Wir haben in einem Haus ein ähnliches Vorhaben, also LWWP und Mini-Splits zusammen laufen zu lassen.
Haben bereits mit den Installationen angefangen, ohne uns über die Steuerung und ob das überhaupt ein Problem ist Gedanken zu machen.
Das Haus hat zwei Stockwerke, Souterrain-Keller 90m2 sowie Wohnetage 90m2. Das Haus wurde jetzt zwei oder drei Jahre nicht bewohnt, sodass uns viele Infos, insbesondere die energetische Historie fehlt. Haus hat wassergeführte Heizung mit einem direktelektrischem Heizsystem. War wohl recht teuer so zu heizen. Haus ist aus den 40er Jahren, aber recht Ok isoliert.
Im Keller sind es einreihige recht dünne Heizungselemente, in der Wohnetage bereits 22er.
Ich gehe von 12kw Heizlast bei -15 Grad aus.
Um die Investitionskosten erstmal gering zu halten haben wir follgendes vor:
Es soll eine 5kw Monoblock LWWP installiert werden. Anlage bereits gekauft. Rund 3.000 Euro für ein komplettes System inkl kleinem 100L Puffer, Ausgleichsbehälter und alles mögliche an Kleinteilen, wie Filter und Zirkulationspumpe etc. Installation DIY. Hatte ich noch von vor 2 Jahren stehen aus einem Projekt, welches eine andere Richtung genommen hat. (zwei kleine Kinder
)
Da die Heizleistung ja unmöglich ausreichen wird, wenn es kalt ist, soll das Ganze mit Mini-Splits kombiniert werden.
In der Wohnetage wurden gestern zwei Mini-Splits mit je 2,2kw bei -5 Grad installiert. Also zusammen 4,4kW. Zusammen 1.600 Euro inkl Material und Installation vom Profi.
Auch wenn die zur Dimensionierung zugrundeliegende Wintertemperatur eigentliche bei 11,6 Grad liegt, sind minus 5 realistischer, weil alles darunter nicht so häufig vorkommt und dann ein eingeschränkter Wärmekomfort akzeptabel ist. In dem Haus wohnt ein Junggeselle und es gibt einen Kamin, sowie Zugang zu Brennholz, welches nur durch die eigene Arbeitskraft, bzw Zeit eingeschränkt ist und darüber hinaus kostenlos ist.
Im Keller wird nächste Woche eine Mitsubishi MSZ-FH50VE installiert. Gebraucht 890 Euro inkl Installation und mit "ich stehe für das Gerät und habe noch Teile liegen" Garantie vom Installateur.
So, jetzt zu der Überlegung dazu:
Die FH50 kann bis -15 den Keller komplett alleine abdecken. Ich glaube, dass es bei dem Grundriss funktioniert. Wird sich herausstellen. Wird ja sowieso nicht bewohnt.
Jetzt meine Gedanken (noch nicht zuende gedacht) zu dem Thema und warum ich mit bei diesem Thread einklinke:
Ich glaube, dass der Konvektionsanteil bei den Heizkörpern durch die Luftzirkulation der Mini-Splits steigt und damit förderlich für die Effizienz der LWWP sein sollte.
Was die Abstimmung zwischen den beiden Systemen angeht: ich denke, dass Zonen entstehen werden mit Übergangs-, bzw Mischbereichen. Klassische würde man die Schlafzimmer nachts mit geschlossener Tür durch die LWWP heizen. Wir haben die Mini-Splits so plaziert, dass es im Wohnzimmerbereich (offener Grundriss) leise ist, also eher weit weg und daher dort tendenziell die LWWP über die Heizkörper ihre Leistung abgibt.
Wir wissen nicht mit welcher Vorlauftemperatur wir arbeiten können, weil das Haus noch nicht bezogen wurde. Daher kennen wir weder die tatsächliche Leistung, noch den jeweiligen COP der LWWP in der Praxis. Ich gehe aber davon aus, dass die Mini-Splits bessere COPs über den gesamten Aussen-Temperatur Verlauf haben werden.
Die LWWP soll daher eher in den Wohnbereichen "übernehmen" in denen ein hoher Wärmekomfort gewünscht wird und es leise sein soll, oder aber die Mini-Splits nicht hinkommen. Die Mini-Splits sollen für die schnelle Reaktion und das bedarfsorientierte Heizen in der Übergangszeit, sowie einen Teil der Grundwärme stehen. (im Keller z.b. komplett).
Die Zonen, bzw den Mischbereich zwischen den beiden Systemen, könnte man durch home assistant optimieren. Also an zwei, drei stellen Thermometer positionieren. Dann Regeln aufstellen: z.B. wenn es hier wärmer als so wird, Mini-Split 1 runterregeln. Dafür muss natürlich die LWWP erstmal so eingestellt werden, dass die nicht hochfährt und die Mini-Splits "verdrängt". Die home assistant Regel sollte sowas natürlich berücksichtigen. Z.b. nicht unter 18 Grad einstellen. Das Ganze muss man ausprobieren. Die Thermometer kann man ja einfach woanders hinlegen (zigbee Dinger)
Insgesamt ein spannendes Thema. Hatte mir vorher eigentlich nur darüber Gedanken gemacht, wie man mit möglichst wenig Geld das Haus warm bekommt.
Die vorherigen Besitzer haben das Haus sehr geschmackvoll renoviert. Küche, Bad etc alles neu. Das Thema Heizung wegen der recht hohen Investitionenskosten aber ausgelassen. Wir hoffen das für unter 6.000 Euro lösen zu können.
Für den Keller haben wir noch eine Mitsubishi VL-100 Miniventilation besorgt. 200 Euro neu aus einer Kleinanzeige.
P.S. Über Kommentare und Tips freue ich mich, da es noch work in progress ist.
P.P.S der Installateur, eher Praktiker als Theoretiker meinte zu mir bei der ersten Besprechung im Haus vor Ort: man braucht ja sowie eine Mini-Split. Für die Übergangszeit und zum Kühlen im Sommer. Bei ihm zuhause ist das System mit LWWP viel zu langsam, wenn man mal im Herbst warme und mal kalte Tage hat.