ich bewohne mit meiner Familie ein Haus aus den späten 50ern mit einem Anbau aus den 1970er Jahren. Im Jahr 2020 haben wir die gesamte untere Wohneinheit, die wir selbst bewohnen umgebaut. In diesem Zuge haben wir sowohl eine 10 kWp Solaranlage mit 11,6 kWh Batterie verbaut, als auch die gesamte Wohneinheit mit IR-Panellen an den jeweiligen Decken der einzelnen Räumen ausgestattet um die bis dahin verwendeten alten Nachtspeicherheizungen auszutauschen.
Mir war damals noch nicht bewusst wozu Splitklimageräte im Stande sind bzw. sein können im richtigen Setup.
Mittlerweile habe ich beruflich die Branche gewechselt und arbeite sogar als Testingeniuer im Bereich Testing von Kältemittelverdichtern wodurch ich auch einen KM-Schein machen durfte / konnte.
Um mein eigentliches Anliegen näher zu definieren möchte ich noch ein paar technische Daten vorab mitliefern:
Durch meine Solaranlage kann ich ja den Strombedarf ganz gut ablesen und für die Übergangs- und Wintermonate (Oktober - April) habe ich ca. einen Verbrauch von 7000 kWh - hiervon entfällt das Groß auf die Heizung da wir mehrheitlich duschen und hier die DLE meines Erachtens ziemlich effizient arbeiten (im Sommer haben wir ca. 2-3 kWh Vebrauch pro Tag - und das ist relativ sicher dem Warmwasserbedarf zuzurechnen).
Betrachtet man die gesamte Wohnfläche, die wir bewohnen, so ergibt sich ein Verbrauch von 77 kW Link entfernt Hiervon möchte ich gerne ca. 40 m² - ein "L" bestehend aus Esszimmer / Küche / Wohnzimmer zu einer Splitklima Lösung umbauen. Die dortigen IR Paneele haben eine kumulierte Leistungsaufnahme von 3,8 kW - die bisher gut warm gehalten haben bei einer Thermostatregelung auf ca. 21 °C Raumtemperatur.
Das Haus befindet sich in der Nähe von Neuss / Großraum Düsseldorf.
Meine Fragen:
Welche Größe der Splitklima würdet ihr für meine Beschreibung ansetzen und warum?
Kann das ganze mit einer Singlesplit realisiert werden (wegen der Bauform "L")?
Aktuell gefallen mir rein optisch die Daikinmodelle aber auch die vom Akkudoktor auf Twitter angesprochene Panasonic Heatcharger würde optisch passen - habt ihr hier eine Idee wo die größten Unterschiede zwischen diesen beiden Herstellern zu erwarten sind?
Welche Shops könnt ihr empfehlen, vor dem Hintergrund, dass ich gerne eine Komplettlösung kaufen würde (Außengerät, Innengerät, vorbefüllte Verbindungstechnik mit Quickconnect, Wandhalterung etc.)?
Falls weitere Infos wichtig für euch wären - fragt gerne dann reiche ich das noch nach.
Die übrigen Räume sollen vorerst auf IR Basis weiterlaufen, da dort sowieso kaum (Schlafzimmer) geheizt werden soll bzw. mit Splitklimas dort nicht geheizt werden kann (Badezimmer).
Mein Ziel ist es den Gesamtverbrauch weiter zu reduzieren (was ich in der Tat sogar schon durch die IR Paneele erreicht hatte) und den PV-Anteil weiter optimal zu nutzen (weniger Leistungsaufnahme im Winter / Kühlbetrieb im Sommer zur Erhöhung des Eigenverbrauchs).
Ich bin gespannt auf eure Antworten - vielen Dank schonmal!
Könnte gut mit einer 3,5 kW Anlage passen, die ja auch noch sehr effizient sind. Daikin Perfera oder günstiger die ATXD aus Italien würde ich nehmen. Mein Eindruck bisher ist, dass die Daikin insgesamt am besten durchentwickelt sind, gerade auch, was die App angeht und die Regelung beim Heizen. Die Cold-Region-Versionen bieten noch etwas mehr Sicherheit im Winter und haben etwas mehr Leistung bei niedrigen Temperaturen.
Danke für deine Antwort! Die Daikin Perfera hatte ich mir auch schon angesehen.
Wie sieht es denn mit meiner "baulichen" Gegebenheit aus - seht ihr da ein Problem drin, dass ich quasi 3 Räume "L" über Eck heizen möchte?
Welche Shopempfehlungen könntet ihr mir für Daikingeräte geben - bei shopclima.it war ich schonmal vorbei gesurft - dort gibts aber keine Sets? Bzw. man muss doch wenn man QuickConnect haben wollen würde die Grundgeräte auch mit entsprechenden Anschlüssen kaufen - die habe ich dort adhoc nicht gefunden gehabt?
