Hallo Freunde des Akku Doktor Forums,
ich beobachte den Markt etwa seit wir vor 12 Jahren in unserer Künstlerlebensgemeinschaft auf Schloss Röhrsdorf ein 20KW-El BHkW von EC Power ( XRGI 20) installiert haben.
Damals waren BHkWś mit Stirling Motor in der Entwicklung, die viele Vorteile für Insellösungen bieten, weil sie zum betrieb nur eine Wärmequelle brauchen und als geschlossene Systeme sehr robust aufgebaut werden können.
Vor allem die Firma Solo war mit einem Gerät nahezu marktreif, sogar Desertec plante die Nutzung in Wüstengebieten in Kombi mit Spiegelsystemen. Dann verschwand das Produkt und Solo meldete insolvenz an. Cleanenergy kaufte Solo und versuchte die Technik als Gasbox 901 auf den Markt zu bringen, aber auch dieses Projekt verlief leider im Sand.
Ähnliches passierte seit dem immer wieder, KWB in Österreich, Whispergen und Remeha in Deutschland, Auch in anderen Bereichen wie z.B. Wasserstoffspeicherung gibt es immer wieder Ansätze die dann im Sand verlaufen weil die Firmen pleite gehen. ( Denken wir z.B. an Picasa )
Woran liegt das ? Ist das Risiko bei der Neuentwicklung von Technologien die in Richtung Energtieautonomie gehen tatsächlich so hoch, wird dort so wenig gefördert, oder ist an dem Gerücht was dran das Patente gern mal von großen Energieversorgern gekauft werden und dann in einer Schublade verschwinden ?
Es gibt viele gute Ansätze in der Wasserstoffspeicherung ( z.B. umwandlung in Methan, Pulverspeicherlösungen etc ) aber scheinbar erreicht kaum ein innovatives Produkt hier die Marktreife.
Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren, woran das liegen könnte.
Arno Jordan
Es ist völlig trivial, und auch ganz ohne die grosse Weltverschwörung im Hintergrund: nicht alles, was irgendwie technisch einigermaßen funktioniert, wird zu einem marktfähigen Produkt.
Oder anders ausgedrückt: fürs die Leistung viel zu teuer, oder fürs Geld zu schlecht.
Oliver
Ich denke auch vieles scheitert an der Kosten/Nutzenrechnung, ein gutes Beispiel ist auch die Brennstoffzelle im PKW, der Ansatz war gut, die Umsetzung aber zu teuer. Ein Brennstoffzellen PKW ist nichts anderes als ein BEV mit kleiner Batterie und zusätzlich viel Technik für die Brennstoffzelle. Wasserstofftankstellen sind teuer, die Speicherung aufwendig und teuer, die Erzeugung Aufwendig weil viel teure Technik gebraucht wird, wenn es im großen Stil gemacht werden soll. Dem Gegenüber steht die Batterie, aktuell LFP. Einfach in der Herstellung, kosten skalierbar und relativ ungefährlich in der Handhabung.
H2 Speicher für Zuhause hat das gleiche Problem, es kostet im Moment einfach zu viel. H2 Im sommer speichern und im Winter verbrauchen. Klingt gut, kostet in der Anschaffung soviel das es einfach nicht lohnt darüber nachzudenken.
Bei unserem Verbrauch wären wohl schon die Wartungs- und regelmäßigen Prüfkosten ein wirtschaftliches K.O. Kriterium mit Blick auf H2 Speicher. Die Speicherung mit Rost/Eisen (Oxidation des Eisens mit Wasser unter Gewinnung von Wasserstoff) ist halt noch ein Forschungsthema, aber wird sicherlich auch nicht sinnvoll für EFH runterskalieren. NaOH Speicher klingen auch spannend für Wärme, aber auch noch reine Forschung. Und bis vor ein paar Jahren war Energie speziell zum Heizen halt so billig, daß es extrem schwierig war und ist, gegen Gaskessel anzukommen und den Strom in der PV armen Zeit einfach einzukaufen ...
Nun.....
