ich arbeite derzeit an einem studentischen Projekt zur Machbarkeitsstudie einer günstigen Hybrid-Nachrüstungslösung für Öl- und Gasheizungen. Dabei wollten den Rücklauf einer herkömmlichen Heizung anheben um die primäre Heizung zu entlasten und darüber hinaus auch umweltbewusster heizen, in Bezug auf das neue Gebäudeenergiegesetz. Der Ansatz ist, dass wir eine Klimaanlage in einem Altbau (BJ 1970) an der Außenwand des Hauses anbringen und dann mit einem Wärmetauscher für Luft-Wasser austauschen. Eine Klimaanlage wollen wir verwenden, weil diese viel günstiger als die meisten BWP's oder WP's sind und die meisten Komponenten einer WP bereits hat, nur der Wärmetauscher müsste getauscht werden. Wir gehen mit dem Rücklauf Heizwasser von Innen nach Außen und heizen an dem Klimagerät dann das Wasser wieder auf und gehen nach Innen. Dabei wollen wir in den Monaten mit einer Heizlast von 3kW (Okt, Nov, Feb, März) das Haus vollständig heizen können bzw. in den kälteren Monaten die primäre Heizung unterstützen, solang dies noch effektiv mit den Außentemperaturen ist.
Natürlich muss dafür ein Heizungsbauer bzw. Kältemitteltechniker für die Arbeiten wie Heizsystem auftrennen, Rohre verlegen, Kältemittel einbringen, angeschafft werden.
Hat hierzu jemand schon eine Bastel-Lösungselbst getestet oder betreibt sie sogar? Auch hilfreiche Meinungen dazu gerne : )
Kurz zusammengefasst: Funktioniert super, ist richtig billig, und macht Spaß! Ich müsste im o.g. Thread mal wieder ein Update geben, habe dort seit dem Frühjahr kein Update mehr gegeben.
[Ironie-Modus ON]
Dass ich im Bereich "Suche und Biete" gerade die übriggebliebene Inneneinheit einer Panasonic Split-Klimaanlage zum Verkauf anbiete, nachdem die Außeneinheit, nun sagen wir mal, "einer anderen Verwendung zugeführt wurde", ist übrigens reiner Zufall und hat nicht etwa damit zu tun, dass ich gerade an einer weiteren Luft-Wasser-Wärmepumpe arbeite...
Warum wollt ihr mit dem Warmwasser nach draußen gehen? Wenn ihr schon ein Splitgerät habt, dann setzt den Wärmetauscher doch innen statt dem normalen Innengerät. So haben das auch schon diverse andere Projekte gemacht, die man im Internet findet.
Eines fällt mir gerade noch ein: Wie wollt Ihr das Abtauen bei Außentemperaturen unter etwa +2°C realisieren? Luft-Wasser-Wärmepumpen haben dafür ein 4-Wege-Ventil, um quasi auf "Schubumkehr" schalten und den Verdampfer vorübergehend heizen zu können. Klimaanlagen mit Kühl- und Heizfunktion haben das auch, aber rein zur Kühlung bestimmte Klimaanlagen haben es nicht.
Interessante Idee - das ist quasi "nicht-invasiv" für das Split-Klimagerät, das wird dabei nicht verändert.
Dennoch gleich mal zwei "Spielverderber"-Kommentare:
Mit welcher Rücklauftemperatur rechnest Du, und mit welcher Temperatur erwartest Du, dass die Luft aus der Inneneinheit der Split-Klimaanlage herauskommt? Der Rücklauf kann gerade bei Heizkörpern auch mal 35°C oder sogar über 40°C haben. Wenn die Luft aus der Klimaanlage nur unwesentlich wärmer ist, ergibt das einen sehr geringen Wärmeübergang. Im ungünstigsten Fall gibt das Rücklaufwasser netto sogar Wärme an die Raumluft ab, anstatt Wärme von der Klimaanlage aufzunehmen.
Wasser durch die Kältemittelleitungen eines zweiten Innengerätes führen ist keine gute Idee. Eine der Leitungen ist üblicherweise ein 1/4"-Rohr, das hat 6,35 mm Außendurchmesser und entsprechend nur gut 4 mm Innendurchmesser. Da bekommst Du kaum Wasser durch. Besser solltest Du dafür etwas nehmen, was für Wasserdurchfluss gedacht ist, z.B. einen Heizungswärmetauscher aus dem Auto-Innenraum, oder einen Autokühler.
@alexx Der nächste Schritt nach Ausfall der Gastherme
Hallo Alexx
Danke für Deine Spielverderber Kommentare. Der nicht-invasive Ansatz gefällt mir auch sehr. Deshalb einige Zusatzinfos.
Temperaturen:
Meine Gastherme ist ausgefallen. Vom Gas ist sie jetzt abgeklemmt, der Schornstein ist demontiert. Es wird also nichts fossiles verbrannt. Die komplette Hydraulik ist noch funktional, inkl. Umwälzpumpe. Es gibt Fußbodenheizung, aber auch Heizkörper. - Rücklauftemperatur (falls die Pumpe eingeschaltet wäre) geschätzt 19 Grad.
Ich habe 18 Monate Hybrid geheizt. Gastherme + eine Splitklima. Die Split hat Austrittstemperaturen zwischen 35 und 50 Grad. Zu 19 Grad gäbe es also eine Temperaturdifferenz von z.B. 20 Grad.
Seit dem Ausfall der Gastherme am 1.2. ist nun eine 2. Split in Betrieb.
Die Innengeräte sind jeweils benachbart zu Heizkörpern in ca 80 cm Höhe montiert. Ein Zugriff auf Vor- und Rücklauf (19 Grad) wäre einfach möglich.
