Was hast du denn vorher verbraucht? Darüber kann man ungefähr berechnen, was du pro Monat so brauchst.
Wenn Du mit vorher die Gas Brennwert Heizung meinst - die lag immer so zwischen 22 und 25 TkW im Jahr. Die CHA-07 ist ja erst seit dieser Heizsaison am Start und ich will nur vermeiden, dass ich durch Falschkonfiguration einen erhöhten Verbrauch habe und das dann zukünftig als gegeben hinnehme.
Mir geht es nicht ums letzte kW sondern darum ein Feeling dafür zu bekommen, ob ich im Verbrauch mit dem Mainstream mitschwimme oder verbrauchsmäßig daneben liege.
Genau, die meinte ich. Gehen wir mal nach Abzug von Verlusten von 20.000 kWh Wärmebedarf im Jahr aus.
Über die Gradtagzahlen kann man es ungefähr auf die Monate aufteilen:
Monat | Gradtagzahl |
---|---|
Januar | 170 |
Februar | 150 |
März | 130 |
April | 80 |
Mai | 40 |
Juni-August | 40 |
September | 30 |
Oktober | 80 |
November | 120 |
Dezember | 160 |
Summe: | 1000 |
Dein Gesamtverbrauch entspricht hier 1000. Man kann also den Wärmebedarf für Dezember so berechnen:
20.000 kWh / 1000 * 160 = 3200 kWh
Du hast als im Dezember ungefähr 3200 kWh Wärme benötigt. Deine Wärmepumpe sollte eine AZ > 3 erreicht haben. Also solltest du weniger als 1000 kWh verbraucht haben.
Im Januar sind es dann 20.000 / 1000 * 170 = 3400 kWh. Bei AZ von 3 wären es 1133 kWh Strom.
Eine AZ von 3 wäre allerdings eher schlecht, zumindest über das ganze Jahr gerechnet. Da hängt es von der Optimierung ab, ob du eine 4,x erreichen wirst.
Gradtagzahlen ... wieder was dazu gelernt. Danke für die sehr einleuchtende Darstellung, damit kann ich arbeiten
Wenn ich die Monate, die ich bislang getrackt habe, mal umrechne liege ich bei:
Dez. 909kWh = AZ 3,52
Nov. 681kWh = AZ 3,52
Okt. 292kWh = AZ 5,48
Sep. 103kWh = AZ 5,83
Aug. 19kWh = AZ 42,11 usw.
ergo kann ich mich eigentlich nicht beklagen und bin beruhigt, dass sich alles im Rahmen bewegt - was natürlich nicht ausschließt weiter an den Heizkurven zu spielen, um die Effektivität zu erhöhen - da ist bestimmt noch Luft nach oben.
In den sonnigen Monaten juckt mich der Verbrauch eh nicht, weil die PV alles abdeckt und wenn es wirklich kalt wird und die LWWP in den ineffektiven Bereich fährt dann übernimmt automatisch die Gas Brennwertanlage. Die habe ich nämlich, da sie erst aus 2015 stammt, nicht rausgerissen sondern die läuft standby mit. Ist auch von Wolf, die beiden verstehen sich also.
Warmwasser wird separat mit einer Wolf Brauchwasser WP erzeugt.
Also: vielen Dank nochmal für die kompetente Erklärung.
Gruß - Ralph
Alles zwischen 1000 und 7000 kWh Jahresverbrauch ist ok.
Heidewitzka, das ist ja mal ne Hysterese - das gilt doch sicherlich nicht allgemein sondern nur für die 260m² meiner Bude wobei 1.000kWh dann auch extrem sportlich und vermutlich nicht realistisch wären. Es sei denn, ich hätte ein superduper gedämmtes Haus in dem nie irgendwelche Fenster geöffnet werden.
