hatte heute die Möglichkeit mit einer Wärmebildkamera mal die Hauselektrik abzuknipsen.
Dabei in der UV mein besonderer Fokus der Übergabepunkt der 2 einphasigen Wechselrichter (je 5kW) und des Victron 5000.
Das ist in einer kleinen zusätzlichen Aufputz-UV verbaut (Hager 10TE) die vor 10Jahren mit der PV Anlage darein gekommen ist.
Verbaut ist
1xLS für den Rundsteuerempfänger
1xLS für WR1
1x Schütz für WR1 (Abschaltung Rundsteuerempfänger)
1xLS für WR2
1x Schütz für WR2 (Abschaltung Rundsteuerempfänger)
1xLS für den Victron
Aktuell gingen dort gerade ca 7-8kW PV Leistung drüber und der Victron hat mit 3,2kW den Akku geladen
Also ganz ordentliche Leistungen. Dennoch ist es noch kein Sommer und sehe Temperaturen an den Schützen von ~64°C
Das kommt mir viel vor auch wenn jedes Schütz mit irgendwas um 12W Wärmeverlusten bei den Leistungen angegeben wird. Andererseits ~24W in einem recht begrenzt belüfteten Raum klingt nicht unüblich.
Da ich aktuell noch 4TE Platz hab in der Reihe werde ich zu mindest mal Abstandshalter dazwischen bauen für eine besser Belüftung/Wärmeabgabe. Schaden kann es nicht.
Als allererstes sollte der Emissionsfaktor der Kamera zu der zu messenden Oberfläche passen. Eine IR Messung kann ganz schnell zum Schätzeisen werden wenn:
der Emissionsfaktor nicht passt
der Messwinkel (Winkel IR Cam zu Messstelle) nicht exakt 90° entspricht
umliegende Flächen als Integral mit in die Messung einwirken
die gemessene Oberfläche metallisch blank/spiegelnd ist
etc.
Ansonsten wären die über 60°C schon nahe an der nach VDE zulässigen Maximaltemperatur des Innenleiters (67°C).
Ich möchte hier keine Angst verbreiten, aber ich persönlich werde in meiner Anlage skeptisch sobald irgendwas wärmer als handwarm wird. Evtl. sind hier erhöhte Übergangswiderstände ein Thema. Oder wird hier der Spulenkörper des Schützes gemessen?
Sind dir eventuell noch die technischen Daten der Unterverteilung zugänglich? Dort müsste eigentlich angegeben sein wie viel thermische Leistung die UV, also das Gehäuse, abführen kann ohne aktiv gekühlt zu werden. Nach diesem Wert können dann Betriebsmittel verbaut werden die in Summe die max. thermische Abgabeleistung der UV nicht übersteigen.
Darf durchaus angenommen werden da es meine ersten IR Messungen sind.
Ja, das ist mir bereits aufgefallen und als wärmste angezeigte Stellen waren es oft offene Schrauben
Nö, aber mit Sinn und Verstand etwas prüfen bin ich dabei und Danke Dir!
Wenn etwas 24/7 über Jahre funktionieren soll, können so hohe Temperaturen nicht förderlich sein.
Nö, das Ding (die UV) ist 46 Jahre alt. Die Aufputz UV dadrin ist eine Hager GD110N
Aber wenn die Betriebsanleitung der Schütze schon schreibt:
"Werden mehrere Schütze auf einer DIN-Hutschiene montiert, sollten nach jedem zweiten Schütz Abstandshalter verwendet werden. Der Grund dafür ist, dass es bei mehreren Schützen nebeneinander zu einer sehr hohen Wärmeentwicklung kommen kann, wodurch die Geräte ihre Betriebstemperatur überschreiten. Die Spulen selbst sind zu 100 % ausgelegt, so dass sie 24 Stunden am Tag eingeschaltet sein können und die Wärme abgeführt werden muss, daher ist ein Abstandshalter erforderlich."
Werde ich die Abstandshalter auf jeden Fall mal einbauen, auch wenn neben jedem Schütz erst ein LS verbaut ist bevor das zweite Schütz kommt.
Naja, die Hutschiene mit 10TE hat die gleiche Breite wie die anderen Hutschiene in der Original UV. Bloß jetzt auf einen nicht mehr genutzten Zählerplatz in dem extra Gehäuse geschraubt. Hier ist allgemein das Luftvolumen geringer und darum ggf weniger Potential vorhanden um Wärme aufzunehmen/abzuführen OK.
Wie viel Platz/Luft hälst du denn für angemessen?
