Wärmepumpen in DE zu teuer? Ich möchte es mit Zahlen nachweisen oder widerlegen. Aber wie?

Moin Leute,
das Thema poppt immer wieder auf, es gibt sehr viele Aussagen und Meinungen aber mir fehlen hier: Zahlen und klare Belege.

Ich wollte mit euch Brainstormen wie wir das nachweisen oder auch widerlegen können und Ideen sammeln wie man das tun könnte. Ideen sammle ich hier:

  1. Vergleich DIY (Hardwarekosten, Arbeitsstunden usw.) vs. ähnliche echte Angebote.
  2. Historischer Einfluss von Förderungen, hier fehlen leider Daten und Zahlen.

PS. Das hier ist KEINE Diskussion darüber, ob WP zu teuer sind oder nicht. Es geht nur um eine Methodik, wie wir das beweisen oder widerlegen können und das mit Zahlen und Fakten. Jede Idee ist willkommen.
Daraus wird ein Video und das in Kooperation mit Carsten (Energiesparkommissar)

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Setze dich mit der Heatpump Association in GB in Verbindung und fordere deren Untersuchung an.

Meines Wissens nach sind die Projektpreise in GB bei etwa 50% zu denen in D.

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Ich denke das hat vorallem 2 Gründe:

  • Installateure verlangen mehr Geld als eigentlich nötig. Das könnte man zB durch den Vergleich einer Anlage die von einem Installatuer eigebaut wurde und einer Vergleichbaren DIY-Anlage erreichen.
  • Die Vörderichtlinien zwingen einen Maßnahmen durch zu führen die nicht nötig wären. ZB eine Gutfunktionierde Heizungsanlage die Hydraulisch abgeglichen ist und der Gesamtdurchfluss passt und die Spreizungen auch gut ist. Wieso muss ich dann trotzdem einen Hydraulischen Abgleich durch führen... Ich weiß nicht ob es da noch mehr Fallstricke gibt.
    Problematisch finde ich auch den Thermostatzwang. Viele Anlagen würden ohne Speicher und ohne Thermostate besser laufen. Spart die Kosten für den Speicher und erhöht die Arbeitszahl!
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Ja das ist spannend und ich schaue mir das mal durch. Je nachdem wäre das interessant. Danke für den Hinweis. Genau sowas suche ich

Meine Ideen, primär Aufschlüsselung der Kosten:

  • Was kostet die gleiche Kiste in Deutschland und im Ausland
  • Was kostet sie in D in Internetshop und was rufen die Handwerker als Preis auf, da sie selber was dran verdienen wollen, aber auch weil wir uns hier einen kostspieligen Großhandel leisten (ggf. gibts ja Insider, die das außeinanderdividieren können).
  • Werden im Ausland auch so viele oftmals unnötige Pufferspeicher verbaut?
  • Welchen Anteil hat typischerweise die WP, welchen der Rest, der hoffentlich bei einer neuen WP bleiben kann?
  • Wieviele Arbeitsstunden brauchts bei uns und im Ausland
  • Was kostet ne Arbeitsstunde hier und im Ausland. Für unterschiedliche Lohnnebenkosten/Steuerstrukturen können die Handwerker nichts.
  • Was könnte am einfachsten DIY gemacht werden und was spart das.
  • Wie ist die Preisentwicklung in den letzten x Jahren gewesen für vergleichbare Anlagen?
  • Gibts Studien aus anderen Ländern, wie/ob sich dort Preise durch ggf. andere Förderstrukturen erhöht haben? Wie werden WP eigentlich im Ausland gefördert?

einen weiteren Horizont haben die hier:

.

Spannend sicher auch der Vergleich der Anreizsystematik: Prozentual, Deutschland;
oder feste Beträge, Italien Superbonus, Ecobonus und GB 7500 Pfund Prämie

Was ist da wohl preistreibend für den Endkunden?

Unsere WP ist jetzt ca 12 Jahre alt, wurde also vor allen Fördermöglichkeiten gebaut. Könnte man eventuell solche gegen jetzige Einbauten vergleichen? Ist Preislich (weil ja technisch weiterentwickelt) schwierig, dafür würden aber Effekte, die durch die Förderung aufgetreten sind, sofort sichtbar.

Hallo Andreas,
zu deiner Frage habe ich eine Rückfrage. Was meinst du mit zu teuer? Teurer als in anderen EU Staaten oder zu teuer um beim heizen Geld zu sparen?
Wenn die Frage auf die Variante 2 abstellt, spielt der Preis des benötigten Stroms eine große Rolle. Bei mir wird noch mit Holz Pellets (Zentralkessel) geheizt und wenn man sie im Sommer kauft, gibt es 1t für rund 300 €. Der Heizwert liegt bei knappp 5 MWh / t. so dass die Kosten (ohne Kesselverluste) bei ca 6 Cent/kWh liegt. Strom (ohne "Nachtstromtarif") kostet bei uns um 30 C je kWh. Eine Wärmepumpe müsste dann aus einer kWh bezogenen Strom 5 kWh Wärme erzeugen, um mit dem Pelltspreis mithalten zu können. Das ist vielleicht mit einer Erdwärmesonde möglich, doch die allein kostet ja schon mehr als 10 T€.
So betrachtet kann ich durch eine Umrüstung keine Betriebskosten einsparen, d.h. die Wärmepumpe wäre für mich "zu teuer" solange die Investitionen höher sind, als die Kosten für einen neuen Pellets Kessel. Gute Hersteller wollen für gute Kessel so um 12 T€ haben zzgl. Installation usw. Pelletkessel werden derzeit auch noch nach BEG gefördert.

