Idee ist, ob man die irgendwie für eine dezentrale Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung nehmen kann. Wenn ich mir die so anschaue, verstehe ich die Dinger so. In die eine Richtung kann Luft und da sieht man auch viele kleine Bleche, die für große Oberfläche sorgen. Aber die andere, 90 Grad gedrehte Richtung wirkt so, als hätte sie keine Bleche, womit man ein asymetrisches System hätte, was dann wohl nicht funktioniert.
Hat jemand so ein Ding schonmal in der Hand gehabt und kann was zu sagen?
Irgendwie findet man am Markt keine günstigen Bastellösungen für einen Luft-Luft-Wärmetauscher.
Also das Prinzip ist dir ja wohl klar. Die Trocknerluft geht durch den Tauscher und wärmt die angesaugte Luft. Habe so ein Ding um im Sommer meinen Keller zu belüften ohne dass litteweise Wasser eingebracht wird.(nutze es also umgekehrt um die eingebrachte Luft zu kühlen). Das Problem ist, dass die Dinger für großen Luftdurchsatz gebaut sind und daher nur bedingt für Wohnraumlüftung zu brauchen sind (meine Einschätzung). Bei mir bringt es, dass das Wasser abgeleitet wird durch das Teil und damit der Keller trockener ist.
Das Wort "Trockner" kann evtl. missverständlich sein. Es die Wärmetauscher, die wohl in jedem Wäschetrockner drin stecken, die auf Wärmepumpenbasis arbeiten.
@Stefanelo Meintest du das so, dass du einen Wäschetrockner benutzt, um deinen Keller zu trocknen? Hab ich so noch nie gehört.
Man sieht bei den Dingern oft immer nur eine Seite, wo Luft durch viele Lamellen läuft. Ich frage mich, ob die ander Seit auch viele Lamellen hat oder einfach nur ein rechteckiger Luftschacht.
Hier ein Beispiel, wo man gut seitlich reinschauen kann und sieht, wie jeden Menge Bleche vorhanden sind, die für große Oberfläche sorgen:
Mir ist nicht klar, wie die 90 Grad gedrehte Lufteintrittsseite aussieht. Ob es a auch viele Lamellen gibt oder einfach nur einen glatten Durchgang.
Ich weiß auch nicht im Detail, wie diese Dinger in Wäschetrocknern arbeiten und wie da genau welche Luft durchströmt. Hab noch nie einen Wäschetrockner besessen.
Merke gerade, dass ich eine Fehlannahme hatte. Die Dinger sind aus Kondensator-Trocknern und nicht aus Wärmepumpentrocknern. Ich werd mir erstmal durchlesen, wie diese Dinger genau funktionieren.
Hab den Kondensator aus unserem Wäschetrockner grad mal rausgenommen... muss das Teil eh mal wieder sauber machen.
Jedenfalls strömt durch den Lamellenkanal sehr saubere Luft, da findet sich kein Staub.
Ober- und Unterseite der Lamellenkanäle sind glatte Bleche (ohne Lamellen), das sind die Kondensationsflächen für den Luftstrom aus der Trommel des Trockners.
Diese Querkanäle mit den glatten Flächen sind entsprechend stark verschmutzt.
Demnach wird im Gerät Luft aufgeheitzt, durch die Trommel geschickt um Wasser (und Flusen) aufzunehmen, und diese geht dann durch die glatten Kanäle im Wärmetauscher. dort kondensiert die Feuchtigkeit an den glatten, kalten Blechen und läuft ab. Der Luftstrom wird wieder aufgeheizt und geht wieder Richtung Trommel.
Quer dazu läuft der Luftkanal mit den Lamellen. Dieser Kanal ist, wie gesagt völlig sauber, würde auch sofort zusetzen, wenn hier die Trocknerluft durch müsste.
Hier wird also nur saubere, gekühlte Luft durchgeblasen, um die Kondensationsflächen möglichst kalt zu halten.
Genauso wie saugnapf schreibt. Bis auf die Tatsache, dass der Lamellenteil dazu dient die angesaugte Luft vorzuwärmen. Wenn die im Trocknerluftstrom Lamellen hätten, wäre das absolut die Katastrophe weil die sofort zusetzen würden. Und nein Ich habe so ein Teil mit nem Lüfter verbaut, weil genau das passiert was Saugnapf schreibt. Die angesaugte Luft (von aussen im Sommer meist wärmer und feuchter als im Keller) wird durch die Querluft (aus dem Keller) runtergekühlt und das Wasser fällt aus. Damit kann ich den Keller zwangslüften ohne dass der Boden immer nass ist (ich habe einen Sandsteinkeller mit Lehmboden von 1904 was solange der Lehmboden drin war wunderbar funktionierte. Seit ich einen Teil mit Platten belegt habe war das immer feucht. Der Keller wurde ehemals zum Lagern von Lebensmitteln verwendet.