Ich nutze aktuell 6 TE und hab somit 4 TE Platz. Um jedes Schütz links und rechts mit 1TE Luft zu umgeben wäre möglich.
Im Handbuch ist auf jeweils 0,5TE verwiesen.
OK der 10TE Verteiler bietet sich an für Montage auf Zählerkreuz. Der läßt sich leicht mit ca 5mm abstand zur Zählertafel montieren. Ich würde versuchen, mehr Luftzirkulation zu ermöglichen. Paar 8er Löcher unten und oben in die Grundplatte vom Verteiler.
Wenn ich zusammenzähle, komme ich mit meinem üblicherweise verwendeten Material auf 8-10TE?
Schalten beide Schütze gleichzeitig? -> Geht 1x Spulenleistung sparen?
Da ist noch Potential. Auch kann ich überschüssige Leitung noch durchaus einkürzen und habe so wwischen N&PE Schiene und den Einbauten mehr Luft für Zirkulation und weniger Drahtschleifen die letzlich ja auch erwärmte Oberfläche bieten um die Luft dort aufzuheizen.
Wie gesagt komme auf 6 TE aktuell. 4 Leitungsschutzschalter und 2 2polige 25A Schütze.
Mindestens ein Leitungsschutzschalter braucht nicht sein. Der ist nur für die Kontakte des Rundsteuerempfängers der die Schütze schaltet. Kann somit mit über einen der anderen LS laufen.
Muß ich mir am Rundsteuerempfänger angucken auf welchen Schaltstufen die Schütze liegen.
Gehe schon davon aus dass dort eine Abstufung berücksichtigt ist.
Wenn ich es aber richtig auf dem Schirm habe, ist nach neuster Anpassung der Gesetzeslaage auch für Bestandsaanlagen dieser Größe (9,8kWp) diese Abschaltung keine Pflicht mehr. Somit könnten die Schütze und der Rundsteuerempfänger komplett raus.
Allerdings beschreibt der Netzbetreiber das bei mir nur als zulässig, wenn ein iMys verbaut wurde, was ich nicht hab.
Stelle mir natürlich die Frage, was wirklich problematischer ist. So ein eine potentielle Gefahrenstellen oder der Netzbetreiber der beim Austausch des Zählers zu einem iMys in den Zählerschrank guckt und nicht in diese UV und es ihn dann sowieso nicht mehr interessiert.
Aber davon ab, sind es wirklich hier die Spulen die so heizen oder wohl doch die Schaltkontakte über ihre Übergangswiderstände? Ist letzteres der Fall, dann wäre für mich die Verlagerung von jeweils 5kWp von zwei Schützen auf eins eher kontraproduktiv.
Kommt drauf an was verbaut ist. Ein Schütz 4x40A braucht ganz grob 4W Spule je nach Hersteller, Breite 3TE. Schütz 2x16A aber auch schon 2,5-3W Spule. Dazu die Erwärmung durch die kontaktbelastung. Besser ist aber eh nur Koppelrelais, und damit die Freigabe vom WR ausschalten falls vorhanden.
Normal ist im Datenblatt zum Schütz der Übergangswiderstand der Kontakte vermerkt.
Die Verlustleistung am Kontakt ist dann P = I²xR.
Noch eine Möglichkeit die Verlustleistung der Spule des Schütz zu reduzieren ist nach dem Anziehen des Schütz die Spannung an der Spule herab zu setzen. Hierzu ist im Datenblatt die "Haltespannung" spezifiziert.
Ein ganz anderer Weg ist das nutzen bistabiler Relais. Bei denen wird nur zum Wechseln des Zustands die Spule erregt. Das Relais bleibt dann ohne erregte Spule in dem jeweiligen Zustand .
Wie hoch wäre die bei zB 5kW? Kann es nicht erkennen aus dem Datenblatt und würde mal 10W je Kontakt schätzen. Insofern für mich eher ungünstig 20W über Kontakte auf 1TE (1 Schütz) zu verbrutzeln als das wie aktuell über 2 TE (2 separate Schütze je 10W) zu tun. Auch wenn in Summe 2,7VA weniger Wärme durch eine entfallene Spule daraus resultiert. Die Verteilung auf noch kleinere Räume erscheint mir wenig förderlich.
Ich nehme an die 5kW sind an 230VAC. Dann sind es rund 22A.
Nächste Annahme Kontaktwiderstand 10mOhm (wäre recht gut). Dann sind es je Kontakt
(P = I²xR) 22x22x 0,01 = 4,84W.
