Hier wird in diversen Threads über die Zukunft der Energiewende diskutiert.
Grundtenor ist überwiegend/ausschließlich "es müsse sich lohnen".
Nicht "Es soll ein Nullsummenspiel sein" oder "Ich bin bereit, meinen finanziellen Beitrag zu leisten".
Ich habe den Eindruck, hier soll ein neues Geschäftsmodell von denjenigen etabliert werden, die durch Übereinspeisung zumindest Teil der Misere sind, nicht durch freiwillige Abregelung verzichten wollen und sich dabei auf ihre vertraglichen Vereinbahrungen berufen.
Zusätzlich wird auf Inselbetreibern rumgehackt, warum sie sich so egoistisch verhalten und ihren theoretischen Überschuß nicht zur Mindererzeugung von fossiler Energie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
Um nicht in den einschlägigen Threads zu stänkern, meine Frage hier in eigenem Thema.
Wer soll das eigentlich bezahlen? Mal wieder die Allgemeinheit, die sich mangels Finanzstärke oder nutzbarer Fläche nicht selbst beteiligen kann? Etwa statt der Redispatch-Kosten, die ohne lokaler Stromüberschüsse gar nicht entstehen würden? Oder erneut aus Steuergeldern?
Und noch eine provokante Frage: Energieintensive Unternehmen verlagern ihre Produktion wegen der Energiekosten nach U.S.A. und China, können aber nicht von z.B. Bayern an die Küste ziehen bzw. dahin, wo Strom im Überfluss vorhanden ist.
Und der kleine Mann soll mit Heimspeichern eine Energiewende retten, die von den Großverbrauchern offensichtlich nicht gewollt ist.
Versteht mich nicht falsch: so wie Solarzellen ursprünglich mal zur Energieversorgung von Satelliten und damit an Orten ohne Energieanbindung entwickelt wurden, so bieten Solarzellen mit Batterien heute eine teilweise oder auch gänzliche Unabhängigkeit von externer Energieerzeugung von Eigenheimen - aber eine Industrienation darauf zu bauen oder gar zu glauben, ein paar private Heimspeicher würden es richten - ich halte das zur Zeit für utopischen Kinderglauben.
Strompreis sinkt, aber Stromkosen für private Endverbraucher steigt. Warum? Weil eben Energieintensive Unternehmen keine EEG zahlen. Und dem nicht genug können die noch nicht einmal sparen, denn wenn sie sparen fallen sie aus der Befreiung und müssten EEG zahlen. Also sollen die weiter verpulvern, während der Privatanwender spart, puffert, entlastet und gleichzeitig Vielerzeuger weiter gelaufen lassen werden, die kleinen Kacker abgeschaltet werden sollen.
Ich denke nicht, dass es sich lohnen muss. Ich habe weder Elektroautos noch Solar gekauft, damit sich das finanziell lohnt.
Wenn die Bürokratie abgebaut wird und man nicht mehr den Zählerschrank komplett umbauen muss, weil irgendein nutzloses APZ-Feld fehlt, werden noch viel mehr Speicher und Solar installieren (lassen). Klar sind wir hier ein DIY-Board, aber auch die Handwerker sollten etwas verdienen. Aber halt nicht übertrieben wie derzeit bei Wärmepumpen, wo diese im Ausland nur ein Bruchteil inkl. Installation kosten, weil es dort keine Förderung gibt. Staatliche Förderung ist leider nicht immer förderlich.....
Wir übertreiben in DE mit unseren Vorschriften, wobei ich natürlich nicht dafür bin einen Zählerschrank ohne minimale Absicherungen wie Fehlstromschutzschalter zu betreiben. Man kann aber einen Mittelweg finden.
Das glaube ich eben nicht. Es wird wohl eher dann schwarz gemacht wie bei 1984. Es kommt einfach niemand, den man sich erlauben könnte und bastelt und pfuscht dann selber herum. Weil die, die dann noch kommen, selber nur herumpfuschen.
Wenn ich überlege, was bei mir von den Handwerkern gemacht wurde, ich hätte es wirklich lieber alles selber gemacht. DARF das jedoch nicht. Bleibt also nichts über als entweder so lassen, oder selber illegalerweise machen. Und nur damit das keiner in den falschen Hals bekommt. ICH sollte für meinen Solarteuer eine 30 seitige Funktionsbeschreibung mit TOR-Erzeugeranlage mit Einstellungen für den DEYE-Wechselrichter erstellen und soll, weil der Netzanbieter UND der Solarteur verpennt haben einen Überspannungsableiter einzubauen, diesen im Schaltschrank beim Zähler hinbauen. ICH. Der Netzanbieter hat beim neuen Zählereinbau gepennt, weil den hätte er ohne den Ü-Ableiter nicht wechseln dürfen weil das eine Änderung der bestehenden Anlage ist und bei einer Änderung muss immer die neuste Norm eingehalten werden. Und bei der PV hat jetzt der Solarteur den vergessen. Nun soll/kann ich den einbauen, Foto machen, und der Solarteuer reicht das ein, dass ER das Ding eingebaut hat und der Netzanbieter sagt "Toll, der war ja schon beim Zählerumbau drin."
Also selbst jene die ihren Job machen, machen ihn nicht.
Ich denke viele werden mit einem Nullsummenspiel zufrieden sein. Aber die wenigsten sind bereit mit Ansage tausende Euros zu versenken. Gerade wenn man nicht so viel Geld zur Verfügung hat, muss man priorisieren.
Und wenn du dann mit "Solar und WP kostet dich 1000€ im Jahr extra, ist halt so" kommst, reagieren die Leute eher mit Verdrängung. Und basteln sich Argumente zusammen. Wenn es nur geringfügig teurer ist, werden es bereits viele "des guten Gewissens wegen" machen.
Ich schau schon, dass ich meinen Strom gerade zur Peakzeit verbrauche. Aber dadurch, dass es keine Anreize gibt, gibt es auch keine Herstellerlösung dafür. Da wird nur auf Eigenverbrauch optimiert. Wenn ich so was machen will, bleibt mit nur DIY übrig. Und an der Stelle ist im Moment für die 95% Nicht-Bastler Schluss, gerade, da man selbst nicht davon profitiert.
Und zum Thema Insel - es ist für mich einfach verlorenes Potential, wenn man den Strom in größeren Mengen abregelt, obwohl er meist ins Netz passen würde. Darum braucht es da faire Regeln und möglichst wenig Bürokratie.
Solar daheim stärkt die Akzeptanz ungemein, weil die Energiewende nicht nur "die Grünen stellen uns alles mit Windrädern zu" sondern auch "schau mal, ich lade mein E-Auto mit <10ct/kWh vom Dach" ist. Weil auf einmal viele Leute Teil davon sein können.
Klar müssen die Anreize richtig gesetzt werden. Von Volleinspeiseanlagen halte ich zum Beispiel gar nix - da stimmt der Nutzen/Kosten-Faktor nicht.
Und für normale Anlagen müssen die Börsenpreise auf Stundenebene durchschlagen. Dann löst sich das Problem oben von selbst und jeder Batteriewechselrichter wird eine intelligente Steuerung bekommen.
Auch im Großspeichersegment tut sich was, siehe 161GW angefragte Anschlussleistung. Nur gab es bis vor Kurzem eine Doppelbesteuerung, die es einem quasi unmöglich gemacht hat, profitabel zu sein.
Bei Großanlagen braucht es zudem noch eine Eigennutzungslösung und eine Abschaffung der billigen Netzentgelte für Bandlast (wobei man die Subventionen auf anderem Wege natürlich weiterhin zahlen kann). Dann wird es auf Industriedächern die nächste Solarwelle geben. Interesse an sauberer Produktion besteht definitiv.
Ein paar Heimspeicher werden niemals reichen. Aber wir sollten sie möglichst effizient einsetzen, wenn wir sie schon haben.
Nur ein Aspekt zum Thema Insel und 'verlorenes Potential': ja, man könnte es für die Allgemeinheit nutzen. Die Frage bleibt, warum die Insulaner das nicht machen? Weil sie unsozial sind? Nein! Weil sie (meine Interpretation) sich nicht länger (von der Allgemeinheit) gängeln lassen wollen und ihr Leben lieber mit Einschränkungen im Winter leben, als sich zusätzlich mit Bürokraten und anderen Schmarotzern an fremdem Eigentum rumschlagen zu müssen.
Die Sonne gibt Energie im Überfluss an die Erde ab und ich sehe im Moment auch keine Engpässe bei den Komponenten zur solaren Energiegewinnung. So steht es jedem frei, das nicht genutzte Potential der Insulaner auf eigene Kosten auszugleichen.
Als Vergleich: ich habe vielfältige Dinge, die ich nicht 24/7 nutze, die aber mein Nachbar und dessen Nachbar und vermutlich das halbe Dorf auch brauchen und daher angeschafft und griffbereit haben. Und es ist schön, nicht bei jeder Gelegenheit erst im Dorf nachfragen zu müssen. Eigentlich unnötig und wer jetzt mit Ressourcenverschwendung argumentiert, sollte erst einmal die geplante Obsoleszenz abschaffen.
Und so geht es mir auch mit Solarpanelen: ich habe lieber ein paar mehr für sonnenarme Tage und regele bei sonnenreichen Tagen ab. Sondern weil ich es mir leisten werde, weil mir meine Unabhängigkeit wichtig ist, solange das finanziell nicht völlig ausartet.
Oder wollt ihr wirklich zu Zeiten zurück, wo es statt halbvollem Kühlschrank in jedem Haus nur einen Kühlraum für das ganze Dorf gab oder der Staubsauger per Pferdewagen vorbeikam? Gemeinschaftseigentum. Ja, Wohlstand ist auch Verschwendung, aber Letzteres ist doch wohl das kleinere Übel und nicht jedes Machbare muß genutzt werden, so auch nicht bei der Solarstromerzeugung.
Richtig - Ich habe mich auch schon auf Inselbetrieb eingerichtet, weil es eine Zeit lang so aus sah als könnte ich mit meinem VNB nicht einigen. Extrem viel Bürokratie für Inbetriebnahme. Jetzt könnte es immer noch am Zählerschrank scheitern.
Bzgl. lohnen - also dann wäre ich zumindest ein schlechtes Beispiel. 75% Nordseiten PV und Flachdach + 90kWh Speicher, Gas raus WP rein, 2 BEVs. Also es gibt schon Leute die manches aus Idealismus/und Hobby machen.
Wenn ich schaue was sich die letzten 3 Jahre in der Nachbarschaft getan hat - krasser Ausbau (meist auch mit Speicher). Aber es gibt immer noch Leute die haben perfektes Ost/West Dach und fahren elektrisch - trotzdem keine PV - kann ich nicht verstehen. Evtl. kein Invest mehr, da "zu alt", oder man versteht das mit Invest und Return einfach nicht.
Wenn ich viele Posts im Forum lesen, wird auschließlich "es muss sich FINANZIELL" lohnen geschaut. Selbst ROI <10Jahre ist nicht mehr gut genug. Wenn alle so denken geht eben nichts mehr vorwärts. Das gilt nicht nur für Privat sondern auch an die Firmen. Manchmal hat man den Eindruck, man wartet nur auf Subventionen, sonst macht man nichts.
Aber klar Finanzen sind die größten Treiber, damit hat man immer alle am Haken, von daher finde muss man leider mit Anreizen locken um man in die richtige Richtung zu steuen.
Das siehst du doch jetzt. Ganz viele Leute die MACHEN, die investieren, und dann durch Gesetze und Regelungen abgewürgt werden sollen. Beschnitten. Obwohl sie was für die Umwelt und Ökologie und Ökonomie tun. Bestraft wegen gutem Umweltgedanken. Da kann man nur noch in 10 Jahren und weniger denken, und es kann auch nicht extrem teuer sein.
Richtig, genau so ist es. Die Großkraftwerkbesitzer von Fossilkraftwerken WARTEN nur darauf, dass das Netz instabil wird, und DANN sollen es die Endverbraucher, die Endkunden, eigentlich die Bürger "solidarisch lösen". DAS ist das Problem. Eigentlich müsste das Stromnetz den Bürgern gehören. Und DIE legen dann fest, wer was bezahlen muss. Man will EE? Also erhöht man die Gebühren bei fossilem eingespeisten Strom.
Man muss niemanden locken. Man muss nur aufhören zu bestrafen. Die Netzgebühren steigen weil die Leute weniger verbrauchen..... die Leute werden für Wenignutzung bestraft. Was soll die Konklusion sein? Sollen die alle wieder aasen, dann wird zwar die Netzgebühr wieder günstiger, der Verbrauch steigt, die Kosten sind gleich? Welche Pille-Palle-Logik ist das? Aber rein von der Überlegung muss es genau so sein. Wir alle müssten nun E-Auto kaufen, 2 Stück am Besten, auf Wärmepumpe, Boiler umsteigen, und dann müssten doch die Netzgebühren wieder sinken, weil mehr Strom verbraucht wird. 25ct + 6ct. Oder 16ct+15ct. Am Ende zahlt man gleich.
Und dieses aasen, diese wie JayHa schrieb, Obsoleszenz, das wird doch belohnt. Wie soll man das einem normal denkenden Menschen erklären? Der fühlt sich, völlig zu Recht, verarscht. Denn durchs sparen wirds teurer.... wieso soll er dann sparen?
Aber klar Finanzen sind die größten Treiber, damit hat man immer alle am Haken, von daher finde muss man leider mit Anreizen locken um man in die richtige Richtung zu steuen.