Um mit PV im Sommer Wasserstoff für den Winter zu produzieren, muss die PV so groß im Vergleich zur Wohnfläche ausfallen, daß man nur mit der PV selbst im Winter eine WP betreiben könnte.
Striling usw. funktioniert rein technisch nicht. Kurzlebig, wartungsintensiv, permanent defekt.
In der Wüste funktioniert PV - Aufwindkraftwerke, sonstiges. Stirling funktioniert nirgends. Wasserstoff aus der Wüste ist auch so eine dumme Idee. Angeblich gibt es dort kein Wasser, habe ich mal irgendwo aufgeschnappt ...
Was aber gut funktioniert, nicht in einem Schloss zu wohnen, sondern in modernen Gebäuden mit bescheidenen Ansprüchen an umbauten Raum und Luxus.
Wenn man den Wasserstoff abtransportieren kann, wird auch das bischen nötige Wasser dort hin bekommen, das ist sicherlich das kleinste Problem. Zur Not wird das mit ner Kältemaschine aus der Luft gezogen, wenn man eh Strom bis zum Abwinken hat ...
Ein Stirling zum Preis und mit der Lebensdauer einer Gastherme wäre schick gewesen. Ich bräuchte die ganze restliche Gastherme auch gar nicht, die Leistung die das von Brötje mal verbaute Teil hat, würde mir zum Heizen völlig reichen. Aber das ist technologisch einfach Schnee von gestern, so wie Röhrenfernseher oder Verbrenner-Autos.
Nun....
Ware es so einfach, Wasser in die Wüste zu bekommen, warum macht das keiner ....
Angeblich haben wir sogar schon Wassermangel.
Dabei ist es doch so einfach fur zB Hamburg Trinkwasser aus der Nordsee zu gewinnen.
Wenn das so einfach ist, das in die Wüste zu pumpen, warum pumpt Hamburg dann die Heide
in Niedersachsen trocken ......
Wasserstoff ist insgesamt nicht wie angepriesen der Schlüssel zur sauberen Energie.
Nicht in diesem Jahrtausend, nicht innerhalb des unerblickbaren Zeitraums und damit nicht im Bereich derer die aktuell leben oder unserer Kinder....
Waserszoff ist weder ökologisch, noch ökonomisch.
Kein Sterling auf der Welt funktioniert, bzw ist langlebig. So einfach ist das. Die Technik funktioniert nicht.
Warum glaubst du wohl? Weil einer der Grosskopferten Pumpen verkauft und keine solargetriebenen Osmosegeräte.
Ich war in der Politik. Ist so (Also jetzt im Allgemeinen, nicht im speziellen Hamburger Fall)
Das Problem wird wohl eher sein, den Wasserstoff über x Kilometer zum nächsten Hafen zu bekommen, Fachleute, die im Nirgendwo so eine Anlage betreiben, fehlende internationale Logistik, wenn man den Wasserstoff verkaufen wollte, Investitionssicherheit in Afrikanischen Ländern ... Aus Faulheit mal eben Copilot gefragt: Die Energie, die im Wasserstoff steckt, den man aus einem Kubikmeter Wasser gewinnen kann, wäre bei 3700 kWh. D.h. der Bedarf an Wasser pro GWh ist überschaubar und der Wert des Wasserstoffs daraus deutlich höher als der von Trinkwasser in Hamburg oder Bremen, die aus dem Umland versorgt werden. Wüßte allerdings auch nicht, warum man den dort gewonnenen Wasserstoff nach Europa verkaufen sollte. Kann man statt in Ludwigshafen auch direkt dort bzw. an der nächsten Küste Ammoniak, Salpetersäure und Kunstdünger drauß machen und Roheisen oder auch gleich Stahl produzieren.
Doch, funktionniert. Die Nasa hat in einigen Sonden extrem langlebige, auf thermonuklearbasis angetriebene Stirlings gebaut.
Und was würde dann der Kubikmeter Trinkwasser kosten?
Wenn Geld keine Rolex spielt, bekommt man das schon hin ... Wirklich interessant ist es nur, wenn es auch wirtschaftlich ist, meinetwegen mit etwas early adaptor Aufschlag, aber keine 100% oder mehr ...
