Zelldrift nach dem Laden von LiFePo4 Zellen

Hallo zusammen,
ich habe mir einen einen Akku aus 15 LiFePo4 Zellen von EVE mit 280 AH zusammengebaut. Geladen wird der Akku über zwei MPPT Regler von Victron. Als BMS habe ich ein Seplos BMS eingesetzt. Nun zu meinem eigentlichen Problem bzw. meiner Frage beim laden und entladen der Zellen sind alle Zellspannungen annähernd gleich. Nach dem Laden driften vier Zellen weg.
11 Zellen sind bei 3,4V und 4 Zellen3,5V warum driften die Zellen weg? Was kann ich gegen das weg driften Zellen tun?
Könnt ihr mir weiterhelfen ?
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
Christian

Was und wie hast du dein BMS eingestellt?

Und welche Werte hast 1 oder 2 Stunden nachdem das Laden beendet wurde?

Weil der Balancer nicht genügend Zeit hat, das auszugleichen. Die Spannung der höchsten Zellen müssen längere Zeit auf 3,45V bis 3,5V gehalten werden. Also Entladung reduzieren. Und mit der Ladekurve von LiFePo4 Zellen beschäftigen. Startbedingungen des Balancers auf 3,45V und 20mV Differenz stellen.

Hallo Berny,
die Spannungen bleiben so bis die Entladung beginnt.
Welche Werte soll ich im BMS nachsehen ?
Viele Grüße
Christian

Ich habe beim Seplos BMS noch keinen Parameter gefunden um den aktiver Balancer bei einer bestimmten Spannung zu aktivieren.
Hast du Erfahrung mit dem Seplos BMS / dem aktiven Balancer?

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Die wesentlichen Punkte sind die Abschaltspannung für VOLL. z.B 3,5V - so sieht es bei dir aus
Die Spannung ab der das BMS das Balancing beginnt. z.B. ab 3.35V
Und die Spannungsdifferenz die min gegeben sein soll bevor das Balancing beginnt. z.B. 20mV.

Ich habe JK-BMS

Nachtrag: bei mir werkeln 96 Zellen in Reihe. Aktuell Cell_min 3.309V Cell_max 3.324V. Mit anderen worten alle Zellen bewegen sich im Bereich +/- 7,5mV. Da denke ich nicht weiter nach.

Mit noch anderen Worten: unter 3,4 V bedeutet Differenz garnichts.


Deine Akkus sind vollkommen ausser Balance. Oder auch nicht.
Oder vielleicht 10 % SOC. Aber nicht Balancerfehler, sondern Kapazitätsdifferenz....

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Ordentlich balancieren.

Wie viel Ampere kann das Seplos BMS pro Zelle Balancen?

Ab welcher Spannung ist der Balancer aktiv?

Wurden alle 15 Akkuzellen vor der ersten Verwendung auf exakt gleichen Ladestand mit einem Labornetzteil (alle 15 Zellen Parallelschaltung) gebracht?

Eine Standard Antwort auf das Problem das eher recht häufig auftritt wäre den „NEEY“ Balancer zu verbauen und testen ob es dann zur Zufriedenheit läuft.

Grundsätzlich sollte das BMS das ausgleichen wenn aber die Leistung vom Balancer nicht ausreicht kann es zu solchen Problemen kommen, auch eine falsche Programmierung wäre möglich.

Besonderes Augenmerk würde ich auf die Einstellungen legen ab welcher Spannung das BMS mit dem Balancen beginnt.

Es ist aber bekannt das BMS den genauen Ausgleich in der Praxis nicht schaffen, daher verwenden einige den „NEEY“ Balancer zusätzlich zum BMS.

Etwas veraltet.

Bekannt aber falsch .

Hallo Meter,
der Seplos Balancer kann die Zellen mit 2A balancen
Der Balancer soll ab 3,4V starten.
Ich habe heute festgestellt das der aktive Balancer nicht funktioniert.
Ich habe mehrere Einstellungen getestet aber er will nicht.

Ich habe die Zellen nur parallel vor dem Einbau geschaltet und ausgeglichen.

ich werde wenn ich den Balancer nicht zum laufen Bekomme mal die Zellen die Wegdriften mit einer kleinen Halogenlampe entladen.

Hallo chris74,
2A ist ein guter Wert und sollte ausreichend sein.
Wenn der Balancer erst ab 3,4V startet ist das zu spät weil die Akkuzelle da schon zu 100% aufgeladen ist.
Wenn möglich das Balancen etwas früher starten, am besten in kleinen Schritten von 0,02V herantasten, also beginnen mit 3,38, 3,36, 3,34, 3,32. Bei meinem Batrium BMS steht im Handbuch das der Balancer für Dauerbetrieb nicht geeignet ist wie robust die Hardware vom Seplos BMS ist weiß ich nicht.

Grundsätzlich sollten die einzelnen Akkuzellen nicht über 3,40 / 3,42 / 3,44 aufgeladen werden weil der Akku ungefähr bei 3,37V bereits zu 100% voll ist. Allerdings wird bei 3,37V der Ladestrom schon sehr früh stark reduziert so dass man in der Praxis mit 3,40V aufladet wenn es Zeitlich noch schneller gehen soll kann man auf 3,42 / 3,44 erhöhen. Bei höherer Spannung hat man keine Vorteile sondern nur unnötigen Verschleiß und Risiko. Die meiste Kapazität der Akkuzelle liegt ungefähr zwischen 3,20 V und 3,30 V.

Ich kenne das Seplos BMS nicht aber nachsehen ob der Balancer eingeschaltet ist.