Genau das ist der Antrieb für unsere Insel. Auch wir bzw. wohl eher mehr ich, verfolge das Ziel den eHz mittelfristig mal demontieren zu lassen und abzumelden.
Damit möchte ich auch diesem ganzen "Netzdienlich" Kram aus dem Weg gehen. Jahrzehntelang wurde von allen Seiten verpennt die elektrische Infrastruktur auszubauen, zu erneuern usw. und jetzt soll der PV Betreiber (ganz gleich ob gewerblicher oder privater Volleinspeiser) dermaßen gegängelt werden damit das Netz nicht kollabiert? Oder die Kosten für Redispatch bzw. Stromimporte aus den umliegenden Ländern nicht explodieren? Nein danke sag ich nur. Da wird dem privaten PV ler echt eingetrichtert "du brauchst jetzt unbedingt ein Energiemanagementsystem"... und der Privatmann macht da auch noch mit und findet das gut....
Ich verzichte liebend gern auf die lächerlichen 7Cent Einspeisevergütung und ich muss auch nicht an irgendeiner Direktvermarktung teilnehmen. Dann erntet man eben im Sommer nicht die theoretisch möglichen 1-4 MWh pro Monat. Das Auto hat auch 184PS und genutzt werden davon vielleicht 25% oder 75% der Zeit steht es nur rum - so what.
Ich bin da aber auch ganz ehrlich. In erster Linie steht die unabhängige Energieversorung für uns im Fokus. Dass dabei dann bei Koppelung diverser Sektoren auch noch der CO2 Fußabdruck wesentlich kleiner wird ist nett, aber definitiv nicht der Haupttreiber.
Nach aktueller Einschätzung hätten wir mit einem BEV für die Frau (ein Verbrenner wird erst mal noch bleiben), einer Brauchwasserwärmepumpe und mit den uns in der nächsten Ausbaustufe insgesamt 23kWp SÜD zur Verfügung stehender Generatorleistung und derzeit 43kWh Speicher einen ROI von ca. 10 Jahren.
Und denn ist das Ganze PV Krams auch noch ein nettes Hobby - also irgendwie Win-Win
Ja klar, kannst du doch als Insulaner so machen. Ist wie mit den Äpfeln in deinem Garten. Was du über hast, kannst du wegwerfen oder dem Nachbarn schenken. Das ist ganz alleine deine Entscheidung. Es gibt da keinen Anspruch der Gesellschaft, dass du deine Überschüsse einspeisen oder verschenken musst.
Südseite ist Gaube, Balkon und Schatten von Nachbarn. Sind nur 21kWp von daher kann ich auch nicht alles als Insel laufen lassen.
Aber ich habe alles vorbereitet, um es theoretisch zu können oder mit reinem Ladegerät aus dem Netz nachschieben. Oder einen Teil am Netz, Rest auf Insel (ja ich weiss ich hab dann noch einen Anschluss, würde es trotzdem machen).
Fassade wäre noch für PV frei, das würde am Abend noch etwas bringen (finanziell nicht).
Der Speicher ist so groß, weil ich den Strom nachts aus dem Netz ziehe oder auch mal in Supergrünphasen. So lange es machbar ist bleibe ich am Netz.
Das durchaus bei mir ein Punkt. Zählt aber eben bei den wenigsten.
Vorweg - ich will hier niemanden irgendwas unterstellen. Wenn jemand nicht einspeisen will ist das seine Entscheidung. Es mag auch Fälle geben, wo sich das mangels ausreichend Überschüssen nicht lohnt. Am Ende sind es oft einfach ungenutzte Ressourcen.
Aber wo macht es dich bitte abhängig, wenn du deinen Überschuss an die Allgemeinheit verkaufst? (nicht verschenkst!) Das Ganze muss natürlich unbürokratisch und fair geschehen. Das habe ich ja oben auch kritisiert. Der Bürokratiewahnsinn ist definitiv der Hauptgrund für Inseln heutzutage.
Nein, nicht der Überschuss an sich macht abhängig.
Aber schon allein, wenn ich nur versuchen will, mich maximal stromunabhängig zu machen, obwohl ich die Netze also nicht durch Einspeisung belasten will, soll ich mit meiner Anmeldung Regularien akzeptieren, die ich aufgrund des Netzmonopols nicht frei verhandeln kann.
Schon die Tages-, Wochen-, Monats- und Zweijahresspeicher im mMS bei jährlicher Abrechnung stieß mir übel auf. Auch wenn das wie in einem anderen Thema auf Unverständnis stieß, seine Daten weitgehendst privat halten zu wollen. Ich bin mir sehr bewußt, wem ich welche Daten freiwillig gebe. Und da soll ich für ein paar Cent kaufen lassen.
Letztendlich werde ich, sobald ich Strom für den Eigenbedarf erzeugen möchte, nach dem Prinzip 'alles oder nichts' geradezu gezwungen, mich vom Stromnetz abzukoppeln. Und die Konzerne wissen genau, dass die Meisten aufgrund der schwer zu schließenden Winterlücke klein bei geben werden.
Wer das Buch 'Kreide für den Wolf' kennt, den sei an die Geschichte des Jägers und des Königs erinnert.
Wenn es wirklich zuerst um Klima und Umwelt und nicht um Macht und Geld und Einfluss oder was auch immer ginge, dann würde man jede Eigeninitiative begrüßen (nicht mal fördern), die diesem Ziel förderlich ist. Und das sehe ich nicht. Ich sehe wenige, die bereit sind, ihren Preis zu zahlen und z.B. auf Fördermittel (welche zum einen die Preise nur langsam sinken lassen und letztendlich alle zahlen) zu verzichten und viele, die möglichst gut bei weg kommen wollen. Deshalb mein provokanter teils in eckigen (wer weiß, der weiß) Klammern geschriebener Titel.
Das wäre doch aber etwas blauäugig, etwas anderes zu erwarten. Man muss doch vielmehr mal ganz nüchtern anerkennen, wie ein Großteil der Menschheit agiert. Wie viele Menschen würden auf eine Förderung verzichten, um einem guten Zweck zu dienen? Darauf zu hoffen, dass ein Großteil der Menschheit sich altruistisch verhält, ist doch nicht zielführend.
Kommt noch dazu, dass es da doch überhaupt keine Kampagnen oder ähnliches gibt, die Menschen überhaupt für solche Ideen begeistern würden. Es ist doch eher so, dass die meisten es als selbstverständlich sehen, auch eine Förderung mitzunehmen. Als mein gutes Recht und dass das auch vollkommen in Ordnung ist. So im Sinne, dass der Staat die unterstützt, die sich klimafreundlich entscheiden.
"Als mein gutes Recht und dass das auch vollkommen in Ordnung ist. So im Sinne, dass der Staat die unterstützt,..."
Was an anderer Stelle auch niemand in Frage stellt:
Oder wer gibt bei der Steuererklärung seinen Arbeitsweg und andere Posten nicht an, damit der Staat ein paar mehr Einnahmen hat und damit mehr Brücken sanieren oder Erzieher einstellen kann?
Nur bei Fördermitteln stellt das ein Einstellungsproblem dar?
Natürlich behindern Förderungen, erst Recht prozentuale, den Wettbewerb.
Gibt es nur einen Fixbetrag, dann steigen die Preise für das geförderte Gut nicht so stark an. Natürlich gibt es auch da Mitnahmeeffekte, wo Anbieter abkassieren.
Den Eindruck habe ich nicht. Das wäre auch dumm, weil die Energie aus erneuerbaren ja billiger ist, als alles sonst. Deshalb haben gerade Energie-intensive Betriebe ein großes Interesse. Außerdem ergeben sich für unsere Industrie enorme Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder zu erschließen.
Wer in den letzten zehn Jahren mal auf der Hannovermesse war, wird gesehen haben, dass erneuerbare Energie mittlerweile eins der Hauptthemen auf der Messe ist.
Dass das trotzen nicht in die Gänge kommt, liegt an der fehlenden politischen Durchsetzungsfähigkeit. Ist halt auch schwer bei 16 Bundesländern und etwa vier Landtagswahlen im Jahr.
Ja, mag blauäugig von mir sein. M.M.n. werden Fördertöpfe oft von denjenigen genutzt, die es auch ohne könnten. Sie, die Töpfe, geben oft falsche Anreize und halten Preise künstlich hoch, dienen damit nur Wenigen.
Immer noch werden BKWs und auch Split-Klimas gefördert, die sich längst von selbst tragen - vielleicht nicht in den ersten zwei Jahren, aber doch absehbar. Ein Unding. Jetzt fordert man Anreize für Kleinspeicher. Die werden sich auch so durchsetzten, wenn man aufhört mit den unnützen Beschränkungen. Einfach, weil es Vorteile bringt.
Ich habe zumindest die Hoffnung, daß es Menschen mit genug Anstand gibt, die - sofern möglich - aus eigener Kraft und Anstrengung leben. Die nicht fordern. Egal, ob es 'deren Recht' ist.