Hi zusammen!
Neulich meinte Andreas mal in einem seiner Videos, man möge sich doch bitte mal melden, was einem an der aktuellen Situation nicht passt und was man von den gesetzlichen Rahmenbedingungen gern geändert sähe.
Ich habe mich bisher aufgrund von Mangel an Möglichkeiten, eine PV Anlage zu betreiben und auch aus Zeitmangel noch nicht so wirklich tief in das Ganze eingelesen. So langsam ändert sich diese Situation aber, weshalb ich mich nun mehr mit dem Thema beschäftigen will.
Worüber ich aber gleich zu Anfang gestoplert bin, ist das Thema Nulleinspeisung und die Außerbetriebnahme von PV Anlagen durch den Netzbetreiber, in Zeiten in denen zu viel eingespeist wird.
Mir wurde gesagt: du kannst zwar eine Nulleinspeisung machen, aber der Netzbetreiber schaltet dir nicht die Einspeisung ins Netz ab, wenn das seiner Meinung nach notwendig ist, sondern er schaltet gleich die ganze Anlage aus und du musst dann entweder von deinem Akku leben oder vom Strom aus dem Netz.
Ich bin der Meinung, dass der Netzbetreiber dazu überhaupt kein Recht haben dürfte und wünsche mir genau hier eine Änderung. Soweit ich weiß, kann man es so lösen, dass überschüssiger Strom in die eigene Batterie geht und wenn diese voll sein sollte, einfach das Potenzial brach liegt - also theoretisch was ins Netz eingespeist würde, wenn der Netzbetreiber dem denn zustimmt oder eben, dass die produzierbare Energie, die gerade niemand will/braucht "verfällt".
Ich sehe gar nicht ein, den Strom zu ~40ct/kWh zu kaufen, wenn ich ihn gerade für lau produzieren kann. Wenn der Netzbetreiber dieses Recht haben will, muss er mir umgekehrt jede eingespeiste kWh zum selben Preis entlohnen - nur so wird da für mich evtl. ein Schuh draus. Und selbst das sehe ich kritisch, weil ich ja ausgebremst werde, wenn ich richtig produzieren kann und einspeisen darf, wenn ichs selber brauche (im schlimmsten Fall).
Was ich in dem Zusammenhang auch anzweifle, ist die Vorgehensweise an sich. Man hat nicht genug Daten darüber wer was momentan einspeist/verbraucht. Man scheint hier also einfach so lange herum zu probieren, bis das Netz hinreichend entlastet ist.
Außerdem hat man keine Transparenz darüber, wie diese Abschaltungen auf die Teilnehmer verteilt werden - also theoretisch könnte ich immer der erste sein, der abgeschaltet wird, weil ich oben in deren Liste stehe und die einfach der Reihe nach gehen, was ja auch nicht fair wäre. Wie soll ich das dann als gerecht akzeptieren?
Jetzt mag jemand sagen, dass ich mir ja einen dynamischen Stromtarif zulegen kann, um zumindest keine so große Differenz zwischen Vergütung und Bezugspreis zu haben... Ich hab aktuell wenig steuerbaren Verbrauch und viel Grundlast. Bringt mir also nichts.
Bei der aktuellen Lage würde ich auf die Einspeisevergütung komplett verzichten, wenn ich dafür mein eigenes Ding machen kann (also innerhalb des Hauses läuft PV + Batterie. Überschüsse werden eingespeist, wenn der Netzbetreiber sie haben will, sonst nicht. Dafür hat der Netzbetreiber umgekehrt aber sonst auch keine Möglichkeiten einzugreifen.).
Auch eine Steuerung meiner Batterien durch den Netzbetreiber um das Netz zu entlasten sähe ich kritisch, da die Batterien nun mal begrenzte Ladezyklen haben und ich letztendlich ja auf den Kosten für die Abnutzung sitzen bleibe. Dann doch lieber, weil ich das selbst so wollte anstatt dass es mir der Netzbetreiber vorschreibt.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich hier mit meinem ersten Post im Forum wahrscheinlich ziemlich heiß diskutierte Themen anschneide und damit vielleicht eine heftige Diskussion vom Zaun breche (falls es die nicht eh hier schon zig mal gegeben hat). Ich möchte ausdrücklich nicht polarisieren / trollen sondern lediglich mal rauslassen, was mir aktuell so durch den Kopf geht und meinen Willen hemmt, überhaupt in die PV-Thematik zu starten. Und ich möchte natürlich auch hören, wo ich falsch liege und mich ggf. von anderen Positionen überzeugen lassen. Vielleicht gibt es ja Zusammenhänge, die mir noch für ein zufriedenstellenderes Gesamtbild fehlen. Mit einem "aber du tust was für die Umwelt oder fürs Gemeinwohl" wird das allerdings nichts.
Etwas OT: Die 40ct kostet der Strom erst seitdem es die Strompreisbremse gab. Vorher lag er so bei 25-27ct. Das kotzt mich nebenbei zusätzlich an.
Und: Hoffentlich war es der richtige Forenbereich - ich bin mir immer noch nicht so ganz sicher...
LG
Manuel