Zellen parallel Schalten und ausgleichen: ich mache das nur bis 3,58V und das hat immer gut funktioniert. Danach gleich wieder etwas entladen aber noch parallel verschaltet lassen. Am meisten bringt es nach meiner Beobachtung wenn man dann die Zellen noch zwei Wochen parallel verschaltet stehen lässt. Mit einen gut funktionierenden Balancer sollte dieser ganze Aufwand aber eher nicht notwendig sein, also man macht das erst wenn es Probleme gibt. Nach Möglichkeit die Akkuzellen immer ausnahmslos verprassen wenn man sich für diesen Weg entschieden hat, laut Hersteller soll das die Lebensdauer erheblich verlängern.

Vielleicht haben noch Seplos BMS besitzer einen Tipp wie man den Balancer zum laufen bekommt.

Nicht vergessen das alle Geräte einen Grundverbrauch / Standby Stromverbrauch haben also die Akkuzelle nicht zu weit entladen und sich da auch in kleinen Schritten herantasten. Von 3.00 V bis 2,50V hat die Zelle so gut wie keine Kapazität mehr das geht dann super schnell. Für die erste Inbetriebnahme sind 3,16 mehr als ausreichend, später kann man den Wert dann immer noch anpassen.

Das nennt man Zellen braten und ist gefährlich.

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Danke Carlos, grundsätzlich halte ich deinen Einwand für eine gute Weiterentwicklung.

Ich hab unter anderen auch noch 18650 aus dem Jahr 2010 die heute immer noch funktionieren. Lithium-Ionen-Akku sind eine geniale Technik.

Wie hast du das festgestellt? Im JK-Bms gibt es eine Startspannung. Das ist die Spannung der Zelle mit dem höchsten Wert. Das könnte bei dir anders sein. Zum Beispiel die durchschnittliche Zellenspannung. Dann gibt es einen Wert für die Spannungsdifferenz, bei der er aktiv werden soll. Und zu guter letzt gibt es noch einen Schalter, mit dem das Balancieren überhaupt freigegeben wird. Der befindet sich bei den Schaltern, die die Entladung und die Ladung freigeben. Ich gleube nicht, dass der Balancer defekt ist. Befassse dich weiter mit der Ladekurve, die @carolus weiter oben gesendet hat: Konzentriere dich auf eine der Kurven. Zum Beispiel die obere. Da zeichenst du eine senkrechte Linie bei 85%SOC ein. Eine zweite Linie zeichnest du ein, wo die Spannung 20mV höher oder niedriger ist. Das sind die Werte, die die höchste und die niedrigste Zelenspannung wiedergeben. Dann rechnest du aus, wie viel Amperestunden zwischen den Linen sind. Dann verschiebst du beide Linien schrittweise nach rechts bis eine Zelle so weit hochläuft dass der Balancer aktiv werden kann. Und dann rechnest du aus, wie lange das Balancieren mit dem Balancerstrom dauern wird. Der Balancerstrom wird natürlich mit dem höchsten Wert angegeben. Allerdings ist das bei einigen BMS kein Dauerstrom. Der Balancer arbeitet sequenziell und bearbeitet die Zellen nacheinander. Den Strom könntest du also durch 15 teilen, wenn das bei deinem BMS auch so ist, Und dann machst du dir Gedanken über Einflüsse auf die Spannung, die das BMS misst. Die Spannung ist nämlich nicht nur vom SOC abhängig. Und wenn da die Startbedingungen für den Balancer passen, dann wir er auch aktiv und "verbalanciert" die Batterie. Das passierrt zum Beispiel bei hohen Ladeströmen und sehr klein eingestellter Differenzspannung: Der Balancer misst die Spannungen ebenfalls sequenziell. Ist ein Inverter aktiv, wird die Batterie mit einem schwellenden Strom mit 100Hz belastet. logischerweise sind die gemessenen Spannungen dann verschieden, weil sie nicht zeitgleich gemessen wurden. Dabei kommt der Balancer dann fast an die Grenze zum aktiv werden. Den Rest kann dann schon 1mV Spannungsabfall eines Busbars mit schlechterem Kontakt dazuliefern. Und schon wird der Balancer aktiv und verringert den Ladestom dieser Zelle.

Ich würde auch keinen defekt vermuten sondern einen Fehler bei den Einstellungen.
Wichtiger Tipp war noch leichte Kontaktprobleme.
Leider hab ich kein Seplos BMS da sonst würde ich ein kurzes Video dazu machen.

Wichtig: die Grundeinstellungen vom BMS wie sie ausgeliefert werden sind meist unbrauchbar.

Vorsicht auch bei den Kommastellen da kann man sich leicht vertun weil man nicht gewohnt ist das hundertstel Volt wichtig sind.

Zum Testen ob der Balancer überhaupt funktioniert kann man die Werte so einstellen dass sie möglichst früh greifen und später wieder auf die gewünschten Werte zurückstellen.

Es gibt einen einfachen Grund, warum man nicht so leicht sieht, ob der Balancer arbeitet: weil man bei verhaltnismassig kleinem Balancerstrom nichts sieht. Das kann Stunden oder Tage dauern.
Ich balanciere in meinem Frankenstein ein 100 Ah Zelle mit 30 mA... Das sieht man wrst nach einem Tag.

Falls das BMS die Balancerarbeit anzeigt: einmal nachprüfen, dann drauf verlassen.

Auch wenn man kein Komma sondern einen Punkt nehmen muss

Vielen Dank für eure Antworten und Tipps die ich mir in Ruhe ansehen werde.
Ich bin gerade in Kontakt mit Seplos bezüglich des Anschluss vom Balancer. Ich habe nur 15 Zellen und die Leitung für die 16 Zelle ist bei mir nicht angeschlossen. Ich kläre gerade ob diese an die 15.Zelle angeschlossen werden muss.