Wie verhält sich darüber hinaus eigentlich genau die Regelung einer Splitklima? Stell ich diese auf eine RT von z.B. 22 °C ein und sie gibt erstmal "Vollgas" also hohe Last bis die Temperatur erreicht ist und moduliert dann auf geringere Verbräuche runter? Wie hoch wäre die Spitzenlast bei so Geräten (Hintergrund der Frage wäre es ob es dann im ZWeifel die Batterie / der WR schafft die Leistung bereit zu stellen in der Spitze?).
Generell gilt, dass es hinreichend Luftaustausch zwischen den Räumen geben muss, damit es überhaupt funktioniert. Weiterhin wirst du immer einen Temperaturfall haben, je weiter weg von der Klima, um so mehr. Das hängt aber hauptsächlich davon ab, wie gut das Haus gedämmt ist. Wenn dir in einem Raum bei 0 Grad über die Wände 200 Watt abhauen, aber durch die Tür bei wenig Luftbewegung nur 100 Watt bei 1 Grad Temperaturgefälle nachkommen, reicht das nicht. Also braucht es für eine Balance so viel Temperaturfall, bis der Wärmestrom wieder passt. Wenn es bei 2 Grad dann 200 Watt sind, bist du wieder in Balance. Hast du einen Altbau, wo dir 400 Watt nach draußen abhauen, hast du 4 Grad Temperaturfall. Bei großen Türen hast du mehr Luftaustausch, als bei kleinen Türen. Und wenn du einen Lüfter zusätzlich hast, kann das auch viel bringen.
Leider wurde der Link zu deinem Plan rausgehauen, wäre gut, wenn du den nochmal verlinkst. Lass einfach http weg, dann sollte es klappen.
Wenn es irgendwie geht, mach vernünftige Bördelverbindungen und kein Quickconnect. Quickconnect macht öfters mal Probleme wg. Undichtheiten. Und die Adapter schraubt kaum ein Laden ans Innengerät, musst dann also eh nochmal evakuieren.
In dem Thread findest du viele Infos zum Installationsmaterial:
So in etwa, kommt drauf an, wie scharf der Regler programmiert wurde. Und hängt auch vom Modus ab. Viele Geräte haben einen Eco/Econo Modus, da wird die Leistung auf 60% begrenzt. Oder es gibt bei Daikin eine Bedarfssteuerung, da kann man zwischen 40-100% die Leistung limitieren. Generell gilt: Je größer die Abweichung Soll-Ist, um so mehr Gas gibt die Anlage. Eine 2,5 kW Anlage macht ungefähr 1200 Watt Aufnahmeleistung, wenn wir Eco benutzen, läuft die aber fast immer auf max. 480 Watt.
Heißt das, Du hast weder einen Meisterbrief, noch eine abgeschlossene Ausbildung/einen Gesellenbrief im SHK-Handwerk, und durftest dennoch an der Kältemittel-Schulung teilnehmen? Ist ja interessant, dass das offenbar doch geht.
Musstest Du dazu einen Kurs im Hartlöten besuchen, oder evtl. sogar eine praktische Prüfung im Hartlöten bestehen?
@alexx Ich bin reiner Maschinenbauingenieur - den Kurs habe ich Anfang des Jahres in Karlsruhe gemacht. Insgesamt waren das 3 Wochen wo man Theorie und Praxisanteile hat und am Ende dann eine schriftliche Prüfung und eine praktische Prüfung ablegen muss. Hartlöten war dann im Praxisteil dran - nicht aber in der Prüfung - dort wird dann "nur" so getan als ob man jetzt das Ersatzteil (EXV) aus- und eingelötet hätte.
Das "Problem" ist halt - du darfst auch mit Schein nicht an deiner privaten Anlage rumbasteln. De facto benötigst du eine Bestellung. Diese erfolgt an zertifizierte Unternehmen in deinem Auftrag und diese Firma muss dann einen Techniker mit Schein beschäftigen der dann bei dir arbeiten darf. Zertifizierte Firma heißt dann auch, dass dort sämtliches Equipment vorhanden, ggf. kalibiert sein muss und schlussendlich auch in dem Gewerk arbeiten darf (Kälteanlagenbauer z.B.).
Es gibt theoretisch die Möglichkeit sich auch als Ingenieur in die Handwerkerrolle eintragen zu lassen - da muss man dann aber eben nachweisen das man in dem Gewerk praktische Erfahrung gesammelt hat und ist mit deutlichem Aufwand verbunden.