Ah prima, danke für die erhellenden Infos. Das macht nochmal klarer, dass es als Wärmerückgewinnungssystem nicht sehr effizient sein wird. Die Seite, die keine Rippen hat, wird nicht genug Wärme aufnehmen oder abgeben. Würde ich z.B. die kalte Außenluft durch den glatten Kanal ziehen, wird die sich nicht hinreichend erwärmen. Oder anders: Das Teil ist hoch asymmetrisch, die Wärme, die ich über die vielen Bleche ins Material abgeben kann, kann durch die glatten Kanäle nur zu einem Bruchteil wieder genutzt werden. Das Ding ist dann also recht schnell auf Raumtemperatur und kann keine Wärme mehr aufnehmen, so dass die warme Luft fast ungekühlt nach draußen geht.
Für Wärmerückgewinnung bräuchte man ein symmetrisch ausgelegtes System.
Die Idee mit der Feuchteabscheidung im Sommer finde ich aber interessant.
Vermutlich sehr aufwändig. Hatte schon etwas recherchiert, gibt aber kaum Bastelprojekte in dem Bereich und was man findet, hat mir nicht zugesagt. Entweder zu wenig effizient oder zu aufwändig.
Wenn man solche Wärmetauscher aus Wäschetrocknern günstig oder kostenlos vom Schrott bekommt, könnte man zwei Stück miteinander koppeln. Der glatte Kanal des ersten wird durch die Lamellen des zweten geleitet und umgekehrt. Wäre dann symmetrisch. Die warme Innenluft, die nach außen strömt, könnte ihre Temperatur an die kühlere, von außen kommende Luft übertragen.
Würde dazu zwei Wärmetauscher 90grad verdreht übereinander setzen.
Dafür wird der Weg zu groß sein, als dass da effizient was übertragen wird. Man müsste wohl alles aufsägen, um immer Schichtweise 90 Grad gedreht Wärme zu übertragen.
Bleibt auch noch die grundsätzliche Frage, ob diese Wärmetauscher überhaupt effizient genug sind, also genug Oberfläche haben.
Der Trockner hat ein sehr kleines Volumen, ich frage mich wieviel Register man braucht um einen 20m² Raum damit im Winter auf 21 zu bringen. Unser Trockner hat 1000W, das hieße ja dann 2, 3 oder 4 mal 1000W. Auf den ersten Blick uneffektiv.
Nur der Wärmetauscher als Ersatzteil. Also die Grundlage für Selberbasteln. Der Rest ist ja recht simple Bastelei. Allerdings kann man da auch einiges verkehrt machen bzw. hat sicher einige Iterationsschleifen.
Viele haben nicht die Möglichkeit einer zentralen Lüftung, so geht es mir auch. Wenn, dann dezentral, wobei es bei uns erstmal nur fürs Wohnzimmer interessant ist. Schlafzimmer ist direkt daneben, kann also damit mitgelüftet werden.
Ich habe vor über 10 Jahren mal einen Gegenstrom Luftwärmetauscher selbst gebaut.
20 Alu-Bleche von 0,5mm Dicke, 80cm Länge und 30 cm Breite in einem Abstand von etwa 5 mm übereinander geschichtet. Das ganze in eine Holzkiste verpackt. Immer abwechselnd eine Schicht, durch die die heraus strömend die Luft geleitet wurde und eine Schicht für die hereinströmende der Luft. Ich habe dann auch ein paar Messungen gemacht. Auf beide Seiten jeweils ein kräftiger PC Lüfter und auf beiden Seiten die Temperaturen gemessen. Eingangsluft auf der einen Seite wurde mit einem Föhn erwärmt. Das Ganze war nicht wissenschaftlich genau aber grob kam ein Wirkungsgrad von 75 % heraus. Ich war damals enttäuscht, denn ich hatte weit über 90 % erwartet. Ich habe mir das so erklärt, dass durch das Aluminium Blech nicht nur die Wärme zwischen den Luftschichten transportiert wurde, sondern auch Wärme der Länge nach transportiert wurde was natürlich nicht gewünscht ist. Würde ich noch einmal ein solches Ding bauen, dann nicht mehr mit Alu Blechen, sondern mit dünnen Kunststofffolien. Für die Wärmeleitung Zwischen den Schichten ist das gut genug und die Wärmeleitung der Länge nach ist fast vollkommen ausgeschlossen. Außerdem müsste ich irgendwie für turbulente Strömungen sorgen, zum Beispiel durch dünnere Luftschichten oder höhere Luftgeschwindigkeiten oder durch Turbulence Generatoren.
Prinzip bedingt sind GegenStromwärmetauscher wesentlich effizienter als KreuzStrom Wärmetauscher. Allerdings ist die Luftführung am Ein - und Ausgang komplizierter.
Ich habe ja eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung Paul Ventos 50 DC. Natürlich habe ich hier auch schon die ein- und ausströmenden Lüfterlufttemperaturengemessen und kam auf etwas weniger als 75 %. Zum Beispiel wenn es draußen 0° ist und drinnen 20° dann kommt die Luft etwa mit 15° in den Raum hinein. Laut Datenblatt sollten der Wirkungsgrad etwa 85 % betragen aber diese Datenblätter sind genauso speziell wie die Herstellerangaben bei Autos. Ich vermute, dass auch die Hersteller Angaben der größeren, zentralen Geräte unrealistisch hoch angegeben werden. Andererseits: Selbst wenn man nur 75 % der Wärme zurück gewinnen kann, ist das ja schon was.