Werbung, Werbung, Werbung.... All diese Firmen investieren viel in Technik, wenig in Werbung. Darum kauft es niemand und gehen pleite.
Schau dir die Frühstückskartons im Lebensmittelladen an. Dreck bis unter die Decke. Warum kaufen die Leute das anstatt sich ihr Hafer abends einzuweichen und morgens mit einer Banane zu veredeln?
Oder die deutsche Autoindustrie: du denkst du hast ein tolles Auto, bis du für den halben Preis ein Franzose oder Ostasiate gefahren bist.
Du musst mit deinem Produkt ein Lebensstyle verkaufen. Stirling von schottischen Pfarrer zieht da nicht.
Was kostet dein Kubikmeter Evian/Vittel oder Gerolsteiner? Es gibt überhaupt keinen Grund, Trinkwasser in der Flasche zu kaufen!
Das Erlebnisgefühl ist das Entscheidende
Firmen haben versucht Sterling oder BHKW mit Kolbenmaschine zur Funktion zu bewegen.
Da mit beim Versagen beteidigt zitiere ich Schrick Junjor: "Scheitern können wir gut"
Haben eventuell viele verpasst, es wurde reichlich geworben und entwickelt. Alle sind gescheitert, im Sinn von alle.....
Ob irgendwo ne Sonde rumschwirrt, irgendwie auch egal.....
Es funktioniert nicht - nicht innerhalb "unserer Reichweite". So funktioniert such Kernfusion seit milliarden Jahren, nur nicht bei uns

Was kostet dein Kubikmeter Evian/Vittel oder Gerolsteiner? Es gibt überhaupt keinen Grund, Trinkwasser in der Flasche zu kaufen!
Ich hab das oben so verstanden, dass es um das Leitungswasser geht. Im Übrigen kaufe ich kein Trinkwasser in der Flasche ... Für Wasser in der Flasche käme es sicherlich nicht auf die Kosten für ne Umkehrosmose und Mineralisierung nach Wunsch an. Bei den Stirlings oder Brennstoffzellen glaube ich allerdings nicht, daß es an fehlendem Marketing oder Werbung lag. Auch wenn BWLer gerne die technischen Probleme ignorieren, sind sie trotzdem da ...

Es funktioniert nicht - nicht innerhalb "unserer Reichweite". So funktioniert such Kernfusion seit milliarden Jahren, nur nicht bei uns
Das war bei Gravitationswellendetektoren auch nicht anders. Bei der Kernfusion, war ich auch lange sehr skeptisch, aber die Fortschritte und die Tatsache, daß sich so viele Startups da jetzt auch dran wagen, stimmt mich da hoffnungsvoll und der CEO meines mittelständischen Arbeitgebers (wir haben auch ne Firma in der Gruppe, die Supraleiter herstellt und machen daraus u.a. auch Hochfeldmagnete für die NMR) hat uns auch überrascht, als wir in Spektrum der Wissenschaften ein Interview mit ihm gelesen haben (gauss-fusion.com). Der ist sich auch nicht zu schade, sich auch in Details reinzufuchsen und mit Entwicklern direkt zu sprechen um qualifizierte Entscheidungen zu treffen und eher nicht blauäugig ... Die Preisfrage ist da denke ich auch eher der Preis pro kWh, der am Ende raus kommt und ob man die Kernfusion noch brauchen wird, wenn sie mal da ist.

Um mit PV im Sommer Wasserstoff für den Winter zu produzieren, muss die PV so groß im Vergleich zur Wohnfläche ausfallen, daß man nur mit der PV selbst im Winter eine WP betreiben könnte.
Da es ja nun doch mindestens eine realisierte Anlage gibt, die es zu gewisser Bekanntheit durchs Fernsehen geschafft hat, lässt sich zumindest für die sagen, dass das nicht so ist.
Oliver
Ohne die Situation in Hamburg und der Heide zu kennen, eine Preisfrage?
Pumpen ist günstiger als Kondensatoren zur Wassergewinnung zu betreiben?
Hast Du da mal einen Link zu?