Macht alles in allem (2xKontakt +Spule) 12,38W Wärme
Mal eine Frage, warum 2ploig schalten (L und N). Normal reicht es L zu schalten, würde 4,8W weniger Verluste bedeuten.
Andere Frage gehen die 22A (5kW) dauerhaft über die Kontakte oder nur mal kurzzeitig ?
Nein ich schalte mit den Schützen nur 1 polig. Es sind halt 2 polige Typen aber 1 Schließer ungenutzt. Darum die Diskussion ob ggf. nur 1 Schütz reicht oder Verbesserungspotential hat.
Da hängen wie gesagt PV Wechselrichter dran mit jeweils 4,9kWp Modulleistung. 5kW also nie der Fall, aber 4kW sehen ich durchaus öfters mal über 1h hinaus. Da sind B20A Leitungsschutzschalter verbaut, und denke das spricht für sich. In 12 Betriebsjahren der PV Anlage nicht einmal ausgelöst.
Somit die Frage ob 2 mal 7,54W Abwärme = 15,08W verteilt auf auf 2 Schütze ( jeweils 1TE) Vorteile hat oder 12,38W Abwärme auf einem Schütz (1 TE) zu bevorzugen wäre.
zu deinen 64°C der Wärmebildkamera wurde ja schon früher was geschrieben.
Hast du mal als eine Stunde oder länger die 4kW eingespeist wurden mit dem Finger geprüft wie warm das Relais wurde..
Bei einem Kontakt ist die Verluste am Relais rund 7,5W.
Wenn es jetzt schon fühlbar warm wird würde ich den 2ten Kontakt nicht nutzen sondern lieber beide Kontakte parallel benutzen, dann würden die Verluste "nur noch" 2,4W an den Kontakten sein.
Wäre ein 1/3 weniger auf das komplette Relais.
Zu deinem B20A der löst thermisch erst aus bei einem Überstrom von einem Faktor 1,1 Übertrom länger als 1 Stunde, daher hat er bisher noch nie ausgelöst.
Danke. Denke ich schau mir morgen den Rundsteuerempfänger mal genauer an.
Aktuell erlaubt der Netzbetreiber und die Gesetzeslaage für meine PV Anlage (bis 25kWp) eine 70% Abschaltung. Ist das über die Abschaltmöglichkeit eines WRs gegeben bin ich bereits bei einer 50% Abschaltung und brauche das 2te Schütz gar nicht. Kann dann einen WR direkt auf den LS verdrahten.
Das würde zum Bestand 7,54W Abwärme einsparen.
Ich kann und werde mich nicht zu dem äußern was dein Netzbetreiber dir vorschreibt,
Den Punkt musst du selber klären
Ich helfe dir gerne wie du die Verluste an den Relais runter bekommst und da ist eine Maßnahme beide Kontakte parallel zu nutzen,
Ich kenne deine Wechselrichter nicht aber bei meinen kann ich die maximale Einspeiseleistung einstellen. Wenn das bei dir geht kannst du die Relais komplett außen vor lassen
Hab mir gestern mal den Rundsteuerempfänger genauer angesehen und wie zu erwarten war ein Schütz auf 60% und das andere auf 30% verdrahtet. Ergänzend verweist der Netzbetreiber aktuell nur auf recht alte Dokumente die gelten und somit ist hier aktuell aus meiner Sicht kein Verzicht möglich.
Ein Parallelbetrieb der Schließerkontakte um die Verluste besser zu verteilen, wird so leider nicht klappen, da aktuell alles mit 4mm² flexibel verdrahtet ist, aber die Klemmen der Schütze maximal 4mm² aufnehmen.
Insofern mal zu überlegen, ob ich nicht doch besser Schütze mit 2 TE verbaue und so auch die Option besteht Kontakte parallel zu schalten.
Gestern war etwas weniger PV Leistung gegeben und die Schütze waren nichtmal Handwarm.
Im Moment gehe ich sehr stark davon aus, dass das Thema mit einer besseren Belüftung, heißt mit mehr Platz recht und links neben den Schützen, erledigt ist.
Da ich die Platzhalter noch nicht habe, hab ich sie gestern mal mit Abständen auf der 10 TE Schiene verteilt.
Ich kenne deine Verdrahtung nicht aber das 4mm2 Kabel kommt ja "irgenwo" her und geht "irgendwo" hin.
Wenn das keine langen Stücke sind dann schau ob da wo sie herkommen bzw. hingehen 2x 4mm2 auflegen kannst. Gegebenenfalls mit einer "Doppeladernendhülse" etwa so