Sollte die Frage im Sinn der ersten Variante gemeint sein, hab ich leider keine Idee, wie man zu belastbaren Zahlen kommen kann.

Da wäre zumindest interessant, was es in Deutschland an Anforderungen gibt, die die Installation teurer machen, als z.B. in anderen Ländern. Ich vermute, da gibts gar nicht so viel, aber das mal genauer zu beleuchten könnte Sinn machen.

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Ob das geht?

Hier stehen die Anzahl der Projekte und die Fördersumme. Weil prozentual gefördert wird lässt sich damit ein durchschnittlich (geförderter) Anlagenpreis errechnen. Weil das gedeckelt ist stellt es für einen Vergleich den optimistischen Preis dar.
Als Referenz kann man evtl. die Zahlen aus England ansehen.

Ich denke mal das hängt von vielen Faktoren ab, wobei Förderung natürlich auch eine große Rolle spielt.
Hierzulande kommt die maximale Förderung erst bei 30000€ zu tragen.
Dann wäre da noch die Kaufkraft/Verdienst in den einzelnen Ländern.
Siehe auch:

Was ich bisher gelesen habe gilt die Pflicht für den hydraulischen Abgleich nur bei Neubauten und Immobilien mit mehr als 6 WE. Man kann auch einen Antrag auf Befreiung stellen. Hydraulischer Abgleich: Verfahren, Kosten, Pflicht und Förderung 2025 - Ökoloco

Vergleich doch erst mal nur die Preise für Gerät und spezifische Einzelteile aus dem Onlinehandel mit dem Handwerker-preisen. Aufwand für Umsetzung kannst nur die Stundensätze nehmen, wie viel an Stunden benötigt wird ist viel zu sehr abhängig vom Objekt.
Dann mit Preisen im Ausland vergleichen aus dem Onlinehandel und wenn jemand da was hat vom Handwerker.

Was mir noch einfällt:

Not all Wärmepumpen are born equal :slight_smile:

Was ich meine ist: Kann es sein das wir hier mehr zahlen weil es sich die Daten auf LWWP beziehen. Das ist ja die Art von Gerät die hier ja landläufig als "Wärmepumpe" bezeichnet wird.
Wenn andere Länder LLWP meinen wenn sie über "Wärmepumpen" sprechen kommen da auch andere Kosten raus.

Ich hab tatsächlich als die Gaspreise stiegen auch mal im Ausland nach Wärmepumpen geschaut, als hier fast nichts zu bekommen war. Stand dann kurz davor eine WP aus Benelux zu holen, nur hab es mir verkniffen, da die Gewährleistungsfrage nicht rechtzeitig beantwortet wurde. Tatsächlich war die Verfügbarkeit bei den EU-Nachbarn damals besser als in D (gleicher Hersteller) und die Preise (nur Split WP Außengerät) auch besser. Als dann das deutsche Gerät angeschlossen wurde durch den Herstellerservice, sagte mir der Techniker, dass sie eine Anweisung bekommen haben, nur in D ausgelieferte Geräte (vollkommen baugleich zum EU-Ausland) zu installieren, d.h. mein "Reimport" hätte keine Gewährleistung bekommen.... wäre ich Jurist hätte man damit bestimmt einen Präzedenzfall draus machen können.

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Wichtige Analysedimension:

All-in-One Kompaktgeräte vs. "Heizungsbauertetris"

Letzteres müssen die Heizungsbauer strukturell ja schon allein deswegen lieben, weil beim Tetris mehr verechenbare Stunden + Material anfällt.


Einen Schritt weiter Gedacht:

Hausseitig normierte (!) Anschlusskonsolen für Vorlauf / Rücklauf / WW / KW & Zirkulation mächten den Wechsel nochmal günstiger.

Noch mehr Bürokratie: die frühestens in 30 Jahren was bewirkt. Und dann überholt ist.

Muß ja keine Vorschrift sein, aber als herstellerübergreifende Norm kann das eine interessante Option sein, auf die man setzen kann, wenn es sich ergibt.

Sehe ich keinen Vorteil drin. Nur Kosten.

Ich habe im November auf eine Luft Wasser WP umgestellt. Wenn du magst kann ich dir gerne Details schicken. Ob sich das rechnet war für mich dabei nicht der primäre Entscheidungsgrund. Ich habe das unter "stabilisieren der laufenden Kosten" (unter der Annahme, dass der Strompreis weniger stark steigen wird, als der Gaspreis) und Werterhalt / -steigerung des Hauses verbucht. Der primäre Faktor für die Entscheidung war für mich, dass es in meinem Fall die Lösung für eine klimaschonende Heizung ist.

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