Mein BKW (Deye Micro 600) läuft seit etwa 14 Tagen im Testbetrieb. Ich habe die Panels DHM-66L9(BB)-410 W von DAH. Das eine Panel bringt permanent deutlich geringere Leistung. Seit Inbetriebnahme sind es jetzt 15,8% weniger. Beide Panels haben exakt die gleiche Ausrichtung und keinerlei Verschattung oder Verschmutzung. Es wurden auch schon die Anschlüsse am WR getauscht. Keine Auswirkung.
An einem total wolkenlosen Tag letzte Woche gab es gegen 13:30 optimale Sonneneinwirkung und die Anlage erreichte nur max. 580 W. Die gleich ausgerichtete Anlage des Nachbarhauses hat bereits gegen 12:30 die 600 W Abschaltgrenze erreicht.
Welche Toleranzen sind eigentlich üblich bzw. normal?
Bist du sicher, dass die Sonneneinwirkung optimal war?
Optimal heißt, die Sonne muss genau im rechten Winkel zur Moduloberfläche scheinen. Also genau gerade drauf. Nur minimale Abweichungen können die Leistung negativ beeinflussen. Oft sieht es aus als würde die Sonne genau gerade auf das Modul scheinen, aber diese minimalen Abweichungen kann man oft nicht wirklich sehen.
Dazu kommt: Die Wp Angaben basieren immer auf die Bedingung gewisser Temperaturen. Meistens so um die 20 Grad. Aktuell kommen wir im Schatten schon nahe an die 20 Grad ran, in der Sonne hat es dann deutlich mehr.
Ich habe es nicht gemessen, aber es kann schon sein, dass deine Module 30 bis 40 Grad oder mehr warm werden.
Auch das beeinflusst die Leistung negativ.
In wie weit das die Leistung der Module beeinflusst, sollte eigentlich in den Angaben vom Modulhersteller stehen. Zumindest zeigen viele Hersteller den Leistungsabfall in Abhängigkeit der Temperatur an.
Diese Faktoren "Herstellerbedingte Leistung im Zusammenhang mit Temperaturabweichung" und nicht optimaler Winkel können die möglichen Toleranzen sehr unterschiedlich ausfallen lassen. Als Vergleich: 4 von 6 Modulen sind bei mir mit einem Winkel von ca. 30 Grad aufgestellt, 2 Stück mit 10 Grad. Im Februar hatte ich mit meiner Süd/West Ausrichtung eine Leistung von über 100% erreicht. Eben weil die Sonne noch nicht so stark war, es kühl war und dadurch die Module nicht zu warm wurden.
Vorgestern hat meine PV im Spitzenbereich mehr als 100% erreicht. Da war es aber teilweise auch wolkig und nicht so sehr warm. Gestern hatte es um die 18 Grad im Schatten, es war wolkenlos und ich habe in diesem Jahr einen Spitzenwert an Tagesertrag erreicht, aber meine Module haben im Höchstwert nicht mal annähernd die 100% erreicht. Ich vermute, das die Module deutlich zu warm wurden weil die Sonne pausenlos drauf knallte und das nicht gerade schwach.
Kannst Du den Deye auslesen? Dann mal einen Blick auf die Werte der beiden MPPT werfen. Strom und Spannung vergleichen. Irgendwo muss das schlechtere Panel ja abweichen, wenn es zwei identische sind. Dann hat man schon mal einen Anhaltspunkt. Ansonsten, klar, Verkabelung könnte ein Thema sein.
Um den WR auszuschließen kannst Du die ja auch mal vertauschen und schauen ob die geringere Leistung mitwandert. (Konnte nicht rauslesen ob mit Anschlüsse getauscht das Ersetzen der Stecker oder auf den anderen MPPT legen gemeint war)
Das tat ich bereits. Versucht abzumimmeln, werde also deutlicher werden ...
Es geht mir nicht um absolute Werte, sondern um die in dieser Situation vergleichbaren Ergebnisse der Module untereinander. Und da ist eines mit - 15 % in meinen Augen ein deutlicher Ausreisser.
Klar, so wurden die Werte ermittelt.
Genau, hatte ich oben ja geschrieben.
Bin gespannt, ob andere User noch von ähnlichen Fällen berichten können.
Dann schreib mal deine Werte, also Strom und Spannung, wie oben schon angesprochen wurde. Darüber lässt sich vielleicht noch mehr Klarheit reinbringen.
Es kann übrigens auch umgedreht sein: Dass das schwächere Modul die Nennleistung bringt und das andere deutlich besser als Spec ist.
Das kann auch an der Abregelung des WR liegen, der ja auf 600 W begrenzt ist. Und die 600 W werden nie genau eingehalten, können auch mal 580 W sein. Wie hast du denn die 580 W gemessen?
Im Datenblatt des Herstellers steht zumindest bei der Leistung: "Garantierte positive Leistungstoleranz von 0-5 Wp"
Nein. Da ist der Aufwand zu hoch hoch, da die Module auf einem hohen
45° Dach montiert sind.
Als Anhang mal, was ich zuletzt ausgelesen habe.
Was auffällt, das schlechtere Modul hat die höhere Spannung. Deshalb tippte ich zuerst auch auf den Wechselrichtereingang und tauschte die Anschlüsse. Aber wie gesagt, es blieb auch dann das schlechte Modul ...
Auch ja. Die Ziegel wirken oben auch kleiner.
Handyfoto.
Dürfte aber auch mit einer richtigen Kamera vom Gerüst aus kaum besser aufzunehmen sein.
Danke aber für den Hinweis. Ich werde diese Verschattung mal genauer beobachten und per Fotos und Uhrzeit auswerten. Wäre ja schön, wenn das die Lösung ist.
@weiche16 OK sorry dann habe ich es falsch verstanden. Ich dachte die Module sind weiter auseinander.
Ich sehe es wie @win.
Da steht ein Gerüst das einen kleinen Schatten auf das untere Modul wirft. Ich habe in den Kommentaren nichts gefunden, aber ich vermute mal das untere Modul wird das Modul mit der schlechteren Leistung sein, richtig?
Denn dann hätten wir das Problem. So ein kleiner Schatten macht viel aus, das ist der Wahnsinn. Ich hatte die ersten Tage meine Module unten im Garten stehen und angeschlossen. Ich habe dann mal zum Testen meine Hand in eine Ecke gelegt, aber nur die halbe Hand. Man konnte einen sehr gut den Leistungseinbruch sehen. Mal grob gerechnet wie die 15% Verlust zustande kommen:
Wenn man jetzt deinen Fall nimmt, sieht das nach Halbzellenmodule aus. Das heißt wenn die Verschattung einwirkt, dann nur auf die untere Hälfte. Dann hast du, wenn ich richtig gezählt habe 6 Reihen. Auf 2 Reihen fällt der Schatten, zumindest auf dem Bild. Halbzellenmodule also 2 x 6 = 12. 2 Reihen von 12 sind verschatte 2 von 12 sind ca. 16%.
Ich vermute jetzt einfach mal dass am Ende jeder Reihe eine Diode kommt. Damit greift die Verschattung auf die komplette Reihe und mit etwas Toleranz wären wir bei ca. 15% Verlust.
PS: Natürlich läuft das alles in Wirklichkeit nicht so genau ab. Vermutlich liefert die erste Reihe deutlich weniger als die zweite Reihe, da die zweite Reihe nur minimal verschattet ist. Aber ich denke das könnte mit den 15% schon gut hinhauen.
@carolus Das täuscht, zähl doch einfach mal die einzelnen Felder in den Modulen. Dann sieht man, dass beide Modulen in in der Höhe gleich viele Zellen hat, demnach müssen die gleich groß sein.
Sowas nennt man eine optische Täuschung. Durch den Winkel des Daches und der Kameraperspektive wird das Bild für unser Auge verzerrt.
Du kennst doch bestimmt diesen Raum (ich glaube den sieht man auch in einem Video von den Ärzten), in dem man in der einen Ecke groß aussieht und in der anderen Ecke total klein. Alles nur weil dieser Raum in Wirklichkeit total verwinkelt ist und es so zu einer optischen Täuschung kommt.
Sicher? Ich hab mal gelesen, dass in aktuellen Modulen typisch nur 4 Dioden untergebracht sind. Da fällt dir dann deutlich mehr aus, als nur eine Reihe. Man könnte sagen, dass dann ein Quadrant kaum noch was liefert, wenn auch nur eine Zelle dieses Quadranten verschattet ist.
Ich kann die Minischattentheorie leider bestätigen. Ich hab zwar anderes Material als du, aber auch Micro-WR und da reicht unten rechts eins der kleinen Felder aus um die Leistung um 33% - 50% zu senken... hier mal ein Screenshot vom 15.03 um 10:25.
Alle 4 Module stehen in einer Reihe im Garten und sind exakt gleich ausgerichtet. Aber 1+2 bekommen etwas Schatten ab, wobei 2 noch etwas mehr Sachtten abbekommt. und ich rede hier nicht von der Hälfte des Panels oder so... einige wenige Zellen ganz unten!
@jay Ja is klar... aber ich hab zufällig keins gemacht und jetzt kann ich keins mehr davon machen weil die Sonne nun zu hoch steht... kein Schatten mehr.