Insgesamt hat man mir auf der Schulung aber gesagt - "weischt doch nu wasch tust - wo ka Kläger da ka Richter ;)" - ist dann wohl der schwäbische / badensiche Ansatz
Ja, das ist in der Tat richtig, steht in § 7 Absatz 2 der Handwerksordnung. Wer Dipl.Ing. oder B.Sc oder M.Sc der passenden Fachrichtung ist, hat auch eine Zugangsmöglichkeit zum betreffenden Handwerksberuf. Wer z.B. E-Techniker ist, kann mit entsprechendem Aufwand (TREI-Schulung, soweit ich weiß) Elektriker werden. Welche Handwerkerberufe für Maschinenbauer zugänglich sind, weiß ich allerdings nicht.
Dass man mit Maschinenbau-Diplom in den Kurs für den Kältemittelschein "reinkommt", hätte ich allerdings nicht gedacht. Auf der entsprechenden Internetseite von Testo heißt es:
"Voraussetzungen: Erfolgreich abgeschlossene Gesellenprüfung und mehrjährige Berufserfahrung im SHK- oder Elektro-Handwerk oder einem Metallberuf. Alle Teilnehmer aus artähnlichen Gewerken bis auf das SHK-Handwerk benötigen den Nachweis einer Löter-Schulung (Hartlöten unter Verwendung von Stickstoff und Silberlot)."
Das liest sich eigentlich so, als ob es ohne Gesellenprüfung grundsätzlich nicht ginge.
Au weh - das ist jetzt aber problematisch!
Falls diese Aussage einer genaueren juristischen Nachprüfung standhalten sollte, hätten dann nämlich plötzlich viele Split-Klimaanlagen in Deutschland ein ziemliches "Legalitätsproblem". Dann müsste es nämlich zu so ziemlich jeder Anlage, die irgendwo läuft, eine Handwerkerrechnung über den Einbau geben, für die 2 Jahre Aufbewahrungspflicht beim Kunden und 10 Jahre Aufbewahrungspflicht beim Handwerksbetrieb besteht. Die Aussage: "Hat mir mein Kumpel eingebaut, der hat einen Kältemittelschein" wäre dann nicht wasserdicht.
Bin mal gespannt, ob das jetzt hier eine längere Diskussion lostritt...
@alexx Ich hab die Schulung am TWK in Karlsruhe gemacht - die arbeiten mit der dortigen IHK zusammen meines Wissens.
Bzgl. der Legalität - mit und ohne Schein - kann ich nur das wiedergeben, was mir die Kältetechniker dort so gesagt haben. Wenn ich mich bzw. die dortigen Techniker da irren sollten würde ich das natürlich begrüßen
Zurück zu meinen Fragen:
Kann mir jemand die gröbsten Unterschiede in den Daikin Modellen Perfera und Stylish erklären?
Habt ihr Erfahrungen mit dem Shop Shopclima.it?
Wo bestellt ihr das Zubeör wie Kältemittelleitungen und Werkzeug (Manometerbrücke)?
Unterschied Perfera vs. Stylish: Soweit mir bekannt sind die technisch ganz ähnlich, aber die Stylish ist für Leute, denen besonderes Design wichtig ist und die nicht so auf den Euro gucken müssen.
@win [quote data-userid="17136" data-postid="141767"]
Kann mir jemand die gröbsten Unterschiede in den Daikin Modellen Perfera und Stylish erklären?
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In der Effizienz gibt es fast keinen.
In den Abmessungen ist die Stylish mit 189mm weniger tief als die Perfera (272mm). Das war der wichtigste Unterschied für mich. Die Spezifikationstabellen weisen für die Stylish auch minimal weniger Lautstärke aus, insbesondere bei höheren Leistungen. Der Bewegungssensor scheint bei der Stylish "intelligenter" zu sein, d.h. besser im Raum auflösen zu können (ob man das braucht? keine Ahnung).
Ein Unterschied, der für mich speziell eine Rolle gespielt hat, war das Wifi-Modul. Die Stylish hat wohl ein älteres, das noch eine lokale Schnittstelle ohne Cloud-Anbindung bietet. So kann ich mit meinem Home Automation System (openHAB) direkt koppeln. Bei openHAB gibt es nämlich noch keine Integration der Daikin-Cloud-Schnittstelle (ist aber in Arbeit).
Hier ist meine Liste mit Links auf die Shops. Ich habe den Anschluss aber machen lassen, daher sind die Spezialwerkzeuge bis auf eine Biegezange nicht dabei:
In den Abmessungen ist die Stylish mit 189mm weniger tief als die Perfera (272mm). Das war der wichtigste Unterschied für mich. Die Spezifikationstabellen weisen für die Stylish auch minimal weniger Lautstärke aus, insbesondere bei höheren Leistungen. Der Bewegungssensor scheint bei der Stylish "intelligenter" zu sein, d.h. besser im Raum auflösen zu können (ob man das braucht? keine Ahnung).
Ein Unterschied, der für mich speziell eine Rolle gespielt hat, war das Wifi-Modul. Die Stylish hat wohl ein älteres, das noch eine lokale Schnittstelle ohne Cloud-Anbindung bietet. So kann ich mit meinem Home Automation System (openHAB) direkt koppeln. Bei openHAB gibt es nämlich noch keine Integration der Daikin-Cloud-Schnittstelle (ist aber in Arbeit).
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Interessant! Ich bevorzuge aktuell auch die Stylish auf Grund dessen, dass sie schmaler aufbaut. Hätte aber auch gedacht, dass die Stylish "aktueller" ist als die Perfera - deswegen macht mich jetzt die Aussage, dass die Stylish das ältere WiFi Modul hat.
Kann man eigentlich beide, also Perfera und Stylish als Singlesplit betreiben? Hatte mir jetzt auch mal die Datenblätter angesehen und da stand an einer Stelle nur multisplit - das System wurde aber z.B. bei shopclima.it als Single Split angeboten?
Noch eine Frage: Ist es eigentlich möglich, dass man ohne zusätzliche Kältemittelleitung auskommt? So wie ich das in den meisten Installationsvideos gesehen habe sind die Innengeräte ja mit einem Stück Saug- und Heißgasleitung ausgestattet, welches dann umgebogen und daran der Rest appliziert wird? Da ich in meiner Gegebenheit das Außengerät quasi direkt hinter der Inneneinheit (nur halt außen :P) aufhängen könnte, könnte ich mir vorstellen, dass ich gar nicht zusätzliche Leitung brauchen würde?
Nein, erstens wären die Leitungen des IG nicht lang genug. Da ist man froh, wenn die überhaupt noch außen an der Wand ankommen, ist oft nicht der Fall. Und zweitens gilt minimale Leitungslänge von 3 Metern. Das hat was damit zu tun, dass sich das Kältemittel beruhigen können muss und wohl auch was mit der Ölverteilung. Hab mehrfach gelesen dass Leute deutlich höhere Geräusche haben, wenn sie die 3m unterschreiten.
Ich glaube schon, dass die Perfera zuerst da war, sie hatte aber, meine ich, anfangs kein serienmäßiges WiFi. Dann kam die Stylish, möglicherweise direkt mit serienmäßigem WiFi. Die Perfera wurde erst danach dann mit serienmäßigem WiFi aufgefrischt.
Interessant, dann bauen die vermutlich keine Außengeräte unter 2 kW. Und selbst die 2kW werden wohl 2,5kW sein. So ist das zumindest bei MHI. Da dreht der Lüfter vom IG einfach nur etwas langsamer.
So es kristalliert sich immer mehr raus wie das ganze werden könnte. Es läuft auf jeden Fall auf Perfera oder Stylish hinaus (das muss mit der Regierung designtechnisch noch final abgestimmt werden ).
Aber: im Datenblatt der beiden Außengeräte lese ich das im Bereich "average climate", das setze ich für das Rheinland mal einfach an, bei -7 °C Außentemperatur die Leistungsaufnahme bei 0,63 kW liegt und die "declared heating cap" bei 2,2 kW.
Eingangs hatte ich ja beschrieben, dass die drei Räume aktuell mit 3,8 kW IR Paneel Leistung beheizt werden.
--> Reicht dann das eine Innengerät bei -7 °C um meine Fläche abzudecken - wahrscheinlich nicht oder?
Habt ihr Erfahrung mit klimondo.at? Irgendwie fühle ich mich mit einem deutschsprachigen Distributor wohler obwohl shopclima.it die Perfera ca. 200€ günstiger anbietet. Fragt eigentlich shopclima.it nach einem KM-Schein? Bzw. falls Erfahrungen mit Klimondo vorliegen - fragen die nach einem Schein?
Vielleicht auch eine "dumme" Frage - aber sind die Außengeräte grundsätzlich mit Kältemittel vorbefüllt?
Ich habe die Perfera 2.0 von dort. Damals sogar günstiger als aus italien. Keine Nachfragen nach Kälteschein. Alles bestens. Lieferung fristgerecht per Spedition auf Euro-Palette, welche auch wieder mitgenommen wurde. Neue Außengeräte sind m.E. immer vorgefüllt. Je nach Hersteller unterscheidet sich allerdings die Menge für die maximale Leitungslänge. Die Perfera Single-Split ist für min 1,5m und max 10m vorgefüllt.
Also durchgehend sind die 3,8 IR nicht an - die sind ja über ein Thermostat geregelt und schalten sich immer mal wieder ab wenn die Solltemperatur eingeregelt ist. Wie oft die IR takten kann ich allerdings nicht genau sagen.
Ich hatte mir das Datenblatt der folgenden Konfiguration angesehen: FTXM35R / RXM35R