Liebe Akkudoktoren,
ich bin neu hier. Also nicht ganz neu, sondern seit letztem Sommerurlaub im Schmitzschen Universum gefangen und lese begeistert mit.
Da ich jetzt gemerkt habe, dass ich richtig Bockmist gebaut habe, dachte ich mir, ich stelle hier mal mein Bauprojekt vor, quasi zu Eurer Belustigung, aber auch als Mahnmal der Doofheit. ;)
FANGEN WIR VON VORNE AN:Gebrauchte PV-Module
Nicht nur weil Geiz geil ist (ich bin nicht unbedingt der Bestbetuchteste), sondern auch weil ich irgendwie Bock hatte, gebrauchte PV-Module zu verwenden, tat ich genau das. Ich besorgte mir 145 Watt Module a 20,-€ das Stück. Davon liegen jetzt 55 auf meinem Dach und es sollen mal 77 draus werden. An die Fassade hab ich testhalber auch noch 11 Stück gehangen.
Hybrid-Wechselrichter
Als Wechselrichter wollte ich die eierlegende Wollmilchsau: 3 Phasen hybrid sollten es sein, mit 15kW. Warum 3 Phasen? Ich bin Elektriker und mag keine Schieflast. Ich wollte auch ne gewisse Autarkie erreichen und dennoch irgendwie meine Lasten ganz gut verteilen. zwei Klima-Split-Anlagen heizen, das E-Auto (ne olle gebrauchte Möhre BJ 2012) lädt 1phasig, Warmwasser-Boiler etc. Das alles im E-Fall über eine Phase abzudecken war mir nix, außerdem hänge ich hier an nem größeren Veranstaltungsgelände, welches ich mir ebenfalls nicht durch mein Wohngebäude "schiefziehen" will. Also hab ich mir den Sofarsolar HYD15KTL bei www.solarfy.de (<- hat prima geklappt) geholt, mit dem ich bisher auch ziemlich zufrieden gewesen bin.
16er LiFePo4-Akku
Im September wurden dann 16 Eve Grade A Zellen bestellt, beim www.lifepo.shop. Auch dort war alles bestens. Man ist ja immer skeptisch bei so kleinen Underdogs zu bestellen, erstrecht, wenn es um solche Beträge geht, aber ich wurde nicht enttäuscht. Fair war: Sie bieten Barzahlung bei Abholung an. Letztlich war ich dann doch zu faul und hab über Klarna bezahlt, die diesen Einkauf ja abgesichert haben. Aber war alles Quatsch, denn an sich ist der lifepo.shop eine sehr seriöse und auch rührige Firma, die ich nun durchaus empfehlen kann.
Die Lieferzeiten waren natürlich mies, aber das wurde mir im September bereits angekündigt und mir war es lieber so, als an irgendjemanden in China mein Geld zu überweisen. Letztlich kamen letzte Woche alle Zellen an und auch das passende Daly-BMS. Und bis hierhin war die Story erstmal von Erfolg geprägt.
Das Akkupack hab ich mir zusammen gebaut nach allem, was ich mir im letzten halben Jahr so angelesen und geyoutubed habe. Auch das lief noch bestens.
Die „Hochzeit“ von Akku und Wechselrichter
Es kam der große Moment, wo ich mich fragte, wie um alles in der Welt ich mit einem Minimum 16qmm Batteriekabel in den MC4-Stecker des Wechselrichters kommen soll. Also gefragt hatte ich mich das durchaus schon vorher, aber mir nix dabei gedacht. „Wird schon richtig sein. Mit dem Problem befasse ich mich, wenn es dran ist.“ Und jetzt war es dran. Nach ewigem hin und her überlegen und an mir selbst zweifeln, ob ich zu blöde bin, einen Kabelquerschnitt auszurechnen, kam ich auf die Idee, nochmal in die Installationsanweisung des Wechselrichters zu schauen und mir dort die technischen Daten reinzuziehen.
Der nicht ganz so dämliche Technikfreund hat es vielleicht schon geahnt, aber der Sofarsolar HYD15KTL ist nicht nur ein Hybridwechselrichter, sondern vor allem einer für Hochvoltbatterien. Der Batterie-Spannungs-Bereich liegt bei 400-800V und mit meinen 16 EVE Grade A kacke ich bei lächerlichen 48V ganz schön ab. Ich brächte ja lediglich noch 109 weitere EVE 280Ah Zellen, um irgendwann mal bei meinen Minimum 400V zu landen. Das wären zwar recht üppige 112kWh Batterie, mit denen ich auf jeden Fall locker über die Dunkelflaute kommen dürfte, aber wie ich eingangs schon schrub: Ich bin nicht der Bestbetuchteste.
Wie lösen wir das Problemchen?
Aktuell suche ich nach einer quasi NOCH eierlegenderen Wollmilchsau. Jetzt brauch ich nämlich nicht nur einen Hybrid-WR mit 3 Phasen und 15kW, sondern zusätzlich auch noch einen, der ERSTENS mit 48V Batteriespannung arbeitet - das ist gar nicht mal so ein Problem - und ZWEITENS mit etwa 800V Modulspannung klarkommt. Der nicht ganz so dämliche Technikfreund weiß, dass das eine durchaus mit dem anderen korreliert: Entweder hat man einen WR der 48V macht und dann auch ne PV-Spannung von irgendwas bis 500V hat ODER es gibt 900V-WR, die dann aber auch mind. 400V Batteriespannung haben wollen.
Fazit:
Dass man als beinahe „Fachmann“ so ein „unwichtiges“ Detail, wie die Batteriespannung bei der WR-Auswahl übersieht, ist ein ziemlich eindeutiges Zeichen dafür dass man A) ein kompletter Idiot ist (siehe Überschrift) und B) dass es ECHT WICHTIG ist, sich bei all dem Wahnsinn an Zahlen, Werten und Details der vielen Komponenten, die man sich kauft, doppelt und dreifach konzentriert, ansonsten wird es teuer.
Glück hatte ich, dass der WR als Batterieanschluss die MC4-Stecker haben wollte. Ob mir das Thema überhaupt aufgefallen wäre, hätte es eine Schraubklemme gegeben, weiß ich nicht. Irgendwas hätte auf jeden Fall richtig laut gekracht, beim ersten Zusammenschalten und es wäre mindestens eine, wenn nicht gar mehrere der (für meine Verhältnisse) schweineteuren Komponenten in Rauch aufgegangen.
Wer also demnächst einen potenten Hybrid-Wechselrichter sucht, der in kürzester Zeit lieferbar ist, ich hab einen abzugeben.
Damit es nicht nur Text gibt, hänge ich noch ein paar Bildchen mit an. (Oder auch nicht. Irgendwie finde ich die Funktion nicht, wie ich grad feststellen muss)
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!