Mein selbstdesigntes Heim ist aus 1995, wurde seinerzeit allerdings unter Bedingungen gedämmt, bei denen mein Bauunternehmer damals nur den Kopf geschüttelt hat und mehrfach gefragt hat ob das nottut
Ich sage nur: 50cm Blähton unter der EG Sohle - kein Keller.
Es fehlten eben ziemlich viele Angaben.
Stark gedämmtes Haus und 25000 kWh passt aber nur bedingt zusammen. Oder extrem schlechte Gastherme.
HK oder FBH? Welche VL Temp?
NAT?
Worauf beruhen die MAZ? Ext. WMZ und ext. Stromzähler?
Edit: Gradtagsverteilung von oben? Also fast komplett geraten?
Ab wann übernimmt die Gastherme?
ok, Zitat von weiter oben:
Ach ja: das Teil bedient 260m² Wohnfläche mit Flachradiatoren und Rücklaufheizung auf ca. 50m² (keine Fußbodenheizung) und hält die Bude auf 20-21°C
VL Gas: 50°C
NAT? Was ist das - net adress translation?
MAZ? Was ist das - ich bin kein HFHW (Heizungs Fachhandwerker)
Was ist geraten? Die Berechnungen basieren auf der tatsächlich gemessen Leistungsaufnahme der LWWP.
Der Bivalenzpunkt liegt bei -10°C
Hab auch eine WP und bei mir schaut das so aus.
Denke wenn der Pegel unten bei 200W ist, ist es eine Taktung.
Das werde ich aber erst erfahren, wenn ich endlich die Modbus-Verbindung vollbracht habe.
Aktuell messe ich über einen Messwandler mit RS485 Anbindung.
Hab mal ein Glossar angelegt, was wir Stück für Stück weiter aufbauen können. Ist als Wiki erstellt, kann jeder dran mitarbeiten.
NAT: Normaußentemperatur
MAZ: die oben berechneten MonatsArbeitsZahlen
Geraten, weil die Wärmemenge geraten wurde.
Welche VL Temperaturen / Heizkurve werden denn jetzt gefahren? Auch 50°C? Das wäre äußerst schlecht.
Wahrscheinlich eher Abtauen.
Takten üblicherweise in der Übergangszeit, nicht im Kernwinter und speziell nicht, wenn die WP vorher 1400W zieht.
Normalerweise moduliert sie in der Übergangszeit runter und wenn sie dann ihre Wärme nicht mehr los wird, muss sie abschalten.
Hallo,
ab einem Verbrauch von etwa 500W läuft die Wolf mit 15% Modulation (Siehe BM2) durch, bei mir unterhalb von etwa 8° Außentemp. Wenn sie zu oft Taktet kann man das durch einen Parameter auf 3/h reduzieren, aber nicht auf weniger. Ich habe zur weiteren Verringerung das EVU-Sperrsignal für bestimmte Zeiträume geschaltet.
Das Abtauen - bei mir unterhalb etwa 3° - kann man bei höherer Auflösung des Stromverbrauchs daran erkennen, das der Verbrauch sehr kurz auf Null geht (Abschalten zum Umschalten des 4-Wege-Ventils der ODU, dann etwa 5Min Abtauen, dann wieder kurz Ausschalten zum Rückschalten des Ventils. Weiterhin wird es am BM2 angezeigt. Abtaubedarf erkennt man auch daran, dass der untere Teil des Verdampfes hell ist durch Kondensation oder Eis.
mfg wonk
Wofür steht "ODU"? Ist das ein Begriff von Wolf?
Outdoor unit
Ehe ich das alles abschreibe, hier die Einstellungen:
Alle Heizkörperregler (elektronisch) in den Räumen die aktiv genutzt werden auf 21°C, die Ventile der Rücklaufheizungen jeweils auf Mittenstellung, Bäder ganz auf.
Hallo Win,
vielen Dank für die Mühe des Glossars. Für Nichtfachleute und engagierte Laien ist das eine schöne Zusammenfassung die blödes Nachfragen erspart.