Könnte ich mit thermisch 2kW (von 3,5kW) in den Wasserkreislauf einspeisen, wäre die Sache top.
Dünne Rohre
Das ist auch meine Sorge. Trotzdem bleibe ich noch bei dem Gedanken mit dem Innengerät. Das Gehäuse, Lüfter und Elektronik wären funktional und optisch ansprechend. Auch Kondenswasserablauf wäre geklärt.
Die Frage ist, welchen Durchfluss brauche ich bei 2 kW und ca. 20 Grad Temperaturdifferenz. Geht das mit den dünnen Rohren? (Oder können die Rohre gegen größere Querschnitte getauscht werden?)
Deine Idee mit dem Wärmetauscher aus dem Auto finde ich prima, könnte ich selbst aber nicht realisieren.
Mit den 2 Split und offenen Türen + Infrarotheizung im Bad komme ich derzeit zurecht.
Die Vorteile wären jedoch mehr Komfort (Fußbodenheizung) und mit dem Estrich hätte ich einen großen thermischen Energiespeicher. (PV in der Mittagszeit und guter COP bei den wärmeren Tagtemperaturen)
So schwer ist das nicht. Nimm' ein paar vorn denen hier:
Die messen 16 x 23 cm, da sollten 3 oder 4 nebeneinander die Breite von dem Innengerät gut abdecken. Preislich (um 14€ / Stück) auch sehr erschwinglich.
Das mit den 19°C Rücklauftemperatur kommt mir irgendwie sehr niedrig vor. Selbst bei einer mit 30°C Vorlauf gefahrenen Fußbodenheizung kommt das Wasser in der Regel wärmer zurück.
Ja, aber unter Hinzunahme eines Phasenüberganges zwischen flüssig und gasförmig. Die meiste Wärme, die übertragen wird, resultiert aus der Verdampfungsenthalpie des Kältemittels. Wenn Du mit Wasser flüssig rein und flüssig raus gehst, musst Du dagegen alles über die Wärmekapazität der Flüssigkeit machen. Das ist wesentlich ineffizienter.
Ich habe sowas seit mehreren Jahren am laufen, nach der einfachsten Methode.
Ich habe einfach das Innenteil zerlegt. Aus purer Faulheit ist bei mir auch noch der Lüftermotor am laufen damit es keine Störung gibt. Der originale Temp Sensor regelt die Vorlauf Temperatur, für Brauchwasser schalte ich einfach auf einen Festwiderstand um und schalte per Thermostat wieder zurück zum Heizbetrieb.
Ich benutze eine Hantech 3,5kW Anlage mit WLAN dazu einen Plattenwärmetauscher mit Boerdelanschluss als Innenteil. (Dank WLAN kann man automatisch die Vorlauf Temperatur an die Aussentemperatur, die von der App angezeigt wird, anpassen)
Ich kann jedoch sagen, dass diese Anlage bei gewissen Temperaturen dazu neigt komplett einzufrieren, da das Kondensat nicht schnell genug ablaufen kann (Abtauphase zu Kurz) das beste wäre die Wanne direkt am Wärmetauscher vom Aussengerät wegzuschneiden, so wie es einige WP Hersteller machen.
Wie schon von Alexx geschrieben wurde. Das Kältemittel transportiert nicht über seine Wärmekapazität die Energie, sondern über den Phasenübergang. Im Innengerät also von gasförmig nach flüssig, wodurch es viel Energie abgibt, was es zuvor aufgenommen hatte.
Schau dir mal die Grundlagen einer Wärmepumpe an, dann wirds dir klar werden.
Wenn Umbau, dann wie Brinki beschrieben hat über einen Wärmetauscher direkt im Heizungskreislauf. So einen Umbau findet man einige im Netz, was wohl hinreichend gut funktioniert und günstig ist. Persönlich mag ich im Heizungsbereich keine Bastellösungen. Musst auch immer dran denken, dass du mal ausfällst und der Rest der Familie auch noch damit klar kommen muss oder ggf. eine Firma anrufen kann, um was zu reparieren. Bei Bastellösungen ist das in der Regel nicht möglich.
nutzt du einen Standard Plattenwärmetauscher oder diesen 300€ Plattenwärmetauscher der direkt Bördelanschlüsse hat?
Standard Plattenwärmetauscher mit Bördel Adapter sind halt wesentlich günstiger, ich bin mir nur nicht sicher ob im Plattenwärmetauscher ein Expansionsventil oder sonst was verbaut ist.
Ansonsten würde ich das auch mit einer Hantech 12000BTU an meine Fußbodenheizung anschließen.
Bin nun auch wieder dabei meinen Wasserkreislauf über den 8m Zwillingsleitung Wärmetauscher der Heiß Zuleitung wieder zu aktivieren. Dazu werden 50 m Schlauch als Wandheizung im Schlafzimmer gerade verbaut. Erwarten tue ich mir Etwa 800 W, schau mal mal was wirklich abgezweigt werden kann. Die Haupt Heizung im WZ macht die Luft. SZ wird über Warmluft Kanal mit versorgt, reicht aber nicht vollständig. Das ganze Wasserspiegel hatte vor Jahren den monatelangen Probelauf an einem großen Doppel Heizkörper gemacht. Wenn genug Warmwasser bleibt wird noch Bad und WC dran geschlossen.
Nein, reicht nicht. 45bar sollten es schon sein. Schau dir mal Dampfdruck bei 65Grad R32 an... R32 Geräte werden typisch mit 42 bar maximalen Betriebsdruck angegeben.