es ist mein erstes BKW und ich bin bezüglich PV/BKW ziemlich unerfahren.

Deinen Bericht habe ich mit großem Interesse gelesen und möchte dazu meine ersten Erfahrungen teilen.

Mein BKW besteht aus folgenden Komponenten:

4 Paneele a) 505Wp, je 2 Paneelen sind an einer NOAH angeschlossen
2 NOAH 2000 im Stack
NEO 800 (Die beiden NOAH sind via Y-Kabel an den NEO angeschlossen)

Die ersten 5 Tage nach Inbetriebnahme des BKW hatten wir relativ viel Sonne.
In dieser Zeit erfolgte die ShinePhone Steuerung für die Einspeisung ins Haus (-Netz) via Shelly Pro 3EM im „Smart Eigenverbrauchsmodus".

Die 4 Paneele, die ohne Verschattung nebeneinander mit Südostausrichtung montiert sind, hatten in der Spitze bis zu 1300 W produziert. Die V und A Linien der beiden Paneelen-Paare (PV1 und PV2) verlaufen gem. ShinePhone nahezu deckungsgleich d.h. PV1 und PV 2 produzierten in etwa immer gleich viel.

Beide NOAH waren immer um die Mittagszeit voll. Am frühen Nachmittag produzierte PV1 und PV2 zusammen immer noch bis zu 1300W d.h. nach meinem Verständnis bis zu je 650W von PV1 und PV2.

Sobald die beiden NOAH voll waren hat die ShinePhone/Growatt Steuerung im "Smart Eigenverbrauchsmodus" die von den Paneelen erzeugte Energie über die Batterien und über den WR in den Verbrauch fließen lassen. Es flossen aber nicht die 1000W + x in den Verbrauch sondern nur 800W (unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch der teilweise deutlich unter 800W lag).

Das nur 800W und nicht 1000W+x ins Haus (-Netz) geflossen sind hängt meines Erachtens daran, dass der WR ja auf 800W begrenzt ist.

Wenn Nachmittags von PV1 und PV2 nur max. 650W produziert wurde aber zeitgleich 800W über den WR eingespeist wurde bedeutet das nach meinem Verständnis, dass Energie von PV1 und PV2 über die beiden NOAH an bzw. über den WR geflossen ist.

Ich werde das weiter beobachten sobald wir wieder Sonnenschein haben. Aktuell, d.h. die letzten 3 Tage hatten wir überwiegend starke Bewölkung mit geringer Energieausbeute. Da habe ich jetzt den Einspeisemodus auf Batterie zuerst umgestellt.

Viele Grüße
Peter

Nabend,
ich habe ein ähnliches setting - auch zwei Noah gestapelt, zwei Module (2x410W) am unteren und zwei Module (2x585W) am oberen Noah. Von dort in einen Hoymiles 800w. Habe den zweiten Akku heute erst hinzugefügt - das ging alles problemlos bislang.
Was ich mich allerdings frage - ob man den zweiten Akku als Gerät bei server.growatt hinzufügen sollte. Weil momentan wird mir in der App zwar der zweite gestapelt angezeigt - beim Web Interface kann ich aber nur PV1 und PV2 beim Noah auslesen. Das sind jetzt aber nur die beiden großen 585 Watt Module und die beiden kleinen Module, die am untere Noah hängen, werden gar nicht angezeigt. Die müssten ja PV3 und PV4 vermutlich sein?
Im Reiter Energy und Parameter Comparison taucht auch nur der obere Noah auf. Mich würde aber natürlich auch der Ertrag der anderen Module interessieren - kennt jemand das Problem? VG

Lies mal den Hauptthread von Noah, da wurde schon mehrfach irgendwas geschrieben, dass bei gestapelt irgendwas eingeschränkt war mit den DC-Eingängen des zweiten Noahs.

ja - hatte ich auch gelesen. Habe das aber so verstanden, dass bei vollem Akku die am unteren Noah angeschlossenen Module nichts mehr produzieren. Aber dass es gar keine Aufzeichnung darüber gibt, finde ich komisch.

Hallo pinocchio,
das ist bei mir auch so. Growatt zeigt in der WebGUI nur die am oberen Noah2000 angeschlossenen PV-Eingänge an. Die darunter liegenden Speicher werden einfach als "dumme" Speichererweiterungen behandelt. Was dort an PV-Leistung angeschlossen ist, wird in der WegBUI nicht angezeigt.

Mögliche Lösung:
Ich habe bei meinem Stack (2x Noah2000) meine 4 Module komplett am oberen Noah2000 angeschlossen. Hierfür habe ich 2 Module mit gleicher Leistung nach Westen ausgerichtet, parallel geschaltet und (wie in der Growatt-Anleitung) am oberen Noah2000 angeschlossen. Das gleiche mit den beiden etwas schwächeren Modulen, die ich nach Osten ausgerichtet habe. Damit sind dann alle PV-Eingänge am oberen Noah2000.
Funktionell hat diese Art des Anschlusses keine negativen Auswirkungen auf das Ladeverhalten. Es werden trotzdem beide Noah2000 geladen.

Generell sehe ich, dass im Stack-Betrieb die volle Kapazität der unteren Noahs sehr oft nicht voll ausgenutzt wird.
Sobald der obere Noah2000 SoC100% erreicht hat, wird SoC100% auch für alle weiteren Noahs im Stack angenommen. Oft ist der untere Noah aber erst z.B. zu ca. 80% geladen. Und dann zack, steht dieser von einer Sekunde auf die andere plötzlich bei SoC100%. Damit wird erheblich Speicherkapazität verschenkt.
Mittelfristig werde ich daher meine Noah2000 separat laufen lassen.
Die Steuerung der abgegebenen Leistung plane ich mittels OpenDTU an meinem Hoymiles HMS-1600-4t vorzunehmen. Konzeptionell hört sich das alles ganz gut an. Mal sehen ob dies auch wirklich so schön funktioniert :slight_smile: .

Grüße

Hallo pinocchio,

wenn man vom Szenario "4 Module und 2 gestapelt NOAH" ausgeht, das im Growatt User Manual auf Seite 25 unter "Anwendungsfall 3" beschrieben ist (siehe Bild unten) dann gibt es bei diesem Szenario auch bei 4 Modulen nur PV1 und PV2.

Jeder NOAH hat demnach einen PV1 und einen PV2 Eingang.

Dem folgend würden bei der von Dir beschriebenen Verkabelung (2x585W am oberen NOAH und 2x410W am unteren NOAH) deine PV1 und PV2 aus je einem 585W und einem 410W Modul bestehen.

Zu Deiner Frage ob man den zweiten Akku als Gerät im server.growatt hinzufügen sollte habe ich die Erfahrung gemacht, dass man das machen kann aber nicht zwingend machen muss. Egal ob man einen NOAH oder beide (gestapelten) NOAH in server.growatt bzw.in der ShinePhoneAPP hinzufügt wird immer der Verlauf der A und V Linie von PV1 und PV2 sowie der SOC dargestellt.

Ob, bzw. wie man sich bei dieser Konfiguration die Werte der einzelnen Module anzeigen lassen kann habe ich noch nicht herausgefunden. Für Hinweise dazu wäre ich dankbar.

VG

Viele Grüße

Habe einen Growatt 800M-X und ähnliche Erfahrungswerte. Je geringer die im "Verbraucher zuerst" Modus eingestellten Werte um so höher der Verlust.