Split Klimaanlage - Chaotische Temperaturregelung

Dem COP ist es fast egal, wie die Innentemperatur ist. Es kommt auf den Temperaturhub zwischen Wärmetauscher Außen und Wärmetauscher innen an.

Im effizienten Bereich ist die Temperatur der ausgeworfenen Luft etwa bei 30-37 Grad, der Wärmetauscher selbst wird dabei bis 40 Grad gehen. Wenn die Anlage auf voller Leistung läuft, geht die ausgeworfene Luft bis auf 52 Grad hoch. Da sieht man also den deutlich höheren Hub, der COP kostet.

Ich häng mal ein Diagramm an, was gut zeigt, wie die Verhältnisse an einer Beispiel Split-Klima sind. Ist eine Toshiba Shorai 2,5kW.

Bei 0 Grad hat man folgende COPs:

  • Minimale Leistung: 4,50
  • Nennleistung: 4,00
  • Maximale Leistung: 3,26

3,26/4,50 * 100 = 72,4 % Man verliert also über den Daumen knapp 30% vom COP, muss also 30% mehr Energie reinstecken.

Im Moment ziehen unser 2,5 kW Anlagen grundsätzlich unter 0 Grad 400 Watt, weniger geht nicht. Und wenn wir morgens hochheizen, ziehen sie 470 Watt. Damit liegen wir etwa im Bereich der Nennleistung und da ist der COP noch recht hoch.

Wenn wir im Moment durchheizen würden, hätten wir Verbräuche um 20 kWh pro Tag. Weil wir nur bedarfsweise heizen, reduziert es sich derzeit auf 12 kWh.

Klar - aber wieviel bringt 1 Grad Nachtabsenkung denn dann überhaupt? Hier wurde ja davon geredet, die Heizung komplett abzuschalten...

[quote data-userid="4338" data-postid="83472"]

Sorry, aber das ist Quatsch. Der COP ist spezifiziert für eine gewisse Raumtemperatur, nicht Wärmetauscher-Temperatur, und Leistung. So ein System hat - gleiche sonstige Bedingungen vorausgesetzt -[/quote]

Ganz genau. Der COP wird gemessen, indem ein Raum simuliert warm gehalten wird. Der COP wird nicht gemessen, indem eine Temperaturerhöhung im Raum simuliert wird. Daher sind die "sonstigen Bedingungen" eben nicht gleich. Denn eine Temperaturerhöhung ist hier genau der Fall.Und der Teufel steckt im Detail. Z.B. wird die Wärmeverteilung bei ungleichmäßigem Heizen eben auch ungleichmäßig sein. Mit anderen Worten: die hälfte des Hauses ist kalt, der Bereich um die Klimaanlage schon sehr warm -> der Wirkungsgrad sinkt. Und so weiter. Daher ist der Wirkungsgrad eben auch trotz der geringeren Raumtemperatur eher schlechter.

Noch ein Vorteil für's 24/7 Heizen: man kann nachts das Gebläse bei voller Lautstärke laufen lassen (außer im Schlafzimmer) und es wird wahrscheinlich keinen Stören.

@okabe

nach meiner Beobachtung macht es bei mir so ca. 10% aus. Genaue Zahlen sind schwierig weil sich die Umstände ja täglich ändern. Ganz ausschalten würde ich es natürlich nicht. Da ist mein Haus nicht gut genug gedämmt. Es kommt ja auch auf die Dämmung an. Bei gut gedämmten Häusern wird eine Nachtabsenkung nicht so arg viel bringen. Bei allen Vergleichen die ich bis jetzt gemacht habe war die Nachtabsenkung günstiger. 3-4 Grad fahre ich allerdings auch nicht runter.

Hallo zusammen;

So, nun war der Elektriker da, hat den Controller ausgetauscht, weil laut Hersteller das Problem bekannt sei und die neue Karte das Problem beseitigt. Und Bis Heute Morgen ca. 6 Uhr sah ich dann eine Regelung zwischen 20 und 22 Grad (sehr regelmäßig 25 Minuten heizen, 25 Minuten pause) . Vor dem Austausch des Controllers war die Temperatur aber für ein paar Tage nahezu konstant (+- 0.5 Grad), da war es aber auch ca. 5 Grad wärmer draußen. Und seit Heute Morgen pendelt die Temperatur wieder zwischen 18 und 22 Grad wobei die Temperaturspanne gerade immer weiter ansteigt (im Moment 18-23 Grad bei einer Solltemperatur von 21, bei einer Außentemperatur von ca. -3 Grad)

Ich hatte eben mal kurz den Verdacht, dass die Verlegung der Kühlmittelrohre (12 Meter, davon ca. 7 Meter außen) ein Problem sein könnte, aber mit der Wärmebildkamera konnte ich auf die schnelle kein Temperaturleck feststellen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Klimaanlage (zumindest unsere) unter 0 Grad Außentemperatur nicht mehr richtig funktioniert und wir werden jetzt erst mal unsere Gasheizung im Raum wieder komplett auf "normal" hoch drehen. Kurz gesagt: Mission failed!

Trotzdem danke für eure Hilfe und guten Ratschläge. Ich werde in den kommenden Wochen weiter schauen, ob ich das Problem irgendwie doch gelöst bekomme und im schlimmsten Fall die Anlage durch eine andere Marke austauschen, wo nicht bloß heizen drauf steht, sondern auch heizen drin ist. Zum Glück bin ich radikaler Optimist ?

Frohes Fest

Ich würde da noch weiter beobachten, um die Ursache herauszufinden. Beispiel: Bei unserer Anlage ist es so, dass unter Null die Mindestaufnahmeleistung von 200 Watt auf 400 Watt hochgesetzt wird. Die kann also nicht mehr unter 400 Watt modulieren, schaltet stattdessen ab, wenn die Heizleistung dabei zu hoch ist. Das kann bei dir ähnlich sein, weil du ja auch dieses andere Verhalten unter 0 Grad hast.

Um mehr Trägheit ins System zu bringen, könntest du auf Sensor Fernbedienung schalten und dann mal die Fernbedienung in eine Tupperdose tun. Ich vermute, die läuft auch über Infrarot, dann braucht es eine transparente Dose. Oder du baust eine Styrodurhülle, die nur vorne für die IR-Diode ein Loch hat.

Und auch mal die Leistungsaufnahme des Gerätes beobachten.

Was mich wundert ist, dass bei euch die Lufttemperatur so schnell steigt und fällt. Habt ihr eine Innenraumdämmung oder eine Holzverkleidung? Und wie gut ist die Dämmung des Hauses?

@win Ich habe schon auf Regelung über FB Sensor eingestellt. Die Idee mit der Tupperbox gefällt mir ?

Zur Dämmung: Die ist in der Gegend von null. Das Haus steht in Südfrankreich, wurde 1962 fertiggestellt und ist im Grunde nicht Winter tauglich. Die Aussenwände bekommen wir nicht über 15 Grad warm im Winter und auch nur dann, wenn wir unsern Holzofen ordentlich einheizen.

Aber nochmal zur Regelung: Die Anlage hat schon seit Tag 1 im Sommer irre Sachen gemacht, wie z.b.: Soll-Temperatur: 26 Grad zu Ist-Temperatur: 22 grad fallend. Und das Kühlmittel rauscht so stark in der Leitung und hört sich an als ob draußen eine Platzregen runter kommt, aber nachdem der Kühlmittelspezialist nochmal neu aufgefüllt hatte und es immer noch laut rauschte, da wurde uns erklärt, das sei normal. Ich habe die Kühlmittelleitung dann selber schallisoliert, dann war das wenigstens halbwegs OK.

Und ich dachte damals, lass es von jemanden machen, der Ahnung hat, sonst gibt es bloß ärger ? Aber mittlerweile glaube ich, es wäre besser gewesen, eine Anlage selber einzubauen, dann müsste ich mich wenigstens nur über mich ärgern, statt über den "Fachmann" der am Ende auch nicht weiter wusste, außer Controller tauschen und es dadurch scheinbar zu verschlimmbessern.

So, Schluss, jetzt ist Weihnachten. Ärgern gibt's erst wieder im Januar und dann wird das Problem mit allen Mitteln untersucht, yes, we can!