Zelldifferenz liegt bei jedem Aufladen auf 100% SOC bei ca. 70 - 90mV

Wir setzen in unserer Anlage die relativ bekannten und/oder hier im Forum relativ weit verbreiteten AMY Akkupacks ein. Insgesamt sind aktuell vier Packs angeschlossen. Ein TOP Balancing mit beispielsweise 3,65V für alle Zellen habe ich nicht durchgeführt. Einzig, alle Muttern der Zellverbinder habe ich in allen Packs mit 5NM nachgezogen.

Ich beobachte schon den ganzen Sommer, bzw. seit dem die Akkus jeden Tag “voll” werden (Ladeschluss bei 55,4V) dass immer wieder folgendes auftritt:

Der Ladestrom, bzw. die “Anfrage” des SEPLOS V3 an den RS450/200 ist derzeit auf 60A begrenzt, ich brauche das System nicht stressen wenn der Speicher sowieso jeden Tag voll wird. Bei SEPLOS kann man durch einen Workaround (Cell-Overvoltage-Alarm) den Ladestrom herab sezten. Bzw. das BMS senkt bei erreichen der Cell-Overvoltage-Alarm Spannung den angefragten Ladestrom von N auf 10A pro Pack. Danach sinkt der Ladestrom meines erachtens wie er soll:

Ich hätte jetzt eigentlich erwartet, dass irgendwann nach dem ganzen Sommer keine Drift mehr vorhanden sein sollte, oder hab ich da einen Denkfehler?

Was bedeuten denn die Farben?

Und wo sind die Zellspannungen?

Wie ist die Einstellung des Balancers?

Hmm, ist doch alles in der Legende beschrieben.

Im ersten Plot “Cell Voltage Diff”. Über CAN werden leider nur niedrigste und höchste Zellspannung ausgegeben. Die können natürlich auf alle vier Packs verteilt sein.

Wobei StartupDiffVol seit Februar auf 25mV eingestellt ist.

Sorry, aufm handy nicht gesehen.

So würde ich auch denken. Schade dass nicht alle einzelzellspannungen dabei sind. Das sieht man am meisten.

Der einfachste Test, den du machen kannst: lass schön durchladen, bis die Differenz gefallen ist, 20 mV.

Dann den Balancer abschalten, bevor die Entladung beginnt, und dann einen normalen Zyklus machen. Ist der Anstieg der Differenz dann geringer, isses vom Balancer selbst verursacht, isses genauso, würde ich auf eine zelle mit etwas Selbstentladung tippen.

Oder zeig mal die Zellspannungen. Oder beides.

Also, ich habe nochmal genaue in die Charts reigeschaut.

ich sehe, dass beim Volladen etwa 20 Minuten Balancerarbeit ist. Nach meinem Gefühl und Erfahrung ist das für einen Zyklus eigentlich viel. Mein Womoakku, und auch der vorherige Schrottakku, hat mehrere Zyklen ausgehalten, bevor man balancieren musste.

Im Stromchart sieht man, dass eine der beiden Batterien NACH der Balancerarbeit nochmal Strom zieht. Welche bBatterie ist nun welche ? Erstes Chart, zweites Chart ?

Nun muss man mit Versuchen und Daten herausfinden, as den Balancingbedarf hervorruft.

Dazu gibt es zwei Hauptverdachtsrichtungen: Der Balancer selber durch Falscheinstellung oder Selbstentladung einer Zelle.

Und dazu muss man nuch den Akkubetrieb beobachten. Dazu braucht man die Zellenspannungen. Ist es nur eine Zelle, die Bedarf hat, sind es mehrere?

Einen Versuch kannst du machen. Stell die Balancerstartspannung auf 3,45 V und den Stop auf 3,44 V. Ladespannung muss dann genau 3,45 V sein. alles pro Zelle.

Wie sieht das ganze dann während 3 Zyklen aus ?

Hm, vielleicht muss ich mein Startposting noch mal anpassen? Es sind vier Packs angeschlossen, wie kommst du auf “eine der beiden” Batterien?

Das erste Chart zeigt die vom Master-BMS übermittelte, absolute, maximal Zellspannung (gelb), sowie die absolute minimal Zellspannung (grün). Bei 3.45V habe ich eine violette Linie eingefügt um zu wissen wo der Schwellwert für das Starten des Balancieren ist.

Rot ist die Differenz aus aus absoluter max. Zellspannung - absoluter min. Zellspannung. Rot ist errechnet da das BMS die Differenz nicht überträgt, sie also digital nicht zur Verfüfung steht.

Den ganzen Sommer über werden nur Teilzyklen von 15- 20% gefahren. D.h. der Speicher wird derzeit nie leerer als SOC 78% und jeden Tag wieder auf SOC 100% (bei 55,4V) geladen.

Das “Stromchart” zeigt nur den Gesamtladestrom (rot) und den Strom den der MPPT RS450/200 liefert (violett). Vom MPPT geht dann der rote Anteil in die vier Packs und die Differenz zwischen MPPT violett und rot ist der aktuelle Verbrauch des Hauses.

Aber, gegen ca. 14:25Uhr ist das Balancen beendet, da ist die rote Kurve doch noch abfallend. Die Violette Kurve beschreibt nur was der MPPT liefert - da kann natürlich die Last im Haus schwanken.

Ich schrieb ja im Eröffnungsposting, dass der Gesamtladestrom derzeit auf 60A begrenzt ist, sieht man ja auch an der roten Kurve. D.h. bei vier Packs werden die Packs aktuell mit gerade knapp über 0,05C geladen.

Jo Jo, :wink: das verstehen der Kurvn ist immer wieder der erste Schritt.

Dann wird nichts übrig bleiben als erstmal zu ermitteln, in welchem Pack die höheren Zellenspannungen (gelb) drin sind. In solchen Schaubildern über 4 pack kann man da nichts sehen.

Den Versuch mit der Startspannung kannst du aber machen.

Du meinst also die Startspannung minimalst von 3.44 auf 3.45V erhöhen, die Stoppspannung von 3.40 auf 3.44 anheben und den Ladeschluss auf exakt den gleichen Wert legen?

Ja. Es geht darum, das der balancer eigentlich nur bei sehr kleinem Strom Laufen soll. Das ist der Fall, wenn die Akkuspannung die Ladespannung erreicht hat und der strom auf der CV linie fällt bzw. Gefallen ist. Wenn jetzt aber entladestrom gezogen wird, und die soannung noch oberhalb der stop spannung ist, kann der balancer durch stromverfälschte Zellspannungen arbeiten. Und was immer er dann macht: es kann nicht richtig sein.

Daher, das Dreiergespann startspannung, stopspannung und Ladespannung muss diesbezüglich sehr genau Zusammenpassen.

Was garnicht so einfach ist, und auch davon abhängt,vob du passive oder aktive balancer hast.

Daher als erstes: die charts über die einzelnen Zellspannungen müssen her ;-).

Ich erinner nochmals daran: dafür ist der Versuch, den ich gerade beschrieben hatte.

Lade schon, und wenn der stromnd die Differenz gut: schalte den balancer aus.

Mach den zyklus, und dann schau dir die Spannungsverläufe an . Dazu reicht,vwas du hast. Entweder ist die Differenz dann kleiner, oder wird genauso hoch wie jetzt. Einfacher versuch, nützliche Erkenntnis.

Danke dir, ich werd die Parameter vom aktiven NEEY Balancer mal entsprechend anpassen. Allerdings ist es derzeit unmöglich alle 64 Zellspannungen zu pollen.

Allerdings bei dem was du hinsichtlich des Ladestrom beschreibst hab ich noch einen Knoten im Kopf denn das ist in der Praxis doch kaum umsetzbar oder? Ich mein, wenn man mit z.B. 100A Ladestrom auf die 3,45V Zellspannung zurast, dann wird der Ladestrom zwar alsbald sinken, aber der Balancer doch mit seiner Arbeit bereits zu einem Zeitpunkt beginnen bei dem der Ladestrom bei Weitem noch nicht unter den Balancerstrom gesunken ist. Mit der vorhandenen Technologie ist es nicht möglich den Balancer erst dann zu starten wenn die CV Phase erreicht ist :thinking:

Ich mein, in meinem Fall wird aktuell mit max. mit 15A pro Pack geladen, das ist jetzt subjektiv nicht besonders hoch. Wenn ich im BMS den CellOvervoltageAlarm auf 3,45V setze und diese Spannung erreicht wird setzt SEPLOS den per Software angeforderten max. Ladestrom auf 10A pro Pack runter. Durch diese Stufe sinken die Zellspannungen dann wieder etwas.

Aber eins fällt mir da noch ein, innerhalb der vier Packs sind zwei verschiedene Kapazitäten gemischt. Drei Packs sind mit 280Ah Zellen ausgerüstet und das vierte Pack mit 304Ah Zellen. Könnte dies den entsprechenden Verlauf der Zellspannungsunterschiede bei jedem Ladevorgang erklären?

Tja, das ist die selbstgemachte Baustelle der heutigen ESS Regelkreise.

In einem CC/CV system alter Schule, ein Laderegler, beginnt beim Erreichen der CV Kennlinie der Ladestrom zu fallen. Du siehst ganz richtig, das die Spannung einer einzelnen Zelle durch den Strom nach oben verfälscht ist. Und wegen Unterschieden des aufbaus bei der einen Zelle mehr, bei der anderen weniger.

Es kann aber auch, oder zusätzlich, sein dass die zelle durch größeren SOC eine höhere Spannung hat.

Das erstere ist eigentlich falsch, das zweite richtig, und da wollen wir balancieren.

Und da hilft uns der zweite Parameter: die Differenz. Wir starten erst ab 3,44 V, UND wenn die Differenz zur niedrigsten mehr als 25 mV ist. Solange die Unterschiede der zellspannungen durch “stromfehler” kleiner als 25 mV ist, funktioniert das halbwegs richtig. Deine Einstellungi mit 25 mV ist da schon ziemlich gut. Deswegen bin ich gegen die Rally, dass leute die Differenz immer kleiner stellen.

Insgesamt: du siehst das Problem vollkommen richtig, und auch da muss man versuchen, mit hilfe der passend eingestellten Differenz das richtige bewirken und das falsche moglichst dämpfen.

Das ist das ESS Zweipunktregler Problem.

Auf der CV linie fällt der Strom linear.

Bei dir gibt es durch die Stromsprünge auch Sprünge in den Zellspannungen…. Ggf Regelschwingungen.

Deswegen wäre die richtige massnahme nicht, den strom runterzustellen, sondern die aktuelle Spannung einzufrieren. Der Strom fällt dan schon von alleine. Werden Zellspannungen ,/grenzen überschritten: Ladespannung (linear) reduzieren.

Die magische Grenze für den Strom ist da… die Leistungsfahigkeit des balancers. Niedriger braucht der Strom nicht zu werden.

Nicht wegen der Kapazität. Solange die Packs parallel sind, haben sie gleiche Spannung, und die Stromaufteilung geht nach dem Kirchhoffschen Gesetz.

Grübel…würde die Stromaufteilung nicht funktionieren….. ohne das ich das jetzt auf die schnelle festmachen kann: Instinkt sagt ja. Durch die Stromaufteilung haben die Akkus ja auch ggf. minimalst verschiedene Spannung…

Keine Ahnung wie man das klärt. Strom messen? Ups, die Kennlinien sind ja da.

Das könnte der unterschiedliche Verlauf der Ströme beim Abfall sein…

Es hilft nichts, du musst feststellen, inbwelchem akku die Zellen sitzen, die im ersten Schaubild als gelbe Linie stehen.

Also da es aktuell wieder soweit ist und ich zumindest über die Remotekonsole ein paar Werte einsehen kann stellt sich heraus, dass das Pack1 - also auch der Master im System - zum jetzigen Zeitpunkt höchste und niedrigste Zellspannung aufweist, allerdings sind wir am Peak der Differenz schon vorbei:

Leider hab ich den Zeitpunkt verpasst bei dem die Differenz am höchsten war. Bin leider nicht mit HomeOffice gesegnet.

Balancer aus, ganz schnell.

Sorry.

Ob richtig gemessen wird hängt stark von der Verkabelung ab.

Z.B. Sternpunkt. Hier wird ja wahllos der höchste und niedrigste Wert aus den Paketen ausgeworfen.entscheidend ist jedoch wie die Verteilung im einzelnen Paket ist.

1mOhm Kabel Unterschied zeigt bei 10 A z.B Delta 10 mV. Querströme fließen oft auch dann noch wenn die Ladung bereits beendet ist.

Und das zu prüfen reicht ein 10€ Baumarkt DVM. Kennt man den Leitungswiderstand einer Leitung kann man auf Grund des Spannungsabfalles auf den Strom rückrechnen. Dafür reicht oft der 200.0 mV Bereich.

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War natürlich klar, jetzt habe ich gestern abend die Balancer auf die von dir vorgeschlagenen Werte eingestellt und wollte heute mal schauen ob sich da irgendwas bemkerkbar macht und nun haben wir schon den ganzen Tag dauergrau und kaum mehr als 3kW Ladeleistung :neutral_face: Aber irgendwas ist ja immer